News Sonntagsfrage: Ist Open Source für euch eine Alternative?

Ich habe keine Ideologie was Software angeht. Ich muss mich drauf verlassen können das ich sie ohne großes Studium auch managen kann (also primär das OS). Und das ist mir derzeit nur mit Windows vollumfänglich benutzerfreundlich möglich.
Unter *nix Systemen wird es schnell kniffelig wenn man sich außerhalb des Paketmanagers bewegen möchte oder Konflikte auftreten.
Für alles andere bin ich offen was freie Software angeht. Libreoffice, GIMP, Firefox, MPC-HC, notepad++ bestimmen mein alltag.
 
Also gerade beim Betriebsystem sehe ich, ncahdem meine utter nun schon seit 15-18 Jahren Linux-User ist, icht, was aus "Usability-Sicht" dagegen sprechen soll. Was sie nicht kann, ist sich einfach so aus für sie gar nicht einschätzbaren Quellen Programme zu installieren - wer solche Arten von Quellen, also Saftpaedeia.de oder so ähnlich aber eh nicht auf Vertrauenswürdigkeit einschätzen kann, der sollte vielleicht zurecht nur Software aus seinem SoftwareCenter installieren und bei Mehrbedarf den besser informierten in der Familie fragen. Nichtmal mit der Desktop-UI hatte sie jemals Probleme, obwohl sie das "ProSumer" ach so verwirrende und behindernde GNOME nutzt.

Grund für ein nicht-freies OS wäre für mich ausschließlich, dass ich eine bestimmte Software nutzen muss, die entweder Windows oder Mac voraussetzt. LinusTechTipps hat ein Video aus 2020 auf Youtube, in dem Linus Sebastian ganz gut erklärt, warum es sich für ihn lohnt, Adobe 10000 Dollar im Jahr zu bezahlen - im besten Fall sind seine bezahlten Editors ohne Adobe in der Lage 90% so schnell zu sein wie mit Adobe (Integration aller Adobe Programme miteinander spielt da eine Rolle) und diese 10% Zeitverlust würden ihn in seinem Unternehmen mehr als 40000 Lohnkosten kosten. Im Privatbereich wird das eine geringere Rolle spielen.

Ich persönlich nutze Gimp, weil ich alles bissschen, was ich an Fotos mache, damit erledigen kann.
 
Rubyurek schrieb:
Ganz einfach, weil man mit sehr wenig Erfahrung im Bereich Linux nicht viel machen kann.
Wie unter jedem anderen Betriebssystem auch, überall muss man zumindest das Grundprinzip einigermaßen Verstehen um irgendwas zu tun.
Rubyurek schrieb:
Programme installieren geht ja bei Windows recht schnell.
Ich garantiere dir, ich bin unter Linux mit der Konsole schneller.
strg+alt+T
sudo apt install vlc
Enter

Keine 5 Sekunden später kann ich VLC öffnen. Da musste ich nicht mal den Browser bemühen und all den Fakeseiten die mir Shareware und Miner unterjubeln wollen ausweichen, um eine .exe für Windows zu finden.
Bevor du überhaupt die richtige Downloadseite gefunden hast schaue ich bereits Filme.
Rubyurek schrieb:
Um überhaupt Programme finden zu können musst du ja unter Linux Repos einbringen
Nein? (Eine)Linux(distribution) kommt ootb mit Repos. Was einen nicht daran hindert, weitere hinzuzufügen. Einmal eingerichtet, nie wieder Programmupdates hinterherlaufen. Spart alles Zeit.
Rubyurek schrieb:
und das tust du ja durch die Commandline.
Kann man, muss man nicht. Über das Terminal geht es halt schneller, wie so ziemlich alles andere auch.
 
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hurt schrieb:
Docker is beispielsweise außerhalb Linux eher mäßig.
pseudopseudonym schrieb:
Wenn's nur danach ginge, hätte MS nie WSL gebaut, welches am Ende des Tages aber immer noch eine Gehhilfe ist.
Wenn es ins Eingemachte geht, dann findet man natürlich diverse Differenzen.
Mit geht es aber um das Handling per se und da sollten versierte Benutzer mit beiden BS keine großartigen Probleme haben.
 
NotNerdNotDau schrieb:
Wer mit Linux klar kommt, der kommt auch mit Windows klar -und umgekehrt.
Das ist einfach Quatsch.
Man kann unter Windows sicherlich viele Dinge ganz gut machen (auch wenn viele grundsätzliche Dinge meines Erachtens einfach des Todes nervig sind) aber als DevOps Engineer der fast ausschließlich Linux Systeme betreut unter Windows arbeiten geht eigentlich überhaupt erst seit es WSL gibt einigermaßen und man kann sich darüber streiten wie sehr man dann überhaupt noch unter Windows arbeitet. Wenn ich mit Linux ne Windows VM laufen lasse und ausschließlich darin arbeite kann ich ja auch nicht wirkliche behaupten, dass ich nur unter Linux arbeite.

Man kriegt die meisten Tools zwar irgendwie auch in einer Windows Version zum laufen aber man merkt schon extrem dass sich das kaum einer freiwillig antut. Geht alles mehr schlecht als recht und man hat ständig irgendwelche Probleme.

Also ja es geht, aber man müsste mir schon sehr viel Schmerzensgeld zahlen damit ich das im Arbeitsalltag auch mache.
 
Posteo schrieb:
Nein, Open Source ist keine Alternative. Wenn man überhaupt was halbwegs brauchbares bekommt ist es qualitativ meist schlechter. Hobbyprogrammierer in ehren, aber ich nehme lieber das von Profis.
Softwareentwicklung ist praktisch gar nicht mehr vernünftig möglich ohne Open Source. Da stehen dann übrigens überwiegend bezahlte Entwickler hinter.

Sowohl in dein Browser als auch dieses Forum kommen nicht ohne OS aus. Ich vermute mal, dass dieses Forum mit PHP läuft und wir dementsprechend gerade zum Teil von Facebook bezahlten OS-Code verwenden (mir ist jedenfalls, als ob Facebook da einiges contributed hat).
Ergänzung ()

NotNerdNotDau schrieb:
Wenn es ins Eingemachte geht, dann findet man natürlich diverse Differenzen.
Mit geht es aber um das Handling per se und da sollten versierte Benutzer mit beiden BS keine großartigen Probleme haben.
Mit dem Eingemachten fülle ich meinen Kühlschrank. Ja, machbar mit Windows, aber eben ein Krampf.
 
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hurt schrieb:
Docker is beispielsweise außerhalb Linux eher mäßig.
"Mäßig" ist noch ziemlich freundlich formuliert finde ich. Das ist bestenfalls ein Proof of concept.
 
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Mit meinem Debian Server habe ich keine Probleme.
Sobald bei Linux dann aber ein GUI dazu kommt, kann man den Laden mMn. vergessen.

Privat nutze ich den Rechner fürs Zocken und etwas Bildbearbeitung.
Bei meinen Tests mit Linux ging einfach los zocken bei zu wenigen Titeln. Wenn man dann noch modden möchte, wird es erst recht heikel. Einfache Mods in Verzeichnisse ziehen ist auch unter Linux kein Problem und viele Mod Manager erhalten auch Linux support aber es flutscht einfach alles nicht so wie unter Windows.
Bei der Bildbearbeitung komme ich ebenfalls zu schnell an Grenzen. Gerade die Algorithmen von Adobe um Flächen zu füllen, zu reparieren, oder einfach freizustellen sind schlicht unschlagbar.

Auf der Arbeit kommt dann noch der Rest der Adobe Suit dazu. Dateien die ich in PS oder AI erstelle, funktionieren vernünftig in AE und so weiter. Es greift einfach alles besser zusammen.
Wenn Footage viel Color Grading braucht, nutze ich auch gerne Davinci Resolve. Damit kann leider nichts mithalten.

Außer mal zwei, drei Programmen kommt bei mir zumindest bewusst keinerlei Open Source zum Einsatz. Die Closed Source Programme sind für meine Einsatzzwecke immer besser. Sonst würde ich nicht einen Haufen Geld dafür zahlen.
 
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Bei Office? Libreoffice für mich. Oder Gimp für Bildbearbeitung.

Betriebssystem jedoch? Linux ist dazu viel zu zerstückelt.

Und was Gaming betrifft? Sicher, vieles läuft über Proton oder Wine, aber am Ende sind beide Lösungen nur ein API umleitendes Stückelwerk. Es gab in der Vergangenheit sogar Spiele mit nativen Linuxversionen, aber die sind mangels Spielern oft eingestampft worden.
 
Rubyurek schrieb:
Ganz einfach, weil man mit sehr wenig Erfahrung im Bereich Linux nicht viel machen kann. Programme installieren geht ja bei Windows recht schnell. Startest ne Exe datei die wird ausgeführt installiert unter C und fertig kannst starten. Um überhaupt Programme finden zu können musst du ja unter Linux Repos einbringen und das tust du ja durch die Commandline. Genau so funktioniert das installieren auch durch commandline.
So ziemlich jede desktop-distro hat ein GUI dafür. Man kann das alles auch in der Shell machen (und die meisten "alten Hasen" werden das auch so machen), aber es ist nicht erforderlich.
 
Habe im Bereich Office ewig auf Open bzw. Libre Office gesetzt, aber musste mir kürzlich leider doch das MS Derivat besorgen, weil ich gerade meinen Techniker mache und es den Austausch mit der Schule und den Mitschülern vereinfacht :-/

Ich verstehe nicht, warum gerade öffentliche Einrichtungen immer noch so sehr an Proprietäre Lösungen gebunden sind/werden :freak:

Auch den Abschied und Umstieg auf Linux kann ich mir vorstellen, aber leider laufen die für mich gängigen CAD Lösungen (Inventor oder Solid Works) leider nur unter Windoof und mit FreeCAD bin ich bisher nicht warm geworden...
 
Posteo schrieb:
Hobbyprogrammierer in ehren, aber ich nehme lieber das von Profis.
Ich bin mir nicht ganz sicher ob du nur trollst.
Dir ist klar dass inzwischen die halbe IT Welt auf Opensource Software läuft, oder?
 
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Posteo schrieb:
Hobbyprogrammierer in ehren, aber ich nehme lieber das von Profis.
Löl, wie kommt man auf die Idee, OpenSource sei immer von Hobbyprogammierern und nicht von Profis?

Android ist OpenSource und wird maßgeblich von Google entwickelt,
Signal ist Opensource,
Ubuntu ist Opensource, wo Canonical entscheidend die Entwicklung leitet. (verdienen u.a. Geld über LTS Support bei Firmen -> Server)
...
alles Hobbyprogrammierer?

OpenSource zwar oft, aber eben nicht immer kostenlos (insbesondere wenn man als Unternehmen Opensource-Software benutzen will! Es gibt viele Beispiele, wo die Version für Privatleute kostenlos ist, aber Unternehmen bezahlen müssen (da sie Gewinn damit machen) - dafür aber auch entsprechend Support dafür bekommen). Zudem ist das auch oft ein Mittel Marktanteile zu gewinnen.

Möglicherweise ruht auf dieser Fehlinterpretation deine Annahme, das wären alles Hobbyprogrammierer.
Ich würde sogar im Gegenteil behaupten, dass das größtenteils Profis sind - nur eben manche, die das in der Freizeit programmiert haben und manche, die das in der Arbeitszeit - als Auftrag programmiert haben.
Das schließt natürlich nicht 'Hobbyprogrammierer' aus, aber OpenSource ist glaube ich weit mehr verbreitet und viel größer als du denkst.

Was man selber nutzen möchte ist natürlich dennoch jedem selbst überlassen - und das ist ja auch gut so.
 
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ghecko schrieb:
Nein? (Eine)Linux(distribution) kommt ootb mit Repos. Was einen nicht daran hindert, weitere hinzuzufügen. Einmal eingerichtet, nie wieder Programmupdates hinterherlaufen. Spart alles Zeit.
Möchtest du mir damit sagen, dass man unter eine einzigen Repos die meisten oder fast alle Programme findet?
 
HiveTyrant schrieb:
Betriebssystem jedoch? Linux ist dazu viel zu zerstückelt.
Ich verstehe immer nicht so wirklich wo diese Ansicht herkommt.
Linux ist Linux (Mal abgesehen von so Dingen wie Android vielleicht).
Die Distributionen sind doch nur unterschiedliche Software Zusammenstellungen und letztlich können die zu 99% das Gleiche.

Es ist ja nicht so dass du je nach Anwendungsfall da irgendwie andere Linux Versionen verwenden müsstest.
 
Ich finde es schlimm, wie die Fragen suggerieren, das eine würde das andere ausschließen.

Kann man denn nicht sowohl Open Source, als auch Closed Source Bildbearbeitungssoftware nutzen? Scheinbar nicht. Warum muss man immer polarisieren mit Fragen? Ist wie mit den Corona-Maßnahmen und dem Impfen. Entweder man ist für pränatale Impfpflicht oder für die Ausrottung der Menschheit.
 
Zuletzt bearbeitet: (suggerieren statt suggestieren :-))
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Rubyurek schrieb:
Möchtest du mir damit sagen, dass man unter eine einzigen Repos die meisten oder fast alle Programme findet?
Ja. Bei Ubuntu und dessen Abkömmlinge wirst du 90% aller Programme die du brauchst im aktiven Repo vorfinden.

Alternativ bleibt dir der Weg, das ähnlich wie bei Windows zu machen. So installiere ich zb zoom bei meiner Familie. .deb von deren Seite runterladen, sudo apt install /pfad/zur/.deb-datei und mit Enter wird es installiert.
Oder eben 3.party Repos einbinden, das ist auch mit einem Einzeiler erledigt.
 
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accountfuerdown schrieb:
Das Problem bei Open-Source ist primär, dass da Leute sitzen, die sehr wenig Ahnung von UI/UX haben.
Ja und Nein zur gleichen Zeit. Das primäre Problem bei vielen FOSS-Anwendungen - besonders zum Beispiel GIMP - ist viel eher, dass die Entwickler, die in diesen Projekten mit arbeiten quasi die primäre Zielgruppe sind und man auch entsprechende Antworten gerne von den Entwicklern enthält.

GIMP und Co werden von Entwicklern umgesetzt, die auch ein Grafiksuite nutzen oder die auch ein Videoschnitttool nutzen. Dazu kommt auch gerade bei UI/UX bei den Entwicklern eine gewisse konservative Ader hervor.

Für viele dieser Leute ist es zum Beispiel einfacher zu sagen, dass GIMP all das kann, was Photoshop auch kann, nur viel flexibler und besser und man - war damals bei einer Diskussion um "Ebeneneffekte" dabei doch sich entsprechende Makros programmieren soll, die dann die gewünschten Effekte auf die Ebene anwenden.

Ähnlich verhält es sich über viele andere Projekte hinweg, dass man gewisse Sachen über Makros und Co machen kann und man daher etwas nicht benötigt usw.

Ähnlich verhält es sich bei der UI, die Entwickler sind mit Shortcuts und Co vertraut und entsprechen benötigen sie viele Sachen, die viele andere benötigen, gar nicht, weil sie das eh sich schnell selbst zusammen "programmieren" als Add-In und dann haben.

Ich hab damit selbst oft aktuell zu tun, weil ich auch dafür Sorge trage, dass PDFs und Co bei uns barrierefrei sind und muss sagen, dass ich fast jede Dateien von meinen Kollegen vollständig neu formatieren muss, um überhaupt im ersten Schritt eine semantische Datei zu haben, auf die ich dann aufbauen kann.

Unter Word kann man den Kollegen sehr schnell beibringen - eben wegen der heutigen Oberfläche - dass sie Überschriften und Co verwenden sollen, das Formatierungstool ist nicht mehr so präsent. In LibreOffice ist es ein Stück schwerer. (Und nein, LaTex bring ich den Kollegen nicht mehr bei, die lynchen mich!)

christan schrieb:
das Problem ist vermutlich nicht mal dass sie „keine Ahnung“ von UX haben sondern dass sich der Aufwand in der Regel nicht lohnt.
Oh, der Aufwand würde sich durchaus lohnen, nur sind in vielen FOSS-Projekten die meisten Entwickler auf freiwilliger Ebene dabei und entsprechend agieren sie auch. Sie machen sich keine großen Gedanken um Workflows und Co, sondern setzen ihren Workflow um und dann geht es weiter.
christan schrieb:
Funktionalität steht im Vordergrund.
Nicht unbedingt, ist aber etwas kompliziert.
christan schrieb:
Wer sein Geld damit verdienen muss, merkt allerdings schnell dass das nicht reicht um Leute bei der Stange zu halten
Selbst die, die damit Geld verdienen, denken da manchmal nicht unbedingt weiter. Gute UX ist zeitaufwendig und benötigt auch eine gewisse Fähigkeit zur Abstraktion und Vorstellungskraft.
 
Precide schrieb:
Es ist nicht so gnadenlos schlecht, dass es mir die 25€/Monat für Photoshop wert wäre, aber schon verdammt schlecht.
Photoshop kostet keine 25€ pro Monat, man bekommt es auch inklusive Lightroom für 12€. Einzig der Cloud Speicherplatz ist dann mit 20GB sehr beschränkt.
1646583518856.png

https://www.adobe.com/de/creativecloud/plans.html?promoid=NV3KR7S1&mv=other

Ähnlich wie beim Office Abo, bekommt man das Jahresabo aber auch regelmäßig günstiger, wenn man es nicht bei Adobe direkt kauft.
1646583860331.png

https://geizhals.de/adobe-creative-...om-multilingual-pc-mac-65303869-a2452304.html
 
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Open Source ist genial, aber das Problem ist, wie Gaming, das diese sich mit Geld fangen lassen.
Bei Open Source ist das aber nicht möglich.
Open Source ist der Klassiker der Raspberry und deren Projekte, einfach genial und vorzeige Modell.
Für mich ist OpenOffeice keine alternative zu MS-Office, alleine wegen Outlook.
Als Browser finde ich den Opera GX genial, so wie Vivaldi.
 
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