Bericht Keine Angst vor Linux: Ein Überblick zum Einstieg in die Windows-Alternative

Ich sehe hier viel Streit darüber ob Linux jetzt besser ist oder nicht. Man muss sich doch einfach mal klar machen was man mit dem Gerät machen will und danach entscheiden. WIchtig fände ich nur, dass man Linux nicht per se ausschließt.

Für mich ist es einfach, genau wie Windows, ein Werkzeug für bestimmte Aufgaben.

Use Case 1:
Zum Entwickeln mit ML, Docker, Python, Go ist Linux deutlich komfortabler als Windows.

Auch die Installation: ich habe mir Pop!_OS ausgesucht, weil Ubuntu-Basis und sehr gute Nvidia-Kompatibilität. Auf meinem alten XPS 9550 installiert und es läuft nahezu perfekt. Umschalten der Grafikmodi, Akkulaufzeit und Performance im Browser usw. ist einfach viel besser als unter Windows. Alles auch schick einheitlich designt. Pakete werden zentral aus einem Store installiert und aktuell gehalten. WinGet kann das nur über die Kommandozeile und auch noch nicht so lange. Der Windows Store ist einfach ein Witz gegen einen Linux Store mit Snaps und Flatpaks.

Einziges Manko, manchmal funktionieren die FN-Tasten nach dem aufwecken nicht. Nervig, aber für mich aushaltbar.

Use Case 2:
Auf meinem Desktop benutze ich Cubase, Davinci Resolve und spiele gerne mal. Da habe ich auch verschiedene Distributionen ausprobiert aber letztendlich war Windows hier angenehmer. Hauptsächlich X11 hat mir hier einen Strich durch die Rechnung gemacht und Wayland war letztes Jahr mit KDE einfach noch nicht so weit.

Use Case 3:
Auf meinem Wohnzimmerrechner spiele ich an einem LG OLED, da wäre Linux eigentlich perfekt aber ohne HDR einfach ein massives Downgrade.

Fazit: Überlegen was man braucht. 99% nur Browser? Linux kann das auch und kostet weniger. Microsoft-Software oder Hardware, die unter Linux nicht will? Windows. iOS Apps entwickeln? MacOS.

Ist doch nicht so schwierig und eigentlich ist doch für jeden was dabei :)
 
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kim88 schrieb:
Musste dann erst mit einem zweiten Rechner Online gehen, dort die Wlan Treiber für dieses Gerät suchen die dann auf einen USB Stick schieben. Der wurde zum Glück von Windows 11 erkannt.

Dann konnte ich Wlan Treiber installieren, Wlan Verbinden und die restlichen Treiber über Windows Update herunterladen.

Das ging definitiv länger und war komplexer als jede Linux Installation. Selbes Gerät ein Fedora oder Ubuntu ISO rein. Wlan wird direkt erkannt, das 4G/5G Modem wird direkt erkannt, Thunderbolt und Adapter funktioniert direkt, das Tocuhpad auch...
Und Windows soll jetzt einfacher zu installieren sein? Ernsthaft?
Und ich dachte wir sind hier in einem Computer-Forum? Im Normalfall hat man immer seine Treiber auf einen externen Laufwerk oder kommt da schnell ran... jeder weiß das die Treiber über Windows Update teilweise Schrott sind...
 
JohnVienna schrieb:
Für mich ist der Fall sonnenklar, solange LINUX nicht die gleiche Verfügbarkeit von MICROSOFT bei GAMES hat, solange wird dieses BS NICHT auf meinem PC landen, auch wenn ich grundsätzlich interessiert und nicht abgeneigt bin, aber PC und Konsolen Spiele sind nun mal mein Nummer 1 Hobby, und da mache ich KEINE Kompromisse, sorry LINUX. :schluck:
Für mich als Linuxer ist diese Haltung voll in Ordnung. Jedem das seine.
 
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sh. schrieb:
Im Normalfall hat man immer seine Treiber auf einen externen Laufwerk oder kommt da schnell ran...
Wenn man so manche Texte sich hier ansieht bzgl. Windows out of the Box frage ich mich, warum man dann so etwas braucht? Wäre jetzt meine Antwort in dem Style den gewisse User bzgl. Linux & Treiber an den Tag legen.
sh. schrieb:
Für was alles Google hilfreich ist...
Gibts für Linux auch und muss noch nicht einmal gegoogelt werden. Denn es ist bei gewissen Distros schon dabei die GUI.
 
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fox40phil schrieb:
Danke hatte ich acuh gefunden. Ist aber noch mit der Standalone LR Version^^.
Ich werds einfach lassen :D... :rolleyes:

Also Adobe Lightroom funktioniert doch einwandfrei im Browser:

https://lightroom.adobe.com

Bildschirmfoto vom 2023-05-05 12-48-02.png



sh. schrieb:
Und ich dachte wir sind hier in einem Computer-Forum? Im Normalfall hat man immer seine Treiber auf einen externen Laufwerk oder kommt da schnell ran... jeder weiß das die Treiber über Windows Update teilweise Schrott sind...

Tja ich wusste das nicht. Ja wir sind in einem Computer Forum und wenn ich dir was in JavaScript oder in Python Programmieren soll kann ich dir ganz viele Dinge erklären udn erzählen die du wahrscheinlich auch nichts weisst.

Windows hab ich das letzte mal zu Windows XP Zeiten benutzt. Woher soll ich wissen, dass ein offizielles Windows 11 Iso von Microsoft auf einem Notebook das für Windows 11 verkauft wurde nicht richtig funktioniert? Macht für mich auch jetzt noch keinen Sinn.


Ich nutze seit über 20 Jahren Linux. Auf Geräten die mit Linux verkauft wurden oder für Linux Nutzung entwickelt wurden. Und ich hatte in meinem Leben noch nie einen "USB-Stick" mit meinen Treibern. Weil ein Gerät das für Linux gebaut wurde funktioniert mit einer Linux Distirbution einfach -> ohne das ich noch Trieber auf einem USB Stick managen muss....

Soviel zum Thema Windows ist einfacher..
 
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DFFVB schrieb:
Schau nochmal nach was Catch 22 ist, Du meinst Henne und Ei - kling thalt nicht so cool ;-)
Nicht nötig, ich weiss schon ganz genau, was das bedeutet.
a dilemma or difficult circumstance from which there is no escape because of mutually conflicting or dependent conditions.
Eine zyklische Kausalkette also, und genau das, was ich zum Ausdruck bringen wollte. Lustigerweise ist auch das Henne-Ei-Problem eine zyklische Kausalkette. Komisch, komisch.
 
@SheepShaver Falsch - "there is no escape" - im vorliegenden Fall gibt es Escape...
 
Linux = Nische -> keine Treiber -> Linux = Nische -> keine Treiber -> ...

Wo ist der nicht beschrittene Ausweg, der Linux anzulasten ist?
 
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andy_m4 schrieb:
Da Du schon allgemein Consumer-Clients nennst:
Da hat Linux längst den Durchbruch geschafft. Auf jedem Android-Smartphone werkelt ein Linux-Kernel. Wenn man das alles mal zusammen rechnet, dann sieht der Marktanteil für Windows ziemlich bescheiden aus.
Linux gibt es überall, Windows nur auf dem Desktop: Eigentlich ist Windows ein Nischenprodukt, nur dass diese Niesche ziemlich groß ist und man sie direkt vor der Nase hat.

Ohne Linux gäbe es dagegen nicht mal mehr das Internet. Das macht sich aber niemand bewusst.

WhiteHelix schrieb:
Meine Mutter hat jetzt auch endlich eingesehen das ihr Notebook mit einem 3-stelligen i3 vielleicht nicht mehr wirklich praktikabel ist, die hat jetzt Zorin verpasst bekommen. Hatte ich auch mal kurz im Einsatz, für anmelden und Browser aufmachen ist das optimal. Für sie von der reinen Nutzung auch nicht wirklich eine Umgewöhnung, die Icons sehen halt teilweise etwas anders aus.
Die Icons lassen sich ändern: XP-Icons

Drakonomikon schrieb:
Es ist absurd, wie viele Distributionen es gibt und wie viele GUIs oben drauf installiert werden können. Und es ist absurd mit welchem Fanatismus versucht wird Windows-Nutzer zum Konvertieren zu überreden.
Wie der Wolfgang Rudolph gerne sagt: "Freie Software ist nicht frei wie Freibier, sondern wie Freiheit." - U. a. die Freiheit der Wahl. Darauf möchte ich nicht mehr verzichten.

Wer was nutzt ist mir rel. egal. Ich mag es nur nicht, wenn jemand falsches, oder längst überholtes als Tatsache hinstellen will:

Es ist so einfach, sich ein Lifesystem zu laden und es sich z. B. per Ventoy oder in einer VM anzusehen, anstatt irgendwelchen Blödsinn unbesehen nachzuplappern.

Z. B. zeige ich hier, wie ich Solus testweise in einer VM installere, um auch das mal gemacht zu haben (Video in meinem Google-Drive):

Solus-VM-Installation.mkv
 
Caramon2 schrieb:
Linux gibt es überall, Windows nur auf dem Desktop: Eigentlich ist Windows ein Nischenprodukt, nur dass diese Niesche ziemlich groß ist und man sie direkt vor der Nase hat.
Windows gibt es auch als Server und Embedded-Produkt. Auch als mobiles OS, wenn auch nicht mehr wirklich als Smartphoneprodukt, so besteht das Tabletsegment auf dem Windows als Desktopprodukt weiter im Einsatz ist.
Als Embedded ist Windows aber (zum Glück) nahezu verschwunden, keiner muss sich mehr Windows XP (Embedded) Bluescreens an Bankautomaten ansehen.
Im Serverbereich würde ich Windows noch nicht als Nischenprodukt klassifizieren, auch wenn ein Großteil des Webs heutzutage rein auf Linuxbasis arbeitet.

Aber ja, Linux ist überall und vermutlich hat fast jeder regelmäßig mit einem Linuxprodukt zu tun.
 
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Tolle Zusammenfassung :) , aber ich werde bei Windows bleiben (abgesehen vom Steam Deck, wo Linux drauf bleibt). Hab nach meiner letzten Eskapade immer noch "Angst". Wollte verschiedene Software installieren und als ich die Installationsanleitung las, dachte ich mir "ich will doch nur doppelklicken und der Rest soll von selbst passieren". So ging es aber nicht. Intuitiv ging insgesamt sehr wenig, wenn es die Anwendungen nicht via 'Discovery' gibt.

Es dauerte schon fünf Minuten bis ich herausfand, dass ich eine *.appimage Datei erst als ausführbar markieren musste (und dann den Haken noch finden). Immerhin, danach ging es. Das war aber noch der leichteste von allen Fällen.

Oft gibt's auch gar keine Anleitung, weil die Entwickler davon ausgehen, wer Linux nutze, wisse wie man vorgeht.

Kurz: Für mich nur interessant, wenn ich mich ausgiebig mit dem OS beschäftigen wollen würde. Momentan soll mein System aber einfach "nur funktionieren" und das auf bekannte Weise.
 
@ThreepQuest64 ka warum du AppImages runtergeladen hast. Aber Linux hat im Grunde wie Android oder dein iPhone einen App Store.

Dort suchst du deine Software und klickst auf installieren. Jeder der schon mal eine App auf Android oder iPhone installiert hat kann das auch unter Linux.

Bildschirmfoto vom 2023-05-05 13-54-20.png
 
Steffenkrue schrieb:
Macht doch mal einen Test, installiert auf einen PC einmal Win11 und einmal Linux, dann erstellt ihr eine Liste mit Arbeitschritten die ihr machen müsst bis das System läuft. Da wird Linux klar verlieren, so viel Arbeit wie man da hat möchte heute keiner mehr machen.
Aus welchem Universum kommst du?

Ich habe das gerade erst letzten Monat durchgespielt:

Win11-Installation.mkv

Zorin-Installation.mkv

Und der Ubuntu-Installer ist im Vergleich zu anderen (Calamares, Solus) ziemlich lahm.

Nachtrag:

Ich hatte beides übrigens nach "Ende" der Installation weiter laufen lassen, da Windows dann noch Minutenlang immer wieder etwas macht, während Zorin dann fertig installiert ist.
 
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@ThreepQuest64 nachvollziehbar wirkliche Grundkurse oder offizielle Einführungen vom Betriebssystem ist mir bei Linux nicht bekannt. Andrerseits hat man das bei Windows auch mal alles (die meisten vermutlich im Jugendalter) gelernt. Jetzt gibt es ja auch bei Windows teils interaktive Anleitungen...
Bei Apple zb ist das aber auch nicht besser wie bei Linux die wollen ja teilweise richtig aus der Reihe tanzen... ohne es einem auch ordentlich zu erklären. Man kann mit Mac arbeiten aber auch erst dann sobald man herausgefunden / verstanden hat wie. Bei Linux ist halt das tolle das eigentlich für jeden was passendes dabei ist und wenn nicht könnte man alles anpassen falls man überraschenderweise dazu in der Lage sein sollte.
 
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Ich bin Entwickler und habe täglich/häufig mit Windows, macOS und Linux zu tun. Alle haben ihre Stärken/Schwächen. Linux ist hervorragend fürs Entwickeln und für Server. Für den Home-User ist es aber nur geeignet, wenn man eine "nerdige" Ader hat.
Nicht jede Distribution hat diesen Snap Store und klar, man kann ihn nachinstallieren. Es ist schon mal ein Schritt in die richtige Richtung. Aber keiner kann mir erzählen, dass man eine Distribution verwendet, ohne mal ein Terminal benutzen zu MÜSSEN. Irgendwo/Irgendwann fängt das gegoogle wieder an, wie man denn XY installiert. Und genau das machen macOS und Windows richtig. Jede Anwendung installiert sich gleich. Bei Windows lädt man sich die Datei runter, macht ein Doppelklick auf die Setup Datei und man installiert. Bei macOS ist es ähnlich. Bei Linux ist es eben nicht so.

Eine andere Thematik sind die Anzahl an Distributionen... Wenn man sich mal zusammensetzen würde und die "Kräfte" bündeln würde, würde man bestimmt eine benutzerfreundliche Version rausbringen können, die Windows oder macOS gleicht, was die Benutzerfreundlichkeit angeht. Sobald das erreicht ist, gibt es auch Hardwarehersteller die für Linux auch mal Treiber schreiben würden usw. usw. Der Rest würde mit steigendem Marktanteil selbst kommen.

Das ist alles jedoch Utopie und wird sich meiner Meinung nach auch in 20 Jahren nicht ändern.
 
Für Bastler, Anti-Microsoftler oder Leute, die gerne zusaetzliche Zeit zum optmieren des Betriebssystems aufwenden, geht Linux i.O., aber ansonsten bleibt es wohl für die große Mehrheit, die das nicht kann oder will Windows als Betriebssystem relativ alternativlos, auch wenn sich bei Linux mit den benutzerfreundlicheren Distributionen sicherlich einiges in der letzten Dekade getan hat, keine Frage.

Ein kleiner Boom ist wohl durch das Steam Deck und die Arbeit der Steam/Valve Leute zu weiterer Spieleoptimierung fuer Linux ausgeloest worden, was ich durchaus positiv finde, aber eine richtige Alternative zu Windows - anstatt einer sich etablierenden Nische fuer die o.g. Gruppen - sehe ich da bisher nicht.

Da Windows Keys relativ guenstig zu haben sind, sehe ich da auch keinen Grund mehr vom bewaehrten umzusteigen, es sei denn Windows wuerde zunehmend in ein streng reguliertes und vergleichsweise teures Betriebssystem/Oekosystem wie bspw. MacOS mutieren, aber die Gefahr sehe ich bisher nicht und auch nicht, dass Linux im Spielebereich Windows angebots- und stabilitaetstechnisch ueberfluegeln wird.
 
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