News Lieferprobleme bei Intel: Dell kassiert Prognosen ein und schickt Aktie auf Talfahrt

MichiSauer schrieb:
.......und Vertragsstrafen drohen.

Wenn der Vertrag zwischen Intel und Dell ähnlich ist, wie die Jahresverträge zwischen einem Media Markt und Dell, gibt es KEINE Vertragsstrafen. Intel könnte aber damit drohen, bei Nichterfüllung die Bonizahlung auszusetzen, die im Vertrag ausgehandelt wurde. Und das dürfte Dell gegenüber den anderen OEMs einen deutlichen Wettbewerbsnachteil bringen, da der Intel-Bonus fester Bestandteil der Kalkulation ist. Intel hat also schon die Möglichkeit Dell ordentlich unter Druck zu setzen. Sie könnten Dell genau da treffen wo es extrem weh tut, beim Geld.... ^^

Bei Dell hat man hier einen Drahtseilakt vor sich. Sie können es sich nicht leisten Intel direkt zu verärgern, haben aber extreme Ausfälle im Umsatz durch Intels Lieferschwierigkeiten.

Das ist eine einmalige Situation für AMD, die es so in den letzten Jahrzehnten nicht gab.
AMD sollte jetzt unbedingt versuchen Dell an Board zu holen, und muss diesen wichtigen Partner aber beliefern können. Da aber AMD keine eigenen Fabs mehr hat, hat hier TSMC dass letzte Wort.
 
@hallo7

Also selbst Dell liefert doch schon Epyc Server. Meine ESX Server laufen zwar noch auf Intel, ich nutze aber einen Epyc Server als OpenVMS Hypervisor. Der Server ist genauso hochwertig gebaut wie die Dell Intel Server.
Klar muss man gucken ob die Server was taugen, wenn der Epyc jetzt nicht funktioniert hätte, hätte mein Accountmanager aber keinen Spaß gehabt.

Und ja häufig ist sind die Kühler auf letzte Rille Konstruiert. Sollte da aber etwas throtteln, Support anrufen und nerven.
 
Dell, das waren die dich über Zen gelacht haben, oder?
 
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In der Not säuft der Teufel auch Weihwasser. Es wäre auch hirnrissig sich gegen den Bedarf seiner Kunden zu stellen, außer man möchten den Schlussakkord in blauer Zweisamkeit bis zum Ende hören.
 
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Sun_set_1 schrieb:
Wenn die schwarze Zahl kleiner wird, wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch exponential dazu, die Liebe zu Intel abnehmen.

Dells CFO Tom Sweet hat in dieser Woche erklärt, mehr AMD-Chips evaluieren zu wollen, nachdem er auf Intels Lieferprobleme angesprochen worden war.

Jojo... :)

@matty2580

Wie willst Du als Partner an das Intel Kick-Back kommen, wenn Intel die dazu nötige Menge gar nicht liefern kann? Dell spricht ja mittlerweile von 2 Milliarden Dollar Umsatzverlust. Sagen wir mal, Dell arbeitet mit den üblichen 15-20% Profitbasis. Abzüglich LTS natürlich, aber den lassen wir mal außen vor. Gehen dafür von 15% aus.

Das wären 300 Millionen Dollar Profit, der Dell im Moment flöten geht. Das heißt, Intel müsste Dell diese 300 Millionen Dollar, Plus das sowieso angedachte Kickback zahlen, damit Dell die normalen Zahlen erreicht.

Bedeutet, wenn AMD nun im Bereich von ´nur´ 1 Millarden Dollar Umsatz liefern könnte, muss Dell das betriebswirtschaftlich wahrnehmen. Von Intel werden sie selbstverständlich kein Geld bekommen.

Denn, alles was Intel jetzt zahlen würde, würde die Fixkosten pro Einheit exponentiell in die Höhe treiben. Sie liefern ja sowieso schon deutlich weniger, was die Produkte intern deutlich verteuern dürfte (ggü Forecast). Jetzt noch Umsatzverluste im globalen Handel kompensieren, da kannste selbst Big Blue II bald übern Zaun hängen.

Intel hat sich ganz gehörig verzockt in den letzten Jahren und rückblickend kann man schon von groben Management-Fehlern sprechen. Es erinnert ein wenig an die Situation von Porsche in den 80ern. Die sind auch innerhalb von 15 Jahren vom technischen Spitzenreiter und Innovationsführer, zum beinahe Sanierungsfall verkommen.

Wissen viele nicht mehr, aber nach den Rennerfolgen in den 60er Jahren, war Porsche wenige Jahre später fast pleite - und innovationstechnisch tot. Mal so als reminder für manche, wie schnell so etwas in der Industrie gehen kann.
 
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Unsere Software SAP Business One hat in der für uns gültigen Freigabe keinen einzigen Server mit AMD CPUs gelistet.
Es gibt nicht nur einfach SAP.
Und an die Experten die hier nicht zertifizierte Server als Alternative aufführen, haben bei SAP noch nie ein Ticket aufgemacht.
Da ist die Unterstützung dann quasi 0.

Aber ich gebe es hier auf, rechtfertigen muss ich mich hier nicht. Nur erklären, wie es in unserer Branche aussieht.
 
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Hier wird rum fantstiert das ist ja nicht mehr feierlich, Amd wird nicht genommen weil die Zertifizierungen fehlen als auch teilweise gar keine Zertifizierten Treiber existieren.

Amd ist an der Situation einfach selbst schuld.
 
Sun_set_1 schrieb:
Wie willst Du als Partner an das Intel Kick-Back kommen, wenn Intel die dazu nötige Menge gar nicht liefern kann?
So schwer ist das doch nicht zu verstehen.
Intel hat Dell per Boni-Zahlung an den E........
Sollte Intel nicht liefern können, wird Intel trotzdem den Bonus anteilig zahlen, wenn man sich bei Dell bemüht den Vertrag einzuhalten. Bemüht sich Dell nicht, gibt es keinen Bonus, was hauptsächlich Dell sehr schaden wird.

Und was man bei Dell jetzt machen könnte, habe ich auch mehrfach geschrieben.....
 
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KraitES schrieb:
Hier wird rum fantstiert das ist ja nicht mehr feierlich, Amd wird nicht genommen weil die Zertifizierungen fehlen als auch teilweise gar keine Zertifizierten Treiber existieren.

Amd ist an der Situation einfach selbst schuld.

Liegt sicherlich auch daran aber ich bin mir auch sicher das AMD bereits daran arbeitet, nur ob AMD einfach selber daran schuld sein soll, bezweifle ich persönlich jetzt mal, aber wie gesagt kann sein, muss es aber nicht..
 
boarder-winterman schrieb:
Unsere Software SAP Business One hat in der für uns gültigen Freigabe keinen einzigen Server mit AMD CPUs gelistet.
Es gibt nicht nur einfach SAP.
Und an die Experten die hier nicht zertifizierte Server als Alternative aufführen, haben bei SAP noch nie ein Ticket aufgemacht.
Da ist die Unterstützung dann quasi 0.

Aber ich gebe es hier auf, rechtfertigen muss ich mich hier nicht. Nur erklären, wie es in unserer Branche aussieht.
Das ein bisschen Eigeniniziative mit entsprechenden Testsystemen dazugehört sollte keiner anzweifeln. Und das der Support einem nicht immer weiterhelfen kann/will steht auch außer Frage. Aber bei uns werden 99,9 % Prozent der Problem sowieso intern gelöst da die Systeme 24/7 laufen müssen und oft die Zeit nicht da ist um auf die Antwort vom Support zu warten. Mit entsprechenend qualifizierten Mitarbeitern ist das auch kein Problem. Klingt bei euch eher nach einem 3 Mann unternehmen die nur Schema F vertreiben.
So muss aber jetzt wieder weiter arbeiten.
 
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matty2580 schrieb:
So schwer ist das doch nicht zu verstehen.


Sorry aber Du solltest auch in Betracht ziehen, was ich danach geschrieben habe. Die exponentiale Verteuerung von Fixkosten per Einheit, wenn man einen Kick-Back bei einem Umsatzrückgang zahlen würde.

Das macht man schlicht nicht, weils nicht geht. Hast Du solche Verträge mal gesehen?
Kick-Back und Boni Kalkulationen zielen darauf, positive degressive Mengeneffekte auf beiden Seiten (Lieferant und Kunde) gerecht zu verteilen. Diese degressive Mengeneffekte auf Mindermengen umzulegen, ist daher schlicht absurd. Es gibt mit Sicherheit Strafen für Fehlmengen, defintiv aber keine 1:1 Umlage der Kick-Back Regelung ins negative. Sowas gibt’s einfach nicht.

Ich in der Tat schon. Zwar ne andere Branche, aber ich kenne und beherrsche die Kalkulation dahinter.
Vereinfacht gesagt, fallen als Lieferant deine Fixkosten ab einer bestimmten Produktionsanzahl nicht mehr an.

Du hast 100.000 Euro Fixkosten und eine Absatzmenge von 10.0000 Einheiten.
Rechnest also mit 10,00 € Fixkostenanteil pro Einheit.
Fixkosten, et natura, fallen in ihrer absoluten Höhe unabhängig davon an, ob ich 20 oder 20.000 Einheiten produziere.

Verkaufspreis 50€ im Handel, mit 7,50€ Gewinn für Dell.

Wenn Der Kunde (Dell) nun über das Jahr effektiv 11.000 Einheiten bestellt (ursprünglich 10.000 avisiert) kann also der Lieferant (Intel) locker 5.000€ kickback Zahlen, und hat dabei immernoch über 5.000€ zusätzlichen Profit erzielt. Wieso? 1.000 Einheiten bei denen die 10€ Fixkosten nicht mehr anfallen = 10.000€, man teilt 50/50 mit dem Kunden und gut ist. Die 5.000€ Überschuss aus dem Fixkostenanteil fallen nun im Deckungsbeitrag Stufe 3 als positive variable Kosten an. Somit sinken auch die Kosten für die ersten 10.000 Einheiten. Nämlich um 50 Cent je Stück.

Also 9,50€ FK/Einheit für Intel, bei Abnahme von 11.000 Einheiten und Kickback an Dell über 5.000€.

Jetzt drehen wir das Ganze mal.

Du hast weiterhin 100.000€ Fixkostenanteil, 10.000 Einheiten kalkuliert. Nun kannst Du nur 5.000 liefern. Der VK bleibt aber gleich. Also steigen die Fixkosten von 10€ auf 20€ pro Einheit.

Weiterhin kommt nun Kunde Dell und sagt: Ich hätte aber 11.000 genommen, also bekomme ich von Dir den Umsatzverlust zu 10.000 Einheiten ausgeglichen und das sowieso vereinbarte Kick-Back für 11.000 Einheiten.

Ausgehend von den 7,50€ Gewinn * 5000 Einheiten = 37.500€ + 5.000 Euro Kickback = 42.500€


Diese 42.500€ müsste Intel dann wiederum auf das Produkt umlegen.
Es wären nun also 142.500€ Fixkosten für nur noch 5.000 Einheiten.

Ergibt also 37,53€ Fixkosten per Einheit.
Gegenüber 10 bzw. 9,50€ Fixkosten per Einheit im Forecast.

Oder halt 375-400% gestiegene Fixkosten.

Siehst Du nun warum das nicht geht? Ein Kickback rückwirkend für weniger ausgelieferte Einheiten gibts einfach nicht und darauf kann auch keine seriöse Kickback-Kalkulation fußen.
 
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Sun_set_1 schrieb:
Das macht man schlicht nicht. Hast Du solche Verträge mal gesehen?
Den Vertrag zwischen Intel und Dell habe ich niemals gesehen, und werde ihn auch nie sehen.
Aber ich habe die Jahresvereinbarungen zwischen unseren Media Markt und den OEMs gesehen, und teilweise auch mit verhandelt. Und die Außendienstler der OEMs haben auch immer wieder Parallelen zu ihren Verträgen gezogen. Deswegen kenne ich mich etwas damit aus.

Wenn ich einen Termin mit einem Außendienstmitarbeiter eines OEMs gemacht habe, ging es dann immer um einen Naturalrabatt, Rabatte bei größeren Mengen, und einmal pro Jahr um eine Umsatzvereinbarung.

Deshalb weiß ich auch, wie wichtig der Umsatzbonus für uns als MM war, und wie wichtig dass auch für den OEMs ist. Die Zusammenhänge habe ich jetzt hier mehrfach erklärt, und dass solche Verträge in der Industrie normal sind, in allen Bereichen.

Solche Verträge gibt es auch bei Obst und Gemüse im nächsten REWE.
Auch die binden sich hauptsächlich an einen Lieferanten, um am Jahresende einen möglichst großen Bonus zu bekommen, der in der Kalkulation fest drin ist.
 
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fuyuhasugu schrieb:
Die Handwerker haben also ein auf vor beinahe 20 Jahren verkaufter Billighardware für Desktop-PCs beruhendes Vorurteil und die Fachleute vom Systemhaus trauen sich nicht den Handwerkermeister aufzuklären, weil sie Angst haben, dass der Meister dann zur Konkurrenz geht. Sowas kann man sich wirklich nicht ausdenken! :evillol:
Ist aber offensichtlich gar nicht mal so selten. Das letzte Mal als ich da dienstlich über eine Bestellung drüber geschaut (und sie dann später kosteffizienter woanders abgeschlossen) habe, war das für mich echt ne ziemliche Überraschung wie weitgehend mental festgefahren und lustlos da die Systemhäuser agieren. Da wird völlig an den Anforderungen vorbei ein Standard-Angebot zusammengeklatscht, was man halt immer so an ne öffentliche Einrichtung verramscht und grad vom OEM der Stunde (Fujitsu, Dell was auch immer..) da ist.
Für einen Büro-PC wird da halt ein 8400 und als Option ein 8700 angeboten – warum auch immer ... Und dann halt extrem unflexibel bei Änderungswünschen (und nur gegen Aufpreis – nein, ich brauche keine knapp 100€ Arbeitskosten, damit mir jemand die zusätzlich gewünschte Festplatte einschraubt :rolleyes: ) ...

Wir hatten dann Glück, dass wir nicht an das Systemhaus als Vertragspartner der Uni gebunden waren, sondern nur den Rechner vom lokalen IT-Kollegen der Uni einrichten lassen mussten, also habe ich dann woanders etwas passenderes zusammengestellt und das eingesparte Budget lieber in bessere Monitore investiert. Gut, ein einzelner PC ist da letztlich irrelevant. Aber wenn man das mal hochrechnet, dass das vermutlich in Masse an jedem Arbeitsplatz so abläuft, ist's schon etwas schade um die Steuergelder ...

Man muss auch sagen, dass das wohl viele der beratenden Systemhaus-ITler gar nicht böse meinen und man auf Nachfrage auch merkt, dass sie durchaus kompetent sind (was man von 4 von 5 Fachinformatikern in meinen Bekanntenkreis nicht unbedingt sagen kann, die sind in ihrem Netzwerk-Metier zwar klasse, aber bei Hardwarefragen würde ich denen nicht mal die Empfehlung eines USB-Sticks anvertrauen :evillol:). Sie sind halt die Routinen einfach so gewöhnt und da hat sich wohl eher institutionell eine gewisse Bräsigkeit eingebürgert, die im täglichen Betrieb nicht auffällt.
 
boarder-winterman schrieb:
Unsere Software SAP Business One hat in der für uns gültigen Freigabe keinen einzigen Server mit AMD CPUs gelistet.
Es gibt nicht nur einfach SAP.

So differenziert hat sich das aber vorhin noch nicht angehört.

Und ich bin weiterhin Sicher, dass euer mittelständischer Kunde sehrwohl an einer günstigen Epyc Lösung interessiert ist, wo sie denn eben in Frage kommt. Kommt nicht in Frage und ist auch nicht gewollt ist doch einfach Unsinn...
 
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KraitES schrieb:
Anscheinend nicht ansonsten wäre Amd nicht noch immer bei einstelligen Prozentwerten in dieser Sparte 😂

Nicht wirklich. Epyc kommt erst jetzt in Fahrt, da div. Unternehmen erst mal selber evaluieren mussten und nicht viele zu der ersten Generation greifen. Daher abwarten und Tee trinken.
 
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