Es ist natürlich schade, dass viele Loewe-Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz verloren haben. Natürlich ist es auch schade, dass die Marke an sich zukünftig wohl zum Teil nur noch für Produkte asiatischer Auftragsfertiger stehen wird, wie es zuvor auch bei AEG, Telefunken, Grundig und dergleichen geschehen ist.
Einerseits mag man Loewe vorwerfen, zu lange auf Röhrenferseher den Fokus gesetzt und auf den LCD-Siegeszug erst verspätet reagiert zu haben.
Andererseits war die Preisgestaltung einfach zu hoch angesetzt, wenn man für die scheinbar gleiche Leistung bei der Konkurrenz aus Asien viel weniger bezahlen musste. Natürlich werden Leute jetzt wieder mit Geiz-ist-geil-Mentalitäts-Floskeln um sich werfen, was allerdings nur der halben Wahrheit entspricht.
Ein Durchschnittsverdiener kann sich nicht einfach mal so aus der Portokasse einen mehrere Tausend Euro teuren Fernseher leisten; die immer höher werdenden Lebenshaltungskosten müssen schließlich ebenso bewältigt werden. Die aggressive Lohnpolitik mit der ganzen unsäglichen Zeitarbeitsbranche tut ihr Übriges dazu, die Kaufkraft vieler Bürger in den Abgrund zu ziehen.
Zudem ist ein Fernseher, anders als noch vor 20 Jahren, nicht mehr der Mittelpunkt der Unterhaltungselektronik eines Haushalts. Längst haben PCs, Smartphones und Co. den Fernseher zu einem Multimediabeiwerk heruntergestuft, sodass generell nicht mehr so viel Geld dafür ausgegeben wird.