https://www.golem.de/news/digital-markets-act-dreist-dreister-apple-2401-181596-2.html schrieb:
Begründet wird die Plattformgebühr mit dem technischen Aufwand, den Apple in die Erstellung von Entwicklungswerkzeugen wie SDKs oder XCode stecke. Das kostet zwar ohne Frage Geld, allerdings sind Entwickler auch künftig schlicht technisch gezwungen, diese von Apple erstellten Werkzeuge zu benutzen statt eigene, selbst erstellte.
Die Notwendigkeit der Plattformgebühr erfindet Apple damit im Grunde aus dem Nichts. Denn einerseits verlangt Apple schon jetzt Gebühren für die Teilnahme an seinem Developer Programm, was insbesondere den Zugriff auf Entwicklungswerkzeuge umfasst. Andererseits muss das Unternehmen die SDKs und APIs des Betriebssystems ja auch für seine eigenen Apps erstellen.
Entwicklungskosten lassen sich andere Hersteller beim Kauf der Hardware bezahlen
Die Kosten für diese Arbeit am System zahlen Nutzer bei anderen Plattformen wie Microsofts Windows oder auch Apples MacOS üblicherweise einfach mit dem Kauf der Hardware samt Betriebssystem. Warum das für iOS plötzlich anders und dann auch noch viel teurer sein soll, ist schlicht nicht ersichtlich. Und wie Apple bei seinen Berechnungen genau auf 50 Cent kommt, bleibt ebenfalls unklar.
Die Plattformgebühr gilt dem Onlinerechner von Apple zufolge explizit auch für Apps, die überhaupt keinen Umsatz machen. Nach den bisherigen Regeln des App Stores muss in diesem Fall keinerlei Gebühr bezahlt werden. Entscheiden sich die Entwickler aber, auch einen alternativen Appstore zu unterstützen, kostet dies dann plötzlich mehrere Tausend Euro im Jahr nur an Technologiegebühren.
Alternative App-Marktplätze müssen die CTF übrigens in jedem Fall zahlen, wie Apple in einem Hilfedokument mitteilt – auch wenn die App weniger als eine Million Erstinstallationen aufweist. Die müssen auch erst mal refinanziert werden.