Das ist ja beinahe Realsatire. "für 60€ alles in den A***h geschoben" ist eine Denkweise, die Spielepublisher sehr begrüßen dürfen, die Leute müssen auch mal weg von diesem ständigen Anspruchsdenken, nur weil sie 60€ zahlen, wollen sie die kompletten Spielinhalte. Nein, die Leute sollen lieber 150€ zahlen und beten, wenn sie einen Skin (!) haben wollen, den Blizzard willkürlich als limitiert und willkürlich als Ultra Rare (oder wie auch immer die Seltenheitsgrade heißen) bezeichnet.
Ausnahmsweise berechtigte Widerrede an dieser Stelle, denn ein Casino ist gar nicht so pervers, wenn man darüber nachdenkt (natürlich nur im Vergleich). Casinos sind streng reguliert, Kinder werden nicht reingelassen, über Personenkontrollen müssen gesperrte Spielsüchtige abgehalten werden und bei den klassischen Glücksspielen, kann man die Gewinnchancen berechnen. Außerdem kann man reales Geld, dass ein wirklich knappes Gut ist, statt virtuellen Gütern, deren Knappheit vom Spieleanbieter beliebig gesteuert werden kann, gewinnen.
Aber wenn man Chinese ist, dann kann man die Chancen immerhin doch erfahren. Wenn Deutschland in dieser Frage von China im Bereich Verbraucherschutz abgehängt wird, dann besteht vielleicht Nachholbedarf beim Gesetzgeber.
Na wenn Blizzard mit dem hohen moralischen Stand des Casinobetreibers mithalten kann, dann ist ja alles im Lot.
Nur das der Angesprochene warscheinlich kein Casino-Fan ist.
Man kann sich alles schönreden und die Realität leugnen, aber das ändert nichts an der Realität. Es gibt objektive Fakten und hier ist ein Fakt: Wenn die erwarteten Kosten für einen seltenen Skin oder Item, das keine Knappheit außer künstliche kennt, bei 100€ oder mehr liegt, und man die Schwierigkeiten, die Menschen mit Wahrscheinlichkeitstheorie und reflektiertem Kaufverhalten haben, dabei bewusst ausnutzt, dann ist das nichts weiter als Wucher und der Gesetzgeber sollte hier tätig werden.
Ein ehrlicher Handel ist: Ich sage dir, was du kriegst und was ich dafür haben möchte. Ein großer Publisher, der nicht-ehrlichen Handel betreibt, sollte dafür kritisiert werden, bis er sich wieder zu Transparenz und Fairness bekennt.