News Schulen in Sachsen-Anhalt: Firewalls für 18 Millionen Euro liegen ungenutzt herum

So einfach, wie Du Dir das denkst, ist es aber nicht. Du verstehst die Komplexität, die dahinter steckt nicht. Das ist nicht NUR die Politik, oder NUR die Verwaltung, und NUR die Behörden.
 
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nutrix schrieb:
Das ist auch - ehrlich gesagt - nicht deren Job.
Klasse Beamtenmentalität. :daumen:
Genau dieser Satz - in den Köpfen der meisten Lehrkräfte festgemeißelt- ist eine "gute" Grundlage, immer weiter zurückzufallen.
Wer bitte soll zeitgerechte Lehrmethoden anwenden, wenn nicht die Pädagogen?
Ich erwarte von Wissensvermittlern eine ebenso hohe Lernbereitschaft, wie sie es von den Schülern fordern, und zwar auch im letzen Drittel Ihres Berufslebens.
 
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derbe schrieb:
Ne nicht falsche Stelle, die Politik macht das erst möglich damit das passieren kann.
Naja, die Politik stellt nur Geld zur Verfügung. Die technischen Details und die Ausschreibung werden natürlich in der Verwaltung erarbeitet.

In der Sache ist die Idee ja gar nicht so schlecht. Die Politik wollte alle Schulen im ganzen Bundesland auf eine einheitliche technische Basis stellen. Damit müsste theoretisch der Support deutlich vereinfacht auch sicherer werden.
Dass es praktisch nicht funktioniert laste ich ehrlich gesagt ganz klar dem Dienstleister an! Warum schafft der es in zwei Jahren bezahltem Supportzeitraum nicht, alle Geräte ans Netz zu bekommen?
 
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der_Schmutzige schrieb:
Klasse Beamtenmentalität. :daumen:
Nein, daß hat doch damit gar nichts zu tun. Ich verlange von keinem Lehrer, daß er IT Hardware und Software pflegen und warten soll, weil das in die Hände von ausgebildeten Fachkräften gehört.
der_Schmutzige schrieb:
Genau dieser Satz - in den Köpfen der meisten Lehrkräfte festgemeißelt- ist eine "gute" Grundlage, immer weiter zurückzufallen.
Wer bitte soll zeitgerechte Lehrmethoden anwenden, wenn nicht die Pädagogen?
Das ist aber etwas ganz anderes, als sich mit IT Problemen jeden Tag rumärgern zu müssen, die man nicht versteht.
der_Schmutzige schrieb:
Ich erwarte von Wissensvermittlern eine ebenso hohe Lernbereitschaft, wie sie es von den Schülern fordern, und zwar auch im letzen Drittel Ihres Berufslebens.
Ja, aber IT ist nicht deren Bereich. Sie sollen Kindern vernünftig Inhalte vermitteln. Das hat doch nichts mit IT zu tun! Warum muß ein Lehrer eine komplexe Firewall bedienen können?
 
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der_Schmutzige schrieb:
Ich erwarte von Wissensvermittlern eine ebenso hohe Lernbereitschaft, wie sie es von den Schülern fordern, und zwar auch im letzen Drittel Ihres Berufslebens.
Aber doch nicht in IT-Dingen. Das muss doch in der freien Wirtschaft auch nicht jeder. Wer für den Export von Maschinen zuständig und geschult ist muss doch auch nicht die Firewall der Firma konfigurieren können.
Ebensowenig muss das in der Schule die Mathematik- oder Physik-Lehrkraft.
 
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der_Schmutzige schrieb:
Wer bitte soll zeitgerechte Lehrmethoden anwenden, wenn nicht die Pädagogen?
Was hat das denn mit dem Thema der bestellten Firewalls zu tun?

der_Schmutzige schrieb:
Ich erwarte von Wissensvermittlern eine ebenso hohe Lernbereitschaft
Du meinst, die Lehrer:innen sollen sich bezüglich Netzwerktechnik weiterbilden, weil verantwortliche Personen vermeintlich falsche Geräte bestellt haben?



Der Kommentarbereich hier auf CB wird echt immer unterkomplexer, polemischer und das Stammtischniveau nimmt zu.
 
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Snowi schrieb:
Bitte zurücktreten, wer das beauftragt hat.
Warum? Wieso muss die dafür verantwortliche Person, oder der dafür verantwortliche Personenkreis nicht dafür auch die Verantwortung tragen und zumindest einen beachtlichen Teil beisteuern oder "einfach" das Ganze geradebiegen?

"Zurücktreten" ist in meinen Augen nur ein verharmlosendes Wort für "Verpi*sen".
 
[F]L4SH schrieb:
Im Studium, das ich aktuell mache, wird das Ding besser verwendet aber im Grunde auch nur als Beamer mit Notizfunktion.
Ich habe beruflich viel mit Schul-IT zu tun, deshalb mache ich die gleichen Erfahrungen. Das finde ich aber nicht einmal besonders schlimm, denn die Geräte an sich werden von jedem im Rahmen seiner Möglichkeiten genutzt. Da stelle ich an ältere Lehrer evtl andere Anforderungen als an jüngere.

Größeres Problem ist mM nach, dass es keine generellen Bemühungen gibt, einheitliche Geräte mit einheitlichen Standards mit einheitlichen Schulungen anzubieten. Die Schulen sind in NRW bspw finanziell abhängig von den Kommunen in ihrer Ausstattung. Das führt dann zu einem Wildwuchs an Geräten und Anwendungen. Obendrauf kommen dann geschlossene Softwareumgebungen von allen möglichen Anbietern. Es gibt also dutzende Kombinationsmöglichkeiten von Hard- und Software und selten ist etwas aufeinander abgestimmt.

Deshalb war ich über die Meldung so verwundert, denn es ist wahrscheinlich ein kleiner Haufen von dem unendlichen Wust an Hardwareschrott, der in Schulen herumliegt. Ich kann da den Lehrern selten Vorwürfe machen, denn das Zeug wird teilweise von den Kommunen einfach dort abgeladen, Foto gemacht, ab in die Zeitung und dann sollen alle mal sehen, wie sie klarkommen.
 
DJKno schrieb:
Warum nimmt man nicht was etabliertes wie ne Sophos XG Firewall.
Palo Alto gehört zu den Martführern im Enterprise Markt und ist besser als ne Sophos.
 
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nutrix schrieb:
Ja, aber IT ist nicht deren Bereich. Sie sollen Kindern vernünftig Inhalte vermitteln. Das hat doch nichts mit IT zu tun!
Ich glaube, ich werde hier gerade missverstanden.
Niemand verlangt von den Pädagogen, IT-Cracks zu werden und Firewalls zu konfigurieren oder unbekannte Backdoors in Ciscoroutern zu finden.

Aber wenn der Dienstherr besagte iPads austeilt, um halt damit Lerninhalte zu vermitteln, und ein großer Protestschrei gegen "das neue Zeug" geht durch die Lehrerschaft, dann zeugt das doch von der Flexibilität einer Wanderdüne. Nur nix Neues begreifen müssen...
Und dass sich bei solch schulübergreifender Grundstimmung niemand wirklich um die Konfiguration neuer Hardware durch Externe kümmert, sondern lieber ein paar Turngeräte davorstellt, wundert auch nicht.

Zu den iPads gab es dann auch Grundschulungen und eine Art "Abnahmeprüfung", die wurden in meinem Bekanntenkreis (auch noch Gymnasiallehrer) tlw. durch Krankmeldungen umgangen.

Wären es Billiglöhner, würde ich den mangelnden Enthusiasmus ja verstehen, aber schaut Euch mal die Besoldungstabellen von Gymi-Lehrern an.
 
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catch 22 schrieb:
WTF? Wer ist denn, vor allem wie, auf die Idee gekommen nicht konfigurierbare Firewalls zu verwenden??

Aber bei der Telekom oder Vodafone bekommt man doch auch so komische Routerboxen, die vorkonfiguriert sind. Außerdem ist es ja auch komisch, dass an den Schulen nicht überall die gleiche Infrastruktur und Server laufen...

Mal ehrlich, warum macht jedes Bundesland und hier auch noch jede Schule ihr eigenes Ding? Warum läuft nicht an jeder Schule das Selbe und dafür wird dann das Personal geschult und die entsprechende Hardware angeschafft?
 
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Tja so ist das halt. Und es werden weiterhin von öffentlichen Stellen Systemintegratoren/IT-Leute nur in homöopatischen Dosen ausgebildet.
Nur das Nötigste, nur das Billigste, am besten sofort.
 
DJKno schrieb:
Das hat aber jemand beim Pflichtenheft ordentlich geschlampt.
Warum nimmt man nicht was etabliertes wie ne Sophos XG Firewall.
Ich frage mich auch, wie man da auf 18 Mios bei unter 600 Schulen kommt.
Da kostet eine Firewall inkl. 2 Jahre Service ja über 30000€.
Wer arbeitet denn da im Ministerium und denkt sich sowas aus?
Palo Alto ist etabliert und ganz weit vorne ...
 
Zuletzt bearbeitet:
Dies sei jedoch nicht den Verantwortlichen vor Ort zuzuschreiben, sondern den Firewalls selbst: So stellte sich bereits nach dem ersten Einschalten schnell heraus, dass die Einstellungen fest implementiert waren und somit nicht an die Bedingungen vor Ort angepasst werden konnten. Somit war es lediglich möglich, die Geräte anzuschließen, nicht aber, sie nahtlos in die bestehende Infrastruktur zu integrieren.
Mit Verlaub, das ist doch Blödsinn. Ich betreue seit >15 Jahren Firewalls und bin seit letztem Jahr Palo Alto Security Administrator und betreue davon mehrere an verschiedenen Standorten inkl. Panorama Anbindung. Da hatten die IT Verantwortlichen wohl eher nicht die passende Ausbildung, weil ohne diese sind die Palo Alto viel zu mächtig, die administriert man nicht eben mal so nebenbei. Wie soll eine Firewall funktionieren, wenn man sie nicht spezifisch anpassen kann? Dann ist für das ganze Desaster aber die übergeordnete Behörde schuld. Man hätte die Leute entsprechend schulen sollen (was teuer ist, der Palo Alto Grundkurs ist schon bei ca. 5.000€ und dauert 1 Woche) oder (besser) man hätte das Ganze an Extern vergeben sollen. Per Panorama Software kann man die FW's wunderbar zentral managen, dafür ist die Software gemacht. Und das Geld hätte dann auch mit eingeplant werden sollen.

DJKno schrieb:
Das hat aber jemand beim Pflichtenheft ordentlich geschlampt.
Warum nimmt man nicht was etabliertes wie ne Sophos XG Firewall.
Das ist ein Scherz, oder? Palo Alto ist Weltmarktführer im professionellen Umfeld und wird unter Anderem in Frankfurt bei den großen Banken eingesetzt.
 
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Man will im Osten halt keine Mauern mehr aufbauen. 😁

Hach, wieso wird sowas nicht einmal von Profis umgesetzt. Pro Landkreis ein paar IT-Fachleute bezahlen, Probleme gelöst.
 
Ayo34 schrieb:
Mal ehrlich, warum macht jedes Bundesland und hier auch noch jede Schule ihr eigenes Ding?
Klar, frag doch mal ein paar Lehrer.
Die kommen aus dem Kopfschütteln gar nicht mehr raus.
Wenn Du da Kultusministerium sagst, muß Du Dich ganz schnell ducken ... .
Ayo34 schrieb:
Warum läuft nicht an jeder Schule das Selbe und dafür wird dann das Personal geschult und die entsprechende Hardware angeschafft?
Weil wir bildungspolitisch ins Mittelater zurückgebeamt wurden durch die Allierten nach dem 2. Weltkrieg.

Der Staat sollte nicht wieder so einen großen Einfluß auf die Schulen haben und Zentralismus ist ja absolutes Teufelszeug, wie die DDR ja ausführlich gezeigt hat, besonders im Bildungs- und Gesundheitswesen.
 
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der_Schmutzige schrieb:
Aber wenn der Dienstherr besagte iPads austeilt, um halt damit Lerninhalte zu vermitteln, und ein großer Protestschrei gegen "das neue Zeug" geht durch die Lehrerschaft, dann zeugt das doch von der Flexibilität einer Wanderdüne. Nur nix Neues begreifen müssen...
Dann solltest Du aber auch mal die andere Seite dazu befragen. Wenn dahinter eine kompetente IT dahinterstecken würde, die sich um die Ipad und Technik kümmern, und die Lehrer sich dann nur auf die Lerninhalte fokusieren könnten, würde ich Dir zustimmen. Tatsächlich sieht es aber so aus, daß die Lehrer diese Dinger vorgesetzt bekommen, und dann müssen sie sich um ALLES darumherum kümmern, alles bleibt bei ihnen hängen. Da würde ich hier auch protestieren. Wie ich oben sagte, es wird denen was vorgesetzt, sie bekommen dazu kaum Unterstützung bzw. mal eine Schulung, und dann werden die damit alleine gelassen. Dann haben sie nicht mal das eigene Gerät im Griff, sondern müssen noch dann für 20-30 Schüler 2nd und 3rd Level Support leisten, bis das Zeug läuft.

Anders herum gefragt, gibt es heute schon eine gute App- und Anwendungsprogrammsstruktur, so daß Lehrer ganz einfach auf Tablets Sachen verteilen (IT neudeutsch deployen) können? Da gibt es meines Wissens gar nichts gescheites, und nur einfach ein Sharepoint + Laufwerksfreigaben hinstellen (was ja auch geflegt werden muß) ist ja auch nicht. Lehrer sind dann plötzlich Content Mananger, Programmierer, Admins, DTP und Dokuverantwortlicher usw. Das sowas einen normalen Lehrer förmlich überrollt, ist verständlich, und das ist eben NICHT sein Job.
 
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Reglohln schrieb:
Was hat das denn mit dem Thema der bestellten Firewalls zu tun?
Wenn von Lehrkräften hoch bis in die Schulämter Desinteresse besteht, kullern die Dinger eben unkonfiguriert herum. Ohne lokale Anforderung kommt kein Prinz auf dem weißen Pferd geritten und nimmt die Dinger in Betrieb.
Reglohln schrieb:
Du meinst, die Lehrer:innen sollen sich bezüglich Netzwerktechnik weiterbilden, weil verantwortliche Personen vermeintlich falsche Geräte bestellt haben?
Nein. Siehe oben. Lesen statt vermuten und etwas hineindeuten.
Sonst gehts in die Richtung, wie es in Deiner Sig steht. ;)

Wenn ich nach über 1 Jahr wieder in Schule XY komme und der von mir damals bereitgestellte und vom Land bezahlte 1 GBit/s SDSL-Anschluss samt Endgerät immer noch ungenutzt leise vor sich hin synchront, weil der Direktor vergessen hat, die Umstellung vom lahmen Kupferanschluss anzustoßen, sind wir bei genau dieser IT-feindlichen Grundeinstellung.
 
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nutrix schrieb:
Wenn dahinter eine kompetente IT dahinterstecken würde, die sich um die Ipad und Technik kümmern, und die Lehrer sich auf die Lerninhalte fokusieren könnte, würde ich Dir zustimmen. Tatsächlich sieht es aber so aus, daß die Lehrer diese Dinger vorgesetzt bekommen, und dann müssen sie sich um ALLES darumherum kümmern, alles bleibt bei ihnen hängen. Da würde ich hier auch protestieren.
Ist wahrscheinlich von beidem ein Teil richtig. Veränderungsunwilligkeit ist jetzt nicht ganz beamtenfern. Aber die IT vernünftig aufzustellen sollte auch kein Hexenwerk sein. Bekommt ja jeder 10 Mann Betrieb hin. Sollte daher auch für Schulen möglich sein.
 
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