Insbesondere die Interessensvertreter aus der Unterhaltungsindustrie haben nach wie vor das Ziel, einen Ausbau sowie eine stärkere Durchsetzung des Urheberrechts zu erreichen. Doch statt sich auf einen Gesetzesentwurf wie etwa ACTA zu konzentrieren, versuchen die Lobby-Gruppen offenbar ihren Einfluss auf mehrere Gesetzesinitiativen zu verteilen. Zudem zeigt sich ein zunehmender Trend, dass Überwachungsmechanismen erst auf nationaler Ebene eingeführt werden – wie etwa die Warnhinweis-Verfahren, die erst in Frankreich und vor kurzem in Großbritannien eingeführt wurden. Ist eine entsprechende Infrastruktur etabliert, ist die Chance ungleich größer, ein System auch auf europäischer Ebene vorzuschreiben.
Für die Netzaktivisten dürfte es in Zukunft schwieriger werden, die Nutzer auf ein omnipräsentes und damit leicht identifizierbares Feindbild wie ACTA einzuschwören. Doch das soll den Erfolg nicht schmälern, die europaweite Protestbewegung hat Eindruck hinterlassen. Offen ist nur, ob sie zu einem grundlegenden Umdenken in der Urheberrechtsdebatte führt, oder sich der Erfolg gegen ACTA letztlich nur als Pyrrhussieg erweist.
Diese letzten beiden Absätze lesen sich so, als sei der Autor tatsächlich der Meinung, die Stärkung des Urheberrechts sei etwas schlechtes.
Wenn sich Leute darüber mokieren, dass möglicherweise ihre Meinungsfreiheit eingeschränkt wird, oder durch soetwas wie ein 3-Strikes-Modell die Möglichkeit besteht, Leuten den Zugang zu Informationen zu verwehren, dann kann ich dafür ja eine gewisse Verständnis aufbringen, auch wenn ich diese Ängste für übertrieben halte.
Aber das Urheberrecht dient dazu, das auch im internationalen Menschenrechtsabkommen festgelegte Eigentumsrecht zu schützen. Eigentum ist ein grundlegendes Freiheitsrecht, welches keinem Menschen abgesprochen werden darf! Wenn jemand etwas erzeugt - und es ist egal ob es digital ist oder nicht - dann gehört es dieser Person und sie darf bestimmen was damit gemacht wird (verschenken, verkaufen, gar nichts, etc.). Und das Urheberrecht garantiert eben dies. Nur weil es ganze Industrien gibt, die Dinge erzeugen und ebenso von dem Urheberrecht geschützt sind und manche diese Industrien als "verbrecherisch" ansehen (bullshit), ist dies doch kein Grund das Urheberrecht an sich nicht zu unterstützen.
Wenn ich mitkriege wie manche Leute eine "Umverteilung" wollen und damit Enteignung von wenigen für das "Allgemeinwohl", dann wird mir schlecht. Sozialismus nennt man das übrigens.
Und jetzt kommt mir hier keiner mit "Mafia Gema produziert nur noch Schrott" - die Aussage enthält wohl mehr Fehler als Wörter und ich würde erstmal ein objektives und rationales Auseinandersetzen mit dem Thema empfehlen.
Das europaweite Abkommen intransparent verhandelt werden und durch vage Formulierungen Paranoia auslösen, finde ich natürlich nicht gut. Aber das ist ein anderes Thema.