bartio schrieb:
Klasse Artikel.
Dann die ganzen Distributionen mit den ganzen Unterzweigen, ist das eine beinahe unmögliche Aufgabe für Umstiegswillige einen Überblick zu bekommen. Die Distris haben noch weitere Versionen, die auch wieder alle unterschiedliche Vor- und Nachteile haben.
Man muss also unzählige Distris mit Kombis testen, bis man "seine optimale Wahl" gefunden hat. Und dann kommt eine neue Managerversion heraus und alles beginnt von vorne.
Stell dir einen im Supermarkt vor: Du willst Eis. Es gibt Vanille, Schoko, Straciatella, Kalter Hund, Pistazie. Du entscheidest dich für Vanille. Nimmst Du jetzt die 1L-Version oder doch nur die 500g-"Ich will nur so tun, als will ich nicht fett werden"-Schale? Laktosefrei eventuell? Und welche Marke jetzt? Ist bei Linux das gleiche: Ein großer Markt mit vielen Variationen, die man idealerweise alle mal testet, bevor man sich entscheidet. Bei Eis hast Du nur den Vorteil, das du es von Kindesbeinen kennst
Die Alternative ist: Es gibt nur Schoko, keine anderen Varianten. Mag zwar nicht jeder, aber ist egal. Ist ja ein Eis.
bartio schrieb:
Deshalb möchte ich die Linuxfortgeschrittenen gerne zwei Fragen stellen:
1) "Findet ihr nicht auch das sich Linux mittlerweile viel zu sehr aufgesplittet hat?"
2) Schwächt diese große VIelfalt nicht anstatt das sie stärkt?
1) Gerade das macht Linux aus. 5-50 Köpfe setzen sich hin und erstellen eine neue Distribution, weil ihnen X bei Distribution Y nicht gefällt. Sie machen es, zuerst nur für sich. Dann werden andere darauf aufmerksam und helfen mit. Andere finden es nur toll und wollen es nutzen. Wieder andere finden die Idee doof und wenden sich ab. Wenn die Distribution von der Mehrheit gewollt wird, wird weiterentwickelt. Wenn nicht, arbeiten die Jungs wieder nur für sich oder wenden sich anderen Projekten zu. Bis einer die Idee wieder aufgreift und sich drei Kollegen ins Boot holt, die die Idee wiederbeleben.
2) Gegenfrage: Was denn schwächen? Es gibt keine Fronten, keine Kriege, die im OS-Universum geführt werden müssen. Linux ist in dem Sinne kein Schwarm, der zusammmenhalten muss, im Gegenteil. Was bei Linux öffentlich diskutiert und so oft fälschlicherweise als "Kindergartendiskussion" bezeichnet wird, findet bei jedem OS statt. Bei Linux hast Du den Vorteil, direkt dabei sein zu können, sofern Du das willst.
Der einzige, der Vielfalt als Schwäche empfindet, ist der, der Schoko mag und nicht versteht, dass Vanille auch lecker sein kann.