Sammelthread [Kaufberatung] für Kopfhörer/Headset/DAC

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@pitu Ich konnte heute jetzt endlich die Hi-X55 testen und muss sagen, dass sie mir sehr gut gefallen haben. Probegehört habe ich bei Klangfarbe in Wien und die Bedienung war sehr freundlich. Mir wurde sogar ein K712 Pro zum Gegenhören gegeben.

Prinzipiell spielt der X-55 um einiges klarer als der K712er. Details werden besser wiedergegeben, Musikinstrumente sind besser und klarer unterscheidbar aber auch gerade s laute sind schärfer. Was mir im Vergleich zum 712er noch aufgefallen ist, ist dass der X55 um einiges straffer spielt, was mir gerade bei Gitarren sehr gut gefällt. Man hört wirklich sehr schön, wann die Saite angeschlagen wird und wie schnell sie ausschwingt. Die Soundstage der zwei finde ich relativ vergleichbar. Was mir aufgefallen ist, ist dass der X55, no na, nicht so offen klingt wie der 712er. Also gerade bei Gesang merkt man, dass es ein geschlossener KH ist. Klanglich muss ich sagen, dass er mir besser gefällt als der 712er. Der X55 spielt Songs um einiges belebter und man hat eher das Gefühl näher an der Musik dran zu sein. Mich hat jedoch überrascht, dass der Bass um einiges schwächer als beim 712er war. Von dem Bin ich recht knackigen Bass den man auch leicht fühlen kann gewohnt, das gabs beim X55 leider praktisch nicht. Der Sitz am Kopf ist ordentlich. Die Verarbeitung ist toll. Das Metall fühlt sich gut an. Die schwarzen Plastikstücke ober den Muscheln scheinen nach langer verwendung also minimal zu zerkratzen. Der Demo Kopfhörer dürfte schon eine Weile bei ihnen gewesen sein und man konnte doch viele Kratzerchen erkennen, das ist aber Nörgeln auf sehr hohem Niveau. An die Isolation hatte ich denke ich zu hohe Ansprüche. Er lässt schon relativ viel Klang von außen durch und ich würde ihn nicht kaufen, wenn ich vor hätte ihn NUR in der lauten Ubahn oder im lauten Bus zu verwenden. Außerdem lässt sich der X55 sehr leicht betreiben. Mit meinem Oneplus 3T konnte ich bei voller Lautstärke durchaus laut Musik spielen. Das geht mit dem 712er garnicht. Zusammenfassend möchte ich also sagen, dass der X55 ein sehr spaßiger Kopfhörer ist, mit dem Musik hören ein Genuss ist. Ich denke das Review, das du verlinkt hast kommt da auch recht gut auf den Punkt. Ich wollte den KH gleich heute mitnehmen aber sie verkaufen sich anscheinend so gut, dass sie leider ausverkauft sind. Wenn du irgendwelche Fragen hast, gerne her damit.

LG,
Othmar
 
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@ChotHoclate Erläutere mich bitte mit deiner Kompetenz. Würd mich freuen, wenn ich was von dir lernen könnte. :P Ich habe nie den Anspruch erhoben irgendwie besonders audiophil zu sein oder mich besonders gut mit Audiotechnik auszukennen. Der Bericht ist also eher als Meinungstext zu verstehen und erhebt keinerlei Anspruch auf empirische Richtigkeit.
 
Bleiben wir mal gespannt, was da noch kommt. :)

Sehr schöner Bericht im Übrigen, vielen Dank dafür!
Mich interessiert vor allem die Soundstage, die für einen geschlossenen KH ja relativ gut sein soll. Klingt nach deiner Beschreibung so, als wäre der X55 eher auf der Seite "intim" anzusiedeln. Hast du zufällig noch andere KH zum Vergleich, die man hier einordnen könnte? Wie krass schätzt du die Im-Kopf-Lokalisation ein, verglichen mit dem K712er?
 
Ich glaube da habe ich mich missverständlich ausgedrückt. Mit " näher an der Musik dran zu sein" meinte ich, dass der Klang klarer rüberkommt und man dadurch das Gefühl bekommt näher am Instrument zu sitzen und einzelne feine Töne besser raus hören kann, die über weiter Distanz verloren gingen. Es ist aber nicht so, dass die Soundstage darunter leidet. Also man hat immer noch gute Lokalisation und kann genau sagen, wo das Instrument spielt aber es ist klarer als beim 712er und man hört es besser. Zu "Also gerade bei Gesang merkt man, dass es ein geschlossener KH ist." Will sagen, dass Gesang manchmal ganz leicht so klingen kann, wie wenn man bei einem offenen KH die Hand drüber legt. Ist etwas schwierig zu beschreiben. Ich will nicht "canny" sagen weil das viel zu negativ und ein viel zu starkes Wort ist aber gerade bei Stimmen ist mir das schon aufgefallen, das es ein bisschen in die Richtung gehen kann.
 
Nein, von mir kannst du nichts lernen. Den audiophilen mimst du allerdings ganz gut (nicht abwertend gemeint, nur weil du sagst, nicht besonders audiophil zu sein). Dass der Text nur deine Meinung wiederspiegelt ist völlig okay, klangempfinden und das Thema allgemein ist viel zu subjektiv als etwas als absolut darzustellen.

Apropos subjektiv, ich bin einfach kein Fan von diesem audiophilen Geschwafel.
 
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Ohhh das verstehe ich! Tut mir leid, ich wollte nur irgendwie versuchen wiederzugeben, wie der KH klingt, da eignet sich so audiophiles Gerede ganz gut dafür - nicht dass ich selber sonderlich Gefallen dran hätte. Ich glaub die Reviews färben ab :freak: Und wie du merkst kann man selbst bei so audiophilen Geschwafel, das vermeintlich besser die Kopfhörer beschreibt vieles missverstehen.
 
abcdef121448 schrieb:
@pitu Ich konnte heute jetzt endlich die Hi-X55 testen und muss sagen, dass sie mir sehr gut gefallen haben.
Hi Otmar,

vielen Dank für die tolle Klangbeschreibung.

Eine vergleichbare Soundstage wie der AKG 712? Das klingt nicht schlecht. Allerdings wundert es mich, dass der X55 im Tiefton weniger zupacken soll. Bist du vielleicht Brillenträger und der Seal war nicht zu 100% gegeben?

Dass der X55 etwas "canny" klingen kann, hatte ich auch schon in einem Review gelesen.

p.s.: Thomann hat ihn auf Lager und verschickt auch nach AT.
 
@abcdef121448:
Verstehe, danke für die Erläuterung. Soll heißen, der X55 ist deines Erachtens generell trennschärfer als der K712? Wie sieht es mit der Staffelung in die Tiefe aus? Da machen die meisten geschlossenen KH ja ziemlich schnell dicht und klingen dann in der Tat etwas "canny".

Bin generell ein Freund von offenen Hörern, die gut Entfernung darstellen können und das Geschehen nicht so sehr an den Kopf pressen. Die virtuelle Klangquelle soll einfach nicht so nah am Kopf sitzen, sondern gleichmäßig in die Tiefe gehen. Mein HD 700 und Nighthawk können das z.B. sehr gut. Man könnte diesen Eindruck auch als "luftig" oder "raumgreifend" bezeichnen.

Schwieriges Thema, ich weiß. Schwer zu beschreiben, ohne schwurbelig zu klingen. ^^

PS: zum Thema (Sub-)Bass könnte man Oratory's Messung als Orientierung herannehmen:

Austrian Audio Hi-X55-1-1.jpg


Der Frequenzgang sieht an seinem GRAS 45BC verdammt wellig aus. 😵
Und in der Tat fällt der Bass unter ca. 120 Hz rapide ab! Für ein geschlossenes Modell tatsächlich eher unüblich.
Die Senke zwischen 1,5-3,5 kHz dürfte auch dazu beitragen, dass der Hörer nicht so scharf und "in your face" klingt, wie es z.B. die AKG K-Serie manchmal zeigt.

Zum Vergleich noch mal der K712:

AKG K712.jpg


Anmerkung: Die beiden Kopfhörer wurden mit unterschiedlichem Equipment gemessen. Ich hoffe, dass Oratory sie auf das gleiche Target kompensiert hat.
 
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Hallo Pitu,

Die Soundstage war wirklich sehr ähnlich, ich war selber verwundert. Bin auch eine gute Stunde dort gestanden und hab quer durch die Bank gehört. Ich trage eine Brille ja, und hatte diese auch auf weil ich die Kopfhörer außerhalb von der Wohnung immer mit getragener Brille bespielen werde. Beim 712er konnte ich keinen Unterschied dazu ausmachen, wie er mit Brille klingt. Beim Probehören kam es mir wirklich so vor, als hätte der x55 unten rum weniger Wums.

Ich bin kein sonderlicher Freund von "im Geschäft testen und dann wo anders im Internet bestellen" deswegen warte ich die paar Tage, bis er wieder verfügbar ist.


@Der Kabelbinder
Ja trennschärfer ist er auf jeden Fall. Ich kann mich leider nicht mehr erinnern, welches Lied es war aber ich habe dort im rechten Kanal ein Instrument sehr schön rausgehört, das mir mit den 712ern bei diesem Song noch wirklich nie aufgefallen ist. Beim x-55 war es deutlich hörbar.


Beispiel für canny: Mama Rose-Archie Shepp (Link). Bei den 712ern redet Archie am Anfang klar und man merkt, dass er in einer größeren Halle steht und ein leichter Hall in seiner Stimme ist. Im Vergleich dazu war bei den x55ern der Hall weniger ausgeprägt und es klang mehr so, als würde er durch einen leichten Trichter ins Mikro sprechen. Sowas ähnliches ist mir bei den meisten Liedern mit Gesang aufgefallen. Mich hats aber wenig gestört und ich habe mich nach einer Weile daran gewöhnt.

Um Tiefenstaffelung wirklich ordentlich zu testen habe ich leider noch nicht das perfekte Lied gefunden. Getestet habe ich mit Chequered Love-Kim Wilde und The Race - Yello. Bei C. Love ging der Sweep von dem einen Synthi Ton am Anfang eigentlich recht klar und weit auseinander. Beim Anfang von The Race stand das Sax mit der Grundmelodie ebenso im Vordergrund und das zweite Sax spielte in gutem Abstand "dahinter" Meine genaue Erinnerung dazu schwindet aber inzwischen schon und auf so detailfragen gehe ich dann gerne wieder ein, wenn ich die KHs hier habe und ordentlich testen kann und vor allem mit den 712ern vergleichen kann.

Kurz noch zur Erklärung wie ich straff meine. Orlando Furioso - Vivaldi Erster Satz. Die Geigen stehen erstens klarer da als beim 712er. Zweitens werden die schnellen, kurzen Töne die die Geigen präziser und zackiger dargestellt. Hoffe das ist verständlich?

LG
 
Zuletzt bearbeitet: (Ergänzung Erklärung Begriff "straff")
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Für meinen Teil muss ich allerdings auch feststellen, dass mein geschlossener Shure SRH-840 in Sachen Trennschärfe in vielen Fällen die Nase vorn hat, wenn es darum geht, Links und Rechts zu trennen und eine Schallquelle genau lokalisieren zu können. Bei manchen Stücken wird die L/R-Trennung sogar so krass, dass ich mir ein Crossfeed-Plugin dazu wünsche. :D
Bei meinen offenen Modellen (darunter z.B. HD 700, Nighthawk, DT 880 BE, HE4XX und Q701) geht die Tendenz eher dahin, dass die virtuellen Schallquellen weiter in die Ferne rücken und in ihrer Breite um den Kopf herum nicht so hart abschneiden. Ich würde es in räumlicher Hinsicht als "organischer" und "natürlicher" bezeichnen.

Interessant wäre ein Modell mit dem Besten aus beiden Welten. Ich bin mir nach deiner Beschreibung allerdings nicht ganz sicher, ob das für den X55 - von meinen Vorstellungen ausgehend - wirklich zutrifft. Werde ihn aber defintiv mal auf meiner Wunschliste vermerken und bin auf weitere Eindrücke zu dem Modell gespannt. :)
 
1. Für welche Anforderung? (welche Musik, Filme, Gaming, für unterwegs)
Radio, Podcasts, Musik => hauptsächlich Zuhause, aber auch mal unterwegs

2. Art der Kopfhörer? (InEar, OnEar, OverEar, geschlossen oder offen)
Bequeme OnEar oder OverEar, keine Präferenz bzgl. offen oder geschlossen

3. Preisvorstellung?
+/- 50,- EUR

4. Besonderheiten? (Wireless, Headset, Größe, Bequemlichkeit)
Bluetooth 5.0, gerne mit Mikro für sporadische Telefonate bei akzeptabler Qualität. ANC wird nicht gebraucht. USB-C wäre nett, aber nicht zwingend.

Für Hinweise zu verlässlichen Tests (anstelle von Youtube-Marketingvideos) wäre ich auch dankbar.
 
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@JackA Gibt es keinen nennenswerten Unterschiede zwischen z.B. MPow, Tribit und TaoTronics? Ich habe InEars von TaoTronics und an denen stört mich die Lautstärkeabstufung. Auf eine Stufe ist es mir fast zu laut während ich eine Stufe darunter nicht mehr genug höre. Es kann natürlich sein, dass dieses Problem die Kopfhörer gar nicht betrifft.
 
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Stephan Wruck schrieb:
Es kann natürlich sein, dass dieses Problem die Kopfhörer gar nicht betrifft.
für 50€ sollte man nicht zu viel erwarten. Probieren geht über studieren. Auf die durchweg positiven Bewertungen kann man sich allerdings nicht mehr verlassen. Gerade die Chinesen erkaufen sich diese sehr, sehr gerne.

In der Regel sind mind. 70% Fake.
 
Stephan Wruck schrieb:
@JackA Gibt es keinen nennenswerten Unterschiede zwischen z.B. MPow, Tribit und TaoTronics? Ich habe InEars von TaoTronics und an denen stört mich die Lautstärkeabstufung. Auf eine Stufe ist es mir fast zu laut während ich eine Stufe darunter nicht mehr genug höre. Es kann natürlich sein, dass dieses Problem die Kopfhörer gar nicht betrifft.
Bei den Bewertungen ist es ratsam reviewmeta zu Rate zu ziehen, dort werden viele der Fake Bewertungen gefiltert.
 
Superlux hd 681 / Speedlink Vigo USB Soundkarte

Servus, ich kenne mich in dem Bereich absolut nicht aus drum frage ich euch mal um Rat ...

Ich spiele zur Zeit R6 und habe ein Problem mit der "Feindortung", der Sound ist im allgemeinen Top, jedoch fehlt mir diese Räumliche Wahrnehmung um die Gegner genauer ausmachen zu können. Da ich ja nur so ne 0815 USB Soundkarte habe wäre jetzt meine frage gewesen ob es mir was bringen würde ne bessere zu kaufen oder ob da einfach die Kopfhörer am Limit sind.

Wäre super wenn ihr mir da weiterhelfen würdet.
 
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@DonnyBrasco Normalerweise hat R6 eine eigene Surround Simulation für Kopfhörer, wenn du selbst damit Probleme hast, kannst du kostenlos Windows Sonic, Razer Surround oder HeSuVi testen. Wobei HeSuVi ein mächtiges Tool ist und enorm viele Surround Simulationen bietet, weshalb man da einen größeren Konfigurationsaufwand betreiben muss, um das eigene Gusto zu befriedigen, es lohnt sich aber.
Alle drei Varianten kannst du mit so ziemlich jeder Soundkarte, auch der Speedlink Vigo, testen.

Beachten musst du nur: Nimmst du die Surround Simulation von R6, dann lässt du alles auf Stereo., das Game macht den Rest. Nimmst du eine der drei Third Party Surround Simulations-Softwares (o.g.), dann muss Windows auf 5.1/7.1 Lautsprecher stehen und das Game muss das natürlich auch ausgeben können (viele Games nutzen das, was in Windows eingestellt ist). Nur wenn ein Game nativ 5.1/7.1 (üblich für Surround Systeme) ausgeben kann, funktioniert eine Third Party Surround Simulation auch richtig, denn man braucht die Klang-Information für jeden Kanal, damit die Software das dann auch korrekt auf einen Stereo-Kopfhörer umrechnen kann.
 
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