Test Nothing Ear und Ear (a) im Test: 99-Euro-In-Ears mit ANC und LDAC überzeugen

@mawasesnet
Danke für die Rückmeldung!
Dass die Filter in ihrem Frequenzbereich eingeschränkt sind ist schade, manchmal ist es ja doch sinnvoll Filter mit hohem Q-Faktor relativ nah zueinander zu platzieren.
Aber ich sag mal wenn die Klangsignatur stimmt, was hier wohl der Fall ist, dann kann ich damit leben, wie du schon sagst, besser als das was die meisten anderen haben. Vielleicht bessern sie das noch per Update nach, ich kann mir nicht vorstellen dass es da wirkliche technische Einschränkungen gibt die das so voraussetzen. Zumal ein niedriger Q-Factor ja viel breiter streuen würde.

Merkwürdigerweise geht kein Test darauf so wirklich ein, ich hab fast die Befürchtung die Tester selbst können mit dem PEQ nicht so recht umgehen :D

Die Einschränkungen bei Gain und Q-Faktor sind für mich ok, stärkere Filter als 6dB setze ich eigentlich eh nie, außer wenn die Basis so schlecht ist dass sie das voraussetzt.

Seal ist bei mir zum Glück eher selten ein Problem. Andere Eartips verändern auf jeden Fall den Klang, da muss man aufpassen, insbesondere im Hochton. Aber das muss nicht unbedingt zum negativen sein.

Die Fiio UTWS5 sind natürlich ne tolle Sache, die könnte ich direkt an meine sehr gut klingenden 7Hz Timeless packen...aber die haben ein Problem: Kein ANC. Sobald man die Kopfhörer bei vielen Umgebungsgeräuschen nutzt ist das ja schon nicht zu verachten, der beste Klang bringt mir nix wenn der vom Umgebungslärm verdeckt wird. Insbesondere im Bassbereich passiert das gerne und gerade da arbeitet ANC in der Regel ja recht gut. Daher lasse ich die Timeless lieber an der Strippe, so hab ich immerhin den bestmöglichen Sound und keine Latenz.

Daher sind richtige TWS in ihrem Convenience-Faktor schon im Vorteil, ich versuche das jetzt mit semi-audiophilen Klangansprüchen zu vereinbaren, was natürlich nicht einfach ist, aber die Nothing Ear scheinen mir hier auch die beste Option sein momentan, oder halt die Galaxy Buds 3 Pro, da gehen die Meinungen zum Klang teilweise auseinander. Ich würde es ja drauf ankommen lassen und beide im Direktvergleich testen, aber ich möchte auch ungerne einen In-Ear zurückschicken. Naja vielleicht mache ich einen Artikel draus, für die Wissenschaft :D
 
@mawasesnet kann es sein, dass sich die Grenzen für einen Filter verschieben, wenn man den benachbarten einstellt? Sodass sie sich nie kreuzen, aber schon frei verschiebbar sind zwischen 2 Filtern.
 
Hab hier mal ein paar Messungen durchgeführt. Für alle, die mit In-Ear Messungen nicht vertraut sind, muss erwähnt werden, dass es nicht die eine korrekte Messung gibt, sondern mehrere. Je nachdem wie tief die IEMs in euer Ohr gehen, oder wie lang euer Ohrkanal ist, hat das Einfluss auf den Klang, den ihr schlussendlich hört.

Hier mal die erste Messung:
ANCOff.png

Diese Messung wurde bei ausgeschalteten ANC mit dem Balance EQ Preset (=Standardprofil) und ohne Ultra Bass gemacht.

Diese Spitze bei 7,95 kHz ist ein Resonanz-Peak, wenn ihr den IEM tiefer hineinschiebt (bzw. wenn ihr einen kürzeren Ohrkanal habt), dann schiebt sich dieser nach rechts in die Höheren Frequenzen. Wenn ihr einen längeren Ohrkanal habt oder den IEM nicht so tief in euer Ohr schiebt, dann schiebt sich dieser nach links in die untereren Frequenzen.

In der IEM Community ist es üblich eine Messung bei einem Peak von 8 kHz zu machen, um eine bessere Vergleichbarkeit zwischen den IEMs zu haben.

Hier mal ein paar weitere Messungen mit anderen Resonanz-Peaks, ebenalls wieder mit ausgeschaltetem ANC,Balance EQ Profil und ausgeschaltetem Ultrabass:
resonance.png

Wie man sieht, ergibt sich durch die unterschiedlichen Resonanz-Peaks ein unterschiedlicher Klang.

Da meiner Erfahrung nach ANC Kopfhörer gerne einmal unterschiedlich klingen, je nachdem ob man das ANC ein- oder ausschaltet, habe ich das ebenfalls gemessen, hier mal wieder bei einem typischen 8kHz Peak:

anc modes.png


Zwischen niedriger ANC Einstellung und ausgeschaltetem ANC gibt es keinen klanglichen Unterschied. Man bekommt einen deutlich höheren Peak bei 6 kHz, wenn man auf die mittlere, hohe ANC Stufe oder den Transparenz Modus wechselt. Auch in den Mitten und im Bassbereich ändert sich der Frequenzverlaufverlauf.

Inwieferen der ANC-Peak bei 6kHz ein Problem sein könnte, hängt auch wieder mal vom Resonanz-Peak ab. Hier eine Messung mit hoher ANC Einstellung bei den selben unterschiedlichen 3 Peaks, die oben gemessen wurden:
ancresonanz.png


Man sollte das auf jeden Fall beachten, wenn man an den parametrischen EQ-Einstellungen dreht. Ich würde auf jeden Fall empfehlen die adaptive ANC Einstellung zu meiden (da diese wohl je nach Situation zwischen den 3 Modi hin und her wechselt) und sich stattdessen auf eine Einstellung festzulegen.

Neben den ANC Einstellungen gibt es auch noch weitere Einstellungen. Die Messungen oben entanden mit dem von Werk aus eingestellten "Balance" EQ Profil (= das selbe Startprofil, dass ihr bei flachen parametrischen EQ Einstellungen bekommt). Den Ultra Bass habe ich für die Messungen allerdings ausgeschalten, dieser war aber soweit ich mich erinnere, von Werk aus auf Level 3 gestellt.

Da die meisten wohl mit aktivierten ANC hören, habe ich für die folgenden Messungen das Höchste ANC Profil bei einem 8 kHz Peak ausgewählt. Hier die Messungen der Ultrabass Einstellungen.
ultrabass.png


Wie man sieht führt die Standardeinstellung von 3 hier schon zu einem deutlichen Bass Boost.


Neben dem Ultra Bass gibt es auch noch 3 weitere EQ-Presets: "Mehr Bass", "Mehr Höhen" und "Stimme". Ebenfalls wieder mit höchster ANC Stufe, augeschaltetem Ultra Bass und einem Peak von 8kHz:
eqpresets.png


Die EQ Presets sind eigentlich alle unbrauchbar, ich würde stark davon abraten, diese zu verwenden.



Und hier mal das "Mehr Bass" Preset kombiniert mit Ultra Bass Level 5 :D
ultraaaaaabasssss.png

☠️



Wenn jemand einfach nur eine Simple EQ Einstellung haben möchte um etwas näher ans Harman Target zu kommen, dann würde ich empfehlen den Ultra Bass auf 1 zu stellen und dann diese 2 Filter im Equalizer einzutippen:
22 Hz, Q 0.9, +5
400 Hz, Q 0.9, -2.

Dann ergibt sich diese Messung (bei hohem ANC):
simpleeq.png

In den Höhen müsst ihr dann noch selbst mit dem EQ rumspielen, da das ziemlich individuell ist. Ich würde aber bei diesem ~6kHz Peak ansetzen.


Suspektan schrieb:
Werden die eq settings lokal auf dem DSP der TWS gespeichert
Ja, werden sie.

Marcel55 schrieb:
kann es sein, dass sich die Grenzen für einen Filter verschieben, wenn man den benachbarten einstellt?
Nein, die sind fix.
 
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mawasesnet schrieb:
In der IEM Community ist es üblich eine Messung bei einem Peak von 8 kHz zu machen, um eine bessere Vergleichbarkeit zwischen den IEMs zu haben.
Kann ich so nicht nachvollziehen, da sich niemand seinen inear bis zu entsprechender Tiefe mit 8KHz Peak (bezogen auf die Messeinrichtung) einschieben wird.
Eher sollte der Sitz vergleichbar sein, auch wenn natürlich wiederum die Ohrkanallänge variiert und damit auch die Peakposition individuell ist.

Ist die Latenz merklich oder bestätigen sicj die von CB gemessenen, außergewöhnlich niedrigen 50ms?
Dürfte unter android eh unmöglich zu erreichen sein, aber mit Verbindung zu TV habe ich deutlich bessere Erfahrungen gemacht, Notebook noch nicht getestet.
 
Zuletzt bearbeitet:
Im Hochton ist das eh eher ein Stochern im Nebel, basierend auf Messungen würde ich im Hochtonbereich bestenfalls grobe Filter setzen, detaillierte kann man mit nem Sinus-Generator auch mit den eigenen Ohren erstellen, mit etwas Erfahrung zumindest.

Mein Peak liegt normalerweise eher bei ca. 6,5kHz, entsprechend würde ich eine Einstellung setzen. Nun wenn das ANC genau diesen Bereich noch verstärkt dann werde ich die -6dB wahrscheinlich ausreizen können.

Aber an sich sieht das alles schon mal ziemlich gut aus für einen kabellosen IEM finde ich. Neutral mit Bass ist eh meine präferierte Abstimmung, da passen sie ganz gut rein.
 
Marcel55 schrieb:
Mein Peak liegt normalerweise eher bei ca. 6,5kHz, entsprechend würde ich eine Einstellung setzen
Bei mir je nach Ohr verschieden:D
Kann man kanalspezifisch den eq anwenden?

Die Namensgebung nervt maximal, nothing ear, nothing ear (a), nothing ear 2, wobei der nothing ear ohne Zusatz den Nachfolger von nothing ear 2 darstellt.

Jetzt sind noch die CMF Modelle erschienen
 
Suspektan schrieb:
Kann ich so nicht nachvollziehen, da sich niemand seinen inear bis zu entsprechender Tiefe mit 8KHz Peak (bezogen auf die Messeinrichtung) einschieben wird.
Die 8 kHz Peak Messung hat sich eingebürgert, da Crinacle so seine Messungen gemacht hat, der Rest der Community ist dann auch einfach darauf eingestiegen. Soweit ich weiß war Crinacles Grundgedanke dahinter, den Coupler bzw. das Messgerät voll auszureitzen, da dieses nur so bis ~8kHz wirklich akurate Messergebnisse liefern kann.

Oratory z.B. macht soweit ich weiß einen Durchschnitt der Messungen bei verschiedenen Peaks, wie man es aber schlussendlich dreht und wendet, IEM Messungen sind halt auch immer mit einer Brise Salz zu betrachten.

Suspektan schrieb:
Eher sollte der Sitz vergleichbar sein, auch wenn natürlich wiederum die Ohrkanallänge variiert und damit auch die Peakposition individuell ist.
Ja, der Meinung bin ich auch. Da das Messgerät allerdings nur ein "Metallrohr" ist (siehe dieses Foto), ist das in der Praxis schwierig umzusetzen. Man könnte den IEM mit der Pinna messen, allerdings gestaltet sich das in der Praxis ebenfalls äußerst schwierig. da man da deutlich mehr mit Abdichtungs- und Platzierungsproblemen zu kämpfen hat. Mit der "Metallröhre" ist es deutlich einfacher reproduzierbare Messergebnisse zu erhalten.

Suspektan schrieb:
Ist die Latenz merklich oder bestätigen sicj die von CB gemessenen, außergewöhnlich niedrigen 50ms?
Ich persönlich wüsste nicht, wie ich die Latenz messen und dabei auch sicherstellen könnte, das die Angaben korrekt sind. Selbst "die Großen" wie Rtings haben ja Probleme dabei, siehe die Audeze Maxwell Debatte, hier und hier.

Vor allem auf Android wird meiner Erfahrung nach die Latenz sowieso ausgeglichen, indem das Video einfach verzögert wird. Ich denke unter Windows passiert ähnliches, zumindest ist mir persönlich noch bei keinem Bluetooth-Kopfhörer, den ich mit meinem Laptop verbunden habe, die Latenz fürs Youtube-Video schauen irgendwie besonders störend aufgefallen, die "Störschwelle" dafür ist aber auch ziemlich subjektiv.

Ich hab sie mal eben mit meinem Desktop über den Creative BT-W5 Bluetooth Adapter verbunden, hab Overwatch gestart und in der Practice Range ein bisschen rumgeballert. Also für mich ist da schon eine Verzögerung wahrnehmbar. Ob diese jetzt 50, 120ms oder etwas mehr ist kann ich aber nicht sagen. Der Bluetooth Dongle unterstützt aber auch kein LDAC oder AAC, ich weiß also nicht inwiefern sich das auf die Latenz auswirkt. Außerdem bin ich über die Dual-Verbindung mit meinem Smartphone verbunden, damit ich dort den niedrigen Latenzmodus auswählen kann. Auch hier kann es natürlich sein, dass die Multipoint-Verbindung negativ auf die Latenz auswirkt, aber das nachträgliche auschalten des Bluetooths am Smartphone hat meines Empfindens nach nichts verändert.
 
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mawasesnet schrieb:
Ich persönlich wüsste nicht, wie ich die Latenz messen und dabei auch sicherstellen könnte, das die Angaben korrekt sind
Wirklich messen kann man sie so ohne weiteres zwar nicht, wohl aber auf 50-100ms Genauigkeit die Verzögerung erkennen.
Für android existiert z.B. der "earbud delay tester" oder auf youtube dieses Video https://www.youtube.de/ucZl6vQ_8Uo

Mehr als auf 100ms Genauigkeit ist da aber auch kaum abzulesen, ja

Mein TV erlaubt beispielsweise die gleichzeitige Wiedergabe über interne LS und BT/KH, so dass sich die wahrnehmbare Latenz am Hall erkennen lässt.
Mit ca. 60ms (aptx LL mittels Adapter) ist nur ein minimaler Hall zu bemerken, ohne aptx LL wird quasi jeder Laut gedoppelt.
ich hatte hier meine Erfahrungen beschrieben: https://www.computerbase.de/forum/t...gamemode-aptx-ll-bt-le-audio-bzw-lc3.2203519/
Wobei für shooter auch die 50ms-60ms nicht mehr ausreichen, da die sehr kurzen Schussgeräusche hier doch wieder doppelt wiedergegeben werden, benötigen würde man da eher ca. 35<ms .
 
Haldi schrieb:
Aber in Zeiten wo man für 20€ IEMs mit Kabel bekommt, die absolute Spitzen Klasse Sound bieten, hören sich die Kabellosen einfach nur grottig an im direktvergleich.
Welche beispielsweise? Kann man die ordentlich mit einem USB-C-Klinkeadapter betreiben?
n8mahr schrieb:
hm, Rauschen bei hoher anc-Stufe wäre ein Ausschlusskriterium für mich. die Sony linkbuds S spielen mit 130€ auch in der Preisklasse, und haben dieses Rauschen nicht... wenn ich den Test so lese, scheinen die Linkbuds S generell besser beim ANC zu sein, da sie die Nachteile der nothing ear nicht haben... und dabei sind die schon ne Weile auf dem Markt...
Leider scheint Sony die Akkuprobleme nicht in den Griff zu kriegen. Meine Linkbuds S sind jetzt nach 18 Monaten hinüber, der linke Ohrhörer lädt nicht mehr richtig und die Laufzeit ist deutlich niedriger als beim rechten. Jetzt suche ich Ersatz... Meine "Zuhausehörer", die Pixel Buds A sind mehr als doppelt so alt, mehrmals täglich in Gebrauch und laufen noch einwandfrei. Mit ihrer schlechten Isolation und ohne ANC unterwegs aber unbrauchbar.

Wobei ich mich eh frage wie groß die Unterschiede bei ANC wirklich sind. Die als eigentlich gut beschriebenen Linkbuds S waren da nämlich auch alles andere als perfekt, außer bei sehr tiefen und gleichmäßigen Frequenzen.
 
Lurtz schrieb:
Leider scheint Sony die Akkuprobleme nicht in den Griff zu kriegen. Meine Linkbuds S sind jetzt nach 18 Monaten hinüber, der linke Ohrhörer lädt nicht mehr richtig und die Laufzeit ist deutlich niedriger als beim rechten.
ist leider ein "klassisches" problem der lipo-akkus.. reine lotterie, ob die 12 oder 30 monate halten.. würde bei solchen buds inzwischen IMMER ne garantieverlängerung auf mindestens 2 Jahre abschließen ODER die neuen Fairbuds kaufen, da kannst du die Batterie einfach selbst tauschen.
Lurtz schrieb:
Jetzt suche ich Ersatz..
fairbuds, siehe oben.
Lurtz schrieb:
Wobei ich mich eh frage wie groß die Unterschiede bei ANC wirklich sind. Die als eigentlich gut beschriebenen Linkbuds S waren da nämlich auch alles andere als perfekt, außer bei sehr tiefen und gleichmäßigen Frequenzen.
anc ist wichtig, aber gute isolation ist auch wichtig. wenn die ohrstöpsel müll sind, kommt jedes tastaturklackern 1zu1 durch. ich nutze inzwischen bei meinem linkbuds S und den Fairbuds inAirs air1 schaumstoff-aufsätze. die dämmen außengeräusche gut weg.
 
NiMH kommt heute fast nirgends mehr zum Einsatz, die haben alle Lithium-Akkus.
Ich hatte aber nie Probleme damit. Meine ersten TWS sind die Galaxy Buds von 2019, die sind mittlerweile 5,5 Jahre alt und funktionieren immer noch tadellos.

Die Nothing Ear hab ich jetzt seit ein paar Tagen und ich muss schon sagen sie sind echt Spitze. Was den Klang angeht müssen sie sich wirklich nicht vor Highend-Hifi verstecken, alleine das sagen zu können für einen 150€ TWS finde ich schon krass. Aber mit minimalen Einstellungen im EQ klingen sie für mich absolut gelungen. Mit ANC ist dann doch etwas mehr EQ notwendig, ich finde auch sie erreichen mit ANC nicht ganz das klangliche Niveau wie ohne ANC, aber riesig ist der Unterschied nicht, nachdem die Abstimmung per EQ wieder auf Fahrt gebracht hat.

Vom ANC hab ich immer gelesen dass es nicht so toll sein soll, nun den Vergleich mit meinen anderen ANC TWS (Sony WF-1000XM3, Earfun Free Pro 2) müssen Sie keinesfalls scheuen und können diese bequem übertrumpfen. Hat mich dann doch positiv überrascht. Selbst auf dem Aufsitzmäher konnte ich relativ ungestört die Musik genießen, man hört schon noch dass der Mäher läuft und was der so macht, aber das spielt sich stark im Hintergrund ab und stört die Musik kaum, der Unterschied zu ohne ANC ist enorm. Die passive Isolierung könnte besser sein, aber wenn Musik läuft dann fallen auch Stimmen kaum auf.

Was besser sein könnte ist die maximale Lautstärke, der EQ nimmt sich natürlich -6dB Preamp, bei leiseren Titeln kann es da schon mal eng werden, alles in allem reicht es für mich, aber die Wiedergabelautstärke liegt dann doch eher im oberen Drittel, also wer sehr laut hört wird hier eher nicjt glücklich, zumindest nicht mit dem parametrischen EQ, ohne dem werden sie halt 6dB lauter, das ist schon ein Stück. Aber, auch ohne dem klingen sie gut, so ist es nicht, nur halt nicht perfekt. Das kann rein physikalisch auch kein In-Ear schaffen, da man diese für den optimalen Klang immer individuell aufs eigene Ohr abstimmen muss - ein Grund warum es schade ist dass kaum ein Hersteller einen parametrischen EQ anbietet. Aber es ist natürlich auch so dass die meisten nicht wirklich dazu in der Lage sind diese Abstimmung mit dem eigenen Gehör durchzuführen. Ich bin da sicher auch nicht perfekt drin, aber wenn ich den Vergleich mache mit und ohne custom EQ spricht das definitiv für sich. Ich hatte schon immer vor hier in einem Nutzerartikel mal eine Anleitung zu schreiben wie man da vorgehen kann, aber irgendwie hat sich das im Sande verlaufen.

Den Akku hab ich bislang nicht unter 50% bekommen, gut 5h sollen die halten mit ANC und 8h ohne, das finde ich auch realistisch, testen konnte ich es bisher nicht und werde es wahrscheinlich auch nie da ich sie nie so lange am Stück trage.

Was auch am Tragekomfort liegt, der ist gut aber nicht perfekt in meinen Ohren, besonders links drücken sie nach der Zeit schon etwas, da hatte ich mit meinen anderen TWS bisher weniger Probleme. Aber das ist auch höchst individuell.

Vorläufiges Fazit zu den Nothing Ear, für alle die viel Wert auf Klangqualität legen und sich mit dem parametrischen EQ auskennen kann ich diese uneingeschränkt empfehlen. Von wireless merkt man hier hinsichtlich der Klangqualität nix und selbst wenn ich sie z.B. mit meinen Sennheiser HD600 vergleiche bin ich erstaunt wie nah sie da heran kommen. Die Abstimmung ist sogar relativ ähnlich, außer dass die Nothing viel mehr Bass können, wenn man mag. Auch ohne Einsatz des parametrischen EQ spielen sie auf hohem Niveau.

Wer hingegen das beste ANC oder die beste Akkulaufzeit möchte wird woanders vielleicht glücklicher, auch beim Tragekomfort muss man schauen wie gut man damit zurecht kommt.

Ich werde wahrscheinlich noch meine schon vor Wochen bestellten Galaxy Buds 3 Pro kommen lassen und sie dann gegeneinander antreten lassen. Bin echt gespannt, die Samsung sind ja auf dem Papier 100€ teurer und haben 2 Treiber, sollten technisch ja noch ne Ecke besser sein, aber haben nur einen graphischen EQ was die individuelle Anpassung deutlich schwieriger macht da die vorhandenen Filter wahrscheinlich zu breitbandig agieren. Die Abstimmung der Galaxy Buds war bisher eigentlich auch immer ganz solide.
 
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Ich bin nach einiger Recherche mittlerweile ziemlich überzeugt von der Abstimmung der Nothing Ear, unter anderem auch weil der hier sie was den Klang angeht sehr gut findet und seine Begründungen für mich immer viel Sinn ergeben:

Sein Gesprächspartner hier meint sogar im IEM-Bereich bis 1.000€ wird man kaum was besseres bekommen - zumal mit dem sehr guten EQ:

Das ANC soll auch soweit ordentlich sein, schon etwa auf Niveau der LinkBuds S.

Kritikpunkte, die ich so für mich mitgenommen habe:
  • Deutliche EQ-Veränderung zwischen Normalbetrieb und ANC. Das haben aber die meisten.
  • Ziemlich großes Case. Ich stecke die unterwegs immer in meine Hosentasche, dafür erscheint mir das Case leider zu groß zu sein, das ist beim Pendeln schon ein großer Nachteil.
  • Keine sonderlich tolle Akkulaufzeit, was mit natürlicher Alterung sicher nicht besser wird. LDAC soll hier auch ordentlich Akku beanspruchen und die Konnektivität wird teils ebenfalls als problematisch beschrieben.
  • Nothing gibt zwei Jahre (eingeschränkte) Garantie, nicht auf Verschleißteile, damit sind die Akkus sicher raus. Bei Media Markt/Saturn bekäme man für 24,99€ drei Jahre Versicherung, das klingt fast besser als sich wieder auf die Kulanz von Amazon zu verlassen. Andererseits keine Ahnung ob diese Versicherungen einen Schadensfall dann auch wirklich unkompliziert bezahlen, eigentlich halte ich ja nicht so viel von sowas. Und preislich ist man dann in einer Region wo man eigentlich auch schon über den nächsten Sprung hin zu XM5 und Co nachdenken kann...
Oder doch Hörer und Bluetooth mit so einer Adapterlösung entkoppeln :freak:
 
Kritikpunkt 1 deckt sich mit meinen Erfahrungen, ANC ändern den Klang (zum negativen) was ich mit dem EQ bisher noch nicht vollständig - aber großteils - ausgleichen kann.
Kritikpunkt 2 finde ich irrelevant, paar Millimeter mehr oder weniger...verglichen mit meinen Sony WF-1000XM3 ist das case winzig, am kompaktesten ist das Case meiner Earfun Free Pro 2 welches nur etwa 60% der Nothing einnimmt. Aber ich finde diese kleine Tasche oben in der Hosentasche ist prädestiniert für solche Dinger, sofern die getragene Hose sowas hat, und da passen die Nothing problemlos rein, der Unterschied zu den Earfun ist für mich dann nicht spürbar.
Kritikpunkt 3 kann ich aktuell nicht wirklich bestätigen, finde die Akkulaufzeit selbst mit ANC und LDAC ausreichend, aber ich hab auch noch keine richtig langen Hörsessions gemacht, ich hab demnächst ne 6h Reise dann kann ich es am ehesten testen, aber auch da werde ich sie nicht ununterbrochen tragen können, selbst nach 10-15 Minuten im Case hat man ja schon wieder ordentlich Laufzeit nachgeladen.
Kritikpunkt 4 muss sich zeigen, bisher hatte ich keine Probleme mit irgendwelchen meiner Buds was das angeht, die Dinger sind leider nicht für die Ewigkeit gemacht, meine ältesten sind 5,5 Jahre alt und laufen noch, wenn sie irgendwann kaputt gehen hat man immerhin einen guten Grund für was neues, die Entwicklung bleibt ja auch nicht stehen :D

Zur klanglichen Einschätzung, also es gibt schon noch kabelgebundene In-Ears in ähnlichen Preisbereichen die für sich genommen besser klingen, und natürlich auch andere Bauarten, aber für das was sie sind klingen sie halt schon sehr gut und können vor allem eines, wo es bei mir bisher bei allen anderen TWS gescheitert ist: Emotionen vermitteln. Ich weiß nicht, wie ich es besser beschreiben kann, aber es ist tatsächlich so dass ich bei der richtigen Musik mit den Nothing einfach mehr fühle als bei den anderen wo es eher beim "joa, kommt Musik raus, ok" bleibt. Das schaffen z.B. auch meine Sennheiser HD600 und dieses Gefühl ist mir bei sämtlichen kabellosen In-Ears bisher verwehrt geblieben. Dass der Kopfhörer auf sowas Einfluss haben kann finde ich schon irgendwie verrückt, aber es ist so.
 
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Marcel55 schrieb:
die Entwicklung bleibt ja auch nicht stehen :D
Ja, siehe earfun free pro 3 vs free pro 2, wo der PEQ nicht mehr zugänglich ist, so viel zur Entwicklung

Ggü. den free pro wurde die Akkulaufzeit der free pro 2 um 30% gekürzt, super Entwicklung

wohl eher - neuer Chip, neues Glück bzw. Pech

und die Selbstentladung ist bei den Teilen weiterhin viel zu hoch, aber das testet nun mal keiner, weil von regelmäßiger Nutzung ausgegangen wird.
Ergänzung ()

Lurtz schrieb:
das klingt fast besser als sich wieder auf die Kulanz von Amazon zu verlassen
Nach zwei Jahren ist da auch Ende und diese wird der Akku wohl überstehen, sofern kein Defekt auftritt.
Mein rechter earfun free pro 2 fiel nach 20 Monaten komplett aus (Herstellergarantiezeit 18 Monate :p) und amazon erstattete den Kaufpreis.

Lurtz schrieb:
Andererseits keine Ahnung ob diese Versicherungen einen Schadensfall dann auch wirklich unkompliziert bezahlen,
Bei Verschleißteilen wie Akkus eher nicht, außer der earbud/inear versagt dadurch komplett .
Ergänzung ()

Marcel55 schrieb:
dieses Gefühl ist mir bei sämtlichen kabellosen In-Ears
würde mal darauf tippen, dass die meisten zu overtuned sind

Und individuell (mittels peq) auf das eigene Ohr abgestimmt lässt sich ein natürlicherer und damit auch glaubhafter Klang erzielen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Suspektan schrieb:
Bei Verschleißteilen wie Akkus eher nicht, außer der earbud/inear versagt dadurch komplett .
In der Übersicht wird Akkutausch bei Verschleiß und Abnutzung aber explizit aufgeführt.

Aber wer soll das machen, arbeiten die mit Werkstätten zusammen, die die Geräte aller mögliche Hersteller öffnen und reparieren?!
 
Lurtz schrieb:
In der Übersicht wird Akkutausch bei Verschleiß und Abnutzung aber explizit aufgeführt.
Achso, aber das gilt für viele Garantieverlängerungen bzw. Versicherungen nicht und ist eher die Ausnahme.
Gelten die drei Jahre zusätzlich oder insgst.?
Lurtz schrieb:
Aber wer soll das machen, arbeiten die mit Werkstätten zusammen, die die Geräte aller mögliche Hersteller öffnen und reparieren?!
niemand, es wird dann wohl ein Betrag erstattet
 
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