KlaraElfer schrieb:
Grössenteils dumme Menschen haben Trump gewählt, vor allem Farmer, Rassisten, Verschwörungstheoretiker und QAnon Anhänger. Wenn wir in D nicht aufpassen, kommt das gleiche bei uns auch.
Das würde ich so nicht unterschreiben. Das ist sicherlich die Truppe, die am lautesten Schreit, allerdings genauso die peinlichste. Aber es gibt sicherlich die "treuen" Republikaner-Wähler, die genauso Trump gewählt haben weil er von der Partei unterstützt wird. Und es gibt eben die Leute, die von der "America First"-Volklore angetan sind. Es gibt sogar Leute, die seine Politik unterstützen weil sie finden, dass seine Politik ihre Wünsche eher befriedigt. Gerade in Sachen Florida kommen die Regime-Change-Aktivitäten in Südamerika verdammt gut an. Und dann gibt es noch die Ultra-Konservative und die religiösen Schichten, die man ebenfalls nicht vergessen darf. Irgendwie schafft Trump es, diese Leute hinter sich zu versammeln, obwohl er praktisch genau das tut, was sie verachten.
Discovery_1 schrieb:
Die größte Gefahr für die Demokratie ist, wenn sich ein immer größer werdender Teil einer Gesellschaft nicht mehr politisch vertreten fühlt. Wenn man Wählen kann wie man will und merkt, es ändert sich nichts. Es wird immer die gleiche Art der Politik weiter gemacht, egal wer an der Macht ist. Das erleben wir gerade - weltweit. Die Spaltung der Bevölkerung. Der eine Teil, die Menschen, denen es (noch) gut geht. Und der andere Teil, die Menschen, die schon ganz unten sind. In den USA ist es eine Minute vor Zwölf, bei uns ist es (noch) fünf vor Zwölf.
Nein. Einfach nein.
Ich habe mal in einem anderen Kontext einen Spruch gehört, wie Diskussionen unter Alkohol immer ausgehen: Entweder "uns geht es perfekt" oder "uns geht es schlecht und immer schlechter". Etwas dazwischen gibt es nicht.
Was wir derzeit erleben ist, ist eine Phase relativer Stabilität. Gerade in Europa oder der USA. Und das, obwohl wir gerade mitten in der größten Pandemie der letzten hundert Jahre stecken.
Uns geht es objektiv gesehen in Deutschland und in Mitteleuropa so verdammt gut, dass wir uns eigentlich nicht mal mehr groß verbessern können. Aber durch die Erzählungen unserer Vorfahren denken wir, es müsste immer weiter nach oben gehen. Hallo bei uns ist Übergewicht (!) ein Zeichen von Armut. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Das bedeutet nicht, dass bei uns alles in Butter ist, dennoch ist es lange nicht so schlimm wie die Situation mancher dargestellt wird. Müssen wir uns Gedanken um Verteilung machen? Natürlich. Aber wir hatten letztes Jahr die niedrigste Arbeitslosenquote seit rund 40 Jahren.
Es jammern ein Haufen Leute über "die Politik", ohne auch nur zu versuchen, eigenen Einfluss zu nehmen. Je mehr Personen sich nicht in Parteien engagieren, desto weniger Leute haben am Ende das Sagen. Und in der Kommunalpolitik ist der Hebel auf den Alltag enorm, so dass bereits relativ wenig Leute schnell einen recht großen Hebel bekommen.
Es gibt einen großen Bereich zwischen absoluter Lethargie und als Zustimmung gedeutetem Schweigen und mit Extremisten auf einer Demo mitlaufen, weil man irgendwie mit der Gesamtsituation unzufrieden ist. Aber das bedeutet eigenes Engagement und nicht die Erwartung, dass einem irgendein Regent die Wünsche von den Lippen abliest!