Dass der PC-Markt seit einigen Jahen stagniert ist ja schon hinreichend bekannt und keine wirkliche Neuerung mehr. Die Gründe dahinter werden aber wie auch hier, immer wieder sehr kontrovers diskutiert.
Klar ein neues OS ist schuld! Kann man es sich noch einfacher machen? Ich denke nicht. Die Diskussion Pro/Contra Win8 geht auch mir langsam auf den Nerv (hab da schon öfter meinen Senf dazu gegeben, werds hier aber lassen, da es nicht primär darum geht). Imho ist Win8 ein sehr gutes System (obwohl ich anfangs auch sehr dagegen war), welches mir unterm Strich und für meinen Anwendungsbereich und Anwendungsstil besser gefällt als Win7. Wem Win7 besser gefällt soll das nutzen und sich Rechner mit Win7 oder ohne OS kaufen. Oder auch Linux verwenden. Wo ist das Problem?
Klar erfordert ein PC mehr Aufwand als ein Tablet, eine Konsole, etc., allerdings ist der Rechner auch deutlich offener gestaltet. Auf dem Rechner kannst du mehr oder minder lassen, was du willst, während man auf Tablets, Smartphones und Konsolen an ein bestimmtes Ökosystem gebunden ist und man mehr oder minder beschränkte Einsatzgebiete hat. Dafür muss aber ein Rechner i.d.R. erst mal aufgesetzt und evtl auch zusammengebaut und im Laufe der Zeit auch mal gewartet werden. Allerdings denke ich, dass in der heutigen Zeit mit Internet, Youtube, etc. auch in den meisten Bekanntenkreisen Leute dabei sind, die das gewisse Know-How haben einen Rechner vernünftig zusammenzubauen und aufzusetzen, mache ich auch regelmäßig in meinem Freundeskreis.
Aber es ist auch nicht von der Hand zu weisen, dass einem Großteil der Nutzer die Rechenleistung mehr oder minder egal ist, da sie ohnehin nur Office, den Browser, evtl. einen Messenger und noch einen Mediaplayer verwenden. Das kann auch ältere Hardware noch sehr gut, bzw. natürlich auch ein Notebook, Tablet oder Smartphone, was den Vorteil bieten würde, dass es mobil ist. Deshalb erfreuen sich diese Geräte ja auch steigenden Verkaufszahlen, da die meisten eben nur das brauchen und diese Geräte dafür ausreichen bzw. sogar besser geeignet sind.
Beim Zocken sieht die Sache (leider) ähnlich aus. Den meisten Anwendern reichen kleine Casual-Games, die es in jedem Appstore oder Browser gibt. Da tun's eben auch die Handys und Tablets. Wer richtig zockt kauft sich dann eher eine Konsole, wegen dem geringeren Aufwand und den im Grunde nur einmalig anfallenden Anschaffungskosten der Hardware. Da haben wir aber auch noch das Problem, dass viele Entwickler eben auch noch primär für die Konsole entwickeln, da auch das deutlich leichter und finanziell lukrativer ist. Einheitliche Hardwareplattform, die entsprechend ausgereizt werden kann durch hardwarenahe Programmierung, etc.. Für den PC wird dann etwas lieblos und schnell angepasstes bereitgestellt, das dann durch miese Performance trotz verwaschener Optik und schwammige Steuerung glänzt. Super klasse, hilft dem Image des Rechners natürlich auch nicht. Eine vernünftige Optimierung auf den PC wäre hier sehr viel aufwändiger aber möglich, aber sehr viel teurer und würde Zeit brauchen, will man eher nicht. Dass der Rechner allerdings mehr könnte, zeigen Projekte in denen endlich mal auf die Stärken des Rechner eingegangen wird (u.a. BF3). Da halten die Konsolen nicht mehr mit. 1280x720 bei 30 FPS...atemberaubend! Außerdem finde ich, dass es an Vergewaltigung grenzt einen Shooter mit Gamepad zu zocken, von RTS mal ganz zu schweigen.
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Aber sowas hält technischen Fortschritt eben auch auf.
Das stellt entsprechend auch das größte Problem dar. Der Fortschritt. Viele brauchen die Rechenpower nicht, dann wird zu Mobile Devices gegriffen. Spieler greifen oft zur Konsole, die ändert ihre Hardware auch nicht. Also nun? Warum sollten PC-Komponenten weiterhin riesige Performancesprünge machen, wenn es im privaten Bereich schlicht nicht nötig ist? Klar, dass dann neue CPU- und GPU-Generationen eher kleine Performancezuwächse bringen und man sich eher darauf konzentriert die Effizienz der Chips zu steigern (was ehrlich gesagt ohnehin mal langsam nötig war
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). Wie immer, Konkurrenz belebt das Geschäft. Im großen Ganzen Konsole vs. PC bei Spielern. Oder als Beispiel im CPU-Segment Intel vs. AMD. Da haben wir derzeit das Problem, dass Intel einen dermaßen großen Vorsprung hat, dass es nicht nötig ist groß an der Leistungsschraube zu drehen. Damit meine ich überlegene CPU-Leistung (im Gesamtbild, AMDs Steckenpferde sind auch Sonderfälle und selbst da halten sie eher mit als Intel davonzuziehen) bei niedrigerem Verbrauch als AMD, die Grafikleistung interessiert mich hierbei mal nicht, da sich Spieler ohnehin eine dedizierte Karte kaufen und Intel Office- und Browser-, etc. -anwendungen ebenso hinbekommt.
Unterm Strich ist es schwer da ein eindeutiges Fazit zu ziehen. Fakt ist, viele brauchen den PC im Grunde nicht mehr, da Mobile Devices mittlerweile ausreichen. PCs dagegen müssen aufgrund des stagnierenden Fortschritts dank Mobile Devices und Konsolengaming ihre Leistung nicht mehr so brachial steigern, deshalb reicht auch ältere Hardware aus. Das bedingt sich alles ein wenig gegenseitig und verläuft im Kreis. Geschlossene Systeme können nicht, also muss der PC nicht und dann heißts beim PC tut sich nichts, der technische Fortschritt bleibt aus und die Verkäufe sinken. Allerdings würde ohne PCs auch nicht mehr viel gehen. Serverinfrastrukturen, Programmierung, etc. wird nach wie vor auf PCs stattfinden oder will man in Zukunft auf seinem iPad oder seiner XBox programmieren?
Bin mal gespannt, was mit der neuen Konsolengeneration passiert. Evtl. gibt es dann wieder mal einen neuen "Evolutionsschritt", da eben nun auch die Konsolen mehr Power haben. Wird man sehen. Nur, dass die Portierung zum PC dadurch besser wird, nur weil in den neuen Konsolen x86-Chips eingesetzt werden, glaub ich nicht. Die Befehlssätze werden sich wohl unterscheiden und auf softwareseitige Abstraktionsebenen beim PC ist man nach wie vor angewiesen, was eine vernünftige Portierung weiterhin erschwert und es beim 0815-Zeug bleiben wird.
Ich für meinen Teil möchte die Offenheit der PC-Plattform nicht missen und mich auch nicht durch Gamepad-Steuerung "geißeln" lassen, ich bleibe trotz ein paar Nachteilen beim PC, da er für mich das beste und interessanteste Paket darstellt. Andere haben andere Meinungen und das sei ihnen gegönnt. Ich würde mich freuen, wenn viele Entwicklerstudios auch mal bald wieder anfangen würden den PC als Leadplattform anzusehen, aber das wird wohl Wunschdenken bleiben.