News Red Hat: Enterprise Linux schließt seine Quellen für Dritte

M-X schrieb:
Un die Clone nutzer reporten die Bugs dan an RedHat ? Geht das überhaupt ohne Abo ?
Für Redhat sind es doch die besten Bugreports. Die kriegen so Fehler gemeldet ohne aber den Druck, die zeitnah fixen zu müssen.

M-X schrieb:
Gibt doch weiterhin Free Lizenzen für Devs und Testing, soweit ich weiß bis zu 25 ?
Mein letzter Stand war 16.
Anyway. Genau um solche Sachen will ich mich nicht herumschlagen müssen. Das ist schon immer extrem nervig bei Kommerz-Ware.
Bei Produktivsystemen bin ich ja von mir aus noch bereit das mitzumachen, wenn ich da einen entsprechenden Gegenwert bekomme. Aber nicht bei Testsystemen.
 
Skysnake schrieb:
Oder aktuelles Beispiel. Intel MPI macht Probleme wenn man auf mindestens 8 Knoten rechnet.
Wenn die MPI- Lib Probleme macht, wäre dann nicht Intel der Ansprechpartner und nicht Red Hat?
 
Nicht wenn der Teil der Probleme macht aus den RedHat repos kommt.

Und genau das ist doch das Problem. Man hat heutzutage irre tiefe Softwarestacks wo es an allen Ecken und Enden knirscht und RedHat ist für nicht wenige Probleme wegen ungenügender Backports Mitschuld. Aber für Mission Critical Systeme willst du aber kein Rolling Update. Die Manpower das zu betreuen kann sich keiner leisten weil so viel Manpower gibt es gar nicht....

Ich verstehe echt nicht, was RedHat will. Wenn ich dran denke wie viele Probleme es auch mit Premium Support gab, die nicht zeitnah gelöst wurden, dann sehe ich im Wesentlichen zwei Vorteile einer Subscription.

1. Ich kann auf einem älteren Minor Release für ne gewisse Zeit bleiben und bekomme dennoch Security Updates
2. Wenn ich ein Problem habe, kann ich jemanden triggern, der sich das anschaut UND Ahnung hat von dem was er da macht. Gerade das ist nen riesen Vorteil. Bei RedHat weiß ich das da Leute sitzen die an unzähligen Komponenten aktiv arbeiten und mit CoreDumps auch was anfangen können. Die sitzen da einfach auf nem Schatz an KnowHow und für den Zugriff bin ich bereit zu bezahlen. Zumal mit genug Subscriptions auch bei RedHat gut eskalieren kann.

Jetzt kommt aber das Aber. Je mehr 0815 mein System wird, also z.b. der einfach LAMBS oder was weiß ich stack, desto nutzloser wird RedHat. Da ist es dann bei den Clonen einfach die riesige Community und das es schon abgehangen ist. Das kann aber auch zu ner anderen Distro abwandern. RedHat macht hier total den Oracle.

Für gewisse Bereiche ok, aber für nen gewaltigen Bereich nicht ok. Und da kamen eben am Ende vom Tag Unmengen an Leuten her die später mit RedHat gearbeitet haben oder sich eben dafür entschieden haben nicht den Clone zu verwenden sondern ne Subscription zu kaufen. Den Wert sieht man z.b. im AI Bereich. Der läuft eher unter Ubuntu und die Leute fordern das ein. NVIDIA nutzt das ja auch und bringt die Leute damit in Berührung. Das ist für RedHat eigentlich ne Gefahr.

Und dann gibt es den zweiten Bereich. Den Forschungs bzw Experimentelle Systeme. Da kann/will RedHat nur bedingt dran arbeite , weil eben auch gepfuscht wird am Kernel. Wenn du ganz groß bist kannst du mit der eigenen Masse RedHat unter Druck setzen. Wenn du aber nur so nen paar hundert HPC Lizenzen hast, dann bist du bei RedHat nen ganz kleiner Fisch.... du bezahlst noch immer nen Schweine Geld und hast kaum nen Vorteil. Da dann doch lieber das Geld in eigene Leute bzw. Mehr Rechner stecken. Da geht es ja am Ende vom Tag nur darum maximal viel Gesamtrechenzeit zu bekommen. Und wenn das System 20% größer wird, kann man sich auch locker 15% mehr Downtime leisten. Am Ende hat man damit immer noch nen guten Deal gemacht.

Kurz um.
Ging es RedHat schlecht? Nö
Sind sie in Probleme gelaufen und mussten Handeln? Nö
Zerstören Sie ein über Jahrzehnte bewachsenes Ökosystem? Ja
Machen Sie gerade den Oracle und bekommen den Hals nicht voll? Ja

Sorry, aber Wenn's gegen die Wand fährt dann sollen Sie nicht heulen. Für mich ist das extrem unsympathisch. Deswegen hatte ich mich auch gegen Oracle Linux entschieden als Clone und für RockyLinux. Auch wenn Oracle Linux einige interessante Features hat und man die auch mit Subscription unterfüttern kann bei Bedarf. Aber ist eben Oracle...

Gerade Ubuntu wird massiv attraktiver. Auch wenn die sich in den letzten Jahren viel geleistet haben, was Sie hinter RedHat hat zurückfallen lassen. Am Ende vom Tag haben Sie im großen und Ganzen ein Einsehen gehabt und Sie haben eben ne funktionierende Politik für die Sibscription und die offenen Teile.

Ich denke gerade mit dem Bedarf/Wunsch durch die AI/ML Communities wird sich so mancher Ubuntu nun erstmals oder intensiver anschauen. Ich werde definitiv etwas meiner Zeit investieren. Und viele andere sicherlich auch.

RedHat sagt da an dem Ast auf dem Sie sitzen....
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: andy_m4
Canonical erwägt einen Börsengang im Jahr 2023.
Sobald ein Unternehmen an die Börse geht, verlagert sich der Fokus insbesondere auf die Gewährleistung des finanziellen Wohlergehens der Aktionäre, anstatt auf die Befriedigung von Erwartungen und das Hören auf die Stimme der Benutzer, die einfach das Endprodukt konsumieren, das ihnen kostenlos angeboten wird – in diesem Fall Ubuntu.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: up.whatever
Ja, das kann sich natürlich negativ auswirkne. Aber warum wird hier wieder von "kostenlos" gesprochen? Es ist einfach ne Abwägung der Kosten. Was bekomme ich für ne Subscription und was ohne?

Ist ja nicht so, als ob man das Geld dann nicht in eigene Leute investiert, die den ganzen Software Stack maintainen und sich eben anschauen, dass die bugs, die man findet auch reported werden.

Ich hatte noch kein Jahr, in dem nicht mehrfach Bugs an OpenSource Projekte von mir reported wurden.

wie gesagt, meiner Meinung nach schießt sich RedHat damit ins eigene Knie. CERN wird sich sicherlich auch überlegen, ob Sie nicht doch wieder den Aufwand für ein Scientific Linux betreiben wollen. Mit der Einstellung von RedHat würden Sie sicherlich auf großes Interesse der Community stoßen und das liegt sicherlich nicht im Interesse von RedHat....

Wie gesagt, bis jetzt war das eine für alle Beteiligten vorteilhafte Koexistenz, die von RedHat einseitig beendet wird. Da könnte noch großes Geheulte bei denen ausbrechen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: konkretor
Die RedHat Developer Account wurde von 16 auf 240 Maschinen im gleichen Zeitraum wo die Sourcen gekappt wurden erhöht.

https://fosstodon.org/@omenos/110602377978605193


1688206819384.png
 
By the way, if you are a Linux developer who disagrees with IBM’s actions and you believe in Linux freedom the way we do, we are hiring.
Na das ist doch mal eine Ansage :D
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: BrollyLSSJ und konkretor
Wie hieß nochmal der Illumos-Entwickler (?) der Oracle in jedem zweiten Satz wahlweise mit den Nazis oder einem Rasenmäher verglichen hat?
 
Also aus meiner Sicht ist Alma Linux damit tot für viele Bereiche.

Man hat keinerlei Vorteil mehr aus der RH Like Community. Man kann nicht mehr davon ausgehen das workarounds funktionieren oder nicht sogar neue Probleme einführen.

Kommerzielle Software ist damit auch raus. Ich sehe keinen Grund warum man Alma Linux nicht nutzen sollte. Außer halt ein Cloude Provider bietet das eben an.

Meine Entscheidung gegen Alma und für Rocky Linux war also richtig.

Trotzdem ein schlechter Schritt für sie RedHat Community. RedHat sagt da an dem Ast auf dem Sie sitzen und gräbt sich gleich dazu ihr eigenes Grab.
 
Naja, Rocky ist vom selben Typen, der damals CEntOS an Red Hat verscherbelt hat und seine komsiche CIQ Firma stößt mir auch ein wenig Sauer auf, weil die irgendwie meine Definition von warum Red Hat sich so verhält irgendwie deutlicher trifft (die haben den RHEL Kram quasi an die NASA verkauft, da hat RHEL schon erheblich Verluste gemacht) als AlmaLinux. Aber ja, wenn man 1:1 bug-to-bug Parity braucht, ist Alma wirklich raus. Wir setzen in der Firma aber eh entweder RHEL oder SLES ein. Und mit Oracle wird es wohl auch weiterhin eine Alternative für 1:1 bug-to-bug geben. Ich warte aber mal ab.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: muvmend
Skysnake schrieb:
Also aus meiner Sicht ist Alma Linux damit tot für viele Bereiche.
Ich sehe es auch so, das ein Klon der nicht 100% RHEL-kompatibel ist nahezu wertlos ist. Genau wegen dieser Kompatibilität entsteht ja überhaupt erst der Bedarf.

Skysnake schrieb:
RedHat sagt da an dem Ast auf dem Sie sitzen und gräbt sich gleich dazu ihr eigenes Grab.
Die begründen das ja damit, das die Klone nur nehmen aber selbst gar nix Produktives beitragen.
Was dann übrig bleiben würde sind mittelbare Effekte. Also eine breitere Testbasis usw. Aber auch daraus ergibt sich angeblich nicht allzu viel.
Ob die Bedeutung von RHEL ansich schwindet, bleibt abzuwarten.

BrollyLSSJ schrieb:
Und mit Oracle wird es wohl auch weiterhin eine Alternative für 1:1 bug-to-bug geben.
Das finde ich ja nich am seltsamsten. Weil AlmaLinux und RockyLinux kann man ja vorwerfen, das die einfach RHEL kopieren ohne selbst was zu leisten.
Oracle macht aber nicht nur das, sondern bietet obendrein noch (kostenpflichtigen) Support an. Die kopieren also nicht nur RHEL, sondern auch Redhats Geschäftsmodell.
In erster Linie müsste also Oracle der Dorn in Redhats Auge sein.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Skysnake
Ich glaube es wird unterschätzt wie wichtig die Clone fürs Testing sind. Die Clone gehen insbesondere heute durch den mangelnden EUS Support immer direkt auf den neuesten minor release. Zudem sind das eher große Systeme als kleine. Sprich da kann gut getestet werden.

Wer betreibt denn bitte 1000+ Server mit RedHat? Und selbst wenn wird EUS wohl der Standard sein. Sprich das sind Nutzer die ganz ganz ganz am Ende vom Testzyklus sind.

Aber hey, lass sie machen. Sie werden noch sehen wie sie bluten werden.

Die ganzen extrem seltenen Bugs werden so halt weniger gefunden und müssen mit viel Aufwand von RedHat debugged werden.
 
Für mich sieht die Aktion sowieso eher aus, wie das Ergebnis einer typischen eindimensionalen Manager-Denke a-la: 'Da gibts kostenlose Klone. Und wenn wir die kaputt machen, dann kaufen die Leute mehr von unserem Produkt -> also mehr Gewinn!!!1!!'

Skysnake schrieb:
Aber hey, lass sie machen.
Ja. Das sind hochbezahlte Leute die das entscheiden. Die wissen sicher, was sie tun. Was wissen wir da schon. :-)
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: konkretor
Zurück
Oben