naicorion schrieb:
Aber wenn man sich anschaut, dass der Autohandel seit 20 Jahren still und leise stirbt aufgrund von Nullrenditen und die Anzahl der unabhängigen Autohersteller jedes Jahr aufgrund zu geringer Margen sinkt, sind Autos definitiv nicht zu teuer. Wenn Du z.B. gerade einen Tesla oder Ford kaufst, kannst Du mit dem guten Gewissen aus dem Laden laufen, dass niemand auch nur einen Cent an Dir verdient hat.
Oftmals sind aber nicht die niedrigen Preise der Fahrzeuge daran schuld, sondern schlichte Misswirtschaft. Viele Automobilhersteller sind zutiefst veraltete und langsame Unternehmen und so wirtschaften Sie auch. Autos sind nicht generell zu günstig, die Frage ist, was der Hersteller erreichen möchte und wie man mit dem Gesamtkonstrukt wirtschaftet. Nicht wenige Automobilkonzerne schleppen einen riesen Kostenapparat mit sich rum, der alles andere als Effizient ist. Das Problem fängt da meistens schon im Management an.
Das mehr und mehr Autohersteller verschwinden, verwundert wenig. Zum einen ist das Konzept Auto als Individualverkehrsmittel recht bedroht, zumindest in zahlungskräftigen Märkten, wo der Erstkäufer meistens sitzt. Zum anderen werden von Jahr zu Jahr die gesetzlichen Regularien höher und höher und die Entwicklung extrem teuer, so dass selbst für ein einfaches Fahrzeug mittlerweile enorme Summen investiert werden müssen, wenn das legal auf dem Weltmarkt im Straßenverkehr teilnehmen soll. Bei Verbrennenern ist es noch schlimmer. Auf der anderen Seite habe ich das Gefühl, dass gerade die Elektromobilität einige neue Marken ans Licht gebracht hat und auch bringt. Denn hier entfällt ein ziemlich großer teil der Entwicklungskosten. Schwieriges Thema.
Es gibt definitiv Fahrzeuge, die recht günstig sind. Ganz einfach weil man mit denen Umsätze und Marktanteile generieren möchte. Tesla ist da so ein Beispiel. Gerade im "Premiumsegment" sind viele teure Fahrzeuge unterwegs, die deutlich günstiger auch profitabel sein könnten. Hier ist die gesamte Konzernwirtschaft aber meist über Jahrzehnte in die falsche Richtung gefahren.
M.Ing schrieb:
Die TCO eines KFZ ist absurd hoch, nur sind weder in Deutschland noch in Österreich die meisten Menschen in der Lage, eine kleine Exceltabelle zu basteln, um sich das auszurechnen.
Individualverkehr war schon immer ein Luxus. Ja das Problem ist, dass Leute sich Dinge die sie unbedingt haben wollen gerne schönrechnen und Kosten übersehen oder bewusst niedrig ansetzen.
M.Ing schrieb:
Meine Mutter hat für ihren i10 auch über 350€ im Monat für Leasingrate + Versicherung bezahlt, plus jedes Jahr mehrfach mehrere Hundert Euro fürs Service - und jetzt nochmal 5000€ fürs Rauskaufen aus dem Leasingvertrag.
Gerde beim Leasing sind die Spannen extrem hoch. Nirgendwo kann man mehr über den Tisch gezogen werden, aber auch nirgendwo anders kann man so gut und günstig Neuwagen fahren. Immer eine Sache der Kalkulation. Aber da sind wir beim Thema. Zur Bewertung muss man sich das ganze selbst mal ausrechnen. Wobei 350€ bei einem i10 muss entweder das Leasing absurd teuer gewesen sein oder die Versicherung absurd hoch. Für um die 400€ bekommst du bei Hyundai auch den i30N plus Versicherung. Mit höherer SF und gutem Angebot kommt man auch unter 400.
M.Ing schrieb:
Nicht böse sein (richtet sich nicht an dich), aber wenn Leute hier sich über Appleuser lustig machen oder sich über die Preisgestaltung dieser Firma beschweren, gleichzeitig daheim aber ein Auto haben, das jedes Monat ein Vermögen kostet und vor sich hin rostet, dann kann ich das nicht ernst nehmen...
Joah jeder muss sich einfach seinen finanziellen Mitteln bewusst sein und wissen was man sich leisten kann und was nicht. Sich über andere Leute lustig zu machen, weil sie etwas teures kaufen, zeugt eh von einem sehr einfachen Geist. Ganz egal ob man die aufgerufenen Summen als gerechtfertigt ansieht oder nicht.