Vitche schrieb:
Eine hohe Masse vermittelt darüber hinaus gemeinhin ein Gefühl von Qualität und Wertigkeit…
Ja, eine hohe Masse ist tatsächlich in vielen Bereichen ein Indiz für eine höhere Qualität. Je dünner das Material, desto schneller bricht oder verbiegt es.
Abhängig von der Person (Masse, Kraft und Motorik der Person), kann es Vor- oder Nachteile haben.
Vitche schrieb:
was einige Hersteller als Wettbewerbsvorteil nutzen wollten und sogar Gewichte verbauten.
Ob es ein Wettbewerbsvorteil ist, muss jeder für sich selbst entscheiden. Den individuellen Ansprüchen des Kunden gerecht zu werden, war wohl eher das Ziel der Hersteller.
Egal um welche Daten oder Eigenschaften es geht, kann man sich Sprüche zu den Vorteilen von der Marketing-Abteilung beschaffen. Und das liegt hauptsächlich daran, dass es meist keine allgemeingültigen Vorteile gibt.
Vitche schrieb:
Sofern allerdings die Präzision in Spielen an erster Stelle stehen soll … ist die objektive Anforderung eine möglichst geringe Masse.
Das haben die meisten größeren Maushersteller inzwischen erkannt – manche früher, einige später und ein paar noch immer nicht.
Das ist kein Fakt, sondern eine persönliche Meinung. Das gilt für beide Aussagen! Es zu wiederholen, macht es nicht wahrer, wie einige gerne sagen.
Vitche schrieb:
Pauschal gilt dabei: Je leichter, je ausbalancierter, je flexibler und je dicker und gleitender, desto besser.
Schon wieder kein Fakt, sondern eine persönliche Meinung.
Vitche schrieb:
Das übliche Argument für ein höheres Gewicht lautet, dass eine schwere Maus besser kontrollierbar sei, weil sie nicht so leicht verrutsche.
Das ist absolut richtig. Allerdings nicht allgemeingültig, sondern von Person zu Person individuell!
Wie schon geschrieben: „Abhängig von der Person (Masse, Kraft und Motorik der Person), kann es Vor- oder Nachteile haben.“
Vitche schrieb:
Das Problem ist jedoch, dass Objekte mit hohem Gewicht aufgrund der Masseträgheit nicht nur schwieriger zu beschleunigen, sondern auch schwieriger zu bremsen sind.
…
Theoretisch vollkommen richtig, bis zu einem bestimmten Punkt! Und der Punkt ist der Faktor des individuellen Menschen.
Vitche schrieb:
Aber auch das bloße Tracking mit dem Fadenkreuz wird anstrengender, weil die dabei notwendigen Korrekturen der Mausbewegung stetig gegen eine größere Kraft ankämpfen müssen.
Je nach Person ist es schwerer eine zu leichte Maus zu korrigieren, weil die Kraft und Motorik der Person eine Rolle spielen.
Siehe Antwort auf vorletztes Zitat.
Vitche schrieb:
Gerade bei langen Gaming-Sessions beeinträchtigt die Dauerbelastung der Hand und vor allem des Handgelenks die Gesundheit des Nutzers negativ.
…
je weniger Kraft aufgewendet werden muss, desto entspannter bleiben die Muskeln
…
Werden die Muskeln durch eine zu schwere Maus ermüdet, leidet nach einiger Zeit zwangsläufig die Feinmotorik.
Das kann sowohl bei zu hohen, als auch zu geringerem Gewicht der Fall sein.
Es kann genauso Kraft (Verkrampfung) kosten, eine zu leichte Maus unter Kontrolle zu halten, weil die zu rutschig oder zu leicht ist. Auch hier wird auf Dauer die Motorik beeinflusst.
Wie erwähnt: “Kraft und Motorik der Person“ und vorletztes Zitat.
Vitche schrieb:
Ist die Sensorempfindlichkeit zu hoch konfiguriert, werden Mauszeigerbewegungen zittrig und verwackeln schnell.
Das gilt genauso für das Gewicht und der Gleiteigenschaft der Maus.
Eine zu leichte und/oder zu rutschige Maus, kann die Mauszeigerbewegung ebenfalls zittrig werden lassen oder verwackeln.
Vitche schrieb:
Jedes weitere Gramm fordert das Gehirn, weil abgeschätzt werden muss, wie viel mehr Kraft zur Überwindung der ungewohnten Masseträgheit aufzuwenden ist.
Das kann genauso umgekehrt betrachtet werden, wenn man die ungewohnt zu leichte / rutschige Maus und/oder gegen die eigene (gröbere) Motorik ankämpfen muss.
Genauso kann es gut sein, dass man eine zu leichte / rutschige Maus stärker an das Pad / den Tisch drückt, was logischerweise auch Kraft kostet.
Vitche schrieb:
Als letztes Argument einer schweren Maus verbleibt eine oftmals als hilfreich empfundene höhere Reibung auf dem Mauspad. Falls benötigt schafft jedoch ein aus gröberem Stoff gefertigtes Pad Abhilfe – ohne die ausführlich beschriebenen Nachteil der höheren Masseträgheit.
Wie soll man das verstehen? Logikfehler?
Eine höhere Reibung hilft beim Abbremsen, richtig. Allerdings verschlechtert es die Beschleunigung!
Und eine geringere Reibung hilft bei der Beschleunigung, allerdings verschlechtert es das Abbremsen!
Kurz: Beides hat seine Vor- und Nachteile im Bezug auf die Masseträgheit, wenn man weiterhin von der reinen theoretischen Physik ohne Limits ausgeht.
Zum Schluss:
Aber nicht nur bei Mäusen wäre es falsch allgemein zu behaupten, dass ein geringeres Gewicht allgemein besser sei.
Bei Kugelschreibern, Füller, etc. kann ein zu geringes Gewicht ebenfalls ein Nachteil haben, weil die pure theoretische Physik von Beschleunigung und Verzug auf die Menschen nicht unlimitiert und linear übertragen werden kann.
So gibt es auch Liebhaber von „schwereren Schreibgeräten“, weil die sich besser führen lassen und eine bessere und präzisere Schrift ergeben.
Und ein Kugelschreiber oder Füller wird viel häufiger und viel schneller beschleunigt und abgebremst!
Demnach ist die Behauptung, dass 0 Gramm allgemein das theoretische Optimum sind, schlicht falsch.