_killy_ schrieb:
Die AfD bekommt nur so ein Aufwind, weil wir jeden Bürger der ein bisschen anderer Meinung ist, in die Rechte Ecke stellen.
Man hinterfragt die Covid Maßnahmen - uuui - du bist AfD Wähler.
Man hinterfragt das Heizungsgesetz - uuui - du bist AfD Wähler.
Man hinterfragt die Streichung der Bauernsubventionen - uuuui - du bist AfD Wähler.
Mh, vielleicht liegt es eher an der Form der "Fragestellung"? Eine Frage beinhaltet in der Regel Fragezeichen. Die haben bei den öffentlichen Corona-Protesten ("Corona-Wahn stoppen!", "Corona-Diktatur!", etc. pp.) größtenteils gefehlt. Was auch fehlte: eine eindeutige Distanzierung von den seltsamen Gestalten, die dort (Reichskriegs-)flaggenschwenkend mitmarschiert sind. Da hat man schlicht nicht so kritisch hingeschaut, Und das am Reichstag waren nur verwirrte. Wurde aufgebauscht und verzerrt dargestellt. Wie immer eigentlich. Man gibt sich kritisch, systemkritisch. Nur auf dem rechten Auge ist man offenbar weniger kritisch.
Über das Gebäudeenergiegesetz wurde seit Anfang 2017 diskutiert. Man konnte sich nicht einigen und hat es dann vertagt. Man wollte wohl eher nicht, denn im Herbst standen ja die Bundestagswahlen an. Nach der Wahl hat man es dann langsam aus der Versenkung geholt, sich aber bis bis zur Verabschiedung des "Klimaschutzprogramm 2030" im Jahr 2020 damit Zeit gelassen. Auch darin war bereits ein Verfallsdatum für fossil betriebene Heizungen von 30 Jahren festgeschrieben. Neue Ölheizungen sollten ab 2026 nicht mehr verbaut werden.
Anfang 2022 sah man sich mit einem neuen Problem konfrontiert, infolgedessen eine Verschärfung formuliert wurde. Im März 2023 wurde der Gesetz
entwurf an die BILD durchgestochen, die daraus den "Heizungs-Hammer" gemacht hat. Es folgen "Heizverbot", "Energie-Stasi" und haste nicht gesehen. Ist zwar lediglich ein Entwurf, aber der Hate Train ist ins Rollen gebracht. Was genau im Entwurf steht und wie das Gesetz letztlich ausgestaltet sein wird, spielt da schon keine Rolle mehr.
Die Bauernproteste sind leider von allen Seiten maximal unterkomplex dargestellt worden. Dazu kann man sich das verlinkte Interview im Thread
Bauernproteste - angebracht oder übertrieben? anschauen. Neutraler wird es vermutlich nicht.
Auch hier wurden allerdings wieder versucht die Proteste zu kapern. Über die dabei verwendete Bildsprache muss man nicht diskutieren, hoffe ich. Immerhin hat man sich hier vernünftig von solchen Auswüchsen distanziert. Und ich habe schon das Gefühl, dass viele Menschen Verständnis für die Anliegen der meisten Bauern haben.
Deinen restlichen Ausführungen stimme ich zu.