Miuwa schrieb:
Zu viel Auswahl ist psychologisch durchaus ein Problem.
Es ist ein Problem. Aber kein Problem, was sich lösen lässt. Und selbst wenn "die Linux-Comunitiy" (die es nicht gibt) sich entschließen würde das man die Vielfalt eindämmt, dann hättest Du sofort ein Haufen Leute an der Backe die sich beschweren, weil plötzlich die Vielfalt weg ist.
Ich selbst bin auch kein übermäßig großer Freund davon. Insbesondere weil inzwischen ja sogar Kleinigkeiten zu irgendwelchen Abspaltungen etc. führen. Das läuft aus meiner Ansicht nach so ein bisschen aus dem Ruder. Aber auch das ist nur meine persönliche Meinung. Andere sehen das halt anders.
Von daher ist es müßig darüber zu diskutieren.
Lustig ist ja, das woanders man sogar den Mangel an Vielfalt beklagt. Wieviele Windows 10 Nutzer würden sich darüber freuen wenn es auch Windows-Varianten gäbe wo kein Schnickschnack drin ist und halbjährlich mit Upgrades beglückt wird und das einfach nur als Desktop-System solide seinen Dienst tut.
Auf der anderen Seite ists ja nicht so, das sich da gar nichts verbessert. In früheren Linux-Distributionen war es zum Beispiel üblich das man bei der Installation halt auswählt was man überhaupt alles haben will. Für den Kenner super. Für den Anfänger eher nicht so. Der kannte halt keinen von den Dutzend Editoren die ihm da bei der Installation angeboten wurden und konnte daher gar keine sinnvolle Entscheidung treffen. Von dem "sich erschlagen fühlen" mal ganz abgesehen.
Mit ubuntu hat sich das gewandelt. Die haben sich gesagt: Wir installieren einfach irgendwas und stellen dem Nutzer ohne viel Konfigurationsarbeit/Auswahldruck ein System hin was funktioniert.
Das zeigt ja, das Probleme durchaus erkannt und angegangen werden. Gut. Das hat uns eine neue Distribution beschert. Aber zum Glück war das ja unter Linux möglich. Hättest Du eine solche Änderung in eine bestehende Distribution integrieren wollen, hätten sich alle Stammbenutzer dagegen aufgelehnt. Bestimmte tiefgreifende Änderungen kannst Du möglicherweise auch oft nur durchsetzen, in dem Du Dein komplett eigenes Ding machst.
Man kann es also auch so sehen:
Das bei Linux (oder generell Open Source) sowas mit überschaubaren Aufwand möglich ist, ist nicht nur ein Fluch (Du hast viele Derivate), sondern auch ein Segen (Du kannst neue Konzepte ausprobieren).