@@Sourcesys
Ich hab gerade mal wieder eine Spielezeitschrift von 97 gelesen und dort wird die ganze Zeit erwähnt wie die Hersteller die Journalisten mit Geschenken, Ausflügen und sonstigen Anreizen verführen wollen.
Das hat mich früher nicht gestört und sollte das
wirklich der Auslöser für Gamergate sein und nicht nur vorgeschoben, dann entgegne ich dem ein ganz großes "Ach?!".
Dass sich Journalisten und PR-Mitarbeiter von Spielefirmen relativ nahe stehen, Geschenkchen verteilt werden und solche Dinge - das sind alles keine Neuigkeiten, das ist alles wahrscheinlich schon seit dem Anbeginn des Spielejournalismus so.
Aber das Thema kocht jetzt erst 25 Jahre später hoch und lustigerweise genau dann wenn es um das Spiel einer Frau geht die "Feministin", "Rumvöglerin" und Entwicklerin eines Spiels welches "eh kein echtes Spiel ist" ist?
In einem Zeitalter in dem der Spielejournalismus eh tot ist und von Let's Plays abgelöst wird?!
Und natürlich werden in den Diskussionen - insbesondere von den Verteidigern von Gamergate - verdammt oft Worte wie Feminismus und "übertrieben" genannt, die Spielepresse wird hingegen kaum genannt.
Und es heißt natürlich auch Gamergate ("
Gamers are over") und nicht "Spielepresse ist korrupt"gate.
Selbst
bei Forbes, wo die Einstellung der Werbeschaltung auf Gamasutra als verständlich gesehen wird, wird erwähnt, dass Gamergate hauptsächlich da durch ins Leben gerufen wurde, dass Leigh Alexander auf Gamasutra einen Text veröffentlichte, der je nach Sichtweise zeigen sollte, dass es auch noch andere Typen von Spielern gibt als die die in der Vergangenheit diese Kultur ausmachten, dass Spiele so viel mehr sein könnten als reine Bespaßungsmedien für männliche weiße Jugendliche oder aber auch als Beleidigung einer ganzen großen Gruppe von Menschen - eben den "Gamern" - als kulturlose... naja, im Prinzip bezeichnet sie sie als Kellerkinder.
Im Endeffekt steckt hinter Gamergate keine empörte Gruppe von Menschen die sich durch Spielejournalismus betrogen fühlen - als ob das auch irgendjemanden groß interessieren würde - sondern eine Gruppe von "Kellerkindern" die ihr Hobby bedroht sehen.
Sehen Mordrohungen, Aufforderungen keine Werbeanzeigen mehr zu schalten und Veröffentlichungen von Nacktbildern nach Menschen aus die Journalisten zu besserem und ethischerem Verhalten erziehen wollen oder nach Jugendlichen/jungen Erwachsenen die ihr Hobby bedroht sehen?
Wer mal einem männlichen Pubertierenden zugehört hat wenn er über Menschen oder Gruppen spricht die irgendetwas was ihm wichtig ist ablehnen, der erkennt bei Gamergate und dem Umgang mit den Kritikern von Gamergate und der "Gamerkultur" die selbe Handschrift.