Pulsar77 schrieb:Ich werde das Gefühl nicht mehr los, dass "Dummheit" (oder von mir aus auch "Komfort") zum "Maßstab" der Gegenwart geworden ist und auch die, die sich eigentlich die Mühe machen oder machen würden einfach nicht mehr gegen den großen Strom der Masse ankommen.
Bequemlichkeit war und ist schon immer der treibende Faktor für Menschen gewesen, das ist kein Umstand der Gegenwart. Jedoch nimmt das ganze bedingt durch die Geschwindigkeit, in der sich alles "bewegt", immer teils krudere Ausmaße an.
2) den Kontakt mit Menschen nur noch relativ schwierig hinbekommt; da ich zB schon Leuten über den Weg gelaufen bin (für mich zum Glück nicht sonderlich wichtig) die man kaum noch per Telefon oder SMS erreicht, sondern nur noch per Whatsapp. Die rufen sogar mit Whatsapp an, obwohl es dafür eigentlich keinen erkennbaren Grund gibt (wie zB hohe Roaming Gebühren irgendwo in der Welt)
Ich habe mich auch jahrelang gegenüber WhatsApp gewehrt, musste dann aber bedingt im Studium darauf zurückgreifen. Anders wäre einfach kein Kontakt mit manchen Dozenten, Studienkollegen und Co. möglich gewesen. E-Mail dauert stellenweise zu lange, SMS funktioniert bei den meisten nicht mehr, da sie keine SMS Flat haben und daher SMS kaum oder gar nicht mehr nutzen.
Und wie du selbst sagst: der Kontakt wird dann schwierig bis gar unmöglich. Ich bin schon froh, dass ich wenigstens Facebook nicht nutzen muss, was mich aber stellenweise, wie ich selber merke, einschränkt was Kontakt halten, organisieren etc. angeht.
Letztlich ist man früher oder später eben "gezwungen" xyz zu nutzen wenn es eben der Job, Lebensbereich und/oder ähnliches durch die schiere Menge an anderen Nutzern verlangt. Ansonsten fällt man quasi unten durch oder macht sich das Leben immens schwerer.
Ein, wie es z.B. von den Politikern teilweise als Lösung vorgeschlagen wird, Zerschlagen von Facebook wird dabei aber wenig nützen. Dann würden die Menschen einfach in ein anderes vorhandenes Netzwerk abwandern (Google Plus z.B.) oder es würden neue auftauchen und auf kurz oder lang würden die Leute sich dann bei einem einzigen wieder einfinden. Dann würde das Spielchen früher oder später erneut losgehen.
Ansonsten, wie Fermion sagte: Who cares? Das ganze ist jetzt kurz in den Medien, in ein paar Wochen wird dazu keiner mehr etwas sagen. Vllt. wird es dann immer mal wieder rausgekramt wenn Wahlen sind, fertig. Konsequenzen wird es keine haben, allen voran nicht für die Einstellung der Gesellschaft eben nur die nötigsten Infos rauszugeben. Denn dann würde die Aufmerksamkeit für den einzelnen fehlen, Gesprächsmöglichkeiten etc. Das macht kaum noch einer mit in einer weltweiten Gesellschaft des sich selbst präsentierens.