Nord Korea testet Atomwaffe

Das rechtfertigt aber keinen Mord, keine Plünderung, keinen Krieg und allen verbundenen Konsequenzen.
zu verstehen heißt nicht zu rechtfertigen. aber es hilft, das ganze sachlicher und offener anzugehen. mit der sichtweise "die anderen = böse, jedes handeln der anderen automatisch = böse" ohne überhaupt die zusammenhänge zu verstehen, ist wenig konstruktiv. und ja, auch das handeln der usa im irak und des bankräubers mit dem kranken kind muss man erstmal verstehen können, bevor man sich anmaßt, es zu verurteilen. sich selbst einzuigeln um sich selbst zu schützen auch zu dem preis, mit enormen problemen (ernährung der bevölkerung) allein dazustehen, mag uns unsinnig erscheinen, nordkorea jedenfalls hat schlimmere ängste als hunger und sieht seine riesige armee als überlebenswichtig inmitten von feinden an. dessen sollte man sich bewusst sein, wenn man eine objektive diskussion zum thema und möglichen problemlösungsansätzen möchte. zum bashen hingegen reicht der gesichtspunkt einer seite.
wenn ich ein auto reparieren will, muss ich ja auch erst wissen, was überhaupt kaputt ist, bevor ich den schaden beheben kann, oder etwa nicht?
 
Ja und nein. Hier liegt ein kleiner Gedankenfehler in uns. Wir schreiben:
"die anderen = böse, jedes handeln der anderen automatisch = böse"
meinen es aber völlig anders. Nicht DIE, sondern die, die die Macht innehaben. Ja, die sind böse, die handeln böse, die handeln nicht zum Wohl der Bevölkerung oder in irgend einer Weise brauchbar vernünftig. Und daher ja, sie sind böse.

Die Bevölkerung jedoch nicht.
bankräubers mit dem kranken kind muss man erstmal verstehen können, bevor man sich anmaßt, es zu verurteilen.
Es ist ein moralisches Verbrechen, mal von der Gesetzesübertretung abgesehen. Um es an dem Bankräuber hochzuziehen, er selbst ist Bankräuber, weil es seine Entscheidung ist, aus welchen Gründen auch immer, es berechtigt ihn aber kein Grund zu einem Raub. Er selbst möchte sicher auch nicht ausgeraubt werden, und nur weil wir ihn verstehen, oder es als moralisch höherwertig stellen, dass er damit vielleicht ein Leben rettet, so macht es die Tat dadurch nicht besser oder schlechter. Man kann die Gründe verstehen, aber man kann daraus ansonsten keinen Schluss ziehen.

Na, bitte kein Autovergleich.

Das ist ja nicht nur in dem Land so, in welchem Land, in dem in letzter Zeit Krieg geführt wurde ist es denn für die Bevölkerung besser geworden? Nur dahin fliegen oder schippern, und die Bevölkerung ENTWEDER A so da stehen zu lassen oder B eine Regierung hinzustellen ist doch kein Weg oder? Also selbst wenn wir verstehen wie es dahinten ist, das fatale daran ist doch, dass man die Bevölkerung, ich sag mal salopp, gar nicht retten kann. Denn dazu müsste man sich selbst als Gut hinstellen. Wenn man aber gegen das Land vorgeht, kann man das gar nicht. Man wird immer der Böse sein. Es ist daher kaum möglich generell etwas für dieses zum Untergang gebrachte Völkchen zu tun. Selbst wenn man es will. Die Eltern werden ihren Kindern trotzdem von den guten alten Zeiten erzählen, dass alles besser war, und die Kinder werden zu Rebellen aufwachsen. Was wir dann haben ist permanenter Kampf. Auch das kennen wir von anderen Ländern. Dieser Vererbte Kriegswahnsinn, indem sich jeder gegen jeden meint sich behaupten zu müssen.
 
Na, bitte kein Autovergleich.

du kannst das auto durch beliebiges anderes ersetzen. der kern der aussage lautet, bevor du ein problem beheben kannst, musst du es ersteinmal verstehen. wenn du nicht weißt, woran es hapert, kannst du die ursache auch nicht beseitigen sondern bestenfalls die symptome bekämpfen.

eine lösung liegt imho in einer geschickten diplomatie. das land muss sich langsam öffnen, nicht von jetzt auf gleich. das verhältnis zum regime muss besser werden. der konflikt muss entschärft werden. die bedrohung für das regime muss verschwinden, damit sie ihr militär reduzieren können und überhaupt offen für abrüstungsgespräche (atombombe) sein können. solange die bedrohung allgegenwärtig ist, wird nk krampfhaft an der atombombe festhalten.

bestes beispiel china. vor 20 jahren nicht viel anders als nk. und heute? und der trent geht richtung kapitalismus. mehr reichtum, mehr rechte, sozialsystem, das alles kommt nur sehr langsam vorran, aber china bewegt sich langsam aber sicher in diese richtung und zwar von ganz allein und ohne drohung aus dem westen. sowas kommt nicht plötzlich aus dem nichts, soetwas wächst über jahrzehnte langsam heran. im westen gings auch nicht schneller.
 
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"Gut" und "Böse" sind ja erstmal moralische Kategorien und keinesfall in allen Kulturen und Nationen gleichbedeutend. Wir sagen ein Menschenleben ist kostbar und alle Menschen sind gleich. In vielen Ländern ist das durchaus kein Konsens. Schau mal in die deutsche Vergangenheit, kaum ein Folterknecht hatte Zweifel an dem was er da tut. Das hat sich bis heute nicht geändert. Auch heute wird gefoltert und auch hier sind die Amis vorn mit dabei und das wo sich die westliche Welt als Gralshüter der Menschenrechte sieht. Der Unterschied zu anderen Ländern ist eben das sowas Diskussionen auslöst und die Chance auf eine Änderung.
Die Militärführung in NK hätte absolut keinerlei Vorteil bei einer Änderung des Status Q würde aber wahrscheinlich alle Vergünstigungen und das vergleichsweise luxuriöse Leben einbüssen. Da besteht kein Bedürfnis was zu ändern.
 
Onkelhitman schrieb:
Es ist daher kaum möglich generell etwas für dieses zum Untergang gebrachte Völkchen zu tun. Selbst wenn man es will.
In den islamisch geprägten Gebieten mag so etwas wirklich stimmen. Da ist Hopfen und Malz verloren. Die lassen sich nicht von Andersgläubigen helfen, denn das würde ja implizieren, dass ihnen ihr allmächtiger Gott nich helfen kann oder will. Diese Verknüpfung von Glaube und Staat kann man kaum lösen. Der Wunsch zur Änderung muss hier von innen kommen, ohne Einfluss des Westens.

In Nordkorea haben wir aber tatsächlich eine der seltenen Situationen, wo eine Verbesserung der Lage durch ein westlich-demokratisches System möglich ist. Mit Südkorea existiert hier der perfekte Mittler. NK bräuchte einen Marshallplan zum Wiederaufbau, wobei aber die "fremden" Kräfte wie die USA eben nur als mittelbare Geldgeber im Hintergrund auftreten. Die eigentlichen Handlungen werden vom eigenen Volk (aber eben dem südlichen Teil) durchgeführt.
 
ich denke auch, dass man so am meisten erreichen kann. aber um dahin zu kommen bedarf es imho viele kleine schritte und sehr viel zeit. als erstes kein neues öl ins feuer gießen und auf manöver und stärkedemonstrationen unmittelbar vor den augen nk verzichten und die manöver lieber andernorts abhalten. dann wird sicher auch kim jong un mit seinen androhungen von "rache"-reaktionen ruhiger werden. dann kommt sicherlich von allein eine normalisierung der situation auf das bisherige niveau. dadurch wäre der boden für diplomatie bereitet. jetzt sollte man sanktionen lockern und versuchen, dem land wirtschaftlich und humanitär zu helfen. das geht aber nicht so einfach wie sich das viele vorstellen. einfache hlifslieferungen wären eine sehr effiziente propaganda und somit eine provokation des regiemes. soetwas muss dezenter laufen. hilfsgüter dem regime zur verteilung überlassen und dies an keinerlei bedingungen knüpfen wäre imho eine option. natürlich würde sich kim jong un als heilsbringer feiern lassen, aber das muss man dann mal so hinnehmen. es wäre ohnehin nur eine momentaufnahme ohne langzeitwirkung. als nächstes wären vertiefung der wirtschaftlichen beziehungen zwischen nord- und südkorea an der reihe. jetzt wird es langsam interessant. je mehr vorteile nordkorea und dessen bevölkerung daraus zieht, des so mehr begehrlichkeiten werden geweckt (siehe china). dann wirds imho ein selbstläufer weil sich nk immer weiter öffnen muss und mehr zugeständnisse machen um sanktionen zu mindern um immer mehr geschäfte machen zu können.

zuletzt wird das volk auch ansprüche stellen, gegen die sich das regime nicht mehr dauerhaft verschließen kann (siehe china).
 
Lübke schrieb:
ich denke auch, dass man so am meisten erreichen kann. aber um dahin zu kommen bedarf es imho viele kleine schritte und sehr viel zeit.
Der erste Schritt wäre, die Regierung in NK nebst Generälen etc. abzulösen. Dass die nicht friedlich den Stuhl räumen, ist wohl klar.
Und Zeit... Zeit spielt hier gegen eine Einigung. Je länger es dauert, desto mehr Menschen nehmen die 2-Staaten-Situation einfach hin "weil es schon ewig so ist". Du kannst heute ja mal versuchen, Österreich heim ins Reich zu holen...

als erstes kein neues öl ins feuer gießen und auf manöver und stärkedemonstrationen unmittelbar vor den augen nk verzichten und die manöver lieber andernorts abhalten. dann wird sicher auch kim jong un mit seinen androhungen von "rache"-reaktionen ruhiger werden. dann kommt sicherlich von allein eine normalisierung der situation auf das bisherige niveau.
Wenn die Amis (und SK) zurückzucken, dann ist das ein vollkommen falsches Signal. Diktatoren wie die Kims und deren Generäle respektieren nur Stärke. Weiche zurück, und die rücken nur noch weiter vor. Und was denkst du, halten andere fragwürdige Regierungen (z.B. Iran) davon, wenn die UN ihre Sanktionen in NK lockert? Die nehmen das auch nur zum Anlass, es ne Nummer bunter zu treiben.

dadurch wäre der boden für diplomatie bereitet. jetzt sollte man sanktionen lockern und versuchen, dem land wirtschaftlich und humanitär zu helfen.
Der Boden für Diplomatie ist seitens USA/SK bereits seit einigen Jahrzehnten bereitet. Bisher fiel die Saat in NK nur eben auf keinen fruchtbaren Boden. Diktator-Quasimonarchen haben kein Interesse daran, ihre Macht freiwillig abzugeben und zu verhandeln. Eher kannst du mit Jabba the Hutt verhandeln.

hilfsgüter dem regime zur verteilung überlassen und dies an keinerlei bedingungen knüpfen wäre imho eine option. natürlich würde sich kim jong un als heilsbringer feiern lassen, aber das muss man dann mal so hinnehmen. es wäre ohnehin nur eine momentaufnahme ohne langzeitwirkung.
Au ja, wir lassen nicht nur zu, dass sich dieser Folterknecht im Glanz fremder Sonnen platziert, nein... Wir füttern ein offensichtlich extrem aggressives Land auch noch durch. Hey, wenn die noch weniger für Lebensmittel ausgeben müssen, dann bleibt doch mehr für Waffen, nicht?
NK ist rein theoretisch reich genug. Wenn die kein Heer von 1-5 Mio unterhalten würden, dann würde der Bevölkerung auch nicht der Arsch auf Grundeis gehen.

zuletzt wird das volk auch ansprüche stellen, gegen die sich das regime nicht mehr dauerhaft verschließen kann (siehe china).
Mach in China das Maul zu weit auf, und der Staat schickt deiner Witwe ne Rechnung über eine Pistolenkugel.
 
Der erste Schritt wäre, die Regierung in NK nebst Generälen etc. abzulösen. Dass die nicht friedlich den Stuhl räumen, ist wohl klar.
du willst sie mit gewalt zwingen deine freunde zu werden? ihnen sagen "ich greife euch an, also seid nett zu mir"? das ist imho weder diplomtaisch noch zielführend. eine annährung funktioniert nur mit dem willen nordkoreas und nicht gegen den willen nordkoreas.

Wenn die Amis (und SK) zurückzucken, dann ist das ein vollkommen falsches Signal.
sie sollen nicht zurückzucken, sie sollen nur weitere provokationen vermeiden. man muss ein manöver nicht genau vor der haustür des feindes abhalten um ihn damit zu ärgern. das geht auch woanders. was für ein signal das ist, sehen wir doch aktuell: nordkorea reagiert auf die provokationen durch gegenprovokationen und das verhältnis ist schwieriger denn je. also ich erkenne da keinen vorteil...

Diktator-Quasimonarchen haben kein Interesse daran, ihre Macht freiwillig abzugeben und zu verhandeln.
genau mit dem denkansatz kann das auch nichts werden. solange unsere "diplomatischen bemühungen" sich darauf beschränken, die regierung zu entwaffnen und zu entmachten sieht nordkorea vollkommen zu recht keinen sinn in den verhandlungen.

dann bleibt doch mehr für Waffen, nicht?
du meinst sie könnten sich mehr waffen kaufen und tuen es nur aus humanitären gründen nicht?

Wenn die kein Heer von 1-5 Mio unterhalten würden, dann würde der Bevölkerung auch nicht der Arsch auf Grundeis gehen.
weil eine 60 jahre alte ak47 so teuer im unterhalt ist?

Mach in China das Maul zu weit auf, und der Staat schickt deiner Witwe ne Rechnung über eine Pistolenkugel.
die entwicklung der letzten jahre ist dir doch wohl nicht entgangen oder? ich habe nicht gesagt, dass die schon so weit sind wie wir, ich habe gesagt, dass die sich auf einem weg weg vom status "nordkorea" hin zu status "usa" befinden. und das weil wir sie nicht bedrohen und so in eine isolation zwingen. solange wir nordkorea einen grund geben, sich gegen uns zu verschanzen und sich auf den nächsten krieg vorzubereiten, wird sich dort auch nichts ändern. wir können frieden nicht durch drohungen und waffengewalt erreichen, wir können frieden nur durch frieden erreichen. dauernd zu sagen "die anderen sollen sich bewegen, nicht wir" bringt gar nichts. wenn wir wirklich was ändern wollen, dann müssen wir auch bereit sein, selbst was zu ändern.

ich spreche ja nicht von der entmilitarisierung südkoreas, ich spreche nur davon die drohgebärden zu unterlassen. nordkorea weiß, was ihm für ein übermächtiger militärapparat gegenübersteht. das muss man ihnen nicht unentwegt noch unter die nase reiben.
 
Daaron schrieb:
In Nordkorea haben wir aber tatsächlich eine der seltenen Situationen, wo eine Verbesserung der Lage durch ein westlich-demokratisches System möglich ist. Mit Südkorea existiert hier der perfekte Mittler. NK bräuchte einen Marshallplan zum Wiederaufbau, wobei aber die "fremden" Kräfte wie die USA eben nur als mittelbare Geldgeber im Hintergrund auftreten. Die eigentlichen Handlungen werden vom eigenen Volk (aber eben dem südlichen Teil) durchgeführt.

Wie "mittelbar" die USA in Korea involviert waren und sind, haben nicht nur die Nordkoreaner am eigenen Leib erfahren. Der Koreakrieg wurde auch von den USA extrem brutal geführt. Schlimmer als der 2. Weltkrieg und schlimmer als der Vietnamkrieg. Zumindest in Nordkorea hat man, im Gegensatz zum Rest der Welt, alles getan, damit das nicht in Vergessenheit gerät. Und die Nordkoreaner sind sich auch durchaus bewusst, dass Südkorea immer noch quasi unter amerikanischer Kontrolle steht. (Es ist sogar so, dass das gesamte südkoreanische Militär im Kriegsfall automatisch direkt amerikanischem Kommando unterstellt wird.)

Da gibt es einen extrem starken Hass und tiefes Misstrauen zwischen den beiden Koreas. Nicht nur zwischen den Regierungen, sondern auch zwischen den Menschen. Nicht zu vergleichen z.B. mit BRD und DDR.

Schon im Koreakrieg gingen die Koreaner extrem brutal und fanatisch gegeneinander vor, obwohl sie damals nur ein paar Jahre unter unterschiedlichen Regimen und Schutzmächten trennten. Ich kann mir kaum vorstellen, dass dieser Hass nach über 60 Jahren Trennung stark nachgelassen hat. Jedenfalls nicht auf nordkoreanischer Seite.

Außerdem sehe ich auch nicht, wie eine Wiedervereinigung überhaupt wirtschaftlich und politisch funktionieren könnte. Südkorea könnte es bei aller Mühe niemals stemmen, die verarmten Norden auch nur ansatzweise auf ihr Niveau zu hiefen. Es bleibe eine extreme Schieflage, die letztlich dazu führen würde, dass jeder Nordkoreaner, der laufen kann, versuchen wird in den Süden zu gelangen.
Und auch die Aufgabe NK von Grund auf ein neues, funktionierendes Staatssystem zu geben, ist nahezu ein Ding der Unmöglichkeit.
Das ist ebenfalls kein Vergleich zur deutschen Einheit (die wrtischaftlich schon schwer genug war) oder auch der Zeit nach dem 2. Weltkrieg. Zumindest gab es in Deutschland vor Hitler eine gewisse demokratische Tradition, an die angeknüpft werden konnte. In Nordkorea gab es nichts dergleichen.

Ich sehe ausgesprochen schwarz, was die Zukunft von Nordkorea angeht. Selbst dann, wenn es nicht zum Krieg kommt. Das Land befindet sich in der schlimmsten vorstellbaren Situation. Der einzige meiner Meinung nach denkbare Ausweg wäre eine langsame Reform, die von innen kommt. Wenn sich das Land von innen her behutsam öffnet. Das müsste von der Spitze des nordkoreansichen Regimes ausgehen und ich bin alles andere als sicher, dass Kim Jong-un der richtige Mann dafür wäre.

Von Außen kann man nur sehr wenig tun, um dazu beizutragen. Zumindest nicht vom Westen/Süden her. Vielleicht eher aus China. Das genießt, im Gegensatz zum Süden und den USA, in Nordkorea ein gewisses Vertrauen.

Im Augenblick geht es aber erstmal darum, es nicht zum Krieg kommen zu lassen und darauf zu hoffen, dass sich in der Zukunft eine Chance ergiebt.
 
ich kann mir schwer vorstellen wie die dümmliche propaganda nordkoreas ernst genommen werden kann. aus europäischer sicht schwer einzuschätzen was die nordkoreaner darüber denken und ob da etwas hinterfragt wird. leute, die ins land hinein gelassen werden, sind gezwungen die politik außen vor zu lassen, wenn es zum kontakt mit menschen kommt. vermutlich herrscht dort eine politische lethargie, so frei nach dem motto: ich bilde mir erst gar keine meinung, dann kann ich auch keine schwierigkeiten bekommen.

@Herdware: schon möglich dass eine gewisse skepsis vorherrscht, aber von hass zu sprechen ist glaube ich etwas übertrieben. die ungebildete bevölkerung war jahrzehnte der propaganda ausgesetzt. bis das land einigermaßen normal tickt, vergehen sicher 50 jahre. sobald die möglichkeit besteht, sich unabhängige informationen einzuholen und sich ein, nicht von der propaganda eingefärbtes, bild zu machen, wird die voreingenommenheit schnell weichen.

KJU muss die sache vorsichtig angehen um seine hintermänner nicht vor den kopf zu stoßen, wenn er wirklich die absicht hat das land voran zu treiben, und das nehme ich an, kann das nur geschehen wenn nach internationalen spielregeln gehandelt wird. da nützt auch keine atombombe. in diese sackgasse hat sich die regierung selbst manövriert. dies gilt es von KJU zu erkennen. aber eine wiedervereinigung kann ich mir unter KJU nicht vorstellen. höchstens eine wirtschaftliche öffnung, was jahrzehnte dauern dürfte.
 
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Von Außen kann man nur sehr wenig tun, um dazu beizutragen. Zumindest nicht vom Westen/Süden her.
aktuell arbeiten wir ja von außen eher dagegen. wie gesagt, ich bin der meinung, dass es zu einer entsprannung der lage kommen muss, bevor sich nordkorea auf andere probleme konzentrieren wird als auf den krieg und den schutz vor der bedrohung durch die westmächte. im moment fließt alle energie und alles kapital in die armee. wenn diese teilweise obsolet wird, werden resourcen frei und man braucht auch einen "ersatz" für sein feindbild. ich vermute, da wäre die bekämpfung der wirtschaftlichen lage das vorrangige ziel. man darf ja nicht verkennen, dass das regime sich auch darauf stützen kann, dass sie die menschen vor den "bösen agressoren" beschützen. gibt es die nicht mehr, muss es sich gegenüber dem volk durch einen anderen nutzen legitimieren. die angst vor einem feind lässt die menschen mehr repressalien hinnehmen.
im grunde kann man also sogar sagen, dass wir dem regime durch unsere drohungen in die hände spielen.
 
Ich sehe eigentlich gar nicht soviel "Bedrohung" durch die Amis im Moment. Natürlich es werden Manöver abgehalten aber die gibt es jedes Jahr. Man verlegt ein paar mehr Truppen aber das ist der Eskalation geschuldet. Man kann nicht so tun als wäre nichts. Kerry hat eigentlich sogar direkte Verhandlungen angeboten , die sollten nur konstruktiv sein. Finde ich jetzt nicht das das eine schlimme Provokation ist. Die Rethorik der USA ist sehr sehr zurückhaltend. Alles in allem geht man verhältnismässig unaufgeregt mit der Sache um und versucht nicht unnötig weitere Munition zu liefern. NK hingegen nimmt ja sogar Demonstrationen in SK als Anlass sich weiter provoziert zu fühlen. Da stimmt die Wahrnehmung nicht und zeigt einfach das man gar nicht will das sich was ändert. SK hatte angeboten über die Sonderwirtschaftszone zu sprechen und ist abgewiesen wurden. Also NK schlägt sogar eine Devisenquelle aus. Ich denke der Westen kann tun und lassen was er will es wäre alles eine Provokation für NK.
Was eine Wiedervereinigung angeht, ich bin überzeugt das man das in China für keine gute Idee hält. Da s der Süden wohl kaum unter Kims Fuchtel geraden will gehts nur andersrum. China hält definitiv nichts von US Truppen an der Grenze, auch nicht indirekt. Ausserdem würde China mittelfristig einige lukrative Verträge mit NK verlieren, z.B. das Schürfrecht für seltene Erden. Das kann gar nicht das Interesse der Chinesen sein. Also werden die wahrscheinlich alles tun um den Status Q zu halten und vielleicht die Lage etwas zu stabilisiern. Wenn man überhaupt noch genug Einfluss auf Kim hat aber solange die wirtschaftlichen Interessen nicht unmittelbar bedroht sind wird man das wohl hinnehmen.

Und warum sollte den plötzlich Ressourcen frei werden und in die Industrie fliessen? Das Feindbild wird man nicht abbauen. Es ist schliesslich die Existenzberechtigung des Regimes. Es ermöglicht einer kleinen Anzahl von Leuten ein Leben in "Saus und Braus" da verzichtet doch niemand freiwillig drauf.
 
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einen wegfall von nk könnte china sicher verkraften. ein verlust ihrer investitionen in afrika wäre vermutlich schmerzhafter. die politischen interessen überwiegen meiner ansicht nach hier. die nordkoreaner fühlen sich in südkorea tatsächlich nicht wohl, weil sie von der südkoreanischen gesellschaft nicht gerade eine hohe akzeptanz geniessen. in china fühlen sich die meisten wohler als in sk, haben dort auch ihre autonomen gebiete.
 
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Man verlegt ein paar mehr Truppen aber das ist der Eskalation geschuldet.
man macht demonstrativ einen atomtest, aber das ist der eskalation geschuldet.
man probt den abwurf von atombomben mit tarnkappenbombern über korea, aber das ist der eskalation geschuldet.
man testet balistische raketen, aber das ist der eskalation geschuldet...

ich denke, dass alle geschehnisse in diesem konflikt immer nur eine reaktion auf eine vorrangegangene aktion der jeweils anderen seite sind. usa und südkorea führen demonstrativ ein flottenmanöver vor der koreanischen küste durch um nordkorea ihre stärke und kriegsbereitschaft zu demonstrieren. das mag dir banal erscheinen, ist aber dem grunde nach auch nichts anderes als der atombombentest oder die balistischen raketen... es ist nur eine demonstartion militärischer stärke und kriegsbereitschaft. und dass sich das jetzt hochschaukelt, ist imho beider seiten gleichermaßen schuld. nur erhalten die aktionen des "schurkenstaates" viel mehr mediale aufmerksamkeit. die tarnkappenbomber mit den ungleich stärkeren atombomben der usa sind ja nichts neues oder besorgniserregendes.

und zu der gesprächsbereitschaft... wenn ich dir ne knarre an den kopf halte und sag "lass uns darüber reden", wirst du sicher auch deine knarre ziehn und sagen "du kannst mich mal gern haben". wenn aber beide ihre knarre wegstecken, dann kann man wirklich reden. nur wer nimmt die pistole als erstes runter? keiner kann dem anderen vertrauen, dass er nicht einfach abdrückt. das ist das aktuelle dilemma in dem wir uns befinden.
 
Nee sehe ich etwas anders. Aktion-Reaktion. Da stösst ein Land Atomkriegsdrohungen gegenüber mehreren anderen Ländern aus, kappt Kommunikationswege, fordert auf Botschaften zu räumen, fordert Ausländer in einem anderen Land auf das Land zu verlassen weil es gleich zum Nuklearkrieg kommt, da werden Sonderwirtschaftszonen geschlossen, Alarmbereitschaft der Armee wird immer weiter nach oben geschraubt usw. und dann erwartest du das man das alles lächelnd vorbei gehen lässt? Ich glaube das ist etwas zuviel verlangt. Kim will ernstgenommen werden und genau das wird er an der Stelle auch. Und wie gesagt es könnte noch wesentlich mehr passieren. SK und USA könnten z.n. massiv Truppen an der Grenze zusammenziehen , man könnte sich eine ähnliche Rethorik aneignen wie NK. Ein paar Propagandafilme sind auch für die USA kein Problem.
Wenn NK ernsthaft den Wunsch hat zu reden dann ist es eine seltsame Art das auszudrücken. Zumal ja die Bereitschaft signalisiert wurde Seitens der USA. Bei allen Verständniss für die schwierige Situation von NK so denke ich doch das die Führung das Opfer ihrer eignene Propaganda geworden ist. Ich sehe im Moment wirklich die Bringschuld bei NK. Die USA haben kein Interessse an einem Koreakrieg. Der kostet nur Geld, jetzt schon, und wäre viel zu risikoreich. Das ist den NK natürlich auch bekannt, vielleicht reizt man das Blatt auch deshalb soweit aus. Man fühlt sich sicher genug.
 
und dann erwartest du das man das alles lächelnd vorbei gehen lässt?
nein ich erwarte, dass man nicht ständig nachtritt um weitere reaktionen zu provozieren. die usa wissen besser als jeder andere, dass das nur leere drohungen sind und es sollte allen klar sein, dass sich kim jong un unter gar keinen umständen einen krieg mit seinen vorsintflutlichen truppen gegen die hochgerüstete usa und den rest der welt erlauben kann. nur darf er das nicht öffentlich zugeben. er ist gezwungen, sich respekt zu verschaffen, wenn er innenpolitisch glaubwürdig bleiben will. nur solange die usa auf jede aktion von nk wieder seine muskeln zeigt, wird er nicht glaubwürdig, wenn er das dann plötzlich stillschweigend hinnimmt.

ich sag ja, ich würds an seiner stelle anders händeln, vor allem viel diplomatischer, aber ich kann schon nachvollziehn, was hinter den leeren drohungen steckt und warum er so handelt. das macht er nicht aus lust und laune heraus. da steckt viel mehr dahinter. aber sicher nicht der wunsch nach einem atomkrieg, den er unmöglich gewinnen kann...
 
Um mal in's Thema einzusteigen,

Im Moment ist ja von der Deutschen Presse bzw. dem Medienapparat nichts mehr über Nordkorea zu hören...
 
es wäre wünschenswert, wenn es auch nichts neues mehr zu vermelden gibt. kim jong un hat ja inzwischen wohl so ziemlich jede möglichkeit, seine entschlossenheit zum ausdruck zu bringen, ausgeschöpft. wenn die usa jetzt gemein wäre, würden sie einfach weiter kleine nadelstiche gegen kim jong un bringen und wenn dann nichts mehr von kim kommt, steht er vollkommen unglaubwürdig vor der welt und seinem eigenen volk da. das wäre sein politischer tot. aber das würde ich nicht riskieren, denn wenn er nichts mehr zu verlieren hat, könnte er sich sagen, lieber mit fliegenden fahnen untergehen als vor aller welt entehrt und gedemütigt zu werden.
 
Er kommt ja jetzt aus der Deckung. Nun will er verhandeln aber es müssten erst alle Sanktionen aufgehoben werden. Das geht m.M. nicht. Damit würde man die Strategie von NK auch noch belohnen. Es war doch bisher fast immer so. NK lässt die Muskeln spielen der Westen bekommt Angst, gibt nach. NK bekommt was es will ohne die geringste Gegenleistung. Irgendwann geht es wieder von neuen los. Kim hat sich durch eine äusserst dämliche Verhandlungstaktik jeglichen Spielraum genommen. Es bleibt nichts mehr übrig womit er Druck ausüben kann ausser wirklich einen Krieg anzuzetteln.
Ich komme immer mehr zur Überzeugung man sollte ihn mit dem was er da nahzu täglich angedroht hat unbedingt ernst nehmen. Das heisst alle Botschaften schliessen. Die NK Botschafter in aller Welt umgehend nach Hause schicken. Truppen an der Grenze zusammenziehen usw. also alles notwendige tun als wäre NK kurz davor einzumarschieren. Überwachungsflüge entland der Grenze gehören dazu, NK wissen lassen das die Raketenbasen gegen NK gedreht wurden und und und. Das ganze verbunden mit Kriegspropaganda und dann mal sehen was passiert. Ich glaube eine andere Sprache versteht er nicht.
 
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