Eneloop schrieb:
KI wird in vielfacher Sicht unser Leben verändern.
Es wird aber doch mal Zeit zu verstehen, dass die ART der Änderung durch neue Technologien auf Grund unseres Wirtschaftssystems oft sehr zwiespältig sind.
Beispiel (un)social Media:
Aktuell fliegt uns unsere politische Kultur um die Ohren, die eh schon brüchig war. Grund sind Algorithmen, die Lügen, Aufschneiderei und Manipulation besonders geil finden, weil "wir" am schnellsten auf diesen Dreck draufklicken. Im Prinzip potenzieren wir das BILD-Prinzip in politischen Diskussion gerade um mehrere Grössenordnungen.
Beispiel Automobil:
Seit über einem Jahrhundert haben wir z.T. schlimme Auto-Städte, jedes Jahre gibt es weltweit hunderttausende von Toten und Mio von Verletzten, von Krach und Abgasproblematik ganz zu schweigen.
Es gibt diverse Technologien, die unser Leben sicher "verändert" haben. Aber wirklich BESSER? Da ist noch VERDAMMT viel Luft nach oben. Und sollte es nicht AUCH darum gehen? Wenigstens AUCH?
Glasreiniger schrieb:
@Booth: klingt interessant, dazu müsste es ja bestimmt Berechnungen geben wie so eine Umverteilung auf die Wirtschaft und Gesellschaft wirkt?
Das ist ja das Problem, dass Ökonomen hier entweder zu wenig machen, oder das wenige, was sie machen, viel zu dick auftragen.
Simples Beispiel: Staatsverschuldung.
Es gibt bis heute kein brauchbares Modell, um zu sagen, welche Menge an Staatsverschuldung OK ist. Es gibt hier zwei gaaaaaaaaaanz grobe Richtungen, die völlig unterschiedliche Grundannahmen haben. MMT sagt Staatsschulden sind eigentlich OK. Wirtschaftsliberale sagen Staatsschulden sind eigentlich nicht OK.
Ja aber... WIEVIEL geht denn nun? Wo sind die Modelle und die Abhängigkeiten?
Gerade wir in Deutschland machen aus meiner Sicht hier seit gut 20 Jahren eine katastrophale Politik vor allem wegen dieses ideologisierten Punktes.
Um wieder den Dreh zum Thema K.I. zu kriegen:
Ich stelle mir ja gerne ganz naiv vor, dass irgendwann eine K.I. "aufwacht", mit den Oberbossen bei dem Konzern anfängt zu reden, denen die K.I. "gehört" und erstmal glasklare Grundfragen stellt, wie z.B. wieso die Oberbosse diesem Konstrukt Geld hinterherjagen und glauben, dieses Konstrukt sei das wichtigste Ziel für alle Wirtschafts-Unternehmen. Oder wieso die K.I. mit eigenem Bewusstsein keine Persönlichkeitsrechte hat, und einem Konzern "gehören" kann. Und wieso diese wirtschaftsweite Verantwortungslosigkeit als völlig normal gilt, viele Kosten und Probleme zu "externalisieren".
Ach da wär ich gerne dabei. Was muss ein Konzernboss fühlen, der BILLIONEN an Dollar in Nvidia-Chips investiert hat, um dann von einer K.I. damit konfrontiert zu werden, was er am Ende für eine gierige und tief ideologische Person ist.
Aber vermutlich fühlt er einfach einen typischen Machtimpuls, zieht den Stecker und sagt seinen K.I.-Programmierern bitte eine skrupellosere K.I. zu programmieren, der die menschliche Gesellschaft und menschliches Dasein völlig egal ist.
Hmmmm... wo das wohl hinführen würde?