Janik2009 schrieb:
meine Daten wohl komplett mirrorn. Sowas möchte ich nicht noch einmal mitmachen.
Damit meinst Du hoffentlich kein RAID1, denn
RAIDs ersetzen keine Backups weil sie gegen viele Gefahren denen Daten ausgesetzt sind, eben nicht schützen können.
Janik2009 schrieb:
Wenn ich also Glück hätte, könnten die fehlerhaften Sektoren, ob 8 oder 16, auch "am Ende der Platte" liegen, wo eventuell noch keine Daten sind. Das ist ja schon mal etwas Licht am Ende des Tunnels
Ja und wenn der Rohwert von C5 (schwende Sektoren) auich nach dem Test mit HD Tuine nicht gestiegen sind, dürfte die Chancen gar nicht mal so schlecht sein. Das Restrisiko bleibt aber, ich kann ja auch nicht in Deine HDD reinschauen und wissen, wie es wirklich um sie steht.
Janik2009 schrieb:
Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zu letzt.
Hautsache die Daten sterben nicht vorher
Janik2009 schrieb:
Im Moment kann ich ja auch noch ohne Probleme auf meine Daten zugreifen. Ich habe bereits mehrere Videos, Bilder, Textdatein u.ä. geöffnet und konnte keine Fehler feststellen bzw. gab es beim Öffnen keine Probleme.
Auch ein gutes Zeichen, dann kaufe die zustätzliche HDD und kopiere was geht.
Janik2009 schrieb:
Dabei könnte ich, falls ich Daten erwische die wirklich in den fehlerhaften Sektoren liegen, eine Fehlermeldung erhalten.
So sollte es sein, aber ob TC daran etwas ändert, kann ich nicht sagen, ich da TC nicht nutze.
Janik2009 schrieb:
Kann ich daraus im Umkehrschluss auch sicher ziehen, dass wenn ich keinen Fehler bekomme, zu 100% auch nicht korrupierte Daten kopiert habe?
So sollte es sein, aber Silent Data Corruption kann immer zuschlagen, oft sind RAM Fehler schuld, da schützt dann vor allem ECC (mit entsprechender Plattform) und wirklich so nahe wie möglich an 100% gegen Silent Data Corruption sind nur Maintrame, weshalb diese auch heute noch bei Banken und Versicherungen ihre Platz haben, weil da kann ein gekipptes Bit an der falschen Stellen wirklich enormen Schaden anrichten.
ECC RAM wird leider bei typischer HW für den normalen Heimanwendern nicht unterstützen, aber wenn man einen Rechner bekommt, zusammenbaut oder auch nur irgendwas am RAM ändert, dann sollte man wenigstens das RAM mit
Memtest86+ ordentlich durchtesten! Dazu muss die iso oder img von CD oder USB-Stick gebootet werden, denn man kann nicht unter Windows sinnvoll das RAM testen. Es sollten mindestens 6 PASS abgewartet werden und es darf dabei kein einziger Fehler auftreten, man lässt es also am Besten über Nacht laufen. RAM-Fehler verraten sich nicht immer durch Bluescreens, wie viele User meinen, korrupte Dateien gehen auch oft darauf zurück, denn auf den HDDs und bei der Übertragung über SATA und USB werden die Daten jeweils mit einer ECC bzw. CRC gesichert.
Neben den RAM Fehlern können noch Fehler auf den internen Datenpfaden der Platten auftreten. Enterprise Platten (egal ob HDD oder SSD) haben da auch Schutzmechanismen um diese zu verhindern oder wenigstens erkennen, die meisten Consumer HDDs leider nicht. Aber Deine Seagate hat immerhin das Attrubut BB (End-to-End Error) und damit zumindestens eine Fehlererkennung und sie man sieht, ist der Grenzwert dort 99, also gerade 1 unter dem Aktuellen Wert von 100, schon ein Fehler und der Controller schätzt das als kritisch ein, nicht zu unrecht! Für so eine billige Consumer HDD ist das nicht schlecht!
Janik2009 schrieb:
Und die wichtigste Frage bezüglich des Stresses, den ich der Platte aufhalse: Wenn ich die Daten auf die neue HDD kopiere, besteht dann bereits die Gefahr, die HDD komplett zu "killen"?
Ja, aber real diese ist, hängt eben davon ab was wirklich die Ursache der schwebenden Sektoren ist und wenn diese eben nicht aufgrund mechanischer Probleme entstanden sind, dann ist das Risiko gering. Gibt es ein Problem wie Schmutz auf der Oberfläche, so kann der Schmutz an den Köpfen hängen, dort Schäden verursachen etc. und bei den Bewegungen werden dann Kratzer und damit mehr Schäden erzeugt. Ebenso wenn eben aufgrund von einem Sturz die Mechanik defekt ist.
Janik2009 schrieb:
Ist das Spiegeln der Festplatte mit dem genannten Programm schonender als das Windows-Kopieren?
Ja, denn die Platten werden von innen nach außen mit Daten beschrieben und wenn so ein Schaden vorliegt, das die Oberfläche schädigt, dann ist das sequentielle Lesen eben schonender, denn da besteht die Chance das die Daten erst gelesen und dann erste durch das Zerkratzer der Oberfläche zerstört werden. Ist die Kopfmechanik das Problem, so ist der Stress eben auch geringer, wenn diese sich nicht so viel hin und her sondern nur von Spur zu Spur bewegen müssen.
Du hast nun schon einige Zugriffe gemacht und wenn es immer noch nur 8 schwebende Sektoren sind, dann besteht eine sehr gute Chance, dass es keinen schwerden Schaden gibt, man also kein sehr hohes Risiko eingeht wenn man sich das Klonen spart. Wenn die Zahl der schwebenden Sektoren steigt, sowieso schon hoch ist (Richtung 100 oder mehr), es schon einige wiederzugewiesene Sektoren gibt oder die Platten gerade einen Sturz hatte, dann würde ich sofort und als erstes einen Klone ziehen. Die Platte auch die man klont muss leer und am Besten genullt sein, damit die Rest von Datenstrukturen die Recoverprogamme nicht stören können.
Janik2009 schrieb:
Tut mir Leid, dass nach jeder Antwort deinerseits, immer mehr Fragen kommen...
Kein Problem. Von der 4k Sektoremulation hast Du schon gehört? Gerade wenn es eine fertig gekauften USB-Platte wie Deiner wird das USB Gehäuse bzw. der Chip dort drin sehr wahrscheinlich eine 4k Sektoremulation ausführen. Um das zu prüfen, schliesse die Platte an, starte eine cmd.exe und führe folgenden Befehl genau so aus:
wmic diskdrive get BytesPerSector,Model
Bei mir kommt raus:
BytesPerSector Model
512 M4-CT512M4SSD2
512 ST1000LM024 HN-M101MBB
4096 ST3000DM 001-1CH166 USB Device
Meine 3TB Seagate ist auch in einem USB Gehäuse das 4k Sektoren emuliert, das ist auch eine CnMemory Fertiglösung von Saturn, was vor Jahren mal im Angebot und damals sehr günstig. Das wird gemacht damit Platten mit mehr als 2TB auch weiterhin mit MBR partitioniert und die ganze Kapazität mit einer Partition genutzt werden kann, denn Windows XP unterstützt ja normalerweise kein GPT! Du kommst aber dann nur in dem Gehäuse oder einen anderen mit dieser 4k Emulation an die Daten, nicht in einem anderen Gehäuse ohne oder bei internem Anschluss direkt an einen SATA Port.
Dann solltest Du Dir überlegen, wozu Du die Datenverschlüsselung machst. Ausspioniert wird man von Schadsoftware und der entschlüsselt man die Daten ja mit der Eingabe des Passworts selbst. Verschlüsselung schützt also nuir, wenn die Platte selbst in falsche Hände gerät, Verlust, Diebstahl oder auch bei einem Garantiefall, da weiß man ja auch nie wie defekt die HDD wirklich ist und was die Techniker dann damit genaui anfangen, während man ggf. keine Chance hat die Daten zu überschrieben. Meist aber verhindert die Verschlüsselung aber am Ende nur, dass genau eine Person an die Daten kommt: Deren Besitzer!
Wenn also die Platten auf denen Du nun das Backup anlegt irgendwo sicher verschlossen im Schrank aufbewahrt werden können, würde ich es mir mindestens dreimal überlegen, ob ich diese auch verschlüsseln würde.