improvise schrieb:
Das ist wie mit der Forbes-Liste der reichsten Menschen der Erde. Letztendlich ist das nur ihr theoretischer Reichtum, wieviel davon aber tatsächliche Kaufkraft ist, findet kaum Beachtung.
Der Reichtum der Leute auf dieser Liste ist meist theoretisch, weil deren Vermögen bis auf wenige Ausnahmen meist in nur einem Investment steckt, nämlich der Aktien der Unternehmen wie die selbst gegründet haben und an denen die heute noch große Anteile halten. Wenn sie auf einmal alle ihren Aktien verkaufen würde, so würde deren Kurs mit Sicherheit massiv einbrechen und selbst wenn ein Zuckerberg nur ein kleines Aktienpaket anbietet, würden der Skepsis der anderen Anleger groß, was für ein Grund wohl dahinter streckt und ob dies ein schlechten Zeichen ist, so dass der Kurs auf Talfahrt zumindest kurzfristig gehen dürfte.
motul300 schrieb:
aha also ist der komplette aktienmarkt eine blase?
Nein, wieso? Natürlich gibt es auch dort Spekulanten, aber es gibt auch viele langfristig investierte Aktionäre, wie eben die gerade genannten Firmengründer oder deren Nachkommen. Schau Dir die großen Familiendynastien in Deutschland an, die Quandts halten sei Ewigkeiten einen hohen Anteil bei BNW oder die Familien Henkel die immer noch Großaktionäre bei Henkel sind, die Porsche und Piech die bei Porsche und nun auch VW die Mehrheit und damit das Sagen haben. Die verkaufen keine Aktien wenn der Kurs gerade mal übertrieben hoch ist, ebenso interessiert es so manche Kleinaktionär wenig wie die Kurse gerade stehen, da er sein Investment als langfristig betrachtet. Meine Aktien haben ich weit überwiegend Ende 2008 bis in die ersten Häfte 2009 gekauft, war ein guter Zeitpunkt und verkauft habe ich nur, wenn es wegen schlechter Geschäftsentwicklung, Übernahmen, Insolvenzen oder Delistings angebracht bis unausweichlich war. Da mein Depot eine mittlere zweistellig Anzahl an Positionen beinhaltet, waren ein paar Verluste auch zu verschmerzen, denn die wichtigste Regel einer guten Geldanlage ist die Diversifizierung, sonst wird es schnell zum Glücksspiel.
Diversifizierung aber nur durch die Anlage in verschiedenen Kryptowährungen zu betreiben, dürfte eher schlecht gelingen, da deren Kurse doch recht stark voneinander abhängen, fällt eine, werden die anderen in Sippenhaft genommen. Aktien erlauben eine viel breitere Streuung über Branche, Regionen etc., haben eben auch einen inneren Wert und werfen (wenn man die richtigen auswählt) eine Dividende ab.
Unyu schrieb:
Mit dem Argument, das noch nicht genug Kapital drin steckt.
Das wäre ein Argument für die Ansicht das die Blase noch nicht so bald platzen dürfte, aber keines dafür das es keine Blase ist!
Unyu schrieb:
Erst wenn die Landesbanken, die Rentenfonds und dubiose andere Papiere tief drin stecken, dann knallts.
Rentenfonds investieren nur in Anleihen und auch Landesbanken dürften seit der Subprime Kriese vorsichtiger bei ihren Anlagen geworden sein, viele andere Großinvestoren werden schon durch Regulierungen und Vorgaben daran gehindert dort zu investieren, wie etwa die KLVs. Gibt es überhaupt ein Rating für eine einzige Kryptowährung? Ich meine nicht und sowas kann es wohl auch nicht geben, denn was oder wen sollte man dafür analysieren? Es steht ja niemand für deren Wert gerade. Kein Mensch, kein Land und keine Organisation welches Form auch immer garantiert irgendeinen Wett für Bitcoin und Co.
Unyu schrieb:
Die Frage ist nun, wie viel Zeit benötigen die Experten, damit genug Kapital zum grossen Knall angehäuft wurde?
Wohl weniger Experten als Geschäftsmacher, aber die Geprellten sind meist die kleinen Anleger, der Begriff
Dienstmädchenhausse kommt nicht von Ungefähr und das Interesse der Großen ist es immer sich am Geld der Kleinen zu bereichern. Das bei der Subprimekriese auch deutsche Landesbanken betroffen waren zeigt doch nur, dass auch die auf dicke Hose machen wollten und den Begriff des Stupid German Money auf ein ganz neues Niveau gehoben haben. Dies soll nicht ausschließen das die es nicht doch schaffen die Regulierer irgendwann zu überreden sie da auch mitspielen zu lassen um dann noch mal kräftig auf die Nase zu fallen.
ZeT schrieb:
Lückenlos überwachbarer Zahlungsverkehr. Das ist doch eigentlich das, was die Politik will. Hier gehts dann um Macht und Kontrolle und nicht um sowas unwichtiges wie Geld. Geld bedeutet niemals Macht (siehe Yukon).
Doch Geld bedeutet Macht, schau Dir nur an wer der Präsident der USA geworden ist. Aber es könnte durchaus sein, dass man Bitcoins dazu missbraucht um die Kontrolle über Geldbewegungen von Leuten zu bekommen, die sich ihrer Anonymität zu sicher fühlen. Jede Schnittstelle zu FIAT Geld, Waren oder Dienstleistungen ist ein Punkt wo die Pseudonymität zum Gegenteil der Anonymität wird, denn dann ist die Verknüpfung des Pseudonyms in der Chain mit anderen Daten möglich und wenn man daran denkt was der Edward Snowdon so alles bestätigt hat (das meisten war längt unbezweifelt) und wie die USA etwa die Topleute der Al Qaeda ausfindig gemacht hat, dann sollte niemand sich zu sicher fühlen. Die werden nicht wegen Kleinigkeiten ihre Möglichkeiten aufdecken, selbst wenn die NSA schon Rechner hat um die Blockschain zu faken und diese Fakrs schneller zu validieren als die Miner diese bei der echten Blockchain schaffen, werden sie es nicht zum Spaß einsetzen, aber wenn etwa Nordkorea gerade mit Bitsoins das entscheidende fehlende Bauteil für eine atomaren Interkontinentalraketen einkaufen möchte?
ZeT schrieb:
Ich denke allein aus diesen Gründen wird Bitcoin bzw Kryptowährungen nicht fallen gelassen. Die Möglichkeiten sind viel zu verlockend.
Durchaus möglich, schließlich weiß niemand wer die Bitcoins wirklich erfunden hat.Aber auch dies garantiert nicht den Wechselkurs des Bitcoins. Die Möglichkeit die Transaktionen zu überwachen ist von dessen Wert unabhängig und wer Bitocins für Abwicklung illegaler Geschäfte nutzt, dürfte sich eher weniger für deren Wechselkurs interessieren.