Nine-tailed Fox schrieb:
Windows hat immer den gleichen Kernel. Der Linux Kernel kann je nach Distribution oder user anders sein, was dann zu Problemen bei Installation & Nutzung fuehren kann.
Der Treiber muss natürlich den Kernel kennen, damit er das passende Kernel-Modul generieren und einpflegen kann.
Gleich gilt z. B. auch für Virtualbox: Wenn die bei einer neuen Version schreiben, es unterstützt jetzt auch den Kernel 6.13, ist damit nicht gemeint, dass der in der VM laufen kann (da ist das vollkommen egal, da der emulierte Standard-PC sowieso von jeden geläufigen Kernel unterstützt wird), sondern der Kernel des Host-Systems: Wird der nicht unterstützt, kann vBox nicht das Kernel-Modul generieren und funktioniert nicht.
Nine-tailed Fox schrieb:
Ja, das stimmt. Deshalb nutze ich den Treiber der mit der Distro kommt. Wenn dann auch veraltet/langsamer.
Und da finde ich eben bei LMDE toll, dass man einfach mit dem genannten apt-Befehl alle installierten Pakete in einen Rutsch auf die Backport-Versionen umstellen kann und so von allen die jeweiligs aktuellsten vorhandenen Versionen bekommt - und behält, da die automatisch weiter als Backports aktualisiert werden:
Offizielle Pakete von Debian!
Manche Leute warnen zwar, dass die weniger gut getestet sind,
aber das ist DEBIAN! - Wenn die "weniger" testen, ist das vermutlich immer noch mehr, als andere Distributionen überhaupt testen…
Nine-tailed Fox schrieb:
Ein richtiger Linuxprofi oder Programmierer kann das aber vermutlich besser abschaetzen und individell nutzen.
Ich sehe mich als versierter Laie: Ich weiß genug, um erahnen zu können wie ungeheuer viel ich noch nicht weiß.
Kontrapaganda schrieb:
Was man unter Windows macht, macht man unter Windows. Unter Linux läuft der Hase anders. wenn man mit Windows-Lösungsansätzen an Linux-Probleme rangeht, geht das selten gut.
In die Falle bin ich damals auch getappt: Zuerst wollte ich mir LinuxMint 17.1 auch so einrichten, wie ich es mir für Windows mit der Zeit erarbeitet habe und es sich bewährt hat, aber Linux hat mir das schnell "abgewöhnt".

- Zu meinem Vorteil: Dadurch, dass ich mich auf die Vorgaben eingelassen und für mich übernommen habe, hatte ich sogar rel. schnell viel mehr Ordnung in meinen Daten und konmte gut ¼ ausmisten: Unnötiger Kram, der sich mit der Zeit angesammelt hat.
Das ändert aber nichts daran, dass der Hersteller am besten wissen sollte, wie seine Hardware funktioniert, so dass dessen Treiber sicherlich nicht die schlechteste Wahl ist, solange die betreffende Linux-Distribution nicht immer mehr ihr eigenes "Süppchen" kocht und sich nicht mehr an die Standards hält.
Kontrapaganda schrieb:
PPAs sind erst mal nur eine Erweiterung der Paketquellen. Dabei muss man natürlich dem PPA-Maintainer vertrauen. Das muss man immer, wenn man sich Software herunterlädt. Vor allem unter Windows, wenn man sich sog. Schlangenöl-Tools von irgendwelchen shady Websites installiert.
Das meinte ich mit hirnlose.
Kontrapaganda schrieb:
wenn du schon den Vergleich mit dem AUR rausholst. Kleiner Reminder:
Vertrauen muss man — ACHTUNG — auch wenn man sich Zeugs aus dem AUR installiert. Das AUR ist ein User-Repository.Dort kann jeder Hans und Frans jeden erdenklichen Dreck hochladen. Eine Qualitätsprüfung findet nicht statt. Software aus dem AUR kann oft fehlerhaft sein und die Systemstabilität gefährden. Schlimmstenfalls kann das AUR auch Malware enthalten.
Genau das ist der Unterschied:
Aus dem AUR bekommt man keine Software!
Aus dem AUR bekommen man nur eine Art Skript (mache vergleichen es mit Kochrezepte), nach dem der AUR-Helper sich alles benötigte zusammensuchen und
lokal das zu installierende Paket erstellt.
Ich nutze "trizen" und das zeigt dieses Skript als ersten an. Es gibt sogar die Option es zu bearbeiten und man muss es erst bestätigen, bevor es abgearbeitet wird. - Das habe ich aber deaktiviert, damit schon mal die Sachen geladen und das Paket erstellt wird, während ich das Skript kontrolliere: Ohne mein Root-Passwort wird sowieso nichts installiert.
Die Kontrolle ist rel. einfach: Rel. weit oben gibt es "sources" (also von wo was geladen werden soll) und die kontrolliere ich auf Plausibilität: Jedes Mal!
Natürlich wenn ich was neues installiere, aber auch wenn etwas aktualisiert wird: Auch wenn es noch nie Probleme gab und die Kommentare und Bewertungen (beides kontrolliere ich, wenn ich etwas neues installieren will) alle gut sind, könnte der Ersteller ja z. B. gehackt worden sein: Shit happens.
Wobei die Quellen beliebig sein können: Für Opera wird das .deb direkt von Opera geladen und in ein pacman-Paket konvertieren, bei den Opera-ffmpeg-Codecs wird das gleiche mit dem entsprechenden Snap-Paket von afair Suse gemacht und für 7zip-full wird sogar der offizielle Quellcode geladen und lokal kompiliert (dauert auf meinem 4 GHz AMD FX-8350 ca. 3 Min.! Für ein so kleines Programm!).
Mehr beziehe ich nicht aus dem AUR.
Kontrapaganda schrieb:
PPAs machen normalerweise keine Probleme.
Genau das ist ja die Gefahr: Weil "nie" etwas passiert, wird man unvorsichtig.
Vor allem kontrolliert man das PPA vielleicht bevor man es integriert, aber dann kommen schön bequem die Updates zusammen mit denen aus den offiziellen Paketquellen und keiner denkt mehr daran, dass die PPAs permanent ein gewisses Gefahrenpotential haben.