PrivateDan
Cadet 4th Year
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Da liegt ja eines der Probleme: Die Mentalität "hier" ist so eingestellt, dass sich quasi alle gegen eine Paywall sträuben, während eben Datenerhebung und/oder Werbung konequent geblockt werden. "Wie, ich soll für einen Dienst Geld bezahlen?! Oder meine Daten hergeben DIE DATENKRAKEN! LANG LEBE DIE WEITE SEE, ARRRR!" (sorry fürs Capslock, soll nur die Lautstärke unterstreichen)Vitrex2030 schrieb:Sehe ich vollkommen anders.
Natürlich soll jemand für seine erbrachte Arbeitsleistung bezahlt werden.
Dann aber bitte eine Paywall einführen und jeder der die Inhalte lesen möchte, muss dann eben dafür bezahlen.
Das wäre fair, für den Ersteller und für den Kunden/Leser.
So wie jetzt, finde ich es nicht gut, weil man erstens regelrecht dazu genötigt wird, einen Werbeblocker zu benutzen oder eben die Werbung zu ertragen, die mittlerweile auf fast jeder Webseite überall aufploppt, was ich persönlich einfach nicht möchte.
Zweitens werden die Inhalte weiterhin kostenlos öffentlich angeboten, da frage ich mich warum?
Würde die Paywall internetübergreifend kommen, würde sich zeigen, wer dann noch bereit wäre, für die Inhalte tatsächlich jedesmal zu bezahlen.
Ich denke, genau da liegt der Knackpunkt.
Gerade Nachrichtenmedien hätten dann keine Möglichkeit mehr, die breite Masse der Menschen durch gezielte Meinungsmache in bestimmte Meinungsrichtungen zu treiben.
Immerhin gehören die Medienkonzere und Zeitungsverlage privat agierenden Unternehmern und können deshalb gar nicht überparteilich und vollkommen unabhängig sein.
Eine rechtskonservative BILD Zeitung (Springer SE Konzern) wird inhaltlich anders berichten, als eine eher linksliberale TAZ (Verlagsgenossenschaft eG).
Eine Paywall wäre das einzig richtige Instrument, nur werden dann die Zugriffszahlen auf die jeweiligen Webseiten nmassiv sinken, da bin ich mir ganz sicher.
Genau deshalb wird sie auch nicht eingeführt.
Unterm Strich stehlen diese Leute die Inhalte. Sie zahlen weder mit Daten/Werbung, noch mit Geld. Dazu lügen sie sich dann - je nach Diskussionsrichtung - selbst in die Tasche und reden es sich schön; in Diskussion A heißt es die Werbung soll weg und Adblocker sind geil und Paywall hin - und in Diskussion B schreien dann (teilweise) die gleichen Leute, eine Paywall sei böse, sie wollen lieber Werbung schalten (die sie dann fett grinsend blockieren, diese geldgeilen Schweine sollen keinen Cent bekommen!!111einself).
Genau die Argumentation hier oben spielt dann auch in deine Überlegung mit ein, dass durch Paywall die Klickzahlen sinken. "Die breite Masse" (leider auch hier auf CB) sieht es einfach nicht ein, für Dienstleistungen und digitale Güter einen finanziellen Gegenwert zu erbringen und boykottiert diese lieber, als sich Gedanken darüber zu machen, ob ihre Einstellung vielleicht im Jahr 2021 mal ein wenig erweitert werden sollte.
Klar nervt Werbung, mich auch. Teilweise sogar sehr extrem. Teilweise so sehr, dass ich auch lange Zeit mit Adblockern dagegengearbeitet habe und es immernoch tue, wenn es Überhand nimmt. Aber mittlerweile habe ich ein Bewusstsein für einen Gegenwert von digitalen Waren entwickelt. Ich bezahle also für die Inhalte die ich konsumiere. Entweder, indem ich Werbung "ertrage", oder indem ich Premium Mitgliedschaften/Abos abschließe. Da sind wir auf einer Wellenlänge.
Allerdings sehe ich das Thema Paywall mit Nachrichten kritisch. Informationen sollten meiner Meinung nach frei zugänglich sein. Klar, redaktionelle Inhalte, Yellow Press, Gerüchte, Getuschel übers Königshaus, Rezepte, Guides etc. sehe ich auch hinter Paywalls. Aber sowas wie "Großbrand auf Sizilien, folgende Dörfer sind gefährdet: ......" oder "Hochwasserwarnung für Landkreis Ahrfeld" müssen meiner Meinung nach einfach frei verfügbar sein.