Twin_Four schrieb:
Zudem weiß heute ja eigentlich jeder, wer früh kauft hat nur Ärger und ist Betatester. Daher ist für mich klar das die Absätze in den ersten Wochen bei weitem nicht so hoch sind wie früher.
True that. Ich kaufe -wenn überhaupt noch irgendwas game-mäßiges- nur noch mit mindestens 6 Monate Verzug und dann meist zum Dumping-Preis.
Warum ich nicht bereit bin mehr zu zahlen? Nein, nicht will ich glaube dass ein Spiel schnell mal gecoded ist, denn das ist nicht der Fall. Ein gutes Game braucht viel Herzblut und Feintuning. Doch nachdem fast alles momentan in Richtung Quantität statt Qualität geht, bin ich lieber pauschal geizig als spendabel, denn mit letzterem würde ich oft einfahren.
Erschwerend hinzu kommt, dass einem der Spaß am Spiel genommen wird durch unnötige Registrierungsvorgänge auf noch unnötigeren Plattformen -wie Origin- oder man muss das Game aktivieren oder ist einem Online-Zwang ausgesetzt -Dinge die ich pauschal boykottiere, sofern nicht technisch notwendig oder tatsächlich sinnvoll.
Die Tatsache Spiele nicht einfach weiterverkaufen zu können dürfte bei vielen auch das Budget schmälern.
Früher war's mehr so: Budget (effektiv): 15€ => Einkauf um 50€, Verkauf für 35€ => Effektiv gezahlt: 15€. War OK... Man konnte das Game problemlos am ersten Tag kaufen und wenn es einem nicht gefällt, problemlos verkaufen. Heute: 35€ im Einkauf und kein Verkauf möglich => effektiv gezahlt: 35€. Also warten viele bis sie effektiv tatsächlich nur noch 15€ zahlen.
=> Die Zeiten für Spiele-Entwickler sind nicht härter geworden, ganz im Gegenteil. Die Rekorde werden fast jedes Jahr aufs Neue gebrochen. Das Geld ist da. Aber das was gerade EA und diverse andere Publisher abziehen mit ihren Spiele(r)n schädigt die Branche langfristig, da der Kunde sich das vlt. ein oder 2 mal gefallen lässt, aber dauerhaft funktionierts so nicht... Aber das is eh typisch für unsere aktuellen Management-Ebenen: kurzfristige Hochs erwirtschaften, aber langfristige Tiefs ernten. Hauptsache kurz Boni kassieren und wenns anfängt schlechter zu laufen den P(f)osten wechseln und sich als guter Manager feiern lassen, weil man in so kurzer Zeit soviel Kohle reinspüln konnte. Tolle Leistung. Applaus! -.-'
Meiner Meinung nach könnte man viele Probleme lösen, wenn man Boni nur noch zeitverzögert auszahlt, sprich eine längerfristige positive Entwicklung erreicht werden konnte. Im Extremfall ists ja so: 1 Jahr Gewinne ohne Ende => Boni-Zahlung=> Kündigung => Nächstes Jahr => beispiellose Verluste. Der Manager aus der Vorjahr sitzt im Bentley, während die Belegschaft jetzt auf der Straße sitzt. So, funktionierts bzw funktionierte es... zB auch bei Arcandor aka KarstadtQuelle
MfG, Thomas