Zehkul schrieb:
Schon einige Jahre macht Oculus einen signifikanten Anteil der Job Listings von Facebook aus.
Hunderte Stellen. Dass dabei von der Produktseite mehr als Kostendeckung rausspringt, halte ich für höchst unwahrscheinlich – ganz Oculus Research (wovon ja eh noch kaum etwas in einem Endmarkt-Produkt ist) ist eine Investition in die (ferne) Zukunft. Ebenso die Exklusivtitel, das kostet alles enorm – in dem Fall
schon vor 2 Jahren eine halbe Milliarde. Heute vermutlich mehr.
Generell hat Facebook Oculus zu einer
riesigen Firma aufgeblasen mit viel viel mehr Angestellten als vor dem Kauf. Das kostet alles erst einmal, bevor es Gewinn abwirft. Oculus ist derzeit ein schwarzes Loch für Geld, das in 10 Jahren erst Gewinn abwerfen soll, das hat Zuckerberg in Investor Calls
immer wieder betont.
Wenn da wirklich so viel investiert wird, frage ich mich allerdings ernsthaft, was die da alle machen.
Weder Software-seitig noch Hardware-seitig sehen wir hier große Fortschritte.
Und die Hardware ist in einigen Punkten eh an Zulieferer gebunden. Macht doch wenig Sinn, hier jetzt Unmengen an Geld drin zu versenken. Alle Firmen werden in etwa gleichzeitig in der Lage sein, höher auflösende Displays zu verbauen, oder auch schnellere Prozessoren für autonomes VR oder irgendwelche KI-Geschichten.
Das sieht man schon daran, daß ein kleines Crowdfunding-Unternehmen wie Pimax jetzt eine Brille auf den Markt bringt, die allen anderen Lösungen haushoch überlegen ist.
Raucherdackel! schrieb:
Wie 3D, oder auch ganz passend wie Windows Phone / Mobile. Du kannst es nutzen, es war Anfangs extrem innovativ, und es ist nicht schlecht (hab ja selber noch eins), aber der Zug ist abgefahren und wird nichts mehr viel neues dafür entwickelt werden. Und in zwei Jahren kräht kein Hahn mehr danach. Warum? aus einem logischen Grund, und es ist der selbe, weshalb sich 3D nicht durchgesetzt hat: man muss sich was aufsetzen.
Nein. Die Brillen waren nie der Grund.
Bei Windows Phone gab's auch keine Brillen.
Der Grund ist, daß man sich bei 3D ebenso wie bei Windows vollkommen inkompetent angestellt und es versäumt hat, Inhalte zu liefern. Der Support hat gefehlt.
Für Windows Phone gab's kaum Apps, für 3D-Monitore gab es praktisch KEINE Spiele.
Native Unterstützung kenne ich nur von der Trine Serie. Das war's. Alle anderen 3D-Spiele haben sich einen Scheiß um 3D geschert.
Stattdessen gab es halbgare 3D-Filme mit schlechtem 3D und 24/25fps Stotter-Frameraten, die einfach keinen Spaß machen.
Es gab keine 60fps HQ Dokus in 3D. Es gab kein AAA in 3D. Es gab einfach kaum gute Inhalte.
Dann musste man mit 3DVision Treiber-seitige Hacks nutzen, um 3D zu haben, was bei den wenigsten Spielen ein vollständiges Ergebnis lieferte.
Und Hardware?
Da gab's entweder Flimmern mit (zu) niedrigen Raten oder Polfilter mit zeilenweiser Trennung.
Keine Schachbrettmuster-Polarisierung und nie mehr als 1080p. Immer nur aufgeklebte Folien, keine in's Panel eingearbeitete Polarisierung.
Es gab nie zufriedenstellende 3D-Hardware. Zumindest nicht im bezahlbaren Bereich (Dual-Beamer + entsprechende Leinwand ist viel zu teuer).
3D ist gestorben, weil die Firmen zu inkompetent/dumm waren, diese Technik richtig zu bedienen.
Und ich habe derzeit die Befürchtung, daß VR das selbe Schicksal ereilen wird.
Ist auch völlig egal, wie viel da investiert wird. Die Firmen raffen nicht, was wichtig ist.
Wieso gibt's z.B. nicht einfach ein Framework, mit dem man herkömmliche nicht-VR-Spiele in einer virtuellen Umgebung in 3D zocken kann?
Klar ... die 3D-Unterstützung wäre nach wie vor ein Problem. Aber mit Treiber-Hacks wie Tridef oder 3DVision hätte man zumindest ein bisschen was.
Für Filme gibt's ja zumindest die virtuellen Kino-Sääle, die wohl schon gut wirken. Wieso nicht auch für Games inkl. 3D?
Damit könnte man ohne Motion-Sickness und mit Standard-Controls eine ziemlich hohe Immersion erzeugen ... eben wie als ob man vor einer riesigen 3D-Leinwand sitzt.
Man könnte sogar verschiedene Optionen anbieten. Wie zum Beispiel, daß man an einem virtuellen Schreibtisch sitzend durch die Spielwelt floatet und sich komplett umgucken kann.
Auch da hätte man noch einen Fixpunkt, der Motionsickness zumindest ein wenig verringert, und man könnte eben ganz normale Spiele in VR zocken und davon profitieren.
Das ist dann zwar kein volles VR-Erlebnis, aber es wäre ein Hammer-Feature für jeden Gamer.
Aber ne ... da kommt irgendwie gar nichts.
Es kommen auch keine verbesserten VR-Chats oder ähnliche Innovationen ... ne, sowas findet man dann bei Star Citizen, wo man mittlerweile per Webcam seine eigene Mimik auf den virtuellen Avatar übertragen kann.
Bei Oculus und Co wird weiterhin gepennt.
Diese Technik könnte trotz der massiven Investitionen den Bach runter gehen, weil mal wieder nur Inkompetente am Drücker sind.
DanyelK schrieb:
Nö, es wird einfach nur ne Nische bleiben. 3D ist auch nicht tot, es ist nur wieder zur Nische degradiert worden. Heimkino User mit Projektoren können immer noch 3D nutzen und da macht es auch Sinn. Für den TV Consumer ist das Ding in der Tat tot. Bei VR wird es ähnlich sein, es wird für eine ausgewählte Zielgruppe weiter existieren ...
Ja, und das ist doch absolute Scheiße.
Denn selbst die Enthusiasten werden dann nicht mit entsprechenden Lösungen versorgt und müssen sich ständig irgendwas zusammen frickeln, damit überhaupt was läuft.
3D könnte mit der heutigen Technik so unfassbar geil sein ... und die Geräte müssten nicht mal teuer sein.
Aber ne ... die Industrie lässt das Ganze fallen, weil sie selbst nicht verstanden haben, wie 3D zu bedienen ist. Der ebenso inkompetente Kunde dachte dann irgendwann: "Meh ... 3D ist ja voll fürn Arsch."