Kurz mal mein Senf zu der Thematik...
Jeder muss für sich selbst entscheiden welchen Weg er geht und was er bereit ist zu opfern.
Ich für meinen Teil habe mir erst meine Komponenten für meinen letzten Windows 7 Rechner zusammengesucht. z170 Board mit Kaby-Lake Bios und 7700k. Damit ist gewährleistet das ich vollen Treiber Support habe und das ist das wichtigste Kriterium.
Ich fahr auf meinem aktuellen Rechner seit ca. 2 Jahren Windows 7 mit Service Pack 1 _ohne_ weitere Patches. Nur die für Spiele nötigen Zusätze (DirectX, Visual C, etc.) wurden installiert und hier und da mal ein Treiber Update für die Grafikkarte. Dabei habe ich mir weder Viren, Trojaner oder Adware eingefangen oder gar "Software" die mir den ganzen Rechner lahm legt.
Die Vorzüge:
- keine "Update" Tage
- keine unötigen Telemetrie Updates
- keine nervigen "Ihre Hardware wird nicht mehr unterstützt" Updates
- rundum stabiles System
Die Nachteile:
- deutlich erhöhte Anfälligkeit für Schädlinge
Wenn nun doch ein Bug im Windows sich bemerkbar macht, kann man den Patch immernoch manuell installieren, was bisher aber nicht vorgekommen ist.
Auf meinem Arbeitslaptop habe ich auch Windows 10 laufen und es läuft recht anständig. Grundsätzlich ist Windows 10 eine solide Sache, allerdings sind es eher firmenpolitische Gründe die mir die Nutzung versalzen, zum anderen betreue ich auch viele Kunden bei denen die unterschiedlichsten Probleme auftauchen bei der Nutzung von Windows 10.
Insbesondere folgende Punkte sind, gelinde gesagt, nervig.
- halbjahres Upgrade Zyklus (ein Jahreszyklus hätte vollkommen ausgereicht)
- Telemetrie per Default (ein Knopf hätte bei der Installation gereicht: "Möchten Sie MS .. zulassen")
- Cortana (Optional!, hat meiner Meinung nach keine Berechtigung auf einem normalen Office PC)
- unausgereifte Update Politik (sollte bei so einem Konzern nicht vorkommen)
- Gängelung älterer Windows Installationen (Wollen Sie nicht doch upgraden .. NEIN)
Grundsätzlich sage ich natürlich meinen Kunden, immer Updates einspielen, egal welches Windows betrieben wird. Allerdings besteht bei jedem Windows 10 Upgrade die Gefahr, das Software XY nicht mehr funktioniert, der Virenscanner ggf. neu installiert werden muss, das der ganze Rechner nicht mehr bootet, Drucker verschwinden, usw .. was ansich eine unhaltbare Situation ist.
Selbiges gilt für Meltdown und Spectre, man muss selbst entscheiden ob man die Microcode Updates einspielt. Nimmt man die geringere Leistung in kauf, oder möcht man nach wie vor das volle Potenzial seiner Hardware.
Kurzum, solang man verantwortungsbewusst mit seinem PC umgeht, kann man auch ohne Probleme auf einem älteren Windows bleiben. Wenn doch mal was passieren sollte, hat man natürlich eine aktuelle Sicherung seiner Daten, sowie ein Image seine Windowsinstallation.
P.S.: Natürlich ist Sicherheit wichtig, aber Intel selbst stellt Sicherheit über Stabilität und natürlich ist ein nicht funktionierender PC äußerst sicher