News Smartphones „Made in Germany“: Gigaset aus Bocholt meldet Insolvenz an

Habe meinen Eltern zwei mal die Haustelefone von Gigaset geholt, das letztere läuft immer noch wie eine 1:cheerlead: Fand die auch von Design her gut und ausreichend.
 
EdwinOdesseiron schrieb:
Hätten die mal 10 Leute eingestellt, die sich um Androidupdates für die nächsten 5 Jahre gekümmert hätten, hätten sie ein Alleinstellungsmerkmal gehabt und vllt. ein paar Handys mehr verkauft, auch wenn die technisch gesehen natürlich nichts besonderes waren.
Doch, genau dadurch. Leider lässt sich damit kurzfristig kein Geld verdienen. Die Argumentation ist immer "Der Markt regelt alles". Dabei die ganzen Vorteile stets als positive Begründung dafür, während die Nachteile konsequent unterschlagen werden. Funktioniert hätte es nur dann, wenn die Lebensqualität überall in der Welt die gleiche wäre. Dazu gesellt sich die "Nichteinmischung der Politik". Beides ist nicht gegeben. Schon seit Jahrzehnten, und die letzten 10 Jahre immer offener, gibt es politisches Eingreifen bzw. wird es nur offener zugegeben. Allein schon "US-Abgeordnete und US-Kongress rufen nach stärkeren Sanktionen". Mit welchem Recht?
Eneloop schrieb:
Schade, aber das war lange abzusehen. Die Ähnlichkeit zu den alten traditionsreichen deutschen Fernseherherstellern ist frappierend. Zu lange hielten die Unternehmensleitugen an alten Geschäftsmodellen fest und ignorierten technische Entwicklungen. Man scheut Neuinvestitionen und will an das alte Geschäftsmodell festhalten.
Gleiches Spiel. Die Erzeugnisse waren doch durch die Bank sehr gut. Telefunken, Braun, Grundig... wo sind die heute? Man darf nicht alles nur rein finanziell betrachten, weil ansonsten kommt genau das, die Zerstörung der nationalen Märkte.
Die Technologie wurde damit an die Chinesen übergeben. Dummer gehts es nicht. Jetzt haben die alles was die brauchen, um das herzustellen, was in DE erfunden war. Smartphone ist bloss ein Tüpfelchen auf dem Gipfel.
 
Problematisch für Gigaset war auch, dass die Entwicklung der Smartphones mit Android sehr viel Geld verschlungen hat. Hier hätte man auch einfach eine Kooperation mit einem asiatischen Unternehmen eingehen können. Klar darf man dann nicht mehr "Made in Germany" drauf schreiben, aber mit dem Gewinn kann man ja andere Sparten und Abteilungen finanzieren.
 
Schade dass die Gigaset Leute nicht auf das Angebot der Kooperation mit den /e/ os Leuten eingegangen sind (bzw. Sie nach einem Modell haben einschlafen lassen.) Mich fragen immer wieder Leute nach einem günstigen Smartphone mit custom rom suppport und wechselbarem Akku. Ich empfehle zurzeit ausschliesslich fairphone aber die sind natürlich nicht günstig. So ein 150€- 200€ Gigaset mit Wechselakku wäre eine gute Alternative aber mit dem schlechten Software Support war es immer ein Nogo. So empfehle ich den leuten die nicht das geld für ein Fairphone ausgeben möchten zurzeit gebrauchte Pixel Phones.
 
@Simanova
Die Kooperation mit asiatischen Herstellern funktioniert auch nicht immer so gut wie man das vlt sich erhofft. Der Markt ist generell sehr schwierig und nur die wenigsten machen große Gewinne mit Smartphones.
 
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Elektrobier schrieb:
Mich fragen immer wieder Leute nach einem günstigen Smartphone mit custom rom suppport und wechselbarem Akku. Ich empfehle zurzeit ausschliesslich fairphone
Sehr stimmig. Günstiges Smartphone und 600-700€ teuer Smartphone als Empfehlung? Was geht?

Es gibt inzwischen nichts Günstiges mehr. Selbst Xiaomi Einsteigegeräte kosten über 200€. Damit sind aber nicht die Auslaufmodelle gemeint, sondern das Neueste. Jetzt gehen die selbst mit der Zeit im Preis nicht runter. Es gab mal Zeit, da haben die ab 85€ gekostet.

Poco X5 Pro 5G kostet ab 270€ und davor Poco X4 und hat 250€ gekostet. Selbst der Xiaomi Redmi Note 12 5G kostet bei Alternate 195€.
Fujiyama schrieb:
und nur die wenigsten machen große Gewinne mit Smartphones.
Womit auch? Durch die Bank nur 0815 Klopper. Wie ich schon mal schrieb, sind die von Microsoft, Lumia mit Win.Mobile, super gewesen. Ich glaube sogar mit OLED. Blackberry waren sehr hochwertig, in Mexiko gefertigt. Das Betriebssystem war auch super, sehr leistungsfähig und durchdacht.

Android ist eine Totgeburt. Es gibt eine Version nach der Anderen und praktisch stets im Beta-Status. Die gehen nie aus dem Status raus. Android hat schon Blackberry zerstört. Bei Beibehaltung der alten Strategie und Festhaltung an der Qualität, hätten die nach wie vor Millionen von Anhänger weltweit. Allein wie innovativ Blackberry Passport oder Classic waren.

Zumindest, wenn die sich auf ein rahmenloses Gerät, der die 4 Zoll nicht überschreitet, konzentrieren können. Selbst das, wäre schon ein sonder Merkmal, den viele Millionen begrüsst und gekauft hätten. Mich eingeschlossen. (Die letzten 2 Sätze waren auf Gigaset bezogen)
 
lorpel schrieb:
Jedesmal wenn ich so ein DECT Telefon in die Hand nehme, fühle ich mich wie im Museum. Was für ein enttäuschendes haptisches Erlebnis!
Wozu brauche ich bei einem Diensttelefon ein "haptisches Erlebnis"?

Das Ding muß einen Schlag oder Rutscher auf dem Schreibtisch aushalten ohne zu zucken.
Und das war bei Gigaset hervorragend.
Wir hatte um die 30 Geräte im Markt, da heben wir nie etwas reparieren lassen müssen.
Die Materialqualität war sehr gut im Gegensatz zu manchen anderen Herstellern wo schon mal Haltenasen der Akkufächer wegbrachen oder Displays ausfielen.
Die Sprachqualität war sehr gut und man konnte bis ins Lager laufen (50m) ohne daß die Verbindung ausfiel.

Privat hatte ich das erste graue Gigaset 2000.
De ersten Akku habe ich nach 9 Jahren gewechselt, den zweiten nach 6 (auch da ging die Qualität runter bei einem Hersteller mit V am Anfang).

Durch DECT-Standardwechsel habe ich jetzt das C530.
Genau so unzerstörbar, wie das 2000er und mit Farbdisplay.

lorpel schrieb:
Ich habe mein DECT daher abklemmt. Die sog. "Festnetztelefonie", die auch nur noch Internettelefonie ist, kommt an meiner Fritzbox an und wird auf mein Handy an die Fritz Fon App geleitet. Gut genug für die wenigen Leute, die tatsächlich noch meine Festnetznummer anrufen.

Vom Fritzfon hatte ich zwei defekte Geräte im Laden.
Ein startete nicht richtig und beim zweiten waren die Tasten defekt.
Die waren noch nicht sehr alt, knapp über die Garantie.

Schöne Haptik und gute UI, aber schei... Materialqualität.
 
Soulfly999 schrieb:
@Eneloop genau das, frage mich welche Ahnungslosen dort immer in der GF sitzen. Ich meine in einer Branche, wo es nur um Schnelligkeit und Innovationen geht, kann ich halt so nicht agieren und bin dann halt schnell weg vom Fenster. Nur diese Entwicklung war doch schon vor 15 Jahren abzusehen und kam jetzt nicht von heute auf morgen überraschend. Aber so ist das halt, der Markt regelt das dann
man muss ja dazu auch neue gute Leute mit Ideen und know how anstellen,
also gerade in der Entwicklung,
meine Erfahrung aber zeigt, dass in vielen Entwicklungsabteilungen zu alte, bequeme Leute arbeiten, die keine Lust haben sich mit neuen Dingen zu beschäftigen (zb IoT, apps) , ne ruhige Kugel schieben und nur kleinere Verbesserungen an bestehenden Produkten machen.. neue Ideen werden schlecht geredet.. usw
oder dass die GF keine Weiterbildungen usw zahlen will bzw zu wenig bietet um neue kompetente Mitarbeiter zu bekommen oder dass die GF erst gar kein Interesse hat in Entwicklung und neue Produkte zu investieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Muss man nicht. Ein hochqualitatives Produkt, muss man nicht werben. Es ist auch so schon bekannt und bleibt es auch. "Mein Zauberstab ist kaputt. Wie alt, 73''. Ja ne, ist klar.". Die Dinger halten nicht mal Jahrzehnt aus. Was ist das für eine Entwicklung? Offener Markt bedeutet dann schlicht, die gehen ins Ausland, statt sich der Restriktion der nationalen Regierung zu unterwerfen. Also ist nichts mehr national und damit auch nicht Deutsch.
 
Aduasen schrieb:
Da hat dieses Land Jahrzehnte komplett verschlafen und versucht nach wie vor mit Technologien zurecht zu kommen, die es nach dem zweiten Weltkrieg von den Siegermächten 'geerbt' hat.
Es gibt nur noch SIP-Anschlüsse, analoge Telefonie ist tot.
Ich habe dafür eine Gigaset Go-Box 100.
Ergänzung ()

Interlink schrieb:
Dank Fritz!App Fon sind DECT-Telefone weitgehend wegrationalisierbar.
Geht aber nicht immer, gerade für größere Flächen ist WLAN zu unzuverlässig, DECT kann problemlos zwischen Basisstationen wechseln ohne Abbruch, bei WLAN hat man da Aussetzer.
 
Zuletzt bearbeitet:
martinallnet schrieb:
DECT kann problemlos zwischen Basisstationen wechseln ohne Abbruch
O.k. - ich hatte da eher an privat betriebene DECT-Handteile gedacht als an die zahlreichen Geräte in Geschäften und Firmen.

Ich sehe es gerade in der Verwandschaft - nach dem Ausziehen der Kinder mutieren dort 6 DECT - Handteile zunehmend zu Stehrümchen. Ein Teil der Kommunikation ging ohnehin Richtung Videochat.
wuselsurfer schrieb:
Die Sprachqualität war sehr gut und man konnte bis ins Lager laufen (50m) ohne daß die Verbindung ausfiel.
In die Richtung entwickelt sich Wi-Fi zunehmend weiter.
Wenn der Kaufmann nachrechnet, dürfte er fürs Laufen ins Lager aber weiterhin erst einmal DECT bevorzugen.
 
Interlink schrieb:
In die Richtung entwickelt sich Wi-Fi zunehmend weiter.
Wenn der Kaufmann nachrechnet, dürfte er fürs Laufen ins Lager aber weiterhin erst einmal DECT bevorzugen.
Es hat schon seinen Grund, daß fast alle großen Firmen genau diese Geräte als Diensttelefone verwenden.
 
Den Artikel habe ich mit interesse gelesen.
Und ja, die Anbindung an UC hat Gigaset schlicht verpennt.
Spectralink kann schon seit etwa einem Jahr an MS Teams angebunden werden. Anbindung an non-Cloud UCC konnten die schon immer.
War anfangs etwas holprig, aber funktioniert inzwischen ganz gut.
Und jetzt grade haben sie auch neue Handsets herausgebracht. Als ich das erste Mal ein Bild von denen gesehen habe war mein erster Gedanke sofort: Sieht fast aus wie ein Gigaset :D
1695312414304.png


Es gibt also durchaus noch Player im DECT Markt. Schade das Gigaset sich da die Butter vom Brot hat nehmen lassen.
 
wie sie alle auf der firma rumhacken, smartphone kevin aus bottrop war noch nie deren zielgruppe. fast jedes büro. lager, dienststelle, verkäufer, abteilungsleiter, amazonsklave, etc .. trägt so ein ding am gürtel. weil die einfach funktionieren, leicht erweiterbar sind und es sinnvolle infrastruktur gibt. steht ja auch in dem artikel was deren kerngeschäft ist. das mit den smartphones hat man halt mal "mitgenommen" so wie viele firmen es machen, den chinamüll etwas branden und sich über eine paar taler für lau freuen.
 
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surfix schrieb:
Ganz im ernst. Ich habe privat schon lange kein Festnetztelefon mehr benutzt. Im beruf geht es nicht anders. Aber da spielt Gigaset überhaupt keine rolle.
Schön dass Dir das leidvolle Smartphone ausreicht. Ich telefoniere lieber mit einem Dect-Phone, weil es nicht dauert etwas von sich gibt. Weniger ist manchmal mehr.
Was Gigaset angeht, sind die Telefone mal sehr gut gewesen. Dies war jedoch noch zu Siemens-Zeiten. Was ich derzeit am Gigaset-Markt finde ist grausamer Industriemüll. Die Dinger klingen wie ein Mülleimer und sind schnell defekt. Ich nutze Panasonic als Dect-Phone an der IP-PBX. Die Dinger sind tatsächlich langlebiger und klingen auch gut. Um die Arbeitsplätze ist es allerdings schade.
 
Bei dieser ganzen Beweihräuchung der Fritz! App und der so tollen Smartphones und dem Gerede, daß es eh kein echtes Festnetz mehr gibt:

Leute...vergesst die Senioren nicht, die eure Eltern und / oder Großeltern sein können.

Viele dieser Personen möchten nicht stetig das Smartphone nutzen oder mit sich rumschleppen. Nicht überall sind Fritz! Boxen installiert, sondern andere Produkte, die ggf. je nach Alter keine DECT Basis integriert haben. Diese Personen möchten eventuell 3 Telefone im Haushalt platzieren.

AVM hat keine richtigen Senioren Telefone wie ein Gigaset E720 im Angebot, was per Bluetooth sogar mit Bluetooth Hörgeräten gekoppelt werden kann. Die verfügbaren Fritz! Fon Modelle haben auch kein Bluetooth.

Nur weil der typische CB'ler etwas nicht braucht, heißt es nicht, daß das auf die Mehrheit der Nutzer zutrifft. Ich verkaufe bei uns im Laden praktisch jede Woche einige Gigaset oder Panasonic Modelle, Fritz! Fon auch, aber in der Relation weniger, aber da kommt ja demnächst auch ein neues.
 
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Danke für den Einwurf.
Selbst ich (ebenfalls 60+) vergesse das oft, weil ich 32 Jahre lang als Softwareentwickler gearbeitet habe.
 
LamaMitHut schrieb:
Schade um die Arbeitsplätze, aber... sorry, um die Produkte ist es nicht Schade. 0815, nichts was sich von der Konkurrenz abheben könnte, Made in Germany als einziges Argument reicht nicht.
Das mag sein. Ich frage mich aber auch, wie sich so eine Firma gegen Samsung und Co. durchsetzen soll.
Und ich frage mich auch, wieso es immer das Nonplusultra sein soll. Ein Spitzenprozessor für das Öffnen der Packstations-App und den Webbrowser, eine Superkamera für die Schnappschüsse, die man dann eh komprimiert per Whatsapp sendet und sich nie wieder anschaut.
Nicht, dass man nicht auch was fürs Geld haben will und Ansprüche hat, die hat ja jeder. Aber vielleicht hätte es auch in vielen Fällen auch ein Gigaset getan, wer weiß.
 
@Gnageseil

Indem man eine Nische bedient. Klinke, erweiterbaren Speicher, händisch zu wechselnden Akku, von mir aus auch austauschbares Backcover... das ganze dann mit 4 / 5 / 6 Zoll Display, schlankes Sortiment...
 
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