News Samsung startet 14-nm-Fertigung für ersten Auftragskunden

MichaG

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Fortschrittliche Herstellungsprozesse sind im Wettkampf unter den großen Auftragsfertigern für Halbleiterprodukte das A und O. Samsung hat nun mit der Produktion von 14-nm-Chips für einen ersten Kunden begonnen. Wer dieser Kunde ist, bleibt zunächst Spekulation.

Zur News: Samsung startet 14-nm-Fertigung für ersten Auftragskunden
 
Wie passt das mit Apple's Strategie zusammen, wegzukommen von Samsung als Auftragsfertiger, wegen der rechtlichen Auseinandersetzungen?
 
Würde ich jemandem zuliefern der mich bei jeder passenden Gelegenheit vor den Kadi zerrt? Apple also wohl eher nicht.
 
Die Strategie gibt es nur in der PResse - schaut man rechts und links - gibt es nicht viele die mithalten können. Schließlich entwickeln die ja bestimmte Designs für bestimmte Prozesse. Das ist ja nicht wie beim Brötchen backen, wo es egal ist welchen Ofen man nimmt - solange der heiß genug wird.
 
Die Planung wird nicht mehr durchgesetzt.

Mittlerweile sieht es viel eher so aus als würde Apple zwar andere Zulieferer suchen, aber viel weniger um Samsung (verdientermaßen) eins auszuwischen sondern viel eher um einfach mehr Alternativen zu haben und um von dem einen Zulieferer nicht völlig abhängig zu sein.

Deshalb greifen sie weiterhin auf die Zulieferer zurück die zu dem Zeitpunkt die besten Komponenten bzw. Fertigungsprozesse bieten können, auch wenn sie Samsung heißen.

@Der_Unzensierte

Dass Samsung stark abgekupfert hat kann niemand ernsthaft abstreiten (Und Nein, es geht nicht einfach um dreieckige Telefone und abgerundete Ecken).

Samsung hätte aber bei einer Einstellung der Geschäftsbeziehung mindestens genau so viel zu verlieren wie Apple.

Apple ist einer der größten Abnehmer in dem Bereich und ganz klar der mit der größten Geldbörse.

Wenn Samsung keine Displays oder SoCs mehr liefern würde, würde Apple halt bei TSMC die gesamte Liefermenge für das nächste Jahrzehnt reservieren oder mit einem der anderen Displayzulieferer eine neue Fabrik errichten.

Die Komponenten fertigenden Abteilungen von Samsung würden aber keinen anderen Abnehmer finden der 250+ Millionen große SoCs und hochwertige Displays im Jahr abnimmt.
 
Zuletzt bearbeitet:
der Unzensierte schrieb:
Würde ich jemandem zuliefern der mich bei jeder passenden Gelegenheit vor den Kadi zerrt? Apple also wohl eher nicht.

Das würde ich nicht sagen. Man kann miteinander Geschäfte machen wenn es beidseitig von Vorteil ist, auch wenn es nach außen hin auf verfeindete Lager hindeutet. Sowas ist keineswegs unüblich. Jeder denkt das beispielsweise Russen und Amerikaner Kontrahenten sind (was ja auch stimmt) aber dennoch reden man von (geschäftlichen) Partnerschaften untereinander obwohl es in der Öffentlichkeit von beiden medial anders präsentiert wird. Es gibt genügend Beispiele für "paradoxe" Abkommen oder Verträge von Gegnern egal auf welcher Ebene.
 
Mal so um das zu verstehen:
Apple verklagt Samsung Mobile
Apple lässt bei der Samsung Halbleitersparte produzieren

Das ist für den Nutzer 1 - für Unternehmen ist das so wie der Unterschied zwischen Aldi und Lidl. Hat also nix miteinander zu tun.
 
AMD könnte auch einer der Kunden sein, sie werden selbst auch den selben, von Samsung entwickelten Prozess für neue Produkte bei GLOFO verwenden.
 
nerd. schrieb:
Das ist ja nicht wie beim Brötchen backen, wo es egal ist welchen Ofen man nimmt - solange der heiß genug wird.
Hoffentlich liest das nicht ein fähiger Bäckermeister.
Viele Lehrlinge scheitern am Bäckerberuf an Mathe, weil sie die Grundrechenarten nicht beherrschen oder an der harten, heißen Arbeit in der Nacht.

Nicht jeder kann gute Brötchen backen oder wird ein guter Bäcker. Allein die richtige Zutatenmischung und Handhabung erfordert Vorarbeit, gefolgt von gescheiterten Versuchen und wenn es dem Endkunden nicht schmeckt, dann sitzt man auf seinen Brötchen. Außer der Kunde findet keinen besseren Bäcker.

Was also unterscheidet Brötchen von zusätzlichen Prozessen in anderen Fertigungsbereichen. Fertigung kommt von Fertigkeiten, die der Mensch erst in seinem auszuübenden Beruf ausübt

Wenn also der Ofenbauer keinen guten Ofen entwickeln kann, den der Bäcker nach seinen Vorstellungen fordert, was muss ein Hersteller, sei es Samsung selbst von Belichtungstechnik mitbringen, damit Samsung seine Produkte fertigen kann?
 
Zuletzt bearbeitet:
Direkt 14mn Smartwatch, bin gespannt wie klein und energiesparend dann der Chip werden kann, Apple wird ihn selber designen, da kann man also einiges erwarten.
Ist auch für Samsung ein guter Deal. Smartwatch und evtl iPad Pro mit 14nm ausstatten und dabei gutes Geld verdienen, das eigene Smartphone kommt später zumindest zu Teilen im neuen Prozess vor dem iPhone.
 
@estros
An einen eigenen SoC für das iPad Pro glaube ich nicht so ganz - bzw. ich glaube nicht mehr daran.
Denn mit dem A8X hat das iPad Air 2 einen SoC der völlig unerwartet kam und der fast schon überdimensioniert ist.
Die GPU ist deutlich besser und der dritte CPU-Kern schreit eigentlich laut "Ich bin hier um mehrere Anwendungen nebeneinander anzeigen und nutzen zu können"!, das sieht für mich alles so aus als wäre der A8X eigentlich für das iPad Pro konzipiert worden.

Dass man den Kern nun im neuen Fertigungsverfahren für das iPad Pro produziert glaube ich nicht, da hätte man sich 20nm ja fast sparen können und die Stromersparnis wird beim iPad Pro nicht so notwendig sein - das Display ist zwar größer - der Akku kann es aber auch sein.
 
@ Der Nachbar: netter Trollversuch -.-
 
iSight2TheBlind schrieb:
Wenn Samsung keine Displays oder SoCs mehr liefern würde, würde Apple halt bei TSMC die gesamte Liefermenge für das nächste Jahrzehnt reservieren oder mit einem der anderen Displayzulieferer eine neue Fabrik errichten.
Das dürfte kaum möglich sein, denn TSMC wäre ja total bescheuert sich so von einem Kunden abhängig zu machen und die bestehenden Verträge mit den anderen Kunden dürften das auch gar nicht zulassen.

iSight2TheBlind schrieb:
Die Komponenten fertigenden Abteilungen von Samsung würden aber keinen anderen Abnehmer finden der 250+ Millionen große SoCs und hochwertige Displays im Jahr abnimmt.
Samsung würde doch lieber die SoC und Displays als ganze Smartphone verkaufen, statt nur die Teile an einen anderen Anbieter zu liefern.

ich_nicht schrieb:
Ähh, intel? :D
Weil sie selber nicht aus dem Knick kommen.
Wieso kommen die nicht aus den Knick? Der Core-M ist eine 14nm CPU und Produkte damit kommen dieser Tage auf den Markt, die sind also etwas weiter als Samsung. Wobei man aber immer bedenken muss, dass diese nm Angaben inzwischen mehr Marketing als Realität sind, da gibt in Wahrheit keine Strukturen die wirklich 14nm klein sind, schon gar nicht sind alle Strukturen nun genau 14nm, aber das gilt heute für alle Chiphersteller.
 
Naja, dass Samsung damit startet war ja eh schon klar. Spekuliert wurde auf Anfang Januar.
Aber AMD wird es nicht sein.... eher arbeitet AMD mit GloFo zusammen an ein 20nm Prozess...in Dresden klingen die Glocken danach
 
@Holt

Wenn es hart auf hart kommt bekommt Apple schon die Fertigungskapazitäten bei allen Fertigern die sie nutzen wollen.
Wer lässt denn beispielsweise bei TSMC fertigen?

Nvidia und AMD.

Zusammen keine 15 Milliarden Gesamtwert.

Wäre zwar ein krasser Overkill die beiden Firmen aufzukaufen um ihre Fertigungsslots zu bekommen, aber das wäre gerade mal ein Zehntel des Vermögens und nebenbei bekäme man enormes GPU-Knowhow.
Alternativ könnte man den Firmen natürlich auch einfach deren üblichen Jahresgewinn anbieten, im Tausch für die Fertigungsslots.
Dann kann man halt mal ein Jahr lang keine neue GPU von einer der Firmen kaufen^^


Und dass Samsung lieber ganze Telefone und Tablets als nur die Komponenten verkaufen will ist klar - aber wer soll die kaufen?

Beispiel: Samsung fertigt momentan 250 Millionen SoCs für Apple, die in der Regel sehr groß sind.

Nun trennen sich Samsung und Apple von einem Tag auf den anderen voneinander.

Apple wird panisch versuchen einen anderen Fertiger zu finden und dank 150 Milliarden Dollar in der Kriegskasse auch finden. Bevor man einen jährlichen Release eines iPhones verpasst wird man lieber viel Geld ausgeben um einen alternativen Fertiger zu bezahlen, selbst wenn man dann in der Generation mit jedem verkauften Gerät Verlust machen würde.
Damit sichert man langfristige Gewinne und die werden den kurzeitigen Verlust wieder ausgleichen.

Samsung hat nun freie Kapazitäten für 300 Millionen typische Smartphone-SoCs.
Das Problem: Wer soll 300 Millionen zusätzliche Smartphones kaufen?

Ganz sicherlich nicht die Leute die sich eigentlich ein (nun evtl. verspätetes) iPhone kaufen wollten, denn niemand entscheidet beim Kauf "Ah, okay, das iPhone kommt erst 3 Monate später, dann nehme ich jetzt ein Samsung Galaxy, die Prozessoren kommen aus der Fabrik wo früher die iPhone-Prozessoren gefertigt wurden".

Da kann man ein iPhone nicht einfach durch ein Androidgerät ersetzen und das wird auch kaum jemand tun.

Der Gedanke, dass 250 Millionen iPhones und iPads wegfallen und sich deshalb 250 Millionen mehr Galaxy Telefone und Tablets verkaufen werden ist irrig.

Also müsste Samsung seine Fertigungskapazitäten weiterhin externen Firmen anbieten, beispielsweise der Firma von der Apple die Fertigungskapazität abgekauft hat.

Nur dass Samsung dann nicht mehr einen großen Kunden hat der tonnenweise Zeugs bestellt, sondern mehrere kleine.
 
iSight2TheBlind

Achso, ist Apple so flexibel, dass sie ihre Chips einfach mal so bei andere Fertige in Auftrag geben könnnen ? Klar wird Apple sagen, der A8 und A8X laufen super auf dem TSMC 20 nm Prozess. Aber es ist völlig unklar, ob der Chip wirklich so gut funktioniert, wie bei Samsung 28nm oder zukünftig 14nm FinFet.
Auch was die Display angeht. Da muss erst mal auch wirklich eine Display gefertigt werden können, der mit jetzigen Produkten vergleichbar ist. Denn Kunden werden sicherlich nicht ein Smartphone kaufen, dessen Display nicht deren eigenen hoch beworbenen Standards genügt, denn der Mehrheit interessiert es nicht, ob man dann dafür nicht bei Samsung fertigt, besonders weil es die Mehrheit wahrscheinlich nicht mal davon bescheid weiß.


@AMD
AMD hat mittlerweile die meiste flexibilität wenn es darum geht, Chips bei verschiedene Fertiger produzieren zu lassen.
Die enge Kooperation mit Synapsis unterstreicht das, denn ohne Synapsis würde AMD wohl nicht diese starke Flexiblität haben.
Wenn also Samsung mit der 14nm Fertigung beginnt, GF ein Lizenzabnehmer ist und somit die Fertigung bei GF und Samsung gleich ist, dürft ihr annehmen, dass AMD in den Prozess investieren wird, da man dann nämlich für neue Prozessoren eine weit aus größere Kapazität hat.

Das AMD nächstes Jahr aber noch 20nm Fertigung für SoCs ect nützten wird, ist anderseits auch nachvollziehbar, ist dieser dann auch ordentlich verfügbar und man hat sicherlich dafür bereits Geld hingeblättert.

CPU_Roadmap_Dezember_2014_2-pcgh.png

Wenn man die Grafik von PCGH nichts mehr ändert, dann verliert Intel mehr oder weniger seinen Abstand und dieser minimiert sich dann quasi auf ein Halbes Jahr.

Aber klar, muss man da vorsichtig sein, denn AMD kann nur liefern, wenn GF und Samsung den Prozess für die großen AMD Chips zum Laufen bekommen.
Anderseits, glaube ich nicht, dass die FX wie ihre Vorgäner so groß werden dürften. Ich vermute sogar eher chips, die Vergleichweise so groß wie jene der Intel Desktop-Notebook Chips sind. (Deshalb gehe ich sogar von 4 Cores mit HTT wie Intel aus, und selbst die GPU Die-Size muss nicht größer ausfallen, weil die Intel GPU in Relation zur Performance ja auch größer ist, als jene von Kaveri)
Die wirklichen 300 mm^2 Chips werden die ARM K12 CPUs sein, die bekannterweise erst nach Zen auf den Markt kommen und für Server gedacht sind.
 
Zuletzt bearbeitet:
der Unzensierte schrieb:
Würde ich jemandem zuliefern der mich bei jeder passenden Gelegenheit vor den Kadi zerrt? Apple also wohl eher nicht.

wenn du keine von gefuehlen geleitete natuerliche person bist und mit dieser belieferung noch einen satten gewinn einfaehrst wohl eher schon...
 
Holt schrieb:
Samsung würde doch lieber die SoC und Displays als ganze Smartphone verkaufen, statt nur die Teile an einen anderen Anbieter zu liefern.

Wieso sollte Samsung lieber Smartphones verkaufen?
Aktuell machen die Halbleiter Samsung sehr viel mehr Freude als die Smartphones:
Samsung Earnings Release Q3, 2. Seite
Acer hat vor Jahren mal öffentlich rumgeheult, dass einige der Lieferanten wie Intel und Microsoft quasi die Lizenz zum Gelddrucken haben, während bei Acer fast nichts hängenbleibt. Und auch bei Smartphones wären doch viele Hersteller aktuell froh, wenn sie eine schwarze Null schreiben könnten. Und auch in vielen anderen Branchen verdienen Lieferanten ausgewählter Komponenten sehr viel mehr als ihre Kunden mit Endprodukten.
 
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