Man sollte noch anmerken, dass solche "Supercookies", oder wie man die Attacken nennen will, nur über HTTP Verbindungen funktionieren. Eine HTTPS Verbindung schützt bereits davor und Firefox bietet seit Version 83 ja einen HTTPS-Only Modus. Wenn manche Anbieter nicht immer noch so geizig mit SSL-Zertifikaten umgehen würden (ich schaue hier auch auf einen bestimmten deutschen Anbieter) dann wäre es mit dem HTTPS-Only Mode auch getan. Bzw. beschränkt es sich dann sowieso nur noch auf eher unseriöse Seiten...
Ich würde das heldenhaft beworbene Feature aber eher als Behebung eines Designfehlers bezeichnen.
Das Problem ist bereits länger bekannt, bisher wurde eine Attacke aber nur als "theoretisch" betrachtet... ohne in Betracht zu ziehen, dass alles was man theoretisch in Betracht ziehen kann, im Internet, auch praktische Anwendung findet. War also nur eine Frage der Zeit bis diese Schwachstelle irgendwann im größeren Stile ausgenutzt wird.
Aber "Schützt jetzt noch besser vor Supercookies" klingt natürlich spannender.
Die bisherige Cache-Nutzung gab Angriffsfläche für Attacken.
IMO ist das hier beworbene Feature eher ein Bugfix.
Chrome hat das Problem übrigens glücklicherweise ebenfalls erkannt:
https://developers.google.com/web/updates/2020/10/http-cache-partitioning
Und ich bin mir sicher andere Browser-Unterbauten haben das auch.
Schön für uns als Browser-Nutzer (welchen auch immer), dass diese Lücke endlich angegangen und behoben wird. Keine Ahnung wieso hier jetzt wieder ein Browser-War stattfindet.