News Red Hat: Enterprise Linux schließt seine Quellen für Dritte

andy_m4 schrieb:
'Da gibts kostenlose Klone und wenn wir die kaputt machen dann kaufen die Leute mehr von unserem Produkt -> also mehr Gewinn!!!1!!'
Das wird viel banaler darauf hinauslaufen, dass sich die betreffenden Entscheidungsträger für zwei oder drei Jahre ein bisschen bessere Zahlen oder Argumente für Investoren versprechen, bevor negative Folgen ersichtlich werden. Aber bis das passiert, sind sie längst bei einer anderen Firma und eventuelle Anteile verkauft.
 
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andy_m4 schrieb:
Das sind hochbezahlte Leute die das entscheiden. Die wissen sicher, was sie tun.
Ich spekuliere mal. Der SUSE Fork lässt sich vielleicht auch damit erklären, dass der aktuelle neue CEO bei Red Hat vorher war, oder so. Irgendeinen Benefit wird es wohl geben. Gibt ja nur drei große Anbieter für sehr ähnliche Segmente.
 
andy_m4 schrieb:
Weil AlmaLinux und RockyLinux kann man ja vorwerfen, das die einfach RHEL kopieren ohne selbst was zu leisten.
Wobei AlmaLinux zumindest im Blogpost neulich schrieb, dass die auch Bugs zurückmelden (und ich meine auch, andere Dinge melden oder sogar Upstream Fixes angegeben haben, könnte ich aber auch falsch interpretiert haben).

andy_m4 schrieb:
Oracle macht aber nicht nur das, sondern bietet obendrein noch (kostenpflichtigen) Support an. Die kopieren also nicht nur RHEL, sondern auch Redhats Geschäftsmodell.
Das stimmt. Aber auch hier meine ich, dass die selber auch schon Entwickler angestellt haben / bezahlen. Aber ja, die sind quasi der Vampir.

Skysnake schrieb:
Wer betreibt denn bitte 1000+ Server mit RedHat?
Vielleicht nicht 1000+, aber mehrere Hundert. Allerdings über mehrere Kunden verteilt, da wir ein Outsourcing Services Dienstleister sind. SLES kommt auch auf mehrere Hundert Server zum Einsatz. Ubuntu und debian ist da nur vorhanden, wenn als Appliance auf Kundenwunsch importiert oder der Kunde sich sowas selber installiert.
 
Wenn Red Hat die Forks: RockyLinux, Alma, etc etc und wie sie alle killt heißen switchen die Leute zu Debian statt ins Red Hat Abo. Da bin ich mir ziemlich sicher :D
 
SE. schrieb:
Irgendeinen Benefit wird es wohl geben.
Gute Frage. Auf der einen Seite kann natürlich mehr Geld durch Support reinkommen. Auf der anderen Seite kostet ein eigener RHEL-Linux-Klon auch.
Möglicherweise ist der Plan ja auch, das man jetzt Redhat-Kunden rein holt und die langfristig nach SLES bringt.

BrollyLSSJ schrieb:
dass die auch Bugs zurückmelden (und ich meine auch, andere Dinge melden oder sogar Upstream Fixes angegeben haben
Liegt ja auch nahe, weils auch in deren Interesse wäre.
 
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SE. schrieb:
Ich spekuliere mal. Der SUSE Fork lässt sich vielleicht auch damit erklären, dass der aktuelle neue CEO bei Red Hat vorher war, oder so. Irgendeinen Benefit wird es wohl geben. Gibt ja nur drei große Anbieter für sehr ähnliche Segmente.

Da kann ich etwas Licht machen.

Suse bietet den expand support an den es letztes Jahr in Liberty umbenannt hat.

https://www.suse.com/products/suse-liberty-linux/

Ich hatte die Woche ein Gespräch zu diesem Thema direkt mit Suse.
Suse hat Kunden die haben vereinzelte RHEL/Clone rumstehen und dafür hat Suse in der Vergangenheit Support angeboten. Unter der Hand hat Suse quasi einen Rhel Clone diesen Kunden angeboten.
Da die Kunden eben nur einen Lieferanten/Anbieter haben wollten hat Suse diese Lücke geschlossen.
Suse hat das Problem hier Verträge zu haben die erfüllt werden müssen.
Es ist die Flucht nach Vorne.
Der Suse Kontakt hat auch erzählt die haben sich das ganze WE um die Ohren gehauen wie sie das Problem lösen können.

Da sieht man welche Marktmacht RHEL hat.
 
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konkretor schrieb:
Da sieht man welche Marktmacht RHEL hat.
Ja. Das ist ein Problem.
Witzigerweise wiederholt sich damit ja die Vergangenheit.
Denn das Argument für Open-Source-Software gegenüber proprietärer Software war ja immer, das man nicht von Good-will eines einzelnen Herstellers abhängig ist. Anhand von Redhat sieht man sehr schön, das Open-Source-Software alleine nicht weiter hilft. Das ist nur ein Mittel um Unabhängigkeit zu erreichen. Wenn man den die Geschäftslogik ansich aber nicht ändert und alles so macht wie bisher, dann läuft man halt auch wieder in die gleichen Probleme.

Immerhin tut zugegebenermaßen eine Migration weg von RHEL nicht so weh, wie weg von Windows. Und (noch) hat man auch mehrere Firmen die einem Support bieten.
Es zeigt sich aber, das man halt doch gucken sollte, auf was man sich da einlässt.
 
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Skysnake schrieb:
Wer betreibt denn bitte 1000+ Server mit RedHat?
Wir haben im Unternehmen schon ein paar Hundert. Könnten auch 1000+ sein. Allerdings kommt bei solchen Größenordnungen eher eine Volumenlizenz zum Einsatz. D.h. ein Cluster wird lizenziert, und du kannst darauf soviele VMs mit RHEL betreiben, wie eben draufpassen.
 
@Pummeluff ich rede nicht von 1000+ VMs sondern von physischen Servern und die musst du auch bei 1000+ schön einzeln lizensieren und bezahlen. Ok, es wird günstiger bei den Mengen, aber die HPC Compue Node Lizenz von RH7 gibt es unter RH8 nicht mehr. Da gibt es nur noch die RHEL Server Lizenz.

Die ist aber billig im Vergleich zu den Lizensen für den Container Unterbau wie CoreOs. Keine Ahnung wie das jetzt heißt, aber da fallen dir die Augen aus dem Kopf...
 
Skysnake schrieb:
ich rede nicht von 1000+ VMs sondern von physischen Servern und die musst du auch bei 1000+ schön einzeln lizensieren und bezahlen.
Wer tausende Server betreibt kann mit RedHat spezielle Verträge aushandeln. Bei solchen Summen macht sich keiner mehr die Mühe, Server einzeln zu lizensieren, da gibt es dann eher simple content access und alle paar Jahre nen Audit für die Vertragsverlängerung.
 
Du musst noch immer jeden einzelnen Server lizensieren. Aber klar die Preise sind da Projekt bezogen. Aber billig ist das auch weiterhin nicht.
 
Das Blue-Washing von Red Hat durch die IBM wird noch andere Dinge hervorbringen.
 
Interessanter Link. CIQ hab ich zum ersten Mal gehört.

Suse hat mit SLES eigentlich ein direktes Konkurrenzprodukt. Genauer betrachtet gibt es außer RHEL und SLES kein anderes (relevantes) Enterprise-Linux. Dabei ist Suse nur einen Bruchteil so groß wie Redhat. Welchen Grund sollte Suse haben, RHEL (als Clone) zu fördern?

Oracle nutzt RHEL als Basis für seine Datenbanken. Dass ausgerechnet Oracle (ja, das Bild stimmt noch immer mehr denn je) versucht, die RHEL-Lizenzen zu umgehen, hat einen arg merkwürdigen Beigeschmack.

Dafür hatte Suse eine Investition von 10 Millionen US-Dollar in den kommenden Jahren in Aussicht gestellt.
Ist das für die Portokasse?

Suse glaubt fest daran, dass Entscheidungen getroffen werden müssen. Gemeinsam mit der Open Source-Community werden wir neu definieren, was es wirklich bedeutet, offen zu sein, und eine stärkere Zukunft für Enterprise Linux schaffen.”
Interessante Aussage. Suse gibt seine Enterprise-Sourcen auch nicht an Nichtkunden raus. Einen SLES-Clone gibt's nicht. Eventuell könnte man in die Aussage reininterpretieren, dass Suse sein SLES nach und nach an RHEL anpassen will. Ob das gut ist?
 
Ich frage mich wirklich, was die da treiben. Also entweder sind sie Bug to Bug kompatibel oder es hat keinerlei Mehrwert zu jeder anderen Distro.

Pummeluff schrieb:
Suse hat mit SLES eigentlich ein direktes Konkurrenzprodukt. Genauer betrachtet gibt es außer RHEL und SLES kein anderes (relevantes) Enterprise-Linux
Du hast Ubuntu Server vergessen. Das wird insbesondere im AI Umfeld sehr sehr viel eingesetzt. NVIDIA pusht das halt auch.
 
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Nein, hab ich nicht. Ich schrieb "relevantes". Gerüchten zufolge hat es wohl noch niemand geschafft, bei Canonical den Premium-Support zu buchen. Ubuntu-Server ist keine Enterprise-Distribution in dem Sinne.
 
Pummeluff schrieb:
Oracle nutzt RHEL als Basis für seine Datenbanken. Dass ausgerechnet Oracle (ja, das Bild stimmt noch immer mehr denn je) versucht, die RHEL-Lizenzen zu umgehen, hat einen arg merkwürdigen Beigeschmack.

Sind die einzigen, die es verdient haben so behandelt zu werden. Der Rest tut mir eher Leid. Mal gespannt ob das noch weitere Auswirkungen in die andere Richtung haben wird.
Bisher ist IBM nämlich der einzige Virtualisierer, dessen Hardwarepools zur Lizenzierung angerechnet werden und nicht direkt der ganze Host oder Cluster wie bei VMware, Hyper-V etc.
IBM Power, AIX und Oracle ist immer noch eine bärenstarke Kombo und technologisch dem Rest ein paar Jahre voraus.
 
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