cloudman schrieb:
Matter ersetzt nicht die verschiedenen Funk Standards sondern setzt eine einheitliche Schnittstelle darüber.
1. Hast du dir das Schaubild zur Architektur auf der verlinkten GitHub Seite mal genau angesehen? Das setzt auf IPv6 und TCDP/UDP auf. Von Zigbee lese ich da beispielsweise gar nix mehr, also wenn man das Funkprotokoll meint. Chip bzw. jetzt halt der neue Name Matter soll vermutlich eher eine Alternative zu MQTT werden.
2. Wenn wir schon bei der GitHub Seite sind:
Folgt man dann diesem Link (der ja noch den alten Namen beschreibt, springt einem jeder Browser erst einmal mit einer Zertifikatswarnung ins Gesicht. Ja doch, macht nen vernünftigen Eindruck, die können da echt Security</sarcasm>
Hmm überzeugt mich bisher nicht und hat eher den Beigeschmack von weiterhin hoher oder dann noch höherer Abhängigkeit irgendwelcher Cloudanbieter und um Schaffung neuer Produkte die der Endkunde sich kaufen solle.
Sofern die Geräte also nicht IPv6 over BLE bzw. 6LoWPAN verwenden sondern WLAN dürfte der Energieverbrauch nicht zu verachten sein. Aktuell erhältliche und per WLAN angebundene Lampen haben einen Standbyverbrauch von ca. 0,5W. Jetzt kann jeder ja mal zählen wie viele Leuchtmittel er so bei sich in der Wohnung oder Haus hat. In einer Studie in der Schweiz aus 2006 kommt man auf 26 Leuchtmittel pro Haushalt im Schnitt (
Quelle). 26 Lampen mit mindestens einem Leuchtmittel, 0,5W Verbrauch im Standby und einem durchschnittlichen Strompreis von 30 ct/kWh sind das schon 34€ an Stromkosten pro Jahr nur dafür, dass die Lampen vorhanden sind und aus dem Internet steuerbar sind.
@phino Als "smart home" noch Gebäudeautomatisierung hieß, also so vor 10 oder auch 20 Jahren, gab es vieles davon schon. Lief halt über klassische Bus-Systeme wie KNX und die konnten damals schon die ganzen Wenn-Dann Geschichten.
Wenn Photo-Sensor zu dunkel (Dämmerung), dann Rolladen runter. Wenn Regensensor nass, dann Rolladen runter. Wenn Anwesenheitserkennung aller Bewohner aus und Bewegung detektiert oder Fenster-/Türkontakt unterbrochen dann triggere Alarmanlage.
Weil beispielsweise KNX aber Adern zu allen Stellen erfordert wo Sensoren und Aktoren sitzen sollen, ist das aufwendig und teuer und macht daher kaum jemand im privaten Umfeld.
Bei Heizungen kommt erschwerend hinzu, dass dies idR träge Systeme sind deren Zustandsänderung man nicht sofort nach 5 Minuten mit bekommt.
Ansonsten fehlen halt vernünftige herstellerübergreifende Standards. Das gute alte HTTP oder grundlegender TCP/IP sind Paradebeispiele. Man stelle sich nur mal vor, Youtube geht nur mit dem Chrome aber seine Mails zu checken im ms365 Konto geht nur mit Edge oder dem iexplore...
Ein herstellerunabhängiges System wird es mehr oder weniger nur geben, wenn dies nicht von einzelnen oder einer Gruppe von wenigen erzeugt wird sondern wenn dies z.B. ein IEEE RFC wird oder sich an irgendetwas in Richtung ISO/DIN orientiert. Solche Sachen sind aber nicht immer im Sinne der Hersteller, die ja ungern ihren Kuchen teilen wollen.
Vielleicht wird Matter so etwas aber war nicht von den gleichen Konzernen vor ein paar Jahren Zigbee? Naja es mag zwar viele Zigbee Geräte geben aber sind die alle voll untereinander kompatibel oder versuchte doch wieder jeder seine Insel zu schaffen?^^