News Pop!_OS: System76 arbeitet an einem eigenen Desktop ohne Gnome

SVΞN

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Der US-Computerhersteller und Linux-Distributor System76 arbeitet an einer eigenen Desktop-Umgebung auf Basis der ursprünglich von Mozilla initiierten und heute unter anderem von Amazon, Google und Microsoft finanzierten Programmiersprache Rust für seine Distribution Pop!_OS und wird dafür auf die Gnome Shell UX verzichten.

Zur News: Pop!_OS: System76 arbeitet an einem eigenen Desktop ohne Gnome
 
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Extensions in general feel like a hack.

Anstatt den Gnome-Entwicklern zu helfen das zu beseitigen wird das eigene Ding gemacht... Das ist es was mit an der Linux-Community ankotzt statt Ressourcen zu bündeln macht jeder sein eines Ding und am Ende wird es nur unübersichtlicher und man muss noch weitere Sachen lernen...
 
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das ist eine firma mit kommerziellen interessen und wenn sie meint, dass sich das für sie lohnt, dann soll sie es doch ruhig machen.

gerade wenn man für sein produkt ein alleinstellungsmerkmal haben will (und das auch schnell umsetzen möchte), dann ist es schon blöd für die entwickler wenn man sich von einem grossen projekt wie gnome abhängig macht. feature-requests oder codebeiträge werden wahrscheinlich nicht mit der gewünschten priorität behandelt und umgesetzt.

man kann natürlich gnome forken und die änderungen selbst machen, aber je länger der fork läuft, desto aufwändiger wird das einpflegen von änderungen seitens upstream. wahrscheinlich hat dann der entwickler an bender gedacht und sein eigenes ding gemacht :)

 
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Klar ist es schade das sie was neues anfangen aber laut dieser Aussage ist der Zug schon abgefahren das Software Projekt GNOME ordentlich zu machen.

Das ist ein allgemeines Problem bei gewachsenen Projekten das man ab einen gewissen Zeitpunkt keine großen Änderungen machen mehr kann um fehlerhafte Designs wieder gerade zu biegen da ansonsten 1000 von Abhängigkeiten nicht mehr funktionieren und du mehr kaputt machst als du willst.

Da kann es schon besser sein auf grüner Wiese neu anzufangen.
 
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Anstatt den Gnome-Entwicklern zu helfen das zu beseitigen wird das eigene Ding gemacht...
Naja, es ist in Bezug auf Linux ja nichts Neues, dass es sehr unterschiedliche und teilweise auch sehr "eingefahrene" Sichtweisen gibt.

Ich kenne nun die Hintergründe zu der Entscheidung von System76 nicht, aber wenn der Grund bspw. ist: Gnome-Entwickler sagen: "wir wollen Extensions", System76 sagt: "wir finden dieses Extentionskonzept nicht gut", dann wird man da nicht zusammenfinden.

Wenn System76 andere Vorstellungen sinnvoller Bedienungs- und Erweiterungskonzepte für eine Desktopoberfläche hat und die mit den Vorstellungen der Gnome-Entwickler nicht vereinbar sind bzw. diese nichts daran ändern wollen, wieso sollte System76 dann nicht seinen eigenen Weg gehen? Vielleicht ist ihre Lösung richtig gut und setzt sich sogar mittelfristig großflächig durch.

Ich persönlich bin auch kein großer Freund von GNOME3, auch wenn ich es mit Fedora auf meinem MS Surface 3 Pro nutze. Ich arbeite lieber mit MATE.
 
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Cool Master schrieb:
Anstatt den Gnome-Entwicklern zu helfen das zu beseitigen wird das eigene Ding gemacht... Das ist es was mit an der Linux-Community ankotzt statt Ressourcen zu bündeln macht jeder sein eines Ding und am Ende wird es nur unübersichtlicher und man muss noch weitere Sachen lernen...
Die Gnome-Führung steht da halt im Weg - Extensions werden mehr geduldet als gefördert, daher hat man auch keine Hemmungen, die APIs dafür selbst bei Minor-Versionen zu ändern.
Wenn das nicht zu den Wünschen von System76 passt, dann wird sich das auch nicht ändern lassen - man kann gegen Gnome sagen was man will, aber konsequent mit ihrer Linie/Idee sind sie.
 
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Cool Master schrieb:
Anstatt den Gnome-Entwicklern zu helfen das zu beseitigen wird das eigene Ding gemacht...

Ist das nicht ein Grundsatz der (F)OSS-Entwicklung? Sieht man doch alleine an den ganzen DE, die sich nicht maßgeblich unterscheiden. Budgie und Deepin ließen sich ebenso mit GNOME realisieren und viele Verbesserungen hätte man eigentlich auch in GNOME mergen sollen, aber das Problem ist halt meist, dass die Strukturen so starr sind und viele langjährige Entwickler sich häufig nicht für Veränderungen gewinnen lassen.

Schau dir doch mal GIMP an, so toll wie das Programm ist, so umständlich und antiquitiert ist das UI.

Ich bin aber mal gespannt, wie sich Pop! noch entwickelt, ist in meinen Augen eine der interessanteren Distris, auch wenn ich den Deb/Ubuntu-Unterbau für ein Entwickler-OS nicht mehr ganz so prickelnd finde. Ein Fork von Fedora wäre mir da viel lieber, gerade der modulare Aufbau ist ein Geschenk :D
 
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Ich nutze jetzt seit ca 2 Jahren pop_OS und bin sehr zufrieden mit dem Desktop.

Da ich aber ursprünglich aus der Windows-Welt komme schiele ich mittlerweile auf Desktop-Umgebungen die eine Art Startmenü bzw. Taskleiste haben, gefällt mir doch besser. Glaube aber, dass die Entwickler von System76 eine andere Philosophie haben 😅

Aber noch stört mich Gnome nicht finde langsam nur KDE optisch sehr interessant...
 
Zuletzt bearbeitet: (e an Gnom(e))
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Termy schrieb:
Die Gnome-Führung steht da halt im Weg

Dann muss die Community das richtig kundtun, dass es so nicht geht. Gerade System76 sollte da schon eine mächtige Stimme haben. Wenn die Gnome-Führung also wirklich das Interesse des Projekts vertritt sollten sie auf die Community hören. Wenn das nicht der Fall ist wäre es Zeit für ein Fork der Gnome richtig aufräumt und entsprechend verbessert. Damit besteht zumindest die Möglichkeit, dass Gnome die Änderungen übernimmt.

tomgit schrieb:
Ist das nicht ein Grundsatz der (F)OSS-Entwicklung?

Nein, das ist eher ein Nebenprodukt kein Grundsatz.

Ich kann ja beide Seiten verstehen, auf der einen Seite will man ein Produkt modernisieren auf der anderen Seite muss man aber auch andere Punkte wie Stabilität und co. anschauen - gerade für ein DE. Es ist schwer da den richtigen Spagat zu finden.

tomgit schrieb:
Schau dir doch mal GIMP an, so toll wie das Programm ist, so umständlich und antiquitiert ist das UI.

Ja ich kenne es, ich habe es über die letzen 15 Jahre sicherlich 10 mal versucht und lande immer wieder bei Photoshop...

tomgit schrieb:
Ich bin aber mal gespannt, wie sich Pop! noch entwickelt....

Ja, da bin ich auch gespannt. Ich mag den Deb/Ubuntu Unterbau da Debian meine GoTo Distri ist.
 
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Ich bin ein großer Pop OS Fan, aber bei der Aussage, dass sie zukünftig auf Rust setzen wollen, welches von Amazon, Google und Microsoft finanziert wird, bin ich doch etwas stutzig geworden. Ob das für ein Linux System in Bezug auf Datenschutz wirklich gut sein kann?
 
NedFlanders schrieb:
Ich bin ein großer Pop OS Fan, aber bei der Aussage, dass sie zukünftig auf Rust setzen wollen, welches von Amazon, Google und Microsoft finanziert wird, bin ich doch etwas stutzig geworden. Ob das für ein Linux System in Bezug auf Datenschutz wirklich gut sein kann?
Was hat denn nun die Programmiersprache mit Datenschutz zu tun? :confused_alt:
Wenn du da Bedenken hättest, dann dürftest du keine Software, die in C/C#/C++ geschrieben und mit dem MSVC (Microsoft bzw. Visual Studio) kompiliert wurde mehr nutzen. Selbiges gilt für Java (Oracle), Go (Google), usw.
 
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Cool Master schrieb:
Wenn das nicht der Fall ist wäre es Zeit für ein Fork der Gnome richtig aufräumt und entsprechend verbessert. Damit besteht zumindest die Möglichkeit, dass Gnome die Änderunge
Das setzt voraus, dass es genug fähige Entwickler gibt, die bereit wären diese Arbeit zu machen - mit sehr zweifelhafren Benefit und/oder Erfolgsaussichten (was wenn das ökosystem und/oder die User nicht mitziehen?).
Ergänzung ()

FrozenPie schrieb:
Wenn du da Bedenken hättest, dann dürftest du keine Software, die in C/C#/C++ geschrieben und mit dem MSVC (Microsoft) kompiliert wurde mehr nutzen.
Auf Linux dürfte das auch in der Tat eine Ausnahme sein.

Edit Würde mir hier bzgl. Datenschutz aber auch keine sorgen machen. Wenn überhaupt bzgl. Abhängifkeit beim Tooling, aber da hab ich keine Ahnung, wie der Stand des ökosystems ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
FrozenPie schrieb:
Was hat denn nun die Programmiersprache mit Datenschutz zu tun? :confused_alt:
Wenn du da Bedenken hättest, dann dürftest du keine Software, die in C/C#/C++ geschrieben und mit dem MSVC (Microsoft bzw. Visual Studio) kompiliert wurde mehr nutzen. Selbiges gilt für Java (Oracle), Go (Google), usw.
Danke für die Info. Ich bin da nicht so wirklich im Thema. Aber ich denke es ist sicherlich doch ein bisschen zweifeln erlaubt, wenn man sich von den großen Techfirmen abhängig macht, deren Produkte nutzt, um eine freie Software zu entwickeln.
 
Cool Master schrieb:
Anstatt den Gnome-Entwicklern zu helfen das zu beseitigen wird das eigene Ding gemacht... Das ist es was mit an der Linux-Community ankotzt statt Ressourcen zu bündeln macht jeder sein eines Ding und am Ende wird es nur unübersichtlicher und man muss noch weitere Sachen lernen...
Absolut unqualifizierte Aussage.
Allgemein gehaltenes Posting, wie unter fast jeder News, nur um den Zähler zu erhöhen?
Wir wissen nichts über die Umstände und keiner von uns ist mit dem Projekt vertraut.
Vielleicht gibt es starke Unterschiede von den Ansätzen? Extensions werden absichtlich stiefmütterlich behandelt? Menschliche Konflikte?
Das sind auch alles Gründe, wieso man bei Nicht-Linux Sachen abhaut. Und dann aber auf ein Konkurrenzunternehmen angewiesen ist.
Hier macht man sein eigenes Ding.
 
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Ich nutze seit kurzem auch Pop_Os und lerne parallel dazu derzeit Rust...
Also ich bin gespannt!
 
Miuwa schrieb:
Das setzt voraus, dass es genug fähige Entwickler gibt, die bereit wären diese Arbeit zu machen

Na ja wenn man vor hat eine eigene Desktop Umgebung zu bauen wird das wohl da sein.

Miuwa schrieb:
- mit sehr Zweifelhafren Benefit (was wenn das ökosystem und/oder die User nicht mitziehen?).

Das gilt aber auch für den Fall der neuen Umgebung die geplant ist. Was wenn die User das nicht wollen?
 
Cool Master schrieb:
Nein, das ist eher ein Nebenprodukt kein Grundsatz.
Das war ja auch eher sarkastisch gemeint ;)
Ich finde dennoch die Strukturen bei vielen FOSS-Projekten einfach faszinierend. So progressiv und zeitgleich unfassbar konservativ. Dass man bei DEs nichts verbuggtes auf den Markt werfen mag, kann ich absolut verstehen, aber manche Aspekte sind einfach merkwürdig, besonders wenn es Richtung Usability geht.

NedFlanders schrieb:
Ich bin ein großer Pop OS Fan, aber bei der Aussage, dass sie zukünftig auf Rust setzen wollen, welches von Amazon, Google und Microsoft finanziert wird, bin ich doch etwas stutzig geworden. Ob das für ein Linux System in Bezug auf Datenschutz wirklich gut sein kann?
Darf man dann auch kein Linux mehr verwenden, immerhin zahlen Microsoft, Google, selbst Tencent da nicht geringe Beträge jährlich ein: https://www.linuxfoundation.org/our-members-are-our-superpower-2/
Außerdem ist es bei Programmiersprachen ja ein komplett anderes Thema, der Code selbst kann ja nicht nach Hause telefonieren, höchstens (zwielichtige) Packages können das. Und dann setzt man ohnehin auf Open Source Packages, welche von den Entwicklern einlesbar sind.
 
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NedFlanders schrieb:
Danke für die Info. Ich bin da nicht so wirklich im Thema. Aber ich denke es ist sicherlich doch ein bisschen zweifeln erlaubt, wenn man sich von den großen Techfirmen abhängig macht, deren Produkte nutzt, um eine freie Software zu entwickeln.

Rust wurde ursprünglich von Mozilla entwickelt und wird von der Rust Foundation weiter entwickelt.
Und ist eine Programmiersprache die immer mehr Verbreitung findet..
Von Google und Co macht man sich da nicht abhängig...
 
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Cool Master schrieb:
Anstatt den Gnome-Entwicklern zu helfen das zu beseitigen wird das eigene Ding gemacht
Dazu gehören immer zwei. Die Gnome Macher erlauben die Möglichkeit, die Gnome Shell zu verändern. Aber sie wollen keine richtige API dafür. Ähnlich wie beim Theming. In erster Linie verfolgen sie ihre eigene Vision. Das mag der eine oder andere ihnen vorhalten, aber wenn ich kommerzielle Interessen habe, will ich zwangsläufig eine gewisse Kontrolle. Genau die fehlt den PopOS Machern.

Mit Extensions verändert man den Shell Code direkt. Damit kann man mehr machen, als mit einer stabilen API (was man z.B. beim Umstieg von Firefox auf eine solche API gesehen hat). Aber man ist auch direkt von Gnome Internas abhängig. System76 hantiert seit geraumer Zeit mit solchen Extensions. Wenn sie feststellen, dass sie damit ihre Vorstellungen mittelfristig nicht umsetzen können, stehen ihnen im Gnome Land nicht viele Wege offen.

Aber Ressourcen mussten sie auch bisher schon aufwenden. Wenn die jetzt in einen eigenen Desktop fließen, geht so gesehen nichts verloren. Das Argument mit dem Ressourcen bündeln läuft ins Leere.
 
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Rossie schrieb:
Aber Ressourcen mussten sie auch bisher schon aufwenden.

Korrekt aber diese wurden der gesamten Gnome-Community gegeben die sind nun weg und machen ihr eigenes Ding.

Rossie schrieb:
Wenn die jetzt in einen eigenen Desktop fließen, geht so gesehen nichts verloren.

Sehe ich nicht so. Damit verliert Gnome einen recht großen "Kunden" der sicherlich auch viele Änderung bewirken könnte - wenn sie wollten. Aber es ist wahrscheinlich wie du sagst, dass die Gnome-Führung da aktuell, leider, kein echtes Interesse an Veränderung hat.
 
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