Ich finde es sehr merkwürdig, dass die klugen Marktforscher offenbar die allgemeine Stagnation im PC-Bereich nicht als Faktor für die schrumpfenden Verkaufszahlen sehen. Es tut sich doch kaum noch was. Die alles entscheidende Frage, die sich der potentielle PC-Käufer stellt ist: "Warum soll ich mir einen neuen PC kaufen?".
Es gibt seit Jahren weder die viel schnelleren/sparsameren/insgesamt besseren neuen CPUs, GPUs usw., noch die neuen Anwendungen/Spiele/Betriebsysteme, die sie erforderlich machen würden.
Früher war es üblich, sich spätestens alle 3 Jahre einen neuen PC anzuschaffen, weil der alte den gestiegenen Anforderungen der Software nicht mehr gewachsen war und neue CPUs und GPUs ein Vielfaches der Leistung und sonstiger Ausstattung der Vorgänger, oft für weniger Geld, boten.
Heute muss man schon ein ausgesprochener Enthusiast sein, der aus Prinzip immer die aktuelleste Hardware haben muss, um seinen PC nicht mindestens 5 oder 6 Jahre lang zu nutzen. In einem weitgehend gesättigten Markt erklärt das schon ganz allein einen Rückgang der Verkäufe um bis zu 50%.
Ich verstehe nicht, warum das von all den "Experten" nicht gesehen wird und warum die Branche nichts dagegen unternimmt.
Die müssten eigentlich ständig mit aller Macht neue Technologien pushen, die die alte Hardware obsolet macht. Z.B. günstige 4k-Displays, mit denen bisherige iGPUs schon im 2D-Desktopbetrieb überfordert wären und in Spielen auch alle dedizierten GPUs. Und für die CPUs selbst müsste man sich auch etwas einfallen lassen. Irgendeine ressourcenhungrige (stark multithreading-optimierte) Killeranwendung, die jeder unbedingt nutzen will.
Z.B. könnte Microsoft etwas unternehmen. Es ist zwar löblich, dass sie bei den letzten Windowsversionen Wert darauf gelegt haben, möglichst sparsam mit den Ressourcen des Rechners umzugehen, aber PC-Verkäufe kurbelt man damit natürlich nicht an. Sie müssten ein neues Windows bringen, dass wie früher mehr Ressourcen braucht, aber dafür auf der anderen Seite auch so viel besser/mächtiger/konfortabler ist, als die alten Windowsversionen, dass es den Anwendern wert ist, sich dafür einen neuen, leistungsfähigeren PC anzuschaffen.
So wie es bis Windows XP immer lief.
Ich halte von der Touchoberfläche und insgesamt dem vermursten GUI von Windows 8 überhaupt nichts, aber darin sehe ich nicht den Grund, warum Win8 die Verkaufszahlen nicht steigern konnte. Auch mit vollwertiger klassischer Desktop-Oberfläche würde Win8 das nicht schaffen.
Es fehlen einfach auf der einen Seite die bahnbrechenden neuen Features, die die Anwender unbedingt haben wollen und auf der anderen Seite läuft es viel zu gut auf schwacher, alter Hardware.