News Musikverwertung: GEMA soll Beiträge teils um 8.000 Prozent erhöht haben

Status
Neue Beiträge in diesem Thema müssen von einem Moderator freigeschaltet werden, bevor sie für andere Nutzer sichtbar sind.
Weyoun schrieb:
Die GEZ gibt es bereits seit 01.01.2013 nicht mehr. :rolleyes:
Hier in Italien gibt es diese Gebühr mittlerweile auch nicht mehr, wurde damals "Canone RAI" genannt. Da kamen auch fremde Besucher an die Haustür, und wollten Eintritt um die Stube auf angeschlossene Rundfunkgeräte zu begutachten.

Das lief natürlich eher nicht erfolgreich... die Rundfunkgebühren werden mittlerweile automatisch über die Stromrechnung kassiert.
 
Cool vielleicht kann man Weihnachtsmärkte dann auch tatsächlich wieder besuchen und man kommt ohne Ohrenbluten oder Vollrausch nach Hause. :D
Vielleicht mal wieder ein paar klassische Weihnachtslieder.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Munkman, linuxxer, juwa und eine weitere Person
Pjack schrieb:
Nur sind das halt überhaupt nicht die Punkte, die für Wucher im rechtlichen Sinne relevant sind. Dazu ist Wucher in § 138 Abs. 2 BGB geregelt - BGB - Bürgerliches Gesetzbuch. Eine Stadt ist keine Privatperson und kann sich daher nicht auf diesen Paragrafen berufen.
Was schreibst du denn für einen Quatsch? Das BGB regelt das zivilrechtliche und gilt für alle natürlichen und juristischen Personen. Selbstverständlich gilt daher das BGB auch für Kommunen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Dama
catch 22 schrieb:
Wie denn, wenn die wenigsten innerhalb der Gema stimmberechtigt sind und die, die es sind, überwiegend zu jenen gehören, die (sehr) gut mit der Gema leben können.
Laut Wiki derzeit wohl 5000 Vollmitglieder (Stimmberechtigt) und 85000 außerordentliche (nicht stimmberechtigte) Mitglieder, die "immerhin" von 64 stimmberechtigten Delegierte vertreten werden... die können bestimmt ne Menge bewegen ...
https://de.wikipedia.org/wiki/Gesellschaft_für_musikalische_Aufführungs-_und_mechanische_Vervielfältigungsrechte#Mitgliedschaft_und_Struktur
https://www.fr.de/kultur/gema-club-oberen-3400-11314596.html - ist zwar von 2019... aber wer glaubt, dass sich da was geändert hat, glaubt auch dass ein Zitronenfalter Zitronen faltet

Da ist die französische Ständegesellschaft mit den 3 Ständen zur Abstimmung 1789, die zur französischen Revolution geführt hat, ja noch demokratischer!
Ja, da braucht es eine Revolution.
Ergänzung ()

DarkSoul schrieb:
Oder sind die nicht doch, im Vergleich zu normalen Einkommen, immer noch unverhältnismäßig reich?
Keine Ahnung wie es bei Milchbauern ausgeht, aber bei Musikern ist man dann ehr unverhältnismäßig schlecht bezahlt, besonders bei Touring Musikern und wenn man dann das Arbeitspensum in Betracht zieht.

Es ist ja nicht mit dem Auftritt selbst alles getan. Ein paar Schwimmen oben, und selbst kommerzieller Erfolg ist keine Garantie für viel Geld im Brieftascherl, weil dieser Tage die Verträge mit den Publisher oft dem Künstler jeden Müll an kosten aufbürgen, und zwar Verpflichtend, dir um das alles zu bezahlen einen Kredit geben und am Ende des Jahres darf der Künstler dann sehen, ob ihm überhaupt was übriggeblieben ist.
Sprich viel vom Risiko trägst selbst mit Plattenvertrag der Künstler selbst.

Und dann ist da noch das Problem Spotify. Aber geht jetzt zu weit.
Ergänzung ()

bensen schrieb:
Klar, bei so einer Atmosphäre kommen dann sicher viele Gäste.

Und die beschallt dann vielleicht 10% des Marktes.
Manchmal wünschte ich zwar, das es so wäre, aber nein, die hört man noch ein paar Kilometer weit weg. ;-)
Zum Glück spielt sie nicht im ganzen durch und die Marktbetreiber halten sich hier auch mit der Beschallung sehr zurück.
 
Zuletzt bearbeitet:
mischaef schrieb:
Sollte die Gesellschaft an der Preissteigerung festhalten, sehe die Stadt in Zukunft keine andere Möglichkeit, als nur noch auf gemeinfreie Musik zurückzugreifen.
Genau so und nicht anders. Einfach konsequent den Hahn zudrehen. Bei der GEMA bezüglich Musikwahl und Aufführung geht das zumindest noch. Es gibt genug gemeinfreie Musik und auch genügend kleinere Musiker, die sich über einen Bruchteil dieser unverschämten Forderungen der GEMA freuen und dafür den ganzen Tag selbst musizieren würden.

Duran schrieb:
So wie die GEZ hat auch die GEMA bald ausgedient in der neuen Generation.
Der Idealfall (inkl. transparent gestalteter Preisstruktur) wäre, dass die GEMA, ähnlich wie die GEZ, zur Haushaltsabgabe führt. Es gibt dann keine "Empfangsgeräte" mehr, sondern einfach nur noch den Haushalt.

Genauso wäre das System auch bei der GEMA vorstellbar, nämlich dass jeder private Haushalt in DE einen festen Preis zahlt, dafür aber auch ohne Einschränkungen eben jene Musik im öffentlichen Bereich konsumieren (und im privaten Bereich uneingeschränkt kopieren) kann.

kachiri schrieb:
500 Euro fände ich, für einen über 4 Wochen andauernden Straßenmarkt aber auch irgendwie wenig.
ameisenbaer schrieb:
493 Euro für einen kompletten Weihnachmarkt in einer Großstadt, kommen mir aber auch recht wenig vor.
Da rechnen wir doch mal zusammen. Auf den Weihnachtsmärkten werden geschätzt etwa 50 verschiedene Lieder an EINER TOUR rauf und runter genudelt.

Im "schlimmsten" Fall gehören diese 50 Songs auch 50 verschiedenen Rechteinhabern. Da bleiben dann 10 Euro pro Song. Wenn die GEMA jetzt tatsächlich den Großteil des Geldes einbehält - sagen wir mal 80%, dann bleiben noch 2 Euro pro Markt und pro Rechteinhaber übrig.

Wie viele reine Weihnachtsmärkte gibt es wiederum jedes Jahr in DE? Spontan finde ich das hier im Netz:
Wie viele Weihnachtsmärkte gibt es jährlich in Deutschland?

Bedeutende Weihnachtsmärkte in Deutschland. Nach Angaben des Deutschen Schaustellerbundes fanden 2017 in Deutschland mehr als 2500 Weihnachtsmärkte statt, davon 1500 größere Märkte.

Bleiben also 2500 Märkte x 2 Euro = 5000 Euro für einen Rechteinhaber NUR für die Aufführung seines im Recht befindlichen Songs auf deutschen Weihnachtsmärkten - für's NICHTSTUN.

Und nochmal: das ist der "worst case" für den Rechteinhaber.

Von daher würde ich nochmal überlegen, ob diese ca. 500 Euro für einen vierwöchigen, städtischen Weihnachtsmarkt wirklich zu wenig sind.
 
Mich würde ja interessieren ob Radioanstalten auch soviel zahlen müssen bzw viel viel mehr , die Radiosender erreich ja viel viel mehr Menschen als son poplieger Weihnachtsmarkt
 
bensen schrieb:
Klar, bei so einer Atmosphäre kommen dann sicher viele Gäste.

Und die beschallt dann vielleicht 10% des Marktes.
Die Frage: muss ich den den ganzen Markt beschallen? Also ich kann mich da an meinen Weihnachtsmarkt erinnern wo überall was läuft
 
Apocalypse schrieb:
Aber das ist ein Problem das die Künstler die GEMA Mitglied sind mal selbst lösen sollten. Wird ja keine gezwungen GEMA Musik zu spielen oder Mitglied zu sein.
Naja, so einfach ist das nicht. Du musst als Veranstalter und Musiker aktiv ausschließen, dass Werke gespielt werden, wo die GEMA die Hand aufhalten könnte. Der Nachweis, dass die GEMA die Urheber der gespielten Werke auch tatsächlich vertritt, ist nicht notwendig. Dieses völlig absurde Konstrukt nennt sich "Gema-Vermutung".
In der Praxis heißt das für den kleinen Studentenclub oder Konzertveranstalter, dass du dich dann hinsetzen darfst und ne entsprechende Erklärung (und ggf. ne Setliste mit gespielten eigenen Songs, Covern, lizenzfreien Stücken etc.) mit den Bands ausfüllen darfst. Mitunter weißt du das ja noch nichtmal genau, bevor die Veranstaltung läuft ...

Macht sinnlos Arbeit, nervt alle Beteiligten und kann dir bei einer auf 0 kalkulierten Veranstaltung, wo du eigentlich nur etwas Gutes tun willst, erstmal fette Verluste bescheren (hinzu kam auch noch die abenteuerliche Berechnung über Quadratmeter etc. – keine Ahnung, ob die das noch immer machen).

Hinzu kommt, dass wir sowieso alle schon anteilig an die GEMA (und andere VGs) Pauschalabgaben auf Elektrogeräte, Speichermededien etc. abdrücken. Nur um uns dann "zur Belohnung" dennoch als Raubmordkopierer und anderweitige Sündiger verunglimpfen lassen zu müssen.

Man kann also mit Fug und Recht sagen, dass dieser Verein im objektiven Sinn asozial und kulturschädigend agiert, aber genau das Gegenteil vorgibt.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: PcM-Fr34K, KitKat::new(), juwa und 2 andere
Wer den Betrag als gering ansieht: Es gibt nicht nur eine Stadt in Deutschland.
Zudem handelt es sich nicht um ein Produkt, bei dem die GEMA etwas leisten muss.
Die GEMA bekommt bei jeder Veranstaltung Geld fürs Nichtstun.
 
Ich verstehe das Problem nicht. Die GEMA fordert eine unverschämte Summe - die Stadt sollte entweder gar keine oder nur noch GEMA-freie Musik spielen. Aus die Maus.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: KitKat::new() und Doomshroom
Snowi schrieb:
Ich denke das ließe sich auch über das Bundesverfassungsgericht / den EuGH kippen, also die Nachweispflicht. Aber da hat sich wohl noch niemand durchgeklagt...
Wurde schon im Jahr 2000 gemacht und die sog. "gesetzliche Vermutung" wurde vom Bundesverfassungsgericht bestätigt.


Apocalypse schrieb:
Sprich viel vom Risiko trägst selbst mit Plattenvertrag der Künstler selbst.
Der Plattenvertrag sichert Dir zumindest dein "Überleben" solange du im Studio bist und deine Songs ausnimmst. Von den Plattenverkäufen kann kaum noch einer leben, abgesehen von den wirklichen großen Künstlern wird Geld fast ausschließlich mit Konzerten verdient. Das die Plattenformen am Ende immer gewinnen dürfte klar sein, aber immerhin werden durch die Einnahmen auch unzählige Künstler subventioniert, die sonst keine Chance auf eine professionelle Aufnahme hätten.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Apocalypse
Axxid schrieb:
Weihnachtslieder mitlerweile gemeinfrei seil sollten.
Das bringen hier irgenwie viele durcheinander - Wenn ich "Oh du Fröhliche" live spiele gibt es keine Abgaben zu zahlen, bzw. halt die Ausgaben für die Musiker, aber wenn ich das Lied vertone, habe ich an genau dieser Vertonung auch die Rechte (nicht an dem Lied selbst). Die kann also nicht Lizenzfrei einfach irgendwo gespielt werden.

netzgestaltung schrieb:
Jetzt wieder mehr klassische Musik
Auch klassische Musik kannst du i.d.R. nicht einfach so spielen. Wenn du auch Mozart keine Lizenzgebühr mehr zahlen kannst, die Rechte an dem, was du abspielen willst (also an der Aufnahme), hat dann ggf. die Berliner Philharmonie, oder ein anderer Verleger. Du kannst es lizenzfrei selber live aufführen, aber die Aufnahmen sind fast alle geschützt (Das Musikstück selber nicht mehr).
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Weyoun, Apocalypse und Doomshroom
Die Gema hat ja ein staatlich garantiertes Monopol, das hat auf jeden Fall auch Vorteile. So muss ich mich als Verantalter nur mit einer Verwertungsgesellschaft einigen,...
Da es sich aber um ein Monopol handelt, dass normalerweise in der Marktwirtschaft, wie wir sie haben, nicht existieren dürfte, müssten gewisse Sonderregeln gelten, damit diese Stellung nicht Maßlos ausgenutzt wird. Hier scheint mir der Gesetzgeber aktuell allerdings nicht besonders interessiert zu sein. Liegt wahrscheinlich an einer guten Lobby...
 
Marc_N schrieb:
Für die Lizenzierungshöhe seien die jeweiligen Veranstaltungsflächen relevant, bestätigt die Gema. „Die tatsächlich beschallte Fläche ist dabei unerheblich.“
Halte ich nicht für rechtens. Nur weil irgendwo in einer Ecke ein wenig Musik spielt kann es nicht sein dass man für das komplette Gelände zahlen muss.

Hoffentlich klagt jemand der GEMA den allerwertesten weg.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: xXDariusXx
Palomino schrieb:
Wurde schon im Jahr 2000 gemacht und die sog. "gesetzliche Vermutung" wurde vom Bundesverfassungsgericht bestätigt.
Danke, das war mir nicht bewusst. Sauerei. Müsste man aus Prinzip noch vor den EuGH bringen... Auch das Verfassungsgericht interpretiert gelegentlich mal falsch...
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: xXDariusXx
Apocalypse schrieb:
Manchmal wünschte ich zwar, das es so wäre, aber nein, die hört man noch ein paar Kilometer weit weg.
Es geht nicht ums hören sondern um das unterhalten. Und das funktioniert nicht über eine große Strecke. Es ist einfach nur noch Lärm.
Es geht hier auch nicht nur um Partybeschallung sondern dezente Hintergrundmusik an Verkaufsständen.
Ergänzung ()

ZeusTheGod schrieb:
Darf eine Live-Band keine Lautsprecher benutzen, oder wie ist das zu verstehen?
Schon mal eine Band live spielen gehört? In großer Distanz ist da nichts mehr mit vernünftiger Soundqualität.
Wir reden hier nicht nur von kleinen Dorfmärkten.
 
Status
Neue Beiträge in diesem Thema müssen von einem Moderator freigeschaltet werden, bevor sie für andere Nutzer sichtbar sind.
Zurück
Oben