ghecko schrieb:
Weil aktuell weder die Politik noch die Wirtschaft die Entscheidung treffen möchte, auf welche spezifische Technologie man jetzt setzt.
Wer ist denn diese ominöse "Politik"?
Hierzulande werden mittels freier Wahlen Volksvertreter bestimmt, die dann mit parlamentarischen Mehrheiten entscheiden. Die Grünen haben bei der letzten Bundestagswahl nun mal nur 14,8 % erhalten und die Ampel hat derzeit nach Umfragen keine Mehrheit mehr. Eventuell sieht eine nicht unerhebliche Zahl an Menschen hierzulande die Dinge anders wie Du.
In der freien Wirtschaft wird konsequent kalkuliert und dann eine Investitionsentscheidung getroffen und zwar auf Basis realistischer Annahmen. Wenn die freie Wirtschaft den Daumen senkt, dann sollte das zur Selbstreflexion anregen, insbesondere wenn es um Luftschlösser geht.
ghecko schrieb:
Denn marktreif sind mehrere Konzepte, der Rückhalt aus der Politik fehlt.
Siehe oben.
ghecko schrieb:
Und die generelle wirtschaftliche Situation trägt zur Verunsicherung noch bei. Die Produktionskapazitäten für EE stehen, nur bei Speichern im industriellen Maßstab abseits von Akkumulatoren und Pumpspeicher scheut jeder eine Investition aus Sorge, das der Mitbewerber den Zuschlag bekommt.
Siehe oben.
ghecko schrieb:
Nur wird es in den nächsten Jahren eine Lösung geben müssen, denn ohne wird der Ausbau der EE scheitern.
Der wird, wenn es so weitergeht, an den Rahmenbedingungen und völlig unrealistischen Zielen scheitern.
ghecko schrieb:
Es geht nur mit Speichern, wenn wir die fossilen und die AKWs komplett ersetzen wollen.
Was "wir" wollen, wird sich bei den nächsten freien Wahlen zeigen.
ghecko schrieb:
Und irgendwann ist die Not hoffentlich so groß, das sich etwas bewegt.
Da stimme ich zu, die Energiewende neu zu justieren wird notwendig sein, wenn man das langfristige Ziel nicht gefährden will.
ghecko schrieb:
Ich kann das nicht allein beeinflussen, mein Beitrag dazu ist meine eigene Energiewende. Ich lebe ab diesem Frühjahr energetisch autark [...]
Du hast Deinen Netzanschluss trennen lassen? Wenn nicht, ist es keine Autarkie sondern Rosinenpickerei.
Wer seinen Netzanschluss trennen lässt, sich mit Ersatzteilen für seine Insel eingedeckt und einen 24/7-Störungsdienst beauftragt hat, der darf sich m. E. autark bezeichnen.
ghecko schrieb:
Nur nicht so schüchtern, wenn ich irgendwo falsch liege bin ich gerne bereit das zu diskutieren.
Wo fang ich da an, ok ein paar Beispiele:
Aus
Beitrag:
"Das einzige was meiner Meinung nach Fair ist:
Eingespeiste kWh annähernd oder gleich vergüten wie verbrauchte kWh. Das passiert mit dem alten Zähler, der dreht ja rückwärts und zieht jede eingespeiste kWh von deinem vorigen Verbrauch wieder ab."
Du meinst also sich während einer Dürreperiode (Dunkelflaute im Winter) Wasser aus dem Gemeinschaftsbrunnen zu nehmen und es während der Regenzeit (PV-Überschuss im Sommer) kostenneutral zurückzugeben wäre fair? Ich als Betroffener diese Gemeinschaft sehe das anders an, nämlich als egoistische Rosinenpickerei.
Aus
Beitrag:
"Und das geht nur indem man im Netz Speicherkapazitäten schafft. Je mehr die Privathaushalte den Eigenverbrauch durch Eigenerzeugung und Speicher reduzieren, desto weniger Kapazität muss letztlich im Netz vorgehalten werden."
Das ändert nichts am Auslegungsfall für das Netz. Dieser ist nach wie vor die Dunkelflaute im Winter für den n-1-Fall. Jedenfalls dann, wenn man bei einer 24/7 sicheren Stromversorgung bleiben möchte und keine rollierenden Lastabschaltungen wie in der dritten Welt will.
Aus
Beitrag:
"Wenn das nicht geht, dann wird extern über den lokalen Energieversorger gepuffert. Der Überschuss (Tag) wird weitergegeben ans eigentliche Grid, für Städte und Industrie.
Diese Netzform, also genau die umgekehrte aktuelle Energierichtung, wäre die stabilste und würde bezüglich der Netzarchitektur die kleinsten Anpassungen fordern."
Schau mal nach was eine Netzform ist und was Systemstabilität bedeutet, bevor Du so einen Unsinn erzählst.
Aus
Beitrag:
"Und wenn die einen Kurzschluss produzieren, soll normalerweise dieser Sicherungsautomat freischalten. Wenn jetzt aber ein WR in dieselbe Phase noch zusätzlich 10A reinballert, löst der Leitungsschutzschalter eben erst aus, wenn das fehlerhafte Gerät die 10A aus dem Wechselrichter wegballert und dazu die 16A aus dem Automaten. Da ist die Gefahr halt deutlich höher, das ein Brand entsteht."
Wenn man Überlast- und Kurzschlussschutz nicht auseinanderhalten kann, dann sollte man m. E. keine Beratungen/Ratschläge hinsichtlich der Hausinstallation erteilen. Weshalb stehen auf einem LSA zwei Ampere-Werte?
ghecko schrieb:
Nach deinen bisherigen Aussagen sieht es eher danach aus, das du EE generell ablehnst. [...]
Tue ich nicht, ich habe nur Zweifel an der bisherigen Vorgehensweise. Jetzt mit aller Gewalt PV ausbauen, Kraftwerke abschalten und das ohne existierende bezahlbare Speicheranlagen, wird in die Sackgase führen. Das gleicht einem Zehnkämpfer, der meint sein rechtes Bein auf den doppelten Durchmesser seines linken trainieren zu müssen und der sich dann wundert, dass er keine einzige Disziplin mehr gewinnt.
ghecko schrieb:
Dadurch gehen unsere Meinungen natürlich auseinander.
Ist nicht schlimm, um das zu regeln gibt es freie Wahlen.
ghecko schrieb:
Was die fachliche Kompetenz betrifft bin ich tatsächlich kein Vorschriftenreiter, aber Elektrotechnik ist mir schon von Berufswegen nicht gerade fremd.
Das ist aber nicht im Bereich der elektrischen Energietechnik. Ansonsten wäre das Begriffs-wirrwarr blamabel.
Nachtrag:
Gegen diese Mini-PV-Anlagen habe ich nichts. Nur die Regeln sollten halt eingehalten werden, genau wie im Straßenverkehr. Da darf man auch nicht fahren was, wo und wie schnell man will.