xexex schrieb:
Sachen werden immer verkauft, ob in guten oder schlechten Zeiten.
In schlechten eben weniger. Und dann erwischt es in der Regel die schwächsten Marktteilnehmer, die in den guten Zeiten gerade so durchgekommen sind. Schwach im Sinne von Rentabilität und Cash-Reserven.
Daneben gibt es aber auch noch dumm gelaufen oder dumm gemacht.
xexex schrieb:
Geht ein Unternehmen unter, dann liegt es selten am Markt
Gerade dieser Markt in dem Mindfactory tätig ist, ist brutal. Die Liste der Computerhändler, die es nicht mehr gibt, ist länger als die Liste der aktiven Computerhändler, die ich kenne.
Das witzigste war ein lokaler Händler, bei dem ich ein Notebook gekauft hatte. Ein Jahr später ist der Händler von Computer auf Kaffeemaschinen umgestiegen. Es ist offensichtlich das lukrativere Geschäft.
Klar ist das Geschäftsmodell von Mindfactory, möglichst immer die niedrigsten Preise zu bieten, gefährlich. Nur wenn man durch hohes Volumen bessere Konditionen beim Einkauf als die Konkurrenz bekommt, kann man sich eine Niedrigpreisstrategie dauerhaft leisten. Aber ist das der Fall, wenn es wie bei Mindfactory deutlich größere Konkurrenten gibt?
Wenn dauerhaft nur wenig erwirtschaftet wird, hat man keine Mittel in neue Bereiche zu investieren oder hat das Risiko bei unvorhergesehenem in die Zahlungsunfähigkeit zu rutschen.
xexex schrieb:
sondern an vielen Fehlentscheidungen.
Ohne die genauen Umstände zu kennen, ist das nur leeres Gerede.
Ich kenne einen Fall, dass ein Unternehmen mit einem stark steigenden Auftragseingang in Insolvenz ging. Man hatte zu schnell expandiert und die Rechnungen kamen schneller als die Einnahmen. Und damit war man zahlungsunfähig.
Wenn die Bank die Kreditlinie kündigt, kann es sofort vorbei sein.
xexex schrieb:
Schaue dir Galaxus an, von Newcomer zu 300 Millionen Umsatz (in Deutschland) in zwei Jahren, auch ohne ständig den Preisen hinterherzujagen.
Mit einem großen Handelskonzern inklusive dessen Logistik und IT im Rücken, ist es ein kleines bisschen einfacher zu expandieren. Vor allem wenn man in einem Land groß geworden ist, in dem Amazon nicht aktiv ist.
xexex schrieb:
Schaue dir NBB (700 Millionen) an die sogar eigene Filialen in einigen Städten aufgebaut haben, sie sind ebenfalls noch gar nicht solange auf dem Markt.
Ich habe mich vorhin Mal kurz mit NotebooksBilliger beschäftigt. Fand es sehr interessant wie das Ganze zustande kam. Jetzt weiß ich, dass es ein Shop mit Computer-Website ist, und nicht umgekehrt.
Der Gründer von NotebooksBilliger gehört übrigens der Fraktion an, dass es wichtig ist, schnell Entscheidungen zu treffen und dass man falls man sich sich einmal falsch entschieden hat, es eben korrigieren muss.
Aber auch NotebooksBilliger hat in den letzten Jahren gehörig Federn gelassen. Von den Zahlen die ich gesehen habe, sind es in Deutschland ca. 400 Millionen Umsatz pro Jahr weniger als es 2021 waren.
xexex schrieb:
Sie haben über die Jahre hinweg aber durchaus nachgelassen und ihr Potential nicht ausgeschöpft. Die Auslandsaktivitäten sind eher gering, eine Expansionsbereitschaft kaum gegeben
Die Auslandsaktivitäten von Alternate außer in den Niederlanden waren wohl nicht erfolgreich, sonst hätten sie sich aus Spanien und Österreich wohl nicht zurückgezogen.
Expandieren kostet Geld, das man erst einmal aufbringen muss.
xexex schrieb:
Größenteils sind die Zahlen ja öffentlich, ich habe nicht so lange her auch eine Liste zusammengestellt. Alternate mit einer Milliarde, NBB mit 770 Millionen, Galaxus/Digitec mit drei Milliarden (300 Millionen in DE), Cyberport mit 700 Millionen sind die größeren. MF mit den 300 Millionen gehört eher zu den kleineren Läden.
Die Zahlen für NBB und Cyberport passen nicht zu diesen Angaben:
https://www.ehi.org/news/top-100-onlineshops-in-deutschland/
Galaxus/Digitec gehört seit 2015 zu 70% der Migros. Die Migros hatte 2024 läppische 32,5 Mrd CHF Umssatz. Da ist es eben kein Problem das Deutschlandgeschäft hochzuziehen, inklusive Fernsehwerbung.