Miuwa schrieb:
Mal unabhängig davon, was man sonst von der ganzen Geschichte hält. Überrascht es dich wirklich, dass Produkte illegal günstiger angeboten werden können als legal?
Von günstiger sprach ich nicht. Es ging um attraktiver, das hat nicht notwendigerweise mit dem Preis zu tun. Die vorgeschlagenen 50€ monatlich sind deutlich mehr als das, was OCH für ihre Premiumaccounts verlangen.
Ansonsten muss ich gestehen, dass ich nicht bereit wäre monatlich 50 Euro für Filme zu bezahlen, aber ich bin da wahrscheinlich nicht repräsentativ.
Umgekehrt stellt sich aber auch die Frage, woher du weißt, dass 50 Euro kostendeckend wären? Effektiv würden dann ja sämtliche Einnahmen durch BlueRays, DVDs, Fernsehen und z.T. auch Kino entfallen.
Zunächst einmal:
Ich habe selbstverständlich keine Marktforschung betrieben. Die 50€ habe ich erst mal so in den Raum geworfen um
a) anzudeuten, dass der Preis deutlich teurer sein muss als die üblichen 7 - 10 Euro monatlich, die Netflix und Co nehmen
b) Weil diese 50€ für mich persönlich den Sweet Spot darstellen. Wenn ich mir vorstelle, das ganze für 30 oder 40 Euro anzubieten, habe ich das Gefühl, zu wenig zu bezahlen. Andererseits hätte ich bei einem Preis von 60 oder 70 Euro einen Betrag erreicht, bei dem es mir widerstrebt, das Angebot anzunehmen, weil es mir das nicht wert ist. Aber wie gesagt: Das ist rein mein persönliches Empfinden.
Warum ich 50€ trotzdem für einen guten Preis halte, erkennt man auch, wenn man das ganze auf's Jahr hochrechnet. Dann läge man bei 600€. Und jetzt behaupte ich einfach mal: 600€ im Jahr geben die wenigsten Menschen für Medien aus. Hier im Forum mag die Quote höer sein, da wir natürlich ein Forum für Technik- und Medienenthusiasten sind. 600€ ist kein vollkommen unrealistisch hoher Betrag und vermutlich wird es hier einige geben, die diese Grenze locker überspringen. In der Allgemeinheit ist dies aber nur ein Bruchteil.
Desweiteren: Du sagst ja selbst, 50€ im Monat wären dir zu viel. Das heißt du würdest weiterhin DVDs kaufen oder Fernsehen schauen. Also bricht auch dieser Markt nicht vollständig weg.
Ein Kulturflatrate (egal zu welchem Preis) würde übrigens nur funktionieren, wenn man effektiv überwachen könnte, welcher Film wie oft geschaut wird und die Gebühren entsprechend verteilt werden und damit sind wir dann doch wieder bei irgendeiner Form von DRM.
Das ist richtig. Ich stelle mir vor, man hätte ein System mit einem Frontend beim User. Das Frontend wird zum Streamen genutzt und ermittelt Statistiken über die abgespielten Titel. Aus den Statistiken wird ein Schlüssel zur Verteilung der Gebühren errechnet. Das hätte zwei Vorteile:
1) Der User hat endlich alles in einem. Eine Oberfläche, ein Account, alle Titel
2) Es wäre keine Monopolsituation, denn die Studios konkurrieren trotzdem untereinander um Aufmerksamkeit, d.h. für hochqualitative Inhalte ist garantiert.
Contrapunkt:
Man kann die Firmen schlecht zwingen, ihre Inhalte in das Backend zu kippen. Steam allerdings zeigt, dass es für die meisten Firmen lohnend ist, sich auf einen gemeinsamen Standard zu einigen.