News Musikverwertung: GEMA soll Beiträge teils um 8.000 Prozent erhöht haben

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Der Glaube das Musiker ihr Geld mit den Auszahlungen verdienen belustigt mich immer wieder. Geld machen die nur mit Lives und Merch.
 
Pfeifer befürchtet, dass die Erhöhung auch auf anderen Ebenen zuschlagen werde, etwa bei Vereinsfeiern und Stadtteilfesten.

Das befürchte ich auch. Gerade die kleineren bis mittleren Vereinsfeiern, die nicht klein genug sind, um in Freigrenzen zu fallen, aber auch eben kaum Einnahmen generieren und schlichtweg nur für das Soziale Engangement in der Gemeinde/dem Verein existieren, wird das gewaltige Auswirkungen haben. U.u. fallen die einfach in Zukunft deswegen ganz weg. Wenn man sich keine Live-Musik leisten kann, dann erst recht nicht diese horrenden Forderungen der GEMA.

kachiri schrieb:
500 Euro fände ich, für einen über 4 Wochen andauernden Straßenmarkt aber auch irgendwie wenig.

Dem würde ich auch zustimmen, eine angemessene Erhöhung sieht aber in meinen Augen anders aus. Hätte man einfach eine 0 drangehängt, wäre das auch schon sehr viel, aber eine deutlich akzeptablere Erhöhung gewesen.

Und zahlen darf es natürlich letztlich das Stadtsäckel und somit wieder die Bürger.

ameisenbaer schrieb:
Außerdem hat es ja auch sein Gutes, wenn es in Zukunft weniger "Last Christmas" gibt...

Nun, es steht dir frei, solche Veranstaltungen nicht zu besuchen, wenn dich solche Musik stört...

wern001 schrieb:
oder wird da nur eine kräftige Gehalts-/Bonierhöhung finanziert?

Das befürchte ich auch am meisten. Die Künstler dürften da am wenigsten von sehen. Plattenfirmen und Verwertungsgesellschaft machen einen Reibach.
 
wern001 schrieb:
Gibt es eigentlich irgendwo eine Tabelle wieviel davon Tatsächlich an die Künstler augezahlt wird oder wird da nur eine kräftige Gehalts-/Bonierhöhung finanziert?
Es ist da sehr wahrscheinlich von letzterem auszugehen.
Wenn die Manager nicht Jahr für Jahr immer höhere steigende Boni bekommen,
dann bekommen sie sicher doch das Gefühl nicht gut gearbeitet zu haben :evillol:.
Aber leider haben sie meist genau DAS... nicht gut gearbeitet.
Oben immer höhere Boni, in der Mitte ändert sich nix,
unten wird zusammengestrichen, gekürzt, abgezockt.
Leider fast überall so 🤮
 
MaverickM schrieb:
Dem würde ich auch zustimmen, eine angemessene Erhöhung sieht aber in meinen Augen anders aus. Hätte man einfach eine 0 drangehängt, wäre das auch schon sehr viel, aber eine deutlich akzeptablere Erhöhung gewesen.
Das Problem ist halt, dass der Artikel null darauf eingeht, wie vor berechnet wurde. Da stinkt doch schon etwas, wenn Bayreuth vorher 500 Euro bezahlt hat. Forchheim allerdings gut 1.900 Euro. Hat Forchheim vorher zu viel bezahlt? Wonach wurde berechnet?
Forchheim hat jetzt "nur" eine Rechnung über 7.200 Euro - Bayreuth über gut 40.000 Euro.

Aufgrund der aktuellen Berechnungsgrundlage: Der Weihnachtsmarkt in Bayreuth ist deutlich größer, hatte mehr Besucher und ging u.U. länger als jener in Forchheim.

Ist jetzt auch müßig darüber zu reden, was angebracht wäre. Der Artikel jedenfalls hilft nicht weiter. Das Kommunen natürlich laut stöhnen, ist an und für sich nichts neues. Jetzt nach Corona natürlich umso mehr. Die Kommunen haben eben kein dickes Sondervermögen, womit Bilanzen geschönt werden können. Das was Corona bzw. die Maßnahmen gekostet haben spürt man unmittelbar im Haushalt.

Für mich klingt es btw. plausibel, dass die geänderte Gebührenordnung VOR Corona beschlossen und sehr wahrscheinlich auch kommuniziert wurde. Man hat es schlicht vergessen.
 
Spannend ist ja dass die Gemeinden überraschend hohe Rechnungen erhalten haben. Schauen die nicht VORHER was das kostet??
Mit Steuergeldern kann man's ja machen.
 
Naja es wäre interesant gewesen wie das zustande kommt und warum es in verschiedenen Städten unterschiedlich teurer ist. Dann würde es wahrscheinlich deutlich nachvollziehbarer sein und nicht so nach willkürlichem Wucher aussehen.
 
Die Erhöhung ist zwar verdammt hoch, aber das Mimimi verstehe ich nicht. Der Christkindlesmarkt hatte 2022 scheinbar 165 Stände, also im Schnitt 242€ pro Stand, pro Tag ca. 10€.
Wie hoch ist die Standgebühr im Schnitt und wie viel nehmen die Betreiber so ca. ein?
Da dürften sich die 10€/Tag für die Betreiber quasi in Luft auflösen...

E: da gibt's die Gebühren für Nürnberg: https://www.nuernberg.de/imperia/md/maerkte/dokumente/gebuehrentarif.pdf
 
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Apocalypse schrieb:
Sprich viel vom Risiko trägst selbst mit Plattenvertrag der Künstler selbst.

Und dann ist da noch das Problem Spotify. Aber geht jetzt zu weit.
Und das ist bei den Bauern genauso, trotz allem sind viele davon alles andere als arm. Die Milchbauern in meiner Region bauen ständig neue Gebäude für hundertausende von € und einer davon verdient sich Geld mit dem Verleih von Fahrzeugen und Anhängern. Was ich eigentlich sagen wollte: Jammern tun viele, doch so richtig transparent ist das dann doch nicht, weder deren Einkommen, noch deren Vermögen. Daher sollte man Aussagen in Bezug auf Aufteilung der Einnahmen mit Vorsicht genießen: Bauern wären, vor allem die ganz großen, nichts wenn sie alleine auf Direktvermarktung setzen müssten.

Bei Musikern ist das eben auch der Fall und wenn man sich die Gema-Seite "Wohin Ihre Beiträge gehen" anschaut, stellt man fest, dass kaum Angaben zur Verteilung gemacht werden: 10 % landen laut deren Angaben bei sozialen & kulturellen Zwecken. Und man darf nicht vergessen, dass die Rechteinhaber oft auch die Musiker selbst sein können, und sehr oft eben auch die Textschreiber und Komponisten. "Je häufiger ein Werk genutzt wird, desto mehr Tantiemen bekommen die beteiligten Künstlerinnen und Künstler (Rechteinhaber)." ist aber nach wie vor der Schlüsselsatz, was ich tatsächlich fairer finde als z. B. Sportübertragungsrechte. Aber das ist eine andere Sache, die den Rahmen sprengt.
 
PegasusHunter schrieb:
Frage: Künstler/Musiker/Komponisten müssen ja in der GEMA Mitglied sein, damit ihre Musik urheberechtlich geschützt ist/wird.
Falls das noch so ist...
Das war nie so. In Deutschland greift das Urheberrecht automatisch ab Zeitpunkt des "Urhebens", also wenn das jeweilige Werk geschaffen wurde. Man muss auch nicht überall "©️ Gnarfoz" dranschreiben, gar mit Jahreszahl. Es gilt, ohne, dass man darauf hinweist (im Gegensatz zu z.B. USA). Es ist auch nicht übertragbar oder abtretbar (wie z.B. in USA). Das geht hierzulande nur mit den Nutzungsrechten (also: Lizenzierung).
 
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kachiri schrieb:
500 Euro fände ich, für einen über 4 Wochen andauernden Straßenmarkt aber auch irgendwie wenig.
Ob es dann gleich 40.000 Euro sein müssen, steht dann auf einem anderen Blatt.

Ich habe mir mal die Bedingungen durchgelesen.

Für einen verhältnismäßig kleinen Weihnachtsmarkt müssen 18,70€ pro Veranstaltungstag bezahlt werden.

Wie die GEMA genau auf die 40.000€ kommt, das verstehe ich aber auch nicht. Es kann nicht mit der abgespulten Musik zusammenhängen. Es muss irgendetwas anderes sein.
 
iGameKudan schrieb:
Statt zugegeben erstaunlich geringen 500€ auf einen Schlag 40.000€?
Finde selbst 500€ für 4 Wochen Musik spielen - die man ja auch vorher gekauft hat - immer noch viel zu teuer...als ob man den Markt nur wegen der Musik besuchen würde.....

Am Besten auf dem Markt nichts spielen und Privat mygully besuchen ^^ - 80.000 x 0 ist immer Null
 
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es gibt ja auch Künstler die über ihr eigenes Plattenlabel vertreiben, komischerweise hab ich da immer den Eindruck das du dessen Musik auch deutlich seltener im Radio hörst.
Nach dem Motto du willst nicht zahlen, dann sorgen wir dafür das dich auch keiner kennt. Mafia ähnliche Verhältnisse eben.
 
@jauns91 In aller Regel sind das private Veranstalter und die Gemeinde versteigert oder vergibt vorher die Rechte. Die Stadt legt dabei allerdings Rahmenbedingungen vor.

@ramius Ich sehe hier nicht wirklich die rechtliche oder moralische Möglichkeit eine Enteignung durchzuführen.

@kachiri Dafür haben Kommunen die Solidaritätsabgabe bei der Netzgebühr und das Stadtwerkprivileg (Stadtwerke haben als Dienstleister für den Netzbetreiber Vorrang gegenüber privaten Anbietern, auch wenn diese deutlich günstiger sind). Den Kommunen bricht da eher das Genick, dass ihre Rücklagen der letzten 10-14 Jahre fast komplett in Bundes- und Landesanleihen sind, welche quasi keine Zinsen abwerfen und erst in 10-15 Jahren ausgezahlt werden.
 
xsice schrieb:
Wie die GEMA genau auf die 40.000€ kommt, das verstehe ich aber auch nicht. Es kann nicht mit der abgespulten Musik zusammenhängen. Es muss irgendetwas anderes sein.
Möglichkeiten zur Variation:
  • Livemusik / Musik vom Stick
  • mit / ohne Eintritt
  • öffentliche Fläche / Zelt
  • öffentlichen Publikum oder nur geladene Gäste
  • Größe (Fläche) des Marktes
Ich hab mir grad mal im Online-Rechner der Gema was zusammengeklickt, für einen Tag Musik vom Stick, öffentlich für alle auf öffentlichen Flächen (wie ein Weihnachtsmarkt halt ist) komm ich bei 300 m² auf regulär 72€. 301-499 m² dann schon 120€.

Edit: Die GEMA bietet auch einen Tarifrechner an:
https://www.gema.de/portal/app/tarifrechner/tariffinder

Wir haben für unsere Dorfkirmes 2022 (Liveband drinnen, ~120 m², geringer Eintritt) ca. 110€ bezahlt, da sind aber schon 20% Rabatt abgezogen. 2019 waren es ~87€
ramius schrieb:
Die GEMA gehört sofort entsorgt.
Au ja, die Komponisten und Liedtexter werden sich freuen.
 
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Nicht schlecht - eine Preiserhöhung von 493 Euro auf 40.000 Euro - und das ohne Ankündigung!

Die Stadt Bayreuth sollte die GEMA wegen Wucher verklagen! Sowas darf nicht durchgehen! Wenn das Schule macht, zahlen wir auf einmal statt 20 Euro monatlich fürs Internet 200 Euro monatlich - auch ohne Ankündigung.
 
Ziemlich kess die Erhöhung. Aber die GEMA war nie beliebt bei mir...
 
Eine derart extreme Erhöhung der Preise ist meiner Steuerzahler-Meinung nach übertrieben und es kommt durchaus der Begriff "Wucher" in den Sinn.

Kritik an der GEMA sollte durchaus auch hier und nicht nur im Aquarium geäußert werden dürfen.
 
bensen schrieb:
Schon mal eine Band live spielen gehört? In großer Distanz ist da nichts mehr mit vernünftiger Soundqualität.
Wir reden hier nicht nur von kleinen Dorfmärkten.
Nö, kann ich nicht bestätigen, zumindest hier geben die PAs im Regelfall eine solide Beschallung übers Ganze Event her, tatsächlich kann ich zum Beispiel das Sommernachtskonzert in solider Lautstärke und Qualität hier jedes Jahr genießen, wenn ich mich nur in den Garten setzte. Da habe ich schon schlimmeres auf Konzerten gehört mit Plätzen in der ersten Reihe. Wohlgemerkt schlimmer, nicht leiser, den die Lautstärke ist natürlich jetzt nimmer auf dem Level das man Gehörschutz bräuchte. ;-)

Mal davon ab, überhöhe mal Deutschlands Weihnachtsmärkte nicht, das schon erwähnte Sommernachtskonzert in Schönbrunn dürfte dann doch eine Ecke größer als selbst der Nürnberger Christkindle Markt sein. Der Schönbrunner Markt ist zwar ganz kleiner, aber das ist ja eigentlich nur eine Frage wie groß man die PA gerne hätte und wo man eben alles Lautsprecher aufstellt.

Ohne PA gehts natürlich nicht, aber solange da alles passt, dann passt es auch mit der Qualität. Aber natürlich kenne ich das auch anders, nicht jedes Event hat auch einen guten Ton-Techniker und gutes Equipment. Kann auch ganz grausam schon 20m weg von der Bühne sein oder auch 2m weg von der Bühne. ;-)
 
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PegasusHunter schrieb:
Künstler/Musiker/Komponisten müssen ja in der GEMA Mitglied sein, damit ihre Musik urheberechtlich geschützt ist/wird.
Nein, das Urheberrecht gilt automatisch sofern die notwendige Schöpfungshöhe erbracht ist.
 
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