SheepShaver schrieb:
Zudem war das Thema Asylanten/Flüchtlinge bei der letzten Bundestagswahl nicht wirklich ausschlaggebend. Für die momentane Hilflosigkeit und Naivität ist die momentane Regierung sicherlich von niemandem gewählt worden.
Das stimmt natürlich. Allerdings hab ich ja auch schon in den ersten Beiträgen gesagt, dass unsere Regierung generell durch Naivität oder Ignoranz glänzt, unabhängig vom aktuellen Problem.
Trotzdem braucht es nicht viel Verstand, um zu erkennen, dass Zuwanderung kontrolliert zu verlaufen hat. Alle auf einen Schlag aufzunehmen kann nur schief gehen. Ungarn hat bereits teilweise den Notstand ausgerufen, bei uns gewinnt Pegida wieder an Zulauf.
Aber meinetwegen soll die EU in ihrer jetzigen Form daran zerbrechen, ich werde ihr keine Träne nachweinen.
Eine Zeitung aus Riga und eine aus Rom haben schön zusammengefasst, wie es uns zukünftig ergehen könnte, wobei ich generell vom Schlechteren ausgehe:
"Latvijas Avize" aus Riga
"Es ist ganz klar, dass sich in der Zukunft in diesem Land etwas wesentlich ändern wird. Vielleicht zum Besseren: Vielleicht wird eine deutsche Wundermethode gefunden, durch die Millionen von Einwanderern perfekt integriert werden. Vielleicht wird es einer der einzigartigen deutschen Wege, die die Deutschen seit dem Zweiten Weltkrieg zu gehen neigten. Vielleicht werden die Flüchtlinge die überalterte deutsche Gesellschaft auffrischen und in Zukunft mit ihren Steuern die Renten der Älteren bezahlen.
Vielleicht ändert es sich aber auch zum Schlechteren: Vielleicht wird Deutschland künftig Frankreich mit seinen Einwanderer-Ghettos ähneln. Vielleicht stehen Deutschland langfristige kulturelle und religiöse Konflikte sowie rechtsextreme Ausbrüche bevor. Vielleicht kommt es in der Zukunft zu einer Mietpreis-Explosion, überfüllten Schulen, steigender Kriminalität und zum Einzug der rechten Partei "Alternative für Deutschland" bei den nächsten Bundestagswahlen."
"La Stampa" aus Rom
"Am Ende ist das, was wir Europa nennen – als wäre es wirklich eine politische Realität, und nicht ein Puzzle aus Interessen, Schlaumeiereien und Heucheleien – unter dem Gewicht seiner eigenen Unfähigkeit zusammengebrochen: Keine Aufnahmequoten für Ausländer und Grenzen, die sich in einem traurigen Domino schließen. Nach den Emotionen nun die Motionen. (...) Das Problem ist, dass man sich blitzartig voranbewegt, keinerlei Vorstellung für eine allgemeine Lösung hat, wir reisen auf der Achterbahn der von den Bildern diktierten Emotionen."
Aber der Brandherd im Nahen Osten muss gelöscht werden, sonst nimmt das kein Ende.
diRAM schrieb:
Wer sich fragt was ich mit Empathielosigkeit gemeint habe, hat hier sein Beispiel.
Du kannst anderen gerne Empathielosigkeit vorwerfen, aber Schuld an den aktuell chaotischen Zuständen war nunmal auch ein Übermaß an Emotionen, auf deren Basis hier reagiert wurde. Nicht verwunderlich, dass das nun so langsam ins Gegenteil umschwingt.
Zudem bedeutet Empathielosigkeit, dass man Gefühle anderer weder erkennt und noch versteht. Aber nur weil man diese Fähigkeit nicht in die Beurteilung einer Situation einfließen lässt, heißt das nicht, dass man keine Empathie hat.
Empathielos bin ich auch nicht, aber in so einem Fall, wo es um die blitzartige Einwanderung von Millionen Menschen geht, kann ich Empathie einfach nicht als hauptsächliche Beurteilungsgrundlage für mein Handeln nehmen. Das ist m.E. verantwortungslos.