Kommentar Kommentar: Warum Gaming on Demand wie GeForce Now die Zukunft ist

Warum Gaming on Demand wie GeForce Now nicht die Zukunft ist.

Weil es physikalisch bedingt immer einen merkbaren Input-Lag geben wird.
 
Interessantes Feld. Ich denke auch, dass sich das Spielestreaming früher oder später durchsetzen wird.

Vor 15 Jahren hätte niemand geglaubt, dass man sich Musik oder Filme nicht mehr auf Datenträgern kauft, sondern in hoher Qualität, in Echtzeit und legal streamen kann (Modemgeräusche, anyone?). Aber heute ist es flächendeckend nutzbar, bezahlbar und letztendlich von vielen Menschen angenommen worden.

Warum sollten die nächsten Schritte nicht auch gegangen werden?
Selbst wenn 4K/60FPs so wichtig wäre (was ich nicht glaube, sonst hätte Sony nicht über 50 Millionen PS4 verkauft / siehe auch Handyspiele-Markt) - die technischen Hürden werden irgendwann überwunden sein. Im "schlimmsten Fall" werden schnelle Shooter z.B. (noch weiter) in einer Niesche verschwinden, wenn die Latenzen sie per Stream nur unbefriedigend spielbar machen - etwa so wie Musikalben an Bedeutung verlieren, weil oft nur noch einzelne Musikstücke gehört werden. Nutzer und Medium passen sich aneinander an.

Ob Nvidias Angebot der Durchbruch sein wird, glaube ich eher nicht, aber es wird so kommen.
Mieten statt besitzen, langfristige Beziehung zwischen Konsument und Produzent, der Kunde hat dauerhaft und ortsunabhängig Zugang zu Inhalten. Für beide Seiten scheinen die Vorteile zu überwiegen, wir befinden uns eh schon auf halbem Wege.
 
Für mich ist das Spiele kaufen veraltet. PvP Spiele die kostenlos sind und durch irgendwelchen Premium Kram finanziert werden haben viel Zulauf.
Ich habe seit Jahren kein Spiel mehr gekauft. Hätte mir das jemand vor 10 Jahren gesagt, dann hätte ich ungläubig den Kopf geschüttelt.

Das selbe wird mit Gaming on Demand passieren. Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, wo irgend ein Idiot eine Plattform aufgemacht hat wo man Videos hochladen kann. Wer braucht denn bitte so etwas. Ein paar Nerds und fertig.
Heute ist YouTube und Twitch Teil meines Tages.
 
RobertK schrieb:
Latenz hat die 30 FPS-Konsolen-Abenteuer The Witcher 3 oder sogar das Multiplayer-Spiel Destiny auch nicht vor einer riesigen Fan-Gemeinde bewahrt.

In 3 Jahren sehe ich einen signifikanten Anteil aller Spieler, die ein Streaming-Modell nutzen, zweistellig hab ich geschätzt. Für 10 Euro monatlich hätte sich die Spielergemeinde sofort auf den Dienst gestürzt und der Markt wäre schon da.

Ich kann es nur nochmal betonen, dass wir in Zeiten einer universellen Beschleunigung leben. Das bedeutet, wir dürfen uns von altbekannter Stabilität in vielen Lebensbereichen verabschieden aber es wird auch riesige Sprünge geben. Falls es noch nicht aufgefallen ist: Technologischer Fortschritt verläuft exponentiell.

http://t3n.de/news/transformation-unteschaetzen-607108/

Behalten wir es doch einfach im Blick und ich freu mich über jedwedes Urteil hier im Thread. Testen werden wir das sicher auch.


1. Ja sicher viele würde sich auf das Angebot stürzen. Aber wenn die kritsche Masse erreicht ist wird das Geschäftmodell umgestellt. Es gibt ausreichend Beispiele dafür. Aber schön das ich auf Eigentum verzichte, das ist ja Belastung pur ;-) Dann wird die Herde gemolken, möglich ist alles ;-)

2. "Ich kann es nur nochmal betonen, dass wir in Zeiten einer universellen Beschleunigung leben."
Das bedeutet auch das demnächst Webseiten auch auslaufen, nicht umsonst ist snapchat und co so erfolgreich.

Aber greifen wir mal das Thema auf mit der Beschleunigung...das bedeutet das schon alleine der Mietvertrag für einen Arbeitnehmer unflexbiel wird. Die normale Arbeit wird auf Projekt und Freelancermodelle umgestellt. Man zieht mit der Arbeit um, bedeutet schon nach spätens nach 3 Monaten die nächste Stadt/Land/Kontient.
Gleichzeitig bedeutet es noch mehr als heute sich für die eigene Fortbildung zu sorgen. Denn nur Deutsch und Englisch wird in dieser neuen Welt nicht ausreichen Mandarin ist absolute Pflicht ebenso 2 - 3 weitere Sprachen verhandelungssicher.Es wird sich noch vieles mehr wandeln müssen.

Es heisst auch auf das heute soziale Lebensmodell zu verzichten, bzw. Ade zu sagen weil es nicht mehr Zeit gerecht ist.

Aber ich rechne das den Ungestüm der "Jugend" Ihnen zu, das nicht weiter gedacht haben, was es alles für Folgen haben wird. Und die reale Jugend unter 17 denkt das schon ganz anders und weiter als Sie. Da sind Sie völlig unbeweglich.

Nur Mut zum Wandel, bremsen Sie nicht so stark und lassen Sie sich auf die neue Welt ein mit vielen neuen Chancen. Vorallem ohne Ballast wie Eigentum, Rechte und Freiheit :)

mfg

P.S.

Genauso das opitmieren mit Arzneimittel und Implantaten zur besseren Lebensleistung wird auch Pflicht werden. Moral ist das auch nur noch ein Wert der im Rahmen der universellen Beschleunigung sich wandeln muss.

P.S.S. Bei den Link die Meldungen würde ich nicht ausser acht lassen. Darauf gehen Sie nicht ein ^^ Hier 2 der kritschen zum nachdenken.

Nico Saborowski
05.05.2015, 10:15 Uhr

Passt super zur Beschleunigungs- und Entfremdungstheorie, bspw. von Hartmut Rosa. Technische Beschleunigung bedingt einen sozialen Wandel, der ein erhöhtes Lebenstempo mit sich bringt, was gut an Symptomen wie erhöhten Selbstmordraten in Leistungsgesellschaften wie Südkorea oder Japan oder an steigenden Burn-Out-Fällen zu sehen ist. Könnte man mit Krebs vergleichen, der seinen Wirt bis zum Tod ausnutzt, dann aber selber nicht mehr existieren kann.

Technisch sehr interessant, die Digitale Transformation, gesellschaftlich aber eher fragwürdig. Nicht umsonst gibt es Kollege, die sich intensivst mit Modellen von Postwachstumgsgesellschaften auseinandersetzen. Dort verläuft das Wachstum nicht mehr exponentiell.


Christian
03.05.2015, 22:09 Uhr

"Adapt or perish, now as ever, is nature's inexorable imperative." - H. G. Wells

Etwas ähnliches haben auch schon andere gesagt ^^
 
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Guter und interessanter Artikel, Danke!
Wir befinden uns wie bereits erwähnt wurde in einer Zeit der exponentiellen technologischen Weiterentwicklung und auch die user lernen schneller dazu und verstehen viele Dinge besser, als es noch im Jahr 2000 der Fall war. Das altmodische RTL-Mario Barth-Unterklassen Fernsehen mit seinen neunminütigen Weichspüler-Reklameblöcken dürfte bald auch von keinem noch so provinziellen Konsumenten mehr verfolgt werden. Entertainment in Form von Musik, Serien, Film, Dokus, YouTube... wird zur gewünschten Zeit über das Internet verköstigt und auch die fitte Oma wird die Hörzu abbestellen. Eine inhaltlich recherchierte, seriöse und unaufgeregte Tages- oder Sonntagszeitung wird weiterhin Bestand haben - digital oder analog ist Geschmackssache. Die "früher war alles besser Mentalität" ist Schnee von gestern und interessiert eigentlich keinen hellen Kopf mehr. Wir haben einfach die Möglichkeit gezielter zu wählen was, wann und wie wir uns medial berieseln lassen und sind freier von Beeinflussung und technologisch aufgeklärter...

Gaming on demand wird sicher ein Thema und auch von vielen casual Zockern und Zockerinnen genutzt werden, denen es nicht um performance sondern convenience geht. Ich kann mir allerdings nicht vorstellen, dass man in Zukunft seinen 40Zoll, >UHD, IPS, >120Hz Monitor in max Details optimal über demand Dienste befeuern kann - da wird man wohl noch immer die Kiste (die werden ja auch immer kleiner) unter dem Tisch stehen haben. Außerdem ist es ja auch ein Hobby und es gibt viele Enthusiasten, die das nicht missen möchten.
 
Für Casual-Gaming wird das sicher kommen ... so wie mp3 für "Casual-Musikgenuß" kam.
Und genau wie mich als Musiker und Audiophiler mp3 nicht überzeugen konnte (ich weiß halt, wie's live klingt), glaube ich auch nicht daran, dass mich Cloud-Gaming begeistern wird ... sicher kann ich da aber erst sein, wenn es in Deutschland flüssig läuft.
Wenn ich mir die Spieleentwicklungen der letzten Jahre so ansehe, dann wird das aber wohl nicht nur an der Cloud-Technik liegen ... eher an der unglaublichen Ideen-Armut im Vergleich zu älteren Spielegenerationen. Und daran wird auch ein anspruchsloser "one-click"-Zugang zu den Titeln nichts ändern ... leider.
 
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erst mp3, dann Streaming - das passt.
...denkt die Industrie, rechnet mit der Massenverdummung der neuen Generation, und hat Recht.
Auch der Autor bejubelt die naechste Runde der Wegwerfgesellschaft.

Qualitaet geht anders...
 
RobertK schrieb:
Ich geb dem ganzen 3 Jahre, dann wir ein signifikanter Teil der Gamer das Streaming-Modell nutzen. Natürlich seh ich da keine flotten Multiplayer-Shooter, sondern entschleunigtes Storytelling. Man muss kein Hellseher sein, um verkürzte Latenzen, eine Always-On-Welt und unendlich Bandbreite zu prognostizieren. Allen HEVC macht 4K zum neuen FHD.
[...]

Sorry, aber imho überbewertest du die Blase deutlich, wahrscheinlich beschäftigst du dich zu sehr damit und hast somit "Scheuklappen" auf.

Überlege doch mal wo wir 2014 (vor 3 Jahren) waren? Nicht viel weiter als heute. Warum sollte es sich in 3 weiteren Jahren so drastisch ändern? Das ist genau der gleiche Mumpitz der besagte, dass die klassischen PCs/NBs aufgrund von Smartphones und Tablets aussterben werden. Und ist es passiert? Nein. Deine Glaskugel in allen Ehren, aber du hast keinerlei Indizien dafür, dass die von dir beschworene Entwicklung in Gang gebracht wird und die Leute auch mitziehen werden, außer vielleicht die Aussagen von den Firmen die damit Geld verdienen wollen.

Ahja noch so eine Totgeburt: VR. Wird genauso floppen.
 
Ich sehe das ebenfalls nicht sinvoll für jede Art des Gamings kommen aufgrund der Latzenen und damit verbundenen Lags. Bei manchen "Casual-Storytelling" Spielen kann es sicherlich funktionieren. Bei einigen wäre ich u.U. sogar selber die Zeilgruppe, wenn es qualitativ gut ist, und ich dann halt 20€ für einen Titel bezahle, anstelle 60€ Halt P/L muss stimmen.

Auch erzeugt die Schreibweise für mich einen arroganten und herablassenden Eindruck. Ich mag diese Art nicht. Es klingt so: Ich hab die Weisheit mit Löffeln gefressen und ihr keine Ahnung.

Fakt ist, die Latenzen lassen sich nicht unendlich minimieren, und daran ändert FTTH auch nichts. Eine höhere Bandbreite ermöglich eine höhere Qualität, ändert an der Latenzproblematik jedoch nichts

Einerseits schreibst Du erst so, als wenn alles nur noch gestreamed wird, dann relativierst du aber schon. VR hälst Du für nicht möglich in absehbarer Zukunft. Schnelle Shooter ebenfalls nicht. Inhaltlich stimme ich Dir sogar zum Teil zu.

Warum dann den Artikel zunächst reißerisch schreiben? Und nicht direkt etwas sachlicher. Ich mag kein Clickbait!

Wie wäre es mit: "Es könnte sein, dass innerhalb der nächsten 5-10 Jahre 20% der Spiele gestreamed werden" als Titel?
 
Die Idee ist nichts für mich. Gerade für Multiplayer.

- Kein Modding
- Hat der Kommentator Kinder oder ein Zockerweibchen? Da wird man sich um die Bandbreite zoffen müssen.
- Was jucken mich 60GB als Komplettdownload, wenn ich sonst mit zu 50Mbit streamen muss? (zukünftig vllt. mehr; nicht das mich eines von beiden interessieren würde; ich finde die Argumentation nur witzig)
- Dann haben wir den Ping zwischen Gameserver und dem Streamingdienst und zwischen Streamingdienst und meinem Wiedergabegerät. Also doppelte Angriffsfläche für Probleme im Routing und ein garantiert oder mindestens ein potenziel schlechterer Ping; falls der Gameserver nicht auch ganz zufällig vom Streamingdienst betrieben wird (hier tun sich mir Abgründe auf. Na, von wem werden deine Freunde/Bekannte streamen?)
- Wir kennen das ja schon, wenn der Spielehersteller die Unterstützung für ein (Online-) Spiel bzw. dessen (einzig) offizieller Server einstellt. Jetzt käme noch der Streamingdienst dazu. Der will sich ja nicht unnötig lange mit alten Spielen befassen.
- Was ist, wenn man mal kein Geld zum streamen hat? (Höhen und Tiefen sollen vorkommen; Der gekauften DVD oder Steam interessierts nicht)
- Keine Internetverbindung? (Offlinegames)

Ich sehe mich im Großen und Ganzen eher flexibel mit lokal installierten Spielen. Das ist mit den anderen Streamingdiensten auch nicht anders. Auch wenn ich sie teilweise nutze. Nichts geht über die CD/DVD/BD oder lokale Installation, wenn es um Qualität und/oder Flexibilität gehen soll.
 
MoD/VoD funktioniert nur, weil dort die Inhalte komplett offline gespeichert werden können und problemlos gepuffert werden können. Kein Internet für Spotify -> Vorher schon runterladen. Kein Internet für Amazon -> Vorher schon runterladbar.

GoD kann nicht offline speichern, selbst puffern wird schwer, da jedes gepufferte Frame für mehr Inputlag sorgt (Bei 60fps ~16,7ms/f).
Wenn mehrere es in einem Haushalt gleichzeitig nutzen wollen, sind bei 3 Leuten (z.B. die beiden Söhne + Papa) 150 Mb/s für 1080p60 notwendig. Diese 150 Mb/s müssen dann auch noch in den Backbones der Provider zur Verfügung stehen. Und der Trend geht ja zu 1440p oder gar 2160p jeweils mit 60 Bildern pro Sekunde hin und 10 Bit HDR.
 
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Ich denke Smartphones sind hier ein relativ guter Vergleich.
Fürs iPhone hatte Jobs auch vorgesehen, dass man Apps im Web nutzt und native Apps Unnötig wären. Ein Jahr später gabs den Appstore.

Native Anwendungen werden auch in Zukunft eine sehr große Rolle spielen, eben auch bei Spielen. Trotzdem muss man sagen, dass ein Großteil der Inhalte, die wir auf unseren Smartphones nutzen mittlerweile 1:1 aus dem Web gestreamt werden.
Man muss nur mal die Netflix App öffnen, die Amazon App oder Facebook. Absolut alles was man dort sieht stammt aus dem Web oder der "Cloud". Nativ ist nur noch das User Interface und sonst nichts.
Im Grunde findet also auch hier schon eine Art "Streaming" statt. Das Smartphone schaufelt pausenlos daten, um dem Nutzer überhaupt inhalte anzeigen zu können.


Ob irgendwann alles nur noch im Web bzw. in der Cloud läuft? Wahrscheinlich! Aber jetzt ist es noch nicht so weit. Videos und Musik kann man problemlos streamen, da hier latenz und performance keine Rolle spielen. Es gibt auf den Geräten mehrere Sekunden Buffering und schon ist das alles kein Problem mehr. Easy. Die Bandbreiten reichen auch für ordentliche Qualität (sind ja auch nur 23-25 FPS)

Aber bei Apps und Spielen funken uns momentan Latenz und Bandbreite extrem dazwischen. Das ist kein Vergleich zu Video oder Musikstreaming. Aktion und reaktion müssen in echtzeit umgesetzt werden.
Gerade E-Sport ist aktuell das, was PC Gaming groß macht, die Hersteller übertrumpfen sich mit 144 und 240 Hz Monitoren. Eine Entwicklung hin richtung Streaming wäre ein gigantischer Rückschritt.

Audio und Videostreaming konnte man verwirklichen, weil die Anforderungen dafür bereits erfüllt sind oder zeitnah erfüllt werden konnten. Aber bei Gaming sehe ich aktuell nur einen Rückschritt, den man gehen müsste.


Dass Streaming von Games Zukunft hat will ich nicht bezweifeln, aber noch nicht heute.
 
An welcher Stelle hab ich denn bejubelt? Ja ich beschäftige mich sehr mit den treibenden Kräften und werde regelmäßig von den Unternehmen in diesen Bereichen live oder per gestreamter Keynote "gefutured". Natürlich präsentieren die ihre Vision mit Wachstums- und Kaufinteresse. Diese Leute haben ein starkes Interesse, nicht daneben zu liegen und spüren durch die Globalisierung gleichermaßen einen Druck und geänderte Machtverhältnisse.

Beschleunigung bedeutet Instabilität und die Möglichkeit abrupter Änderungen. Es gibt genauso Gegenkräfte und in meinen Augen werden Vernetzung, Kommunikation und eine allgemeine Alterung der Gesellschaft in Industrienationen die Standorttreue eher vorantreiben anstelle vom Nomadentum. Da haben Sie mir ein bisschen was reininterpretiert @latexdoll, was da so nicht zu lesen ist.

Zum sozialen Lebensmodell stimme ich zu. Einerseits werden nachfolgende Generationen vernetzter und global heterogener sein aber auch isolierter. Wie eine Klimazone werden sich qualitative Schichten auf dem Globus ausbreiten, Teenager gleichen sich in San Francisko und Tokio aber rücken weiter weg von ihren Großeltern. Sie werden sehr bewusst mit sozialen Medien umgehen können.

Zum Eigentum und Besitz und zur Freiheit:
Die Diskussion kann ja generell sehr weitläufig werden und mit dieser Perspektive schaue ich dann gern auf Studien, Statistiken, Modelle. Es wird immer schwerer mit Vorraussagen weil jeden Moment die nächste Wildcard um die Ecke kommen kann, ein beschleunigter Generationenwechsel gräbt auch die zementiertesten Fundamente an. Dogmen werden wie die Fliegen sterben und das überfordert gerade alle, die ihrer Karriere und staatlichen Interessen gemäß an Stabilität interessiert sind.

Nun ist eine Generation "coming of age", die es gewohnt ist, das komplette Wissen der Menschheit mit sich rumzutragen. Das gab es vorher noch nie und niemand kann sich so wirklich ausmalen, wie revolutionär diese Ressource auf dem Planeten wüten wird.

Und wir werden viele sein. Falls nichts schlimmes passiert, erreicht die Weltbevölkerung 2050 fast 10mrd. Menschen. Der Großteil hat schon in 10 Jahren Zugang zu der beschriebenen umfassenden Bildungsquelle. Es gehört zu diesem Wissensschatz die Erkenntnis, dass unser derzeitiges Wohlstandsgefälle für alle negativ wirkt. Das wird von den Folgegenerationen neu verhandelt werden und die widmen sich den Problemen mit Big Data, nicht mit "das ist vor 10 Jahren schon gescheitert". Ich glaube, dann wird es Zeit, sich mal über Besitz und Privatheit zu unterhalten. Privat im Sinne von "der Allgemeinheit rauben".

Ich sehe sehr viele Zwänge kommen mit einer Neuorganisation von individueller Freiheit. Vielleicht wird man nicht mehr rauchen dürfen. Einmal Hundescheiße nicht weggemacht -> 1000 Euro. Steak nicht verbraucht und weggeworfen? -> Kürzung des Budgets und Teil von den Steuern für Aufforstung in Argentinien abgezweigt.

Nochmal: Ich bejubel da nix dran, sondern entwickle diese Vorstellung anhand meiner aktuellen Erfahrungen. Ein New Deal ist nötig und wahrscheinlich.

EDIT Funfact: Die neue Medienwelt hat die Wahrnehmung schon gravierend verändert. In den letzten 15 Jahren ist die Aufmerksamkeitsspanne laut Microsoft-Studie von 12 auf 8 Sekunden gefallen.
 
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Es geht alles diesen Weg.

Warum liebe leute gebt ihr euch unnötigerweise in die Abhängigkeit von Konzernen. Ob das jetzt das Streamen von Spielen oder der Wegfall des Bargelds ist.

Die NWO lässt Grüßen...

greetz
hroessler
 
Also geht es nicht um eine großartige Technologie, die uns den Alltag versüßt und allen Vorteile bringt, sondern um eine Grundnotwendigkeit erwachsen aus der Überbevölkerung. Also wenn man nach den Studien, Statistiken und Modellen geht, natürlich.
 
RobertK schrieb:
Nun ist eine Generation "coming of age", die es gewohnt ist, das komplette Wissen der Menschheit mit sich rumzutragen. Das gab es vorher noch nie und niemand kann sich so wirklich ausmalen, wie revolutionär diese Ressource auf dem Planeten wüten wird.
"Mit sich Herumtragen" und "nutzen" sind zwei verschiedene paar Schuhe. Die kommende Generation hat sich lediglich großteils daran gewöhnt, Wissen mit sich herumzutragen (bzw. ein Gerät, über das alles Wissen zugänglich ist). An der Anwendung dieses Wissens hapert es aber ganz oft ...
Genau deswegen ist diese Entwicklung nicht zwingend eine zu mehr Fortschritt oder weiseren Menschen ... genauso gut könnte daraus die Rückkehr in die nie ganz überwundene "selbstverschuldete Unmündigkeit" werden ... dann heißt die zentrale Instanz eben nicht mehr "Bibel&Kirche" sondern "ALPHABET&Google".
Ob das besser wird, als das finstere Mittelalter, bleibt abzuwarten.
Das haben wohl letztlich die gleichen Konzerne in der Hand.
 
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Naja, die Vergangenheit sagt was anderes: Gaikai und OnLive waren beide nicht sehr erfolgreich und wurden von Sony geschluckt. Spiele-Streaming wird jetzt nicht durch nvidia eingeführt.

Hier noch ein schöner Blogeintrag dazu: https://seniorgamer.wordpress.com/2015/04/03/alle-absteigen-das-pferd-ist-tot/

Dem Kommentar fehlt eine Bestandsaufnahme und wie es in letzter Zeit war. Kommt mir ein wenig so vor wie 3D-Fernseher und dass das doch supertoll ist...
 
Nurve schrieb:
Also geht es nicht um eine großartige Technologie, die uns den Alltag versüßt und allen Vorteile bringt, sondern um eine Grundnotwendigkeit erwachsen aus der Überbevölkerung. Also wenn man nach den Studien, Statistiken und Modellen geht, natürlich.
So hast du das verstanden, Nurve? Leider sind wir vom Streaming ein wenig abgekommen aber ich hab ja nicht umsonst so viel über Generationen geschrieben.

Wir werden "mehr" heißt für mich nicht automatisch "zu viele" und ich hab Vertrauen, dass die uns folgenden Kommunikations- und Vernetzungsspezis eine bessere Welt verabreden. Die vielen Instant-Trends haben verbunden mit der Globalisierung sicher auch sehr langfristige Auswirkungen. Ohne eine Energierevolution wird es nicht gehen.

Im Klimahorrorfilm von Leo DiCaprio erklärt Elon Musk dem besorgten Schauspieler, dass man ja nur 100 seiner Gigafactories brauche für Sustainable Energy gegen die Schwankungen erneuerbarer Energien. "Seems doable" ist die Antwort.

Eine davon kostet 5mrd USD, macht 500mrd insgesamt. Mit 600 mrd US-Dollar military spend im Jahr 2015 in den USA allein rückt das in eine global durchaus machbare Größenordnung und es ist nüchtern betrachtet, ein deutlich weniger kompliziertes "Projekt". Dass Energie eine starke militärische Komponente hat, muss ich glaub ich nicht erwähnen. Ein Blick auf das US-Budget offenbart, dass 54 Prozent des Haushalts für eine zunehmend schwierigere "Vorwärtsverteidigung" und Energiekriege draufgehen. In meinen Augen ist das eine riesige, sprichwörtlich verpulverte Ressource und irgendwann wird man die Leute, die daran festhalten, zum loslassen zwingen. Spätestens wenn Entscheider kommen, für die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen und eventuell resultierende globale Instabilität durch einen Klimawandel das nationale Sicherheitsinteresse berührt. Es passt einfach nicht mehr in die Welt, in der wir alle leben wollen. Meine Naivität, ich weiß.

Nun ist es wirklich so unvorstellbar, dass ein iGen in 5 Jahren morgens während seiner 8-Sek-Aufmerksamkeitsphase im snap-kickstarter auf ein New-Democracy-Crowdfund kommt und mal eben ein paar USD für ein solch globales Projekt locker macht? Dass wir gemeinschaftlich überlegen, wie wir vom Öl loskommen? Ich weiß um die Milliardendeals zwischen Russland und China und deren ambitionierten, langfristigen Zeitrahmen - aber ich sehe das auch alles nicht so in Stein gemeißelt.

Noch ein Edit: Angesichts der zu erwartenden Massen Indern, Chinesen, Brasilianern, Indonesiern, you name it, die über 10-Dollar-Smartphones Zugang zu benannter Ressource erhalten werden, ist es fast egal, on von den 300mio US-Amerikanern oder den ebenso vielen Europäern die Mehrheit ihr Smarphone für bejeweld nutzt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich brauche einen leistungstarken PC nicht nur zum Spielen. Ich hoffe sehr, dass dieses Games on Demand nicht die Zukunft sondern nur eine Nische wird.
 
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