Schließt Mindfactory?

@Piu169 meine Erfahrung mit PayPal-Rückzahlungen bei diversen Händlern (nicht nur PC-Hardware) ist, dass die praktisch sofort rausgehen können. Ich hatte schon Fälle, bei denen ich die E-Mail-Benachrichtigung von PayPal über eine eingegangene Rückzahlung bekommen habe, bevor mir die Support Mitarbeiter des entsprechenden Shops geantwortet hatten. Manchmal hat es auch einen Tag gedauert, das lag dann sehr wahrscheinlich an internen Buchungsprozessen.
 
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Piu169 schrieb:
Also bei mir kam heute eine Gutschriftsbestätigung.. Bin gespannt ob das Geld noch rausgeht, bevor es evtl. nächste Woche scheppert. Weiß einer wie lange die Rückerstattung dauert nach der Bestätigung? Habe mit Paypal bezahlt. Mit dem Nils hatte ich auch Kontakt.
Das geht bei PayPal immer recht schnell. Aus Erfahrung 1-2 Werktage. Es ist auch für die Verwalter der Warenwirtschaft kein großer Akt solche Gutschriften zu bearbeiten, vor Allem dann wenn die Retoure bereits wieder eingelagert wurde und offenbar wieder ins Verkaufslager gebucht wurde. Das sind wenige Mausklicks. Daher war ich etwas - sagen wir ungehalten - als dieser "Nils" sagte sie hätten viel zu tun. Denn das ist kein riesen Aufwand schnell ne Gutschrift über PayPal anzuweisen. In der Regel ein Klick.
 
BasementDweller schrieb:
Paypal erstattet, ähnlich wie Kreditkartenunternehmen oder Amazon Pay, auf einer Art Versicherungsbasis. Wie und ob der Zahlungsdienstleister sich das Geld vom Händler holt (oder nicht) kann dir am Ende egal sein.
Ich drück allen Betroffenen die Daumen, wer jedoch Ware erhalten und Retourniert hat, bekommt von Paypal nicht unbedingt Unterstützung. Dieser Fall ist nicht explizit in den Nutzungsbedingungen beschrieben und Paypal schreibt selbst, sie alleine Entscheiden nach Ermessen ob sie Entschädigung leisten oder nicht.
 
ptg schrieb:
Ganz früher gab's rund um den Münchner Hauptbahnhof gefühlt 20 Hardware Shops (ja ich bin alt)
Ich bin genau so alt. Haben uns da als Jungspunde immer die tagesaktuellen Preislisten geholt und dann geträumt...
Zumindest einer ist übrig geblieben. Der ehemalige Litec, der heute Schwanthaler Computer heißt, aber nicht mehr in der Schwanthalerstr. ist, sondern nach Schwabing in die Augustenstr. gezogen ist...
Tatsächlich kaufe ich da ab und an noch vor Ort. Ist zwar teurer als online, aber ich mag den Laden und die Typen da drin.
 
@wrglsgrft Beim Litec hatte ich jedes Jahr 5stellige Umsätze.
Ich musste einmal ein defektes Mainboard und kurze Zeit später eine Grafikkarte reklamieren.
Was die Typen in der RMA-Abwicklung dabei abgezogen haben, war unfassbar.
So mies behandelt wurde ich bis heute in keinem anderen Shop.

Seither (ca. 2010) kaufe ich nur noch online bei MF, Alternate, NBB, Amazon...
 
xexex schrieb:
Sachen werden immer verkauft, ob in guten oder schlechten Zeiten.
In schlechten eben weniger. Und dann erwischt es in der Regel die schwächsten Marktteilnehmer, die in den guten Zeiten gerade so durchgekommen sind. Schwach im Sinne von Rentabilität und Cash-Reserven.

Daneben gibt es aber auch noch dumm gelaufen oder dumm gemacht.

xexex schrieb:
Geht ein Unternehmen unter, dann liegt es selten am Markt
Gerade dieser Markt in dem Mindfactory tätig ist, ist brutal. Die Liste der Computerhändler, die es nicht mehr gibt, ist länger als die Liste der aktiven Computerhändler, die ich kenne.

Das witzigste war ein lokaler Händler, bei dem ich ein Notebook gekauft hatte. Ein Jahr später ist der Händler von Computer auf Kaffeemaschinen umgestiegen. Es ist offensichtlich das lukrativere Geschäft.

Klar ist das Geschäftsmodell von Mindfactory, möglichst immer die niedrigsten Preise zu bieten, gefährlich. Nur wenn man durch hohes Volumen bessere Konditionen beim Einkauf als die Konkurrenz bekommt, kann man sich eine Niedrigpreisstrategie dauerhaft leisten. Aber ist das der Fall, wenn es wie bei Mindfactory deutlich größere Konkurrenten gibt?

Wenn dauerhaft nur wenig erwirtschaftet wird, hat man keine Mittel in neue Bereiche zu investieren oder hat das Risiko bei unvorhergesehenem in die Zahlungsunfähigkeit zu rutschen.
xexex schrieb:
sondern an vielen Fehlentscheidungen.
Ohne die genauen Umstände zu kennen, ist das nur leeres Gerede.

Ich kenne einen Fall, dass ein Unternehmen mit einem stark steigenden Auftragseingang in Insolvenz ging. Man hatte zu schnell expandiert und die Rechnungen kamen schneller als die Einnahmen. Und damit war man zahlungsunfähig.

Wenn die Bank die Kreditlinie kündigt, kann es sofort vorbei sein.

xexex schrieb:
Schaue dir Galaxus an, von Newcomer zu 300 Millionen Umsatz (in Deutschland) in zwei Jahren, auch ohne ständig den Preisen hinterherzujagen.
Mit einem großen Handelskonzern inklusive dessen Logistik und IT im Rücken, ist es ein kleines bisschen einfacher zu expandieren. Vor allem wenn man in einem Land groß geworden ist, in dem Amazon nicht aktiv ist.
xexex schrieb:
Schaue dir NBB (700 Millionen) an die sogar eigene Filialen in einigen Städten aufgebaut haben, sie sind ebenfalls noch gar nicht solange auf dem Markt.
Ich habe mich vorhin Mal kurz mit NotebooksBilliger beschäftigt. Fand es sehr interessant wie das Ganze zustande kam. Jetzt weiß ich, dass es ein Shop mit Computer-Website ist, und nicht umgekehrt.

Der Gründer von NotebooksBilliger gehört übrigens der Fraktion an, dass es wichtig ist, schnell Entscheidungen zu treffen und dass man falls man sich sich einmal falsch entschieden hat, es eben korrigieren muss.

Aber auch NotebooksBilliger hat in den letzten Jahren gehörig Federn gelassen. Von den Zahlen die ich gesehen habe, sind es in Deutschland ca. 400 Millionen Umsatz pro Jahr weniger als es 2021 waren.
xexex schrieb:
Sie haben über die Jahre hinweg aber durchaus nachgelassen und ihr Potential nicht ausgeschöpft. Die Auslandsaktivitäten sind eher gering, eine Expansionsbereitschaft kaum gegeben
Die Auslandsaktivitäten von Alternate außer in den Niederlanden waren wohl nicht erfolgreich, sonst hätten sie sich aus Spanien und Österreich wohl nicht zurückgezogen.

Expandieren kostet Geld, das man erst einmal aufbringen muss.
xexex schrieb:
Größenteils sind die Zahlen ja öffentlich, ich habe nicht so lange her auch eine Liste zusammengestellt. Alternate mit einer Milliarde, NBB mit 770 Millionen, Galaxus/Digitec mit drei Milliarden (300 Millionen in DE), Cyberport mit 700 Millionen sind die größeren. MF mit den 300 Millionen gehört eher zu den kleineren Läden.
Die Zahlen für NBB und Cyberport passen nicht zu diesen Angaben:
https://www.ehi.org/news/top-100-onlineshops-in-deutschland/

Galaxus/Digitec gehört seit 2015 zu 70% der Migros. Die Migros hatte 2024 läppische 32,5 Mrd CHF Umssatz. Da ist es eben kein Problem das Deutschlandgeschäft hochzuziehen, inklusive Fernsehwerbung.
 
Finde es ist schwer zu sagen wie es nach einer Insolvenz mit Mindfactory weitergehen würde.

Natürlich ist eine Insolvenz nicht zwangsläufig das Ende, einige einzelnen Firmen wie mobilcom / Freenet die eine Insolvenz wirklich erfolgreich überstanden haben und teilweise erst nach der Insolvez ihre grösste Blüte hatten. Aber insgesamt ist es leider die Ausnahme.

Aber relativ oft kommt es wirklich so wie zuletzt bei Zoo Zajac oder vor einigen Jahren bei Vistream / Telogic und noch früher bei Quam, KPNQwest, Nortel, etc. gleich zur Abwicklung des Unternehmens.

Am alleröftesten wird zwar die erste und oft auch noch die zweite Insolvenz erfolgreich überstanden, aber es ist trotzdem der Anfang vom Ende und ein Niedergang auf Raten. Ob das Ende dann in einer dritten oder vierten Insolvenz geht, oder es mehr oder weniger zum einem schrittweise Ausverkauf mit anschliessender Assimilation durch die übernehmenden Unternehmen kommt oder wegen Umsatzrückgang die Geschäftstätigkeit eingestell wird spielt keine Rolle. Da gibt es viele Beispiele wie z.B. Grundig, ELSA / devolo, Alcatel-Lucent, Loewe, Orsay, Pimkie, Esprit, Real, etc.

Aber selbst wenn eine Insolvenz vermieden wird und es garnicht zur Insolvenz kommt ist das noch lange nicht unbedingt die Rettung. Es gibt ja auch mehr als genug Fälle das Unternehme in der Bedeutungslosigkeit oder eher unbekannten Nischen verschwunden sind, wie z.B. Philips, Matrox, Fujitsu, Imax, etc.

Eigentlich war bzw. ist Mindfactory schon ein tolles Unternehmen, allerdings sehe ich ein gewisses strukturelles Problem darin, das es Mindfactory nicht gelungen wirklich über den Bereich Desktop-Hardware hinaus zu kommen. Und die wird eben immer mehr zu Special-Interest. Zwar hat Mindfactory natürlich auch Notebooks, Tablets und Smartphones im Angebot, aber eine wirklich bedeutende Marktposition konnte Mindfactory da nie erreichen.

Alternate steht da schon ein bisschen besser da. Zwar ist auch Alternate bei Notebooks, Tablets und Smartphones ähnlich schwach wie Mindfactory. Aber Alternate finde ich im Non-IT Bereich von Kaffeevollautomaten über Staubsager und Zahnbürsten bis hin zu Werkzeugen, Schreibwaren und Spielzeug doch recht beachtlich stark.
 
ETI1120 schrieb:
Gerade dieser Markt in dem Mindfactory tätig ist, ist brutal. Die Liste der Computerhändler, die es nicht mehr gibt, ist länger als die Liste der aktiven Computerhändler, die ich kenne. Das witzigste war ein lokaler Händler, bei dem ich ein Notebook gekauft hatte. Ein Jahr später ist der Händler von Computer auf Kaffeemaschinen umgestiegen
Du verwechselst hier zwei völlig verschiedene Sachen!

Ein "Computerhändler" war Mindfactory nie, oder zumindest schon lange nicht mehr, denn das einzige Ladengeschäft was sie hatten wurde schon vor längerer Zeit geschlossen. MF ist ein Kistenschieber, sie bräuchten nicht einmal ein eigenes Lager, heute schickt auf Wunsch die Distribution sogar selbst die Ware an die Kunden, ohne dass du es merken würdest.

Dort arbeiten laut eigenen Angaben 100 Leute, weit weniger als bei jedem anderen bekannteren Versender in Deutschland. Das einzige was die haben ist ein Lagerhalle am Arsch der Welt, wo sie sicherlich keine überzogenen Mieten für bezahlen.

Willst mir also erzählen es liegt am "Markt"? 'Wie passt das zu dem von dir genannten Händler? Dieser musste ein Ladengeschäft in Kundennähe finanzieren, Waren zum Ausstellen haben und sich auch noch mit Kunden herumschlagen die nur "gucken" wollten (um später billiger im Versand zu kaufen).

Da machst du dir es zu einfach! Wir haben nicht plötzlich Corona, alle Lieferketten sind zusammengebrochen und Menschen dürfen nicht mehr im Ladengeschäft gehen. Wenn ein Versender mit kaum gebundenem Kapital und billigen Logistiklohnsklaven, nicht auf kleine Marktschwankungen reagieren kann, dann ist im Management schon seit einer langer Zeit was schief.

Mit ziemlicher Sicherheit, hat die Geschichte auch überhaupt nichts mit dem operativen Geschäft zu tun, sondern vermutlich direkt mit der Geschäftsführung. Verspekuliert, Gelder veruntreut, Steuern hinterzogen, nicht ohne Grund ist MF keine AG mehr, so mussten sie keine Zahlen mehr veröffentlichen. Ginge es nur um sinkende Einnahmen, entlässt man normalerweise als erstes Teile der Belegschaft und geht nicht gleich in die Insolvenz.
Ergänzung ()

ETI1120 schrieb:
Ich kenne einen Fall, dass ein Unternehmen mit einem stark steigenden Auftragseingang in Insolvenz ging. Man hatte zu schnell expandiert und die Rechnungen kamen schneller als die Einnahmen. Und damit war man zahlungsunfähig.
Völlig richtig! In B2B Geschäft kann es tödlich sein, denn dort wird meist auf Rechnung bezahlt, Aufträge können sich über Monate ziehen und läuft was schief steht man plötzlich ohne Geld da. Nur ist MF nicht im B2B Geschäft tätig, sie wollen selbst von Geschäftskunden immer Vorkasse und ein Kistenschieber braucht nicht monatelang dem Geld hinterherzurennen.
Ergänzung ()

ETI1120 schrieb:
Die Zahlen für NBB und Cyberport passen nicht zu diesen Angaben:
Dann sind es halt 560 und 600 Millionen, immer noch der doppelte Umsatz von MF. Ich werde mir jetzt nicht für jeden Shop die aktuellen Zahlen heraussuchen, die waren so von Wikipedia kopiert. Was du schon richtig anmerkst, hinter Galaxus, NBB und Cyberport stehen jeweils Geldgeber, genauso wie hinter Caseking. Was aber nochmal verdeutlich, MF ist im Vergleich dazu eine kleine Klitsche.
 
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