News Linux-Distribution für Profis: Red Hat Enterprise Linux 9 als Beta erschienen

SVΞN

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Mal abwarten wann wirklich Release ist. Aktuell keine Zeit mich mit der Beta rum zu schlagen...
 
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Finde das Thema ja immer spannend. Wie muss man sich im realen Einsatz das vorstellen? Werden in manchen Firmen tatsächlich die normalen Windows-Desktops im Office durch Red Hat ersetzt oder kommt das eher in Bereichen der Fertigung etc. zum Einsatz?

Kann hier vielleicht Jemand aus der Praxis was berichten? Wäre mega!
 
@Wanderer101 das ist (vorrangig) ein Server-Betriebssystem, das ist nicht für Clients gedacht.
 
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Ich bin Linux Einsteiger.....jedoch frage ich mich, warum ich als Frima RHEL nutzen sollte wo es doch auch Debian gibt? Was kann es mehr, besser oder schlechter?
 
Wanderer101 schrieb:
Finde das Thema ja immer spannend. Wie muss man sich im realen Einsatz das vorstellen? Werden in manchen Firmen tatsächlich die normalen Windows-Desktops im Office durch Red Hat ersetzt oder kommt das eher in Bereichen der Fertigung etc. zum Einsatz?

Kann hier vielleicht Jemand aus der Praxis was berichten? Wäre mega!

Wie @thuering schon sagt. Sind Server Betriebssysteme.
 
hercemania schrieb:
Ich bin Linux Einsteiger.....jedoch frage ich mich, warum ich als Frima RHEL nutzen sollte wo es doch auch Debian gibt? Was kann es mehr, besser oder schlechter?
Debian ist für Enterprise Zwecke viel zu aufgeblasen (3000 vs. 45000 Packages). Dazu ist RHEL besser getestet, bietet Firmen eine wesentlich höhere Stabilität und Security, Support seitens Red Hat etc. etc...

Wobei das natürlich immer auch in gewisser Weise Geschmacks- oder Budgetsache ist. :D Wir fahren z.B. den Mittelweg und nutzen centOS. Ist immer die Frage was du brauchst und gewillt bist für Abstriche zu machen.
 
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hercemania schrieb:
Ich bin Linux Einsteiger
Das kommt ganz entscheidend auf den Anwendungszweck an. RHLE ist eine Bezahlversion und du hast dementsprechend Support. Gerade für eine Serverumgebung mit kritischen Anwendungen sehr hilfreich. Ubuntu z.b. hat die LTS Versionen für Server, die einen langen Support (Updates, Security Updates, etc.) haben. Bei RHLE bezahlst du eben für die Updates und die Versionen werden dadurch länger supportet. Es gibt Systeme die schon etliche Jahre laufen und man nicht einfach mal so auf eine neue Version Updaten kann, da ist ein LTS schon sehr praktisch, weil man auch noch Updates für eine alte Büchse bekommt.
 
hercemania schrieb:
Ich bin Linux Einsteiger.....jedoch frage ich mich, warum ich als Frima RHEL nutzen sollte wo es doch auch Debian gibt?
In erster Linie Support.
Bei RHEL bist du mit entsprechender Lizenz nicht auf die Community angewiesen, sondern kannst im Problemfall direkt beim Hersteller Tickets eröffnen. Ebenso ist viel kommerzielle Software seitens deren Hersteller nur für den Betrieb auf RedHat getestet und unterstützt.
Klar, das meiste bekommst du auch irgendwie auf Debian zum laufen, aber dann bist du auf dich alleine gestellt, wenn Probleme auftauchen. Privat ist das akzeptabel, aber wenn du damit dein Geld verdienst, denkst du unter Umständen anders darüber.

Der große Vorteil von Debian ist das riesige Software Repository. Wenn du bei RedHat zum Betrieb eigener Software spezielle Pakete benötigst, landest du ganz schnell bei EPEL und dort ist dann Schluss mit Support. In solchen Fällen kann auch Debian in der Firma sinnvoll sein, falls qualifizierte Mitarbeiter vorhanden sind, die im Problemfall selber troubleshooting machen können.
 
Zuletzt bearbeitet:
also nehmen wir mal als Beispiel den größten Chip (Prozesser) Hersteller der Welt, da kenne ih mich ein bisschen aus ;)

die Office "PCs" (zu >90% Laptops) laufen unter Windows und im Engineering gibt es außer der Office Suite eigentlich nur eine wirklich relevante Anwendung: VNC!
ALLES mit dem tatsächlich Geld verdient wird, läuft unter Linux auf riesigen Serverfarmen, die teilweise schon Turnhallen ähneln.

so eine Firma wird sich niemals auf den "Community Support" verlassen, sondern hat immer feste Ansprechpartner. Der große blaue Elefant hat sich vor vielen Jahren von Redhat verabschiedet, weil die die Preise zu sehr angezogen haben. Damals kam dann eine relativ kleine Firma aus Nürnberg zum Zug, einer der Gründe, weshalb es SuSE heute immer noch gibt. Und auch ein Grund, weshalb viele EDA Software Hersteller (Cadence, Synopsys & Co.) ihre Programme für SuSE zertifizieren (bzw. anders herum).
man muss immer bedenken: solche Lizenzen liegen schon bei kleineren Standorten mit 100 Entwicklern im Millionen Bereich pro Jahr! Da ist es absolut nicht tragbar, wenn es irgendwo "klemmt", OS und Tools/Apps müssen 100% perfekt zusammen spielen und die Server laufen mit mindestens 90% Auslastung (24/7), ansonsten verwendet man Geld für Lizenzen, die "nicht arbeiten".

ein Software Repository ist da sogar kontraproduktiv. Man braucht eben außer dem Standard (neben dem OS noch ein bisschen Perl, Python & Co. plus eben den EDA tools, die eh vom Vendor kommen).
 
Ragemoody schrieb:
Debian ist für Enterprise Zwecke viel zu aufgeblasen (3000 vs. 45000 Packages). Dazu ist RHEL besser getestet, bietet Firmen eine wesentlich höhere Stabilität und Security, Support seitens Red Hat etc. etc...
Ich würde bezweifeln, dass ein RH stabiler ist als ein Debian. Das heisst nur, dass sich RH den Aufwand nicht machen will und deshalb Pakete eingrenzt.
Ragemoody schrieb:
Wir fahren z.B. den Mittelweg und nutzen centOS.
Das solltet ihr aber bald ändern!
 
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Ragemoody schrieb:
Wir fahren z.B. den Mittelweg und nutzen centOS.
CentOS ist (leider) tot.
Ihr solltet euch Rocky Linux anschauen.
 
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Ragemoody schrieb:
Debian ist für Enterprise Zwecke viel zu aufgeblasen (3000 vs. 45000 Packages). Dazu ist RHEL besser getestet, bietet Firmen eine wesentlich höhere Stabilität und Security, Support seitens Red Hat etc. etc...

Wobei das natürlich immer auch in gewisser Weise Geschmacks- oder Budgetsache ist. :D Wir fahren z.B. den Mittelweg und nutzen centOS. Ist immer die Frage was du brauchst und gewillt bist für Abstriche zu machen.
So ein Quark.

RHEL wird primär eingekauft, um einen Schuldigen zu haben, wenn etwas schief geht. Und RHEL selbst sagt dann fast immer: Tja, können wir nix für, liegt am Paket XY. Der Support war, meiner Erfahrung nach, bisher noch nie wirklich hilfreich. Allerdings ist OpenShift ganz cool, weniger K8s Frickelei... :D

Und die Aussage "wesentlich höhere Stabilität und Security" ist eine glatte Lüge. Gerade Debian ist für diese beiden Punkte weltbekannt. Meist werden patches zu CVEs der Stufe 9 und 10 sogar ZU ERST unter Debian veröffentlicht, danach auf RHEL. Liegt einfach daran, dass das Thema Security DER Grund ist, Debian zu nutzen.
 
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Ich hab mich von RHEL/CentOS innerlich ein bisschen verabschiedet und gar nicht mehr verfolgt, seit es da den Wechsel gab. Wie ist das denn jetzt geregelt? Ich war der Meinung da gibt´s sowas wie ein Rolling Release.
 
thuering schrieb:
das ist nicht für Clients gedacht.
Das ist objektiv falsch. Red Hat würde nicht so viele Ressourcen in die Entwicklung von Desktop-Technologien stecken, wenn dem nicht so ist. Was sollen Server mit Wayland, Gnome, LibreOffice usw.? ;)
 
Diggo schrieb:
Ich hab mich von RHEL/CentOS innerlich ein bisschen verabschiedet und gar nicht mehr verfolgt, seit es da den Wechsel gab. Wie ist das denn jetzt geregelt? Ich war der Meinung da gibt´s sowas wie ein Rolling Release.
CentOS Stream ist Rolling Release, aber eher ne Beta für RHEL. Also zwischen Fedora und RHEL .
Also nicht mehr wie früher ein RHEL Klon.
Wer einen RHEL Klon will muss in Richtung Rocky Linux, Oracle Linux oder Alma Linux schauen.
 
Hallo zusammen,
vielen Dank für die schnellen und vielen Antworten. Tatsächlich hatte ich es so verstanden, dass es sich hierbei eben nicht um die typische Server-Version handelt, sondern um einen Desktop-Ersatz. Das Server damit betrieben werden ist jetzt nicht gerade die große Überraschung für jeden, der nur entfernt mit dem Thema zu tun hat ;-)

Aber scheinbar gibt es wohl keinen, der Red Hat als Desktop produktiv in der Firma ausgerollt hat. Sehr schade...
 
up.whatever schrieb:
In erster Linie Support.

Nicht nur. Doku & Knowledge-Base sind hervorragend und umfangreich. Das ist imho genau das, was Debian fehlt, konsistente, geprüfte, strukturierte, datumsversehene und aktuelle Dokumentation. Außerdem Schulungen mit umfangreichen Unterlagen (und Prüfungen). Darin lernt man selbst als alter Hase noch neues.

up.whatever schrieb:
Bei RHEL bist du mit entsprechender Lizenz nicht auf die Community angewiesen, sondern kannst im Problemfall direkt beim Hersteller Tickets eröffnen. Ebenso ist viel kommerzielle Software seitens deren Hersteller nur für den Betrieb auf RedHat getestet und unterstützt.

Das mit den Tickets stimmt; man wird geradezu ermuntert, welche zu eröffnen. Ob das dann auch wirklich weiterhilft, hängt aber ein bisschen davon ab, wen man am anderen Ende erwischt. Wir haben nach etlichen Iterationen in manchen Fällen auch schon selbst Lösungen erarbeitet und dann dort eingereicht ...

up.whatever schrieb:
Klar, das meiste bekommst du auch irgendwie auf Debian zum laufen, aber dann bist du auf dich alleine gestellt, wenn Probleme auftauchen. Privat ist das akzeptabel, aber wenn du damit dein Geld verdienst, denkst du unter Umständen anders darüber.

Es muss einem aber auch klar sein, dass die wirklich interessanten RH-Produkte teuer und ineinander verzahnt sind bzw. aufeinander aufbauen. Das heißt, man ist dort, wie bei jedem anderen größeren Hersteller, auf dem Weg in einen Vendor-Lock-in und stellt rasch fest, dass es nach der initialen Investition - bei entsprechendem eigenen Wachstum - Sinn ergibt, weitere Münzen nachzuwerfen. Nur eine Anmerkung.

up.whatever schrieb:
Der große Vorteil von Debian ist das riesige Software Repository. Wenn du bei RedHat zum Betrieb eigener Software spezielle Pakete benötigst, landest du ganz schnell bei EPEL und dort ist dann Schluss mit Support. In solchen Fällen kann auch Debian in der Firma sinnvoll sein, falls qualifizierte Mitarbeiter vorhanden sind, die im Problemfall selber troubleshooting machen können.

EPEL ist ein zweischneidiges Schwert. Es gibt veraltete und schlecht gepflegte Pakete darin, und mehr als einmal ist uns passiert, dass ein Paket, auf dass wir setzten, dann doch nicht in den gewünschten Versionen vorlag - oder Knall auf Fall aus EPEL verschwand. Das ist natürlich etwas, was man auf gar keinen Fall will.

IMHO ist es sinnvoller, RPM-Paketbau zu lernen und dann selbst zu paketieren. Das lässt sich mit Jenkins, Ansible, GitLab & Co. (oder Koji, wenn man es denn so groß aufziehen will) gut automatisieren und ist in Abhängigkeit von der Umgebung womöglich zuverlässiger und effizienter. Ist natürlich szenarioabhängig.

Tipp: Es gibt eine kostenlose Red Hat Developer Subscription, in der 16 Lizenzen für RHEL sowie weitere für Infrastruktur-Add-ons enthalten sind.

Disclaimer: Im Herzen bleibe ich Debianer. Aber auch dort hatte ich rasch eigene Paketversionen gebaut. 😛
 
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