@Limmbo da fehlt noch einiges.
Angefangen bei der Ausbildung. Um den Pilotenschein für eine Passagiermaschine zu erhalten, muss man bei einer Airline anfangen, die dann den Aspiratenen in eine eigene Flugschule schickt. Die Ausbildungskosten trägt der Aspirant zum grössten Teil selber (wird in der Regel dann über das Gehalt abgestottert, woraus sich auch das niedrige Einstiegsgehalt eines Copiloten mit ergibt). Auch muss man sich als Pilot / Copilot laufend fortbilden, wann immer grundlegende Änderungen (selbst Softwareupdates, für Subsysteme, a la Boeing 737 Max 8) an den Flugzeugen durchgeführt werden, oder wann immer man auf einen neuen Typ Maschine zugelassen werden will. Zusätzlich kommen auf einen Piloten / Copiloten auch diverse zusätzliche Versicherungen hinzu, die man als "Otto Normal Mensch" nicht braucht.
Auch darf man auch nicht vergessen, dass man von Heute auf Morgen seinen Flugfähigkeit, aufgrund nicht ansatzweiser Steuerbaren gesundheitlicher Einschränkungen, verlieren kann (ein Grund aus dem die Pilotenvereinigung Cockpit meine vollste Sympathie hat, wenn sie die eigene Vorsorgekasse der Piloten gegen die Fluggesellschaften verteidigt). Solch ein Fall kann genauso gut mit 30 vorkommen wie mit 50. Auch sollte man nicht unerwähnt lassen, dass es nur wenige Piloten gibt, die bis zum regulären Renteneintrittsalter den Job treu bleiben
können. Ursache dafür sind die üblichen altersbedingten Wehwehchen (aber auch der Verlust der Reaktionsgeschwindigkeit, beginnt übrigens bereits in den späten 20ern / frühen 30ern), die allerspätestens mit Ende 50 der Piloten Laufbahn in einem Verkehrsflugzeug ein abruptes Ende verschaffen, aber auch die "reguläre" physische wie auch psychische Belastung -> praktisch bis zu 16 Stunden am Stück an den Pilotenstuhl geschnallt sein, mit kaum Möglichkeit sich zwischendurch zu bewegen, kaum Ruhepausen, auch wenn der Autopilot das Flugzeug steuert, muss man die ganze Zeit auf Zack sein, alles im Blick haben, um wirklich jederzeit die Kontrolle über das Flugzeug zu übernehmen...
Kleinigkeiten wie "man ist kaum zu Hause", oft nur Tageweise die man überwiegend schlafend verbringt, das Soziale Leben (Freunde & Familie) leidet extrem unter der Tätigkeit... das interessiert kaum einen der Passagiere
Ich finde es immer wieder traurig, wie sich die Leute über das "hohe" Gehalt eines Piloten erregen, aber Pipi in die Augen bekommen, wenn sie sehen, dass ihr Pilot Anfang 60 ist, evtl bereits eine altersbedingte gichtgeplagte zittrige Hand hat... und nicht ansatzweise wissen, was es bedeutet der Pilot eines (Fracht / Verkehrs) Flugezugs zu sein.