Konsolen haben sich schon immer über die Software verkauft. Solange Final Fantasy, Grand Theft Auto, Metal Gear Solid und Co für die Sony und Microsoft Konsolen rauskommen, werden die Zocker diese Systeme auch weiterhin kaufen. Valve hat den riesigen Nachteil, dass sie keinen Zugriff auf die Spiele von Blizzard oder von EA haben und schon gar nicht auf die ganzen japanischen Titel, die überhaup gar nicht erst für den PC geportet werden. Damit fällt direkt mal WoW, StarCraft, Diablo, The Sims, FIFA, Madden, Battlefield, Dead Space, alles von BioWare, 95% aller japanischen Spiele und der ganze andere Kram weg. Diese Titel wirst du im PSN-Store oder auf dem XBox Live Marketplatz kaufen können, aber nicht im Steam Store. Das ist der größte Nachteil des Steam Box Konzepts und genau diesen Nachteil spricht Gabe Newell nie an.
Der zweite Nachteil ist die Entwicklungsumgebung. Konsolen haben ultradünne APIs, können daher vielfach effizienter ausgelastet werden, 1st-Parties programmieren die Hardware in der Regel direkt. Wir reden hier über einen Leistungsüberschuß von Faktor 2 bis 100 gegenüber einem PC, je nachdem was der Entwickler machen möchte. Valve muss auf OpenGL oder DirectX Spiele zurückgreifen, dementsprechend werden die Konsolenspiele mit einem Brauchteil der Rechenleistung trotzdem besser aussehen als auf der Steam Box. Eine 400€ Steam Box hätte gegen eine 400€ Konsole, die dann vermutlich auch noch mit Verlust verkauft wird, nicht den Hauch einer Chance in puncto Grafik.
Apple geht mir in dieser Gleichung aber am meisten auf den Sack: Apple hat mit Core-Gaming überhaupt nichts am Hut. Die sollen von mir aus ihren todschicken Huppiflupp abziehen, es gibt genug Hipster die sich den Kram ohne nachzudenken kaufen werden. Multimedia ist eine Sache, aber Gaming eine komplett andere. Wenn Apple das Wohnzimmer nur über Multimedia erobern will, dann sehe ich für Sony, Nintendo und Microsoft nicht die geringste Gefahr. Den meisten geht es bei den Konsolen in erster Linie ums Zocken, davon bin ich absolut überzeugt.