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Nee, ganz so ist das auch nicht. Man verbaut keine Patente sondern Komponenten, die ggf. auf Patenten basieren bzw. sie nutzen.MarcoMichel schrieb:Mal angenommen ich verbaue dein Patent, ist Dir doch erst mal egal, von wem ich die Motoren habe.
Das Problem hierbei ist, dass das US Recht dem Kläger zugesteht, sich auszusuchen gegen wen in der Wertschöpfungskette er klagen möchte. Selbst dann, wenn eben diese Partei mit der Lizenzierung gar nichts zu tun hat. Das kann also auch über 5 weitere Stufen gehen. Ein Patent zu einem Microchip, der in einem Controller verbaut wird, der auf eine AIC verbaut wird, die in einem Fertigrechner steckt, der rebrandet und von einem Elektronikhändler verkauft wird. Der Patentinhaber kann sich nun aussuchen ob er gegen den Fertiger des Chips klagt, oder gegen den Controllerhersteller, oder den Hersteller der AIC, oder den Hersteller des Fertigrechners oder gar gegen den Händler der den Rechner mit seinem Logo versehen verkauft. Völliger Irrsinn.
Siehe auch: https://www.computerbase.de/2020-10/patentstreit-nokia-lenovo-verkaufsstopp/
Weil bei Lenovo am meisten zu holen ist, wird gegen Lenovo geklagt, obwohl es um die GPU geht, die Lenovo natürlich auch nur zukauft.
Autohersteller werden auch immer öfter Ziele solcher Patenttrollereien. Die verbauen hunderte Komponenten, die wiederum aus Komponenten bestehen usw. Und z.B. gegen VW zu klagen ist natürlich der heilige Grahl. Da klagt man nicht gegen irgendeinen winzigen Zulieferer der den Chip herstellt.