Artikel schrieb:
Und da ist auf der andere Seite dieser liberale Teil, der die Vorwürfe als Instrument bezeichnet, mit dem Sexismus, Rassismus und das „typisch Männliche“ in Videospielen und der Branche erhalten werden sollen.
Das ist schlicht falsch. Links != liberal, und diese Seite ist extrem autoritär, liberal ist etwas anderes. Im Endeffekt sind deren moralische Werte genau dieselben wie die der konservativen rechten. Nun ja, anstatt „denkt an die Kinder!!“ ist es „denkt an die Frauen!!“, ansonsten ist aber alles gleich.
Schutz einer Gruppe, Loyalität dieser gegenüber (die berühmte San Francisco Indie Clique), Sex Negativität, der Gedanke, dass etwas (Spiele) beeinflusst werden muss, damit Recht und Ordnung, Sicherheit für Frauen besteht, Forderungen nach staatlicher Regulierung, alles konservative, autoritäre Ideen.
Weniger Fokus auf Leid/Schäden, die eventuell entstehen könnten (Freiheit kommt immer mit einem Preis! … vor allem aus Sicht der Autoritären
), mehr auf Fairness (→Korruption, klingelt da was?) und die prinzipielle Freiheit zu tun, was man will, auch wenn dabei ein sexistisches Spiel herauskommt, das sind liberale Werte.
Gamergate ist kein links/rechts Konflikt am politischen Kompass, sondern ein oben/unten Konflikt, liberal gegen autoritär. Und deshalb haben die Amis auch solche Probleme damit, diesen Unterschied kennen die gar nicht.
Artikel schrieb:
ausschließlich (weiße) Frauen
Vergesst nicht: Wohlhabende, weiße Frauen, die sich das Patriarchat zu Nutze machen und sich genau so verhalten wie die Prinzessin, die sie so kritisieren – die vom strahlenden Ritter gerettet werden muss.
Und die ganzen Journalisten, die kritisiert werden, sind 95% Männer.
Das alles ist definitiv eine führenswerte Diskussion, aber sie wird von den vollkommen falschen Leuten geführt. Denen, die dafür gesorgt haben und immer noch aktiv dafür sorgen, dass Feminismus im Internet ein Schimpfwort ist. Und schuld daran ist die Presse und niemand sonst. Deppen gibt es überall, und dass sie im Schnitt am lautesten brüllen, ist auch Natur der Sache, das kann man nicht wirklich als Vorwurf nutzen, aber in kaum einem anderen Bereich wird ihnen so viel Aufmerksamkeit geschenkt, während Stimmen der Vernunft radikal ignoriert werden. Kontroversen = Klicks, nicht wahr?
Benzolium schrieb:
Wenn eine Frau in ein Team kommt, eben weil sie eine Frau und kein man ist und die Quote erfüllt werden muss …
Das passiert doch schon ohne Quote. Gerade in einem Bereich wie Spieleentwicklung, mit massig Überstunden und keiner Zeit für Dates, freut sich doch jeder über Frauen im Team. Außerdem ist Gaming (Anmerkung: Gemeint sind Spieler und Entwickler, nicht Venture Capitalists, die in dem Bereich aktiv sind) entgegen dem, was manche Leute gerne behaupten, ziemlich progressiv, Feminismus ist Mainstream, nicht der Underdog. Nicht dass es keine Probleme gibt (siehe VCs), aber das deutlich größere Problem, das Frauen aus der Industrie hält, sind die Horrorgeschichten, dass sie von mysogynerd gamern alle erpresst, vergewaltigt und ermordet werden, wenn sie es wagen, Gamedevs zu werden.
serval schrieb:
Wer mehr Frauen in der IT sehen will, der muß an den Schulen Überzeugungsarbeit leisten
++++
Das und weniger Horrorgeschichten. Mal Hand aufs Herz, wer würde seine Tochter die Laufbahn Gamedev einschlagen lassen und sie dabei unterstützen, wenn alles, was man online liest, dieser massiv übertriebene und aus der Luft gegriffene Gamergate Unfug ist? Und wir sind hier ja noch die jungen Informierten, man stelle sich mal einen Normalo vor, dem das ganze Gaming eh schon von vornherein suspekt ist. Nein, Gamergate hat der Frauenquote in der Industrie garantiert nicht geholfen, und das beste ist, es ist nicht mal die Schuld von Gamergate.