O
Onkelhitman
Gast
Oh doch, könnten wir. Hier ging es aber darum, dass ohne Informationen bzw. mit bewussten Falschinformationen der Medien eine Person wissentlich denunziert wurde, und die Medien ihre Macht missbräuchlich dazu genutzt haben. Es wurde auch keine Rücknahme der Meinungen der Reporter und der Medien durchgeführt. Sie stehen zu ihrer "Lügen-Meinung". Fatal ist dabei, dass die Wiederholung von Lügen dafür sorgen, dass den Menschen dies im Gedächtnis bleibt, da es ja keine andere Meinung dazu gibt.Würden wir - mit Wink zu der interessanten Beschreibung von Tabus im ersten Post - gesellschaftlich vorraussetzen, dass jeder vollumfänglich alle Argumentationsketten verinnerlicht hat, damit seine Meinung eine Art Basislegitimation erfährt, so könnten wir keine Diskussionen führen.
Die Meinung zu äußern, man möge eine Person nicht, weil.... Eine Begründung ist gut. Hier in dem Falle: Ich mag die Person nicht, weil er geschrieben hat/gesagt hat... Das wäre durchaus möglich. Darauf soll es aber gar nicht hinzielen. Es soll darauf abzielen eine Person mit Gefühlen zu verbinden, mit einem Hass oder die Person gar nicht mehr als solche zu betrachten, sie zu entmenschlichen. Die Reaktionen sahen auch genau so aus. Herr Sarrazin ist nur ein Beispiel, bei ihm hat man diesen krassen Effekt eben sehr deutlich gesehen. Kritische Meinungen werden zu einem Bruchteil sachlich geführt, das Meißte davon ist emotionale Empörung die gar nicht mehr auf das Thema selbst abzielt, sondern den Schreiber des Buches mundtot macht, indem auch niemand mehr liest, worum es geht, fühlt sich doch jeder richtig informiert.Durch diese Überlegung müssen wir es gestatten, Meinung äußern zu können oder dürfen, selbst wenn sie im Meinungsempfänger objektiv wie subjektiv auf Ablehnung stoßen.
Nicht unbedingt. Wenn du etwas hörst und dann nur wiedergibst, bedeutet das nicht, dass du darüber nachgedacht hast. Sondern einfach nur das wiedergibst was du gehört hast. Derjenige muss keinen Gedanken im Sinne einer Meinungsbilung verschwenden.Dennoch, Meinungsfreiheit ohne denken ist unlogisch, da ein Mensch (in diesem Kontext) nicht nicht denken kann
Einen idealen Zustand beim Menschen gibt es sowieso nicht. Einige kleine Unzulänglichkeiten bleiben immer über. Es kann auch nicht jeder alles wissen. Gefährlich wird es, wenn man sich nicht beschäftigt mit einem Thema und dann seine vorgebliche Meinung äußert, die sich ja auf gar nichts begründet. Je mehr Fakten, je mehr Informationen, umso besser die eigenen Möglichkeit eine Meinung zu bilden. Es kommt dabei aber darauf an, woher man die Informationen hat.Der ideale Zustand wäre, wenn jeder vollumfänglich Fakten zu einen Thema wüsste, damit seine Meinung unbeeinflusst von der erlebten Reduktion ist, die ihn erst eine Meinung bilden ließ.
Der Unterschied ist jedoch, dass wenn ich nur mit anderen Menschen spreche niemals die breite Masse erreiche und Millionen von Menschen mit "Informationen" fütter, die ansich Meinungen sind, oder aber, und man kann es so schreiben, schlicht und ergreifend gelogen sind! Wie will man das feststellen als Bürger, ob eine Meldung gelogen ist, oder eine Meinung oder eine Information darstellt? Dazu müsste jeder Mensch ein Experte bei jedem Thema sein.Die "Medien" bestehen ja auch nur aus Menschen, die ihrer individuellen Welt ausgesetzt sind. Jemand, der seinen oder ihren Weg als Reporter einschlug, muss sich schnell von hehren Idealen verabschieden, da dieser oftmal keine Macht über das Medium selbst hat, sondern umgekehrt. Und diejenigen, die diese Macht haben, sind den Konsequenzen des Erhalts desgleichen, also auch ihrer eigenen Zielsetzung ausgesetzt.
Der Bildungsauftrag müsste wieder ziehen und auch durchgeführt werden. Es müssten objektive (in einem gewissen Maße ist alles subjektiv, aber so haarspalterisch sind wir mal nicht) Berichterstattungen her, wenn etwas Meinungen oder Vermutungen sind, sollten diese auch so deklariert werden. Die Macht der Medien ist zu groß, und kann selbst Politiker in eine Krise stürzen. Das darf nicht sein, denn so kann vermittelt werden, was will, da ja das Recht der "freien" Presse/Medienklasse gewährleistet werden muss, welche Sülze auch immer gesendet oder herausgebracht wird.
Ein Thema selbst kann man sehen wie man möchte, eine Information, sachlich, relativ objektiv ist keine Wertung. Der Fakt, dass ein Flugzeug abgeschossen wurde, ist nicht fragwürdig. Die Interprätation, wie es dazu kam, wer es war (wenn das kein Fakt ist), das sind Meinungen. Es muss getrennt werden. Und daher ist das Problem daran, dass man dies nicht trennt, ja auch nicht trennen will. Denn ohne dieses verdrehen und umschreiben hätte man gar keine Macht über die, die es konsumieren. Es soll aber verleiten, Gefühle annehmen und ausleben zu einem Thema, von dem man noch nicht einmal Ahnung hat. Nicht auf Basis eben von Informationen und Fakten, sondern durch Meinungen derer, die die Medien leiten und das Zeug verbreiten.Doch um es vorweg zu nehmen, hier muss es nicht nur mit Vorsatz ablaufen. Vieles läuft unterbewusst ab, insbesondere die persönliche Relevanz.
Das ist eigentlich ganz einfach. Wenn ich mich besser fühle, wenn es mir gut geht, muss ich dafür sorgen, dass ich mich besser fühle. Da dies ansich jeder Mensch möchte, wäre ein höheres Ziel dafür zu sorgen, dass es allen Menschen so ergeht wie mir, und es daher allen besser geht. Ein zufriedenes Leben macht nicht reich, nicht arm, nicht hungernd oder satt, sondern es macht ganz einfach zufrieden. Wie du schreibst, "krankhaft".Und ein unterschwelliger Wunsch von uns allen - und das ist nur gesund - ist das eigene Wohlergehen, und die der Liebsten. Mutig ist der, der für wahre Ideale sein Leben gibt. (nicht aufgibt!) Wir hier tun das wohl nicht. Die Medien nicht. Die Politik nicht. Unter'm Strich die Gesellschaft nicht. Vielleicht deshalb, weil die meisten Ideale unerreichbar scheinen, und unsere Gesellschaft krankhaft erfolgsorientiert ist. Aber das macht es hier noch schwieriger.
Schwierig ist es, etwas dagegen zu unternehmen. Denn gegen Medien müsstest du ein eigenes Medium aufbauen. Wer sagt, dass es besser wird? Man müsste politisch etwas verbessern, man müsste die Menschen wieder dazu bringen, mehr nachzudenken, mehr zu prüfen, mehr auszuwerten, abwägen. Das ist leider nur nicht gewollt. Und führt sehr viele Menschen in ein schwarzes Loch, in welches alles gesogen wird, aber nichts brauchbares rauskommt.