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@m.Kobold Ja, AMD hat an der Leistungskrone seit 2014 nichts mehr mitzureden gehabt. Das liegt zum Einen daran, dass es im Prinzip kein Geld zum Entwickeln gab, und das was da war, wurde in großen Teilen für Ryzen aufgewendet. AMD musste deshalb auch mit einer Grafikarchitektur (und hierbei mit möglichst wenig Masken) alle möglichen Märkte bedienen und hatte nicht wie nVidia seit Pascal die Möglichkeit, unterschiedliche Linien für unterschiedliche Anwendungszwecke aufzulegen.
Zum Zweiten haben die Modifikationen an Fiji nicht ordentlich gefruchtet um z.B. das viel zu kleine Frontend und die zu niedrige Geometrieleistung zu verbessern; Vega insgesamt war deshalb insgesamt eher ernüchternd.
Zum Dritten hatte AMD unglücklicherweise mal wieder den schlechteren Fertigungsprozess, diesmal auch für Grafikkarten. Das was 12nm jetzt leistet, hätte 14nm am besten von Anfang an geleistet. Dann hätte es insgesamt nicht so schlecht ausgesehen.
Radeon VII ist die kleinstmögliche Anstrenung von AMD, um das High End nicht vollständig nVidia überlassen zu müssen, aber es ist kein richtiger Versuch, denn die GPU wurde nicht entwickelt, um im Gamingbereich mit nVidia zu konkurrieren, sondern im Compute- und Machine Learning-Bereich. Im Prinzip wird Radeon VII eine MI50 mit anderem Kühler sein.
Die Probleme liegen aber jetzt alle in der Vergangenheit, da AMD seit zwei Jahren wieder konkurrenzfähige Prozessoren am Markt hat, und das gesamte 7nm-Angebot bei TSMC gefertigt wird.
Positiv für die Zukunft stimmt hier, dass Navi angeblich deutlich mehr Entwicklungsanstrenungen erfahren hat als Vega, weil die Architektur angeblich nach Sonys Wünschen für die PS5 angepasst bzw. sogar designed wurde, einige Engpässe im Fiji/Vega-Design wie das kleine Frontend und der eher schwache Geometriedurchsatz sowie die relativ geringe Anzahl ROPs dürften bei Navi und den möglichen Ablegern mit unterschiedlichen Chipgrößen vermieden werden. Es könnte also sogar schon das Problem unter ‚zum Zweiten‘ gelöst werden.
Meine persönliche Einschätzung zur CES-Präsentation: AMD wollte nicht wieder ein klassisches AMD hinlegen, sprich ne vielversprechende Produktdemonstration für ein Produkt, das in 6 Monaten oder sogar mehr dann tatsächlich am Markt ankommt und dazu das typische ‚Just wait‘ mitklingen lassen. Ohne so eine Präsentation fährt auch kein Hypetrain krass gegen eine Wand. Sowohl die Ryzen 3000 Demo war verhalten, aber meiner Meinung nach sehr interessant, als auch die Navi-Demo, die nicht statt gefunden hat. AMD hat seit September 2018 funktionierende Navi-GPUs, zeigen hätte AMD also schon etwas können.
Es gibt dazu auch mE keinen Grund. Durch den eher verhaltenen RTX-Launch ist AMD zwischen 150 und 450€ ziemlich gut aufgestellt — der Markt verdient das meiste Geld — und im High-End gibt es ab Februar eine Alternative von AMD, wenigens zur RTX 2080, statt einfach nichts, wie von Juni 2016 bis August 2017. So kann man entspannt abwarten, wie die Navi-Karten werden.
Die aktuellen Ryzen-Prozessoren halten nicht die Leistungskrone, sind aber für die allermeisten Leute kein merkliches Downgrade im Vergleich zur Intel-Konkurrenz, sind dafür aber für deutlich weniger Geld zu haben und verdienen AMD deshalb erfreulicherweise ein bisschen Geld. Ich bin auch skeptisch, ob es in Spielen für die Leistungskrone reichen wird, da die Konstruktion mit I/O-Die sicherlich wirtschaftlich ein Kunstgriff- für die Latenzen zum Speicher aber bestimmt kein Segen ist. Nicht toll kann aber auch gut genug heißen: Wenn die Latenzen etwa da bleiben, wo sie im Moment bei Ryzen 2000 sind, dürften IPC- und Taktgewinn die Lücke bei gleicher Kernanzahl bereits sehr weit schließen und es ist sicher, dass AMD immerhin die Möglichkeit haben wird, einen 16 Kerner auf den AM4-Sockel zu schicken. Und auch bei einem 16-Kern Threadripper (mit mehreren Dies auf einem Package) ist die Spieleleistung nicht wirklich schlecht. Zen 2 kann man also meiner Meinung nach entspannt abwarten, schlecht werden sie nicht, es besteht aber sogar die Möglichkeit, dass sie in allen Belangen besser werden als das aktuelle Intel-Angebot.
Zum Zweiten haben die Modifikationen an Fiji nicht ordentlich gefruchtet um z.B. das viel zu kleine Frontend und die zu niedrige Geometrieleistung zu verbessern; Vega insgesamt war deshalb insgesamt eher ernüchternd.
Zum Dritten hatte AMD unglücklicherweise mal wieder den schlechteren Fertigungsprozess, diesmal auch für Grafikkarten. Das was 12nm jetzt leistet, hätte 14nm am besten von Anfang an geleistet. Dann hätte es insgesamt nicht so schlecht ausgesehen.
Radeon VII ist die kleinstmögliche Anstrenung von AMD, um das High End nicht vollständig nVidia überlassen zu müssen, aber es ist kein richtiger Versuch, denn die GPU wurde nicht entwickelt, um im Gamingbereich mit nVidia zu konkurrieren, sondern im Compute- und Machine Learning-Bereich. Im Prinzip wird Radeon VII eine MI50 mit anderem Kühler sein.
Die Probleme liegen aber jetzt alle in der Vergangenheit, da AMD seit zwei Jahren wieder konkurrenzfähige Prozessoren am Markt hat, und das gesamte 7nm-Angebot bei TSMC gefertigt wird.
Positiv für die Zukunft stimmt hier, dass Navi angeblich deutlich mehr Entwicklungsanstrenungen erfahren hat als Vega, weil die Architektur angeblich nach Sonys Wünschen für die PS5 angepasst bzw. sogar designed wurde, einige Engpässe im Fiji/Vega-Design wie das kleine Frontend und der eher schwache Geometriedurchsatz sowie die relativ geringe Anzahl ROPs dürften bei Navi und den möglichen Ablegern mit unterschiedlichen Chipgrößen vermieden werden. Es könnte also sogar schon das Problem unter ‚zum Zweiten‘ gelöst werden.
Meine persönliche Einschätzung zur CES-Präsentation: AMD wollte nicht wieder ein klassisches AMD hinlegen, sprich ne vielversprechende Produktdemonstration für ein Produkt, das in 6 Monaten oder sogar mehr dann tatsächlich am Markt ankommt und dazu das typische ‚Just wait‘ mitklingen lassen. Ohne so eine Präsentation fährt auch kein Hypetrain krass gegen eine Wand. Sowohl die Ryzen 3000 Demo war verhalten, aber meiner Meinung nach sehr interessant, als auch die Navi-Demo, die nicht statt gefunden hat. AMD hat seit September 2018 funktionierende Navi-GPUs, zeigen hätte AMD also schon etwas können.
Es gibt dazu auch mE keinen Grund. Durch den eher verhaltenen RTX-Launch ist AMD zwischen 150 und 450€ ziemlich gut aufgestellt — der Markt verdient das meiste Geld — und im High-End gibt es ab Februar eine Alternative von AMD, wenigens zur RTX 2080, statt einfach nichts, wie von Juni 2016 bis August 2017. So kann man entspannt abwarten, wie die Navi-Karten werden.
Die aktuellen Ryzen-Prozessoren halten nicht die Leistungskrone, sind aber für die allermeisten Leute kein merkliches Downgrade im Vergleich zur Intel-Konkurrenz, sind dafür aber für deutlich weniger Geld zu haben und verdienen AMD deshalb erfreulicherweise ein bisschen Geld. Ich bin auch skeptisch, ob es in Spielen für die Leistungskrone reichen wird, da die Konstruktion mit I/O-Die sicherlich wirtschaftlich ein Kunstgriff- für die Latenzen zum Speicher aber bestimmt kein Segen ist. Nicht toll kann aber auch gut genug heißen: Wenn die Latenzen etwa da bleiben, wo sie im Moment bei Ryzen 2000 sind, dürften IPC- und Taktgewinn die Lücke bei gleicher Kernanzahl bereits sehr weit schließen und es ist sicher, dass AMD immerhin die Möglichkeit haben wird, einen 16 Kerner auf den AM4-Sockel zu schicken. Und auch bei einem 16-Kern Threadripper (mit mehreren Dies auf einem Package) ist die Spieleleistung nicht wirklich schlecht. Zen 2 kann man also meiner Meinung nach entspannt abwarten, schlecht werden sie nicht, es besteht aber sogar die Möglichkeit, dass sie in allen Belangen besser werden als das aktuelle Intel-Angebot.